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Mast renovieren

Verfasst: So 17. Feb 2008, 18:09
von Tobias Bressler
Hallo,

wir haben gerade unseren Mast abgezogen, um ihn neu verleimen zu können und den Lackaufbau neu zu machen. Er war bis dato mit Benar UVR behandelt. Nach dem Abziehen ergab sich leider ein uneinheitlicher Farbton: manche Partien sehen wieder wunderbar "sprucemässig-honiggelb" aus, andere sind ergraut. Aus Stabilitätsgründen wollen wir da nicht allzusehr in die Tiefe schleifen. Nun habe ich mal gehört, das man dem Grau mit Wasserstoffsuperoxid
zu Leibe rücken kann. Danach den Mast neu beizen. Macht es also Sinn, den Mast damit "vorzustreichen"?!? Andere Tips vorhanden?

Viele Grüße
Tobias Bressler, T 16

Re: Mast renovieren

Verfasst: So 17. Feb 2008, 19:44
von manfjacob
Masten eignen sich vorzüglich zum Hobeln. Das macht Spaß und der Erfolg stallt sich schnell und sichtbar ein. Ein normaler Mast ist so stark, dass der 1/3 mm Hobelspahn sich nicht auf die Tragfähigkeit auswirkt.


Re: Mast renovieren

Verfasst: Mo 18. Feb 2008, 18:26
von Pier
Moin,

ontweringswater - gibts glaub ich bei toplatücht und funktioniert super auch bei schwarzen stellen. draufpinseln, einwirken lassen und mit reichlich H2O abwaschen da ein bestimmtes salz drin ist das wieder raus muss - geht aber ganz easy.

Viel erfolg
Pier

Re: Mast renovieren

Verfasst: Mo 18. Feb 2008, 20:04
von Tobias Bressler
Hallo Pier,

bei besagter Firma Fehlanzeige, hast Du eine andere Bezugsquelle?

Viele Grüße
Tobias Bressler

Re: Mast renovieren

Verfasst: Mo 18. Feb 2008, 21:25
von André bauer
Moin,
wie wärs denn mit dem gut sortierten Malergeschäft um die Ecke?
Da hab ich es gekauft und funktioniert gut auf Mahagonie.
Ob es die grauen Flecken schafft, keine Ahnung, aber Versuch macht kluch.

Grüße,
André

Re: Mast renovieren

Verfasst: Di 19. Feb 2008, 12:25
von Rainer Enßlin
Hallo Tobias,
habe selbst mal meinen mast abgezogen und kann manfred nur bestätigen - na, dass es spaß macht mit dem hobeln und frisch geschliffen und vorgeölt fasst sich das an.......mhhh!
mit den grauen stellen wäre ich vorsichtig, bei nadelholz sind das doch in der regel die lackfreien stellen gewesen, an denen sich das harz herausgelöst hat. das geht dann meist mit einer veränderung der holzstruktur einher und ist nicht nur ein farbeffekt, den man eben mal korrigiert. meist lösen sich dort die holzfasern voneinander. wenn du pech hast, hält da später der lack nicht richtig und du musst jede saison immer wieder neu schleifen und pinseln.
drum würde ich da auch bis ins gesunde rein gehen und wenns zu viel ist, dann nimm einen schifferhobel, mach ne leichte rundkehle draus und leime einfach eine dünne lage spruce drüber. wenn mans einmal gemacht hat ist das wirklich schnell erledigt und beigehobelt.
mein 50 jahre alter jollenmast hat über die jahre fast 5 mm im durchmesser eingebüßt und ist auch bei 7 ws immer noch gut dabei. lästig ist dann nur, dass die umlaufenden beschläge hinterfüttert werden müssen, weil sie einfach zu groß wurden. ich denke, dass da meistens noch eine ausreichende sicherheit in der substanz drin ist. vielleicht mal an einer stelle prüfen, wie tief man gehen muss, um aufs gelbe zu kommen.
und dann würde ich für den mast nie benar nehmen, der schmilzt in der sonne ja dahin und mit dem braun pigmentierten uv-schutz muss das doch fürchterlich nach holzschutzlasur vom baumarkt aussehen - oder?
viel spaß - rainer

Re: Mast renovieren

Verfasst: Mi 20. Feb 2008, 17:40
von Pier
Moin,

ist schon lange her das ich es gekauft habe und habe heute gegoogelt
http://www.bootwerker.nl/Lak%20en%20ver ... index.html
Hab damals für meinen Mast ca. 500ml gebraucht.
Gruß
Pier

Re: Mast renovieren

Verfasst: Sa 23. Feb 2008, 15:22
von Omoo
zum Thema Mast abziehen eine Frage:
was ist besser, abbeizen oder mit Föhn und Klinge? Oder nur Schleifmaschine? Manuell schleifen? Wenn Klinge, welche ist empfehlenswert?
Viele schwören ja auf D1 und D2...ist das auch für den Mast gut?
Worauf sollte man noch achten, wenn man zum ersten Mal dabei ist?
Gruß, Frank

Re: Mast renovieren

Verfasst: Di 26. Feb 2008, 16:00
von Rainer Enßlin
Hallo Tobias,
ich würde - wie manfred schon schrieb, dem ganzen nur mit schleifen oder hobeln zuleibe rücken. das holz bekommt erst in der tiefe seinen ursprünglichen farbton, der ja bei spruce sicher auch mit dem harzgehalt zu tun hat. wenn also lackfreie stellen waren, an denen harz und andere holzbestandteilen ausgewaschen und oxidiert wurden, ist meist auch der zusammenhalt der fasern nicht mehr so gut. das ist dann meist recht porös und splitterig. da kann es sein, dass der neue lack einfach nie richtig hält und das immer problemstellen bleiben werden. wenn du dort zu sehr in die tiefe must, kannst du ja einfach ein dünnes sprucefurnier drüberleimen und nachhobeln, wo du doch ohnehin schon am leimen bist.
nicht voll auf das frische holz abgeschliffene masten sehen eigentlich immer fürchterlich scheckig aus und ich würde die erfahrungen der beizen nicht unbedingt von tropen- auf nadelholz übertragen. kommt wahrscheinlich immer auf die größe und die art der befallenen stelle an.
in der regel vertragen die holzmasten schon das eine oder andere abziehen, da ist schon noch reserve drin. bei mir fehlen nach 50 jahren schon vier millimeter im durchmesser (sieht man an den beschlägen, die mittlerweile unterfüttert weren müssen) und trotzdem ist der mast noch sturmfest (jolle).
Für Omoo:
Fön ist eigentlich nur bei den ganz alten Öllacken gut, wo der lack dann so schön abschmiert. bei den alkydlacken - die bröseln ja eher ab - muss man zu viel gewalt anwenden, da ist man mit der klinge auf dem weichen holz ganz schnell im holz und reisst lange fasern raus. ist ekelig...
ich habe bei wenig druck mit der rundschleife gearbeitet. ging gut. d2 bei nadelholz? keine ahnung, aber ein guter alkydlack und jährliche pflege (einmal anschleifen und drüberlackiert) hält ewig. d1 dürfte in dem frisch abgeschliffenen nadelholz aufgrund des harzgehaltes nur ganz wenig eindringen.
gruß, rainer

Re: Mast renovieren

Verfasst: Di 26. Feb 2008, 16:43
von Tobias Bressler
Hallo,

also das mit dem Hobeln ist mir ehrlch gesagt ein bißchen zu hart, zumal unser Mast noch aus den 30ern ist und ohnehin im Vergleich zu anderen 35ern sehr lang (12,50) und sehr dünn ist.
Natürlich ist klar, dass alles wirklich rotte ausgeschliffen wird, haben wir auch gemacht. An einigen Stellen sitzt die Gräue aber einfach "tiefer", obwohl das Holz weder naß noch weich ist.
Dieses Ontweringswater habe ich leider nicht bekommen können, ich werde es jetzt also mal an einer unauffälligen Stelle mit Wasserstoffperoxid versuchen. Wenn´s´da klappt, will ich allen grauen Stellen amMast einen Anstrich damit gönnen und dann "nachbeizen". Ich werd´berichten,
was daraus wird.

Viele Grüße
Tobias Bressler