Decksanierung

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Stephan Häsing

Decksanierung

Beitrag von Stephan Häsing » Di 13. Aug 2002, 11:33

Hallo,

wer kann mich beraten, wie ich das Holzdeck (kein Teak) meines Schärenkreuzers von 1928 sanieren kann ?
Ich möchte den alten Lack abschleifen, die Fugen erneuern und dann wieder neu lackieren, weiß aber nicht, ob man erst neu verfugt und dann neu lackiert (kann man die Fugen dann einfach überlackieren?) oder umgekehrt.

Für Ratschläge wäre ich sehr dankbar.
Rüdiger Weißbach

Re: Decksanierung

Beitrag von Rüdiger Weißbach » Mi 14. Aug 2002, 21:39

Mit was soll denn verfugt werden?
Normalerweise braucht die Fugendichtung den Kontakt zum Holz, daher erst abschliessend lackieren.

Gruß
Rüdiger
Hartwig Simon

Re: Decksanierung

Beitrag von Hartwig Simon » Mo 25. Nov 2002, 14:47

Grundsätzlich möglich, wenn es sich um ein Vollholz - Deck handelt.
Zum Ausfräsen gibt es ein Werkzeug von "FEIN", eine Klinge für
ein oszillierendes Schleifgerät ("Multimaster"), mit dem Du die alte Fugenmasse entfernen kannst.
Zum Neu - Verfugen kann ich nur zu "Pantera" raten, da es sich im
Gegensatz zu Sikkaflex ohne Primer und Fugen - Trennstreifen
verarbeiten läßt und zudem überlackierbar ist.
Sollte Dein Deck auf Sperrholz verlegt sein, kann ich nur zu
sorgfältiger Prüfung raten, da meist das Sperrholz weich (sprich faul) ist
und dann die Decksbalkenauch schon angegriffen sind...
Schreib mal, wo Du beheimatet bist, kann evtl. nach zwei erfolgten
Deckssanierungen ein bißchen klugschnacken....
Hartwig aus HH
Michael Leitl

Re: Decksanierung

Beitrag von Michael Leitl » Di 14. Jan 2003, 10:52

Hallo. Das trifft sich ja gut. Bin auch gerade beim Decksanieren. Sieht allerdings ganz gut aus. Nur an ein paar seltenen Stellen sind die Teakstäbe schon etwas abgelatscht, so dass ich die Schrauben nicht mehr mit Holzstopfen abdecken kann. Sollte ich dann so einen Stab ersetzen?

An Stephan: Hat sich das mit dem Lack bewährt? Ich dachte, dass wird dann rutschig ohne Ende.

Grüße aus Hamburg


Michael
Thorsten Lüders

Re: Decksanierung

Beitrag von Thorsten Lüders » Di 14. Jan 2003, 13:22

Hallo an alle "Deckssanierer...
Befasse mich auch gerade mit dem Thema und habe festgestellt, das zwischen Teakdeck und Sperrholzlage Wasser eingedrungen ist und das Sperrholz verrottet ist -genau unter der Vorschotschiene. Habe jetzt in Kleinarbeit das Sperrholz von unten entfernt und das Teak sieht auch von unten noch top aus. Anschliessend habe ich eine Stück Bootsbausperrholz eingepasst und will es nun einsetzen. Den ganzen Unterbau muss ich anschließend auch neu machen. Erschien mir aber schneller, als das Deck hochzunehmen und von oben zu arbeiten. Habe mit Entfernen des Rottes und Einpassen des neuen Stücks gerade mal 10 Stunden gebraucht. Das neue Stück soll mit Sikaflex beschichtet werden und dann eingesetzt werden. Das sichert mir einen wasser undurchdringliche Schicht zwischen Teak und Sperrholz. Die Decksfugen will ich mit WKT verfugen. Was ist "Pantera"?? Hab ich noch nicht gehört.
Viele Grüße und viel Spaß beim Bauen....

Thorsten
Ulrich Mewes

Re: Decksanierung

Beitrag von Ulrich Mewes » Mi 15. Jan 2003, 00:05

Hallo,

Pantera ist eine Dichtmasse aus MS-Polymer, also isocyanatfrei.
Sika ist eine Polyurethan-Dichtmasse (PU=Isocyanat+Polyol).

Gibt es z.B. bei http://www.ruegg.de/ProdukteSika.htm oder bei http://www.toplicht.de/.

Es ist rund ein Drittel teurer als Sika 290DC. Erfahrungen und Ansichten dazu gibt es viele, es soll aber UV-beständiger, haltbarer und wasserdichter sein. (PU-Anwendungstechniker könnten dazu evtl. eine andere Meinung haben, auch ist das Produkt als solches seit Jahren erprobt.) In der Verarbeitung hat MS-Polymer wohl den Vorteil, daß man die Fugen nicht primern muß.

Daneben gibt es noch Polysulfid- und Silikonbasierte Dichtmassen. - Wobei letztere (Silikon) aufgrund der verheerenden Auswirkungen auf (auch angrenzende) Lackierungen tunlichst nicht eingesetzt werden. Daneben sind die Dicht- und Klebe-Eigenschaften von PU-Massen eh bei weitem überlegen.

Hier ist noch ein Link zu einer umfassenden englischsprachigen Beschreibung zum Thema Teakdecks, allerdings basierend auf Polysulfid-Dichtmasse (wie Life-Caulk die mir in Amerika (Florida) sehr empfohlen wurde) : http://www.yandina.com/TeakDeck.htm

Bei größeren Projekten könnte man vielleicht auch einmal daran denken, größere Mengen MS-Polymer bei einem Alternativ-Anbieter zu beziehen, Irion-Dichtstoffe z.B. bietet so etwas an:
"Universeller Füll- und Fugendichtstoff, geeignet für Anschlußfugen, Nähte,
Spalten und Risse. Geeignet als Dichtungsmasse für Schiffsdecknähte.
.... Dauerelastisch bei hoher Festigkeit, überstreichbar mit
Dispersionsfarben, schrumpffrei und ohne Weichmacher. ...Schnelle
Durchhärtung, UV- , Wetter-, Salzwasser- und Chlorbeständig.
Pilzhemmend und sehr gute Haftung in den meisten Fällen auch ohne
Primer. Keine Randzonen- Verschmutzung."
http://www.irion-dichtstoffe.de/PU___MS ... lymer.html

Gruß,

Uli
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