Freundeskreis Klassische Yachten

Moin.....
nun.... jetzt habe ich zig Leute gefragt, Profis, richtige wie selbsternannte. Habe mir sagen lassen, wie man ein Schiff wiederaufbaut, wie man es konserviert, streicht, wieder hübsch macht.
ALLES war dabei!!! Vom tränekn mit Ölen über irgendwelche Lacksysteme und auch das von mir bis eben favorisierte Epoxy in allen erdenklichen Arten der Anwendung, mit Glasgewebe und ohne, Klar oder Farbig, und überhaupt, sagen wir fünfzig "Experten" siebzig meinungen, weil einige eben es auch so, wie sie es mal gemacht haben, nicht mehr machen würden.....
Übrigens an dieser Stelle mal ein kleiner Hinweis an die professionellen Bootsbauer und Wertbesitzer, die auch ab und an mal in dieses Forum schauen:
Es wäre begrüßenswert, wenn Sie etwas freigiebiger mit Auskünften wären, die Sie nicht gleich in Rechnung stellen. Will sagen, es müsste doch möglich sein, von Ihnen angewendete Vorgehensweisen bei Restaurierung und Wiederaufbau von Holzschiffen im Rahmen eines "Fachgespräches" am Telefon mal zu erörtern ohne das man gleich dem Zwang unterliegt, alle Arbeiten auch von Ihnen ausführen zu lassen. Denn Fakt ist doch sicher folgendes: Viele von uns bauen und restaurieren auch selber, weil ihnen schlichtweg die Mittel für eine Werftrestaurierung fehlen.
Diejenigen, die mir während meiner Odyssee durch die Welt der Holzschiff-Beschichtungen allerdings mit Rat und Tat zur Seite Standen, werde ich sicher berücksichtigen, wenn mir ein Schaden an meinem "Schätzchen " entsteht, den ich nicht mehr selber reparieren kann. Ich glaube nicht, das man sich den Markt versaut, wenn man sich mal etwas über den Tellerrand schauen lässt.
Nun aber zu meinem eigentlichen Anliegen:
Das alte Folkeboot wird also koventionell, mit einem Einkomponentensystem beschichtet, gestrichen. Nur die Laufdecks bekommen eine Epoxy- und Glasgewebebeschichtung, damits auch Dicht wrd. Das scheint ja auf dem Sperrholzdeck wohl kein Problem zu sein.
Aussen soll das Schiff sein Naturholzfinish behalten!
Wer hat so eine Grundrestaurierung schonmal gemacht und WIE habt ihr den Lackaufbau gestaltet (Hersteller, System, Produkte, Erfahrungen.....)???
Füßr reichlich Tipps wäre ich dankbar, damit ich mir das Beste rauspicken kann.
Mein Zukünftiges Segelrevier wird die Nordsee sein, Jade, Ostfriesische inseln, Weser, Elbe und im Urlaub die Ostsee. Also zu über 90 % Salzwasser.

Danke im Voraus
Andreas

Na ja, ist doch ganz einfach mit dem Rumpf:
1) Alles ab mit Heißluft+Spachtel
2) schleifen
3) wässern (damit sich die Fasern aufrichten)
4) schleifen
5) Falls Mahagoni: Mahagoni-Beize nach Bedarf, danach schleifen
6) Such' Dir irgendeinen Lack aus (Ich nehme Epifanes oder International Schooner, das sind aber die teuersten, andere gehen auch)
7) Nach Anleitung verdünnen (1. Anstrich 50/50 oder so)
8) lackieren
9) schleifen (vorsichtig)
10) 2. Anstrich (30% Verdünnung)
11) schleifen
12) 3. Anstrich (10% Verdünnung)
13) schleifen
15) Lackieren
16) schleifen
17) Lackieren
18) schleifen
19) Lackieren
20) schleifen
21) Lackieren
22) schleifen
23) Lackieren

Falls Dir das zu lange dauert: Zwei Schichten kannst Du nacheinander ohne schleifen lackieren, wenn der Lack noch nicht ausgetrocknet ist. Bei Seidenmatt-Lack für die Zwischenlackierungen kannst Du Dir ggf. auch das schleifen sparen. Und zur Not gehen auch 6 statt 8 Schichten

Außerdem: Ein Folke ist geklinkert und verzeiht eher einen Fehler. Nasen gehen z.B. nur bis zur Unterseite der Planke.

Wichtig: Mindestens 10 Grad, eher 15 Grad Außentemperatur und immer schön Schleifstaub entfernen.

Moin..
danke für den ersten Hinweis!
Geschliffen ist bereits alles... innen wie aussen! Gottseidank!
Das Boot ist aus Lerche auf Eichenspanten gebaut.
Und ...ehrlich gesagt..... man kann wohl nicht davon ausgehen, dass jemandem, der ein Holzboot saniert und segelt , etwas zuviel Arbeit bedeutet......

Mehr infos zu Decksbeschichtungen und Innenraum?
andreas

Tja, das mit der Arbeit ist wahr, aber ein Boot ist ja manchmal nicht alles im Leben. Leider

Innenraum ist nicht so kritisch mit dem Anmalen. Kein UV, kein Salzwasser (hoffentlich). Ich nehme gerne Benar Öl, das ist offenporig und das Holz kann noch atmen. Sonst 1-komponentigen Bootslack. Sperrholz auch 2-komponentig, aber wozu noch 'ne Farbe kaufen...

Deck: Wenn es Sperrholz mit Leinen ist:

1) Alter Leinen ab
2) spachten (angedicktes Epoxy oder so, kein Polyesterspachtel) und schleifen
3) Dick mit Epoxy einrollen
4) Neue Matte drauflegen und gut 'draufdrücken, an den Rändern etwas überhängen lassen. Matte wird von unten mit Epoxy durchtränkt.
5) Scheuerleiste 'drüber (über die Ränder)
6) Mit Deckfarbe (1-komponentig reicht) in beliebiger Farbgestaltung anmalen. Falls wir Dich mal auf einem Klassikertreffen sehen sollten, nimm bitte eine hübsche Farbe!

Danke Ingo...
Habe gestern frisch erfahren, das neben Epoxy auf Deck ebenso eine Beschichtung mit Colean sinnvoll sein kann. Sie Bleibt wohl "athmungsaktiv" im Gegensatz zu Epoxy.....
Wieder eine Glaubensfrage, offenbar!!
Werde den Hinweis auf die schöne Farbe gern beherzigen... denn ich will mich schon, nach vollzogenen Taten... auf dem einen oder anderen Treffen blicken lassen.
Ein etwas abgetöntes Weiss schwebt mir vor. Soll ja auch grundsätzlich so wie sie war wieder aufgebaut werden, die gute alte Lady.

Andreas

Zu Coelan sage ich nur: Hände weg davon!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Hatte mal einer der Voreigner bei mir drauf geschmiert. Ist nur bedingt UV-beständig. Lässt sich nicht schleifen. Das geht nie wieder richtig ab und hält aber auch nicht richtig. Der ganze Salon war bei Regen und überkommender See eine Tropfsteinhöhle. Es soll aber auch Menschen geben, die damit gute Erfahrungen gemacht haben?!?!

Ich habe auf meinem Spitzgatter ein neues Speerrholzdeck auf geklebt (2x4mm Aw 100 nach GL) und mit einer Lage Glas mit Epoxy beschichtet, gespachelt und dann 4 Schichten DD-Lack aufgebracht
(wird super hart und ist damit sehr beständig). Damit habe ich beste Erfahrungen gemacht, in den letzten Anstrich sollte etwas "Antirutsch".

Schöne Grüsse Jan

Servus Andreas!

Ratschläge hast Du ja nun schon genug bekommen, ich will keinen weiteren hinzufügen. Hier nur meine eigenen Erfahrungen bez. Beschichtung eines Folkeboot-Decks:
Sperrholz mit Coelan grundiert, 7 Anstriche darauf, in den letzten Glasperlen eingestreut wg. Rutschfestigkeit. Hält seit 10 Jahren dicht ohne jede nachträgliche Ausbesserung.
Die Überwasserplanken und den Mast habe ich ebenfalls mit Coelan gestrichen (transparent). Das Zeug ist dehnfähig und reißt nicht. Bin auch damit bis heute sehr zufrieden, sieht auch prima aus! Wenn Du willst, kannst Du Fotos kriegen (sofern Deine Arbeit nicht ohnehin schon beendet ist).

Viele Grüße!
Willi
Folke Diogenes FG 124

auch wenn das thema evtl. bei euch schon durch ist, hier nochmal unsere
variante (auf folkerumpf): x-mal lacköl (von owatrol sind wir weg), aktuell le tonkinois (auch wenns wat kostet/ mit glück bekommt mans hie und dort auch günstiger)ergebnis bisher prima.
betreffs coelan: kann ja gehen, aber verarbeitung ist wohl nicht so einfach. Jedenfalls raten viele von ab.
ansonsten hab ich ja mal was so grob zusammengestellt: :"von holz..."auf der fky-seite
so far
to

Hallo Tobias,

aus reiner Neugierde: Warum seid Ihr von Owatrol weg? Schlechte Erfahrungen?

Ich frage, weil ich eigentlich meinen Rumpf innen mit Owatrol machen wollte, da ich bislang nur gutes darüber gehört habe.

Gruss, Oliver