"Spalte" zwischen den Planken

Oliver Röth

Re: "Spalte" zwischen den Planken

Beitrag von Oliver Röth » Mo 9. Dez 2002, 16:25

Hallo Christoph,

Andreas sagt es: klingt wie Lottospielen, zumindest bei meinem Kraweelrumpf. Bei unserem Vereinsfolke war es leichter (Klinkerbau)!

Hallo Andreas,

ich denk ja inzwischen darüber nach! Habe mir sogar die Broschüre von den Goucheon (?) Bros. bestellt (Holzboote reparieren und restaurieren). Kingt ja auch alles ganz vernünftig, nur habe ich Sorge, dass mir das Holz innen gammelt.

Wenn, würde ich den Rumpf außen komplett beschichten (incl. ausleisten). Innen bleibt er "roh" und wird nur geölt (geht das überhaupt, wenn ich außen Epoxy drauf habe?).

Durch den Schwertkasten (der ja nicht mit Epoxy beschichtet ist, kommt aber immer noch Wasser ins Holz. Auch von "oben" (Wellen, Regen) kommt Wasser ins Boot und damit auch ins Holz. Im Winter kann dieses Wasser aber nicht mehr abdanpfen (zumindest nicht nach außen, da ist ja eine Dampfsperre). Riskiere ich damit nicht, dass das Holz schnelle verrottet?

Ach ja: habe ich überhaupt eine Chance, dass Boot mit Epoxy zu behandeln, wenn es von außen mit Benar-UVR gestrichen ist??

Ideen?

Viele Grüße, Oliver (...der letztes Wochenende bei -5 °C unter seinem Boot lag und versucht hat, die Aufdoppelungen der Spanten und Wrangen zu entfernen, die sein Voreigner mit viel Liebe, dicken Schrauben und jeder Menge Spachtelmasse befestigt hat...)
A_Schipper

Re: "Spalte" zwischen den Planken

Beitrag von A_Schipper » Mo 9. Dez 2002, 16:57

Hallo Oliver,
habe die von Dir erwähnte Broschüre auch bei mir liegen. Erwarte nicht zuviel, probiere selber aus.
Die Produkte würde ich dann aber von SP Systems nehmen, sie sind nach meiner Info sehr gut und preislich atraktiver.

Aussen Epoxy und inne Öl oder Öllack ist wie ich glaube, die richtige Methode, wenn du sowas machen willst.
Ob es überhaupt die richtige Methode ist, ist mehr eine Glaubensfrage.... vielen wird es sauer aufstossen, wenn man Vollholzschiffe mit Epoxy beschichtet, aber ich weiß mittlerweile von anderen, dass es gehen kann.
Ich bin mit dem Thema auch noch nit ganz durch. Hatte eine Epoxysanierung geplant, sie dann wegen der vielen "Unkenrufe" (nix für ungut) verworfen und höre jetzt wieder von einigen Seiten, dass das sehrwohl klappen kann.

Nach meinem spärlich vorhandenen physikalischen Grundwissen müsste es möglich sein, das Holz mit einer soliden Epoxyschicht mit oder ohne Glasgewebe, (verwindungsarmer Rumpf vorausgesetzt) so von aussen zu beschichten, dass die Planken keinen direkten Kontakt mit Seewasser haben.
Also kann hier auch kein Quellvorgang in gang kommen.
Von innen würde ich den Rumpf mit Benar, Owatrol, BioPin, oä einkomponentig Streichen (wiederum Preis- und Glaubensfrage). Diese Beschichtung reicht doch im allgemeinen aus, um kurzfristig vorhandene Feuchtigkeit (Kondenswasser, Bilgewasser vom Segeln, Spritzer aus den Schwertkasten, etc) nicht oder nur oberflächlich ins Holz eindringen zu lassen.
Die geringen Mengen Feuchtigkeit, die dennoch auf langen Törns eindringen, könne durch die Einkomponentenbeschichtung wieder ausdampfen. Sehr unwahrscheinlich ist nach Meiner Meinung, dass diese Feuchtigkeit den Rumpf derart zum Quellen bringt, als dass die dimensionsveränderung deiner Beplankung so stark ist, dass das Eopxy aufreisst.
Diese Theorie wird von praktischen Erfahungen anderer Segler und Bootsbauer untermauert!!
Du hat Die Möglichkeit mit Epoxy ein arschglattes Echtholzfinish zu erhalten, den Rumpf zu versteifen und die lästige Pumperei nach dem zuwasserlassen im Frühjahr zu vermeiden.
Du wirst den für dich richtigen Weg selber bestimmen müssen.... ich habe etwa 30 Leute befragt, und über 40 unterschiedlichen Meinungen gehört....
Aber dafür gibts ja Disskussionsforen, wie dieses.
Ich gebe zu, ich habe auch viel nachteiliges über Epoxy gehört. Allerdings stelle ich fest, dass es sich mit etwas Mut und ´sich einstellender routine toll verarbeiten lässt. Habe einige Neuteile damit eingesetzt tolle Ergebnisse im Bezug auf Festigkeit unf Optik erhalten.

By the way... auch wenns unter eine andere Überschrift gehört.....
Haben am Samstag ein drittel der Backbordseite meines Folkes verschraubt (Schrauben statt nieten...). Das Sieht garnicht mal sooooooo ungewollt aus (ok, ich bin parteiisch) . Aber vor allem zeigt sich, dass die Alten Nietverbände in Sachen Festigkeit wirklich nicht mehr "lobet den Herrn" waren.
Die Schrauben (M5 "Machinenschrauben mit U-Scheibe und Mutter innen) sitzen eingebettet in Epoxy in ihren Löchern. Das Harz konserviert das Plankenholz von innen und schützt die Schrauben vor dierektem Seewasseraufschlag, was sie für diese Anwendung geeignet macht.
Die Muttis sind auf diese weise zuverlässig gesichert und rütteln sich nicht lose.
Übrigens.... du sagtest an anderer Stelle, die zuverlässigsten Verbindungen seien Löten, Schweissen und Nieten....
Das bezieht sich un erster Linie auf den Metallbau..... der auch die Weissheit zu erzählen weiß, das die beste Schweissnaht die ist, die es nicht gibt...*zwinker

Gutes Gelingen, hoffe, ich konnte Dich etwas verwirren....

Andreas
Oliver Röth

"Spalte" zwischen den Planken

Beitrag von Oliver Röth » Mo 9. Dez 2002, 19:27

"Das bezieht sich in erster Linie auf Metallbau..." Nun ja, nicht ganz, lass mal das Löten beiseite und taufe es um in Kleben, bezieht sich dieses gesagte auch auf den Bereich Kunststoffe!

Die Epoxymethode hatte ich anfangs (die ersten sechs Monate) auch verworfen, da wußte ich noch nicht, was Feuchtgkeit in Holz anrichten kann :-( Inzwischen bin ich, auch was den Aufbau eines Bootes angeht und überhaupt, schlauer geworden. Also denke ich darüber nach.

Du hast wohl Recht, die Broschüre der G..-Brüder lohudelt das "West-System", es sind auch einige interessante Tipps darunter, aber nichts wirklich neues oder hilfreiches (außer eben, wie man Epoxy richtig verarbeitet).

"...möglich sein, das Holz mit einer soliden Epoxyschicht mit oder ohne Glasgewebe, (verwindungsarmer Rumpf vorausgesetzt) so von aussen zu beschichten, dass die Planken keinen direkten Kontakt mit Seewasser haben." Ja sicher, das ist ein Grund, den Rumpf von außen zu beschichten. Wenn ich dann auch noch Glasmatten nehme, bekommt der Rumpf zusätzlich mehr Festigkeit und Steifigkeit und bleibt leichter, weil er sich nicht voll Wasser saugt.

Ich habe auch keine Angst davor, dass der Rumpf durch Feuchtigkeit von innen zu stark quillt, sondern eher, dass er faul wird. Und Wasser wird auf jeden Fall ins Boot gelangen. Am wahrscheinlichsten ist die doch hohe Luftfeuchtigkeit in Wassernähe (das ist ein physikalisches Prinzip: da wo Wasser ist, ist auch Wasser; habe ich letzte Woche in der Badewanne festgestellt ;-)), die dann im Boot kondensiert und ins Holz diffundiert (an eine Kenterung denke ich jetzt mal nicht, aber - doch mal kurz nachgedacht - ja, ein Jollenkreuzer hat keinen Kiel (hatte er zumindest gestern noch nicht) und bleibt nach einer Kenterung schön auf der Seite liegen. Das Holz saugt sich voll und...bingo!). Gerade diese Luftfeuchtigkeit, die ja nichts anderes ist als gasförmiges Wasser, ist chemisch-molekülgrößentechnisch gesehen recht klein, kleiner als das Wasser in flüssiger Form. Und gerade diese kleinen Wassermoleküle dringen leicht in das Holz ein und treibt dann dort sein Unwesen (faulen oder schlimmstenfalls auch quellen). Das ist zumindest das, was ich mir dazu überlegt habe. Eine komplette Beschichtung innen UND außen allerdings möchte ich nicht so gerne machen.

Das nicht vorhandene Auspumpen des Bootes ist natürlich ein großer Vorteil.

Gibt es eigentlich irgendwo Literatur zu diesem Thema? Wie eine "halbe" Epoxysanierung funktioniert (mit halber Sanierung meine ich eine einseitige Beschichtung)?

Zum Thema "Wasser durch den Schwertkasten": Ich meinte eigentlich nicht das Spritzwasser von unten, sondern was anderes: Mein Schwertkasten ist von innen nicht beschichtet, d.h., das Holz ist roh (bzw. geölt). Hier und an der Verbindung Schwertkasten-Rumpf/Kiel ist doch ein prima Bereich, durch das Wasser ins Holz kann. Oder ich muss den Schwertkasten von innen auch beschichten, habe dann nur Angst, dass sich die Beschichtung aufgrund der dauernden Reibbelastung des Stahlschwertes früher oder später in Wohlgefallen auflöst. Und das mir jetzt keiner vorschlägt, ich solle ein Holzschwert einbauen, ich bin ja froh, dass das Ding etwas mehr an Ballast bringt!

Bist Du eigentlich sicher, dass man Klinkerboote mit Epoxy beschichten kann? Mich dünkt ich las da was anderes.

Zu dem anderen Thema: Ich werde immer neugieriger, wie das wohl aussieht. Hast du die Mamas mit Epoxy gesichert? Das sollte wirklich halten. Und wenn nicht, kannst Du sie immer noch wieder festziehen (auch ein Vorteil von Schrauben).

Ich gehe jetzt noch mal ein bischen in meiner Literatur stöbern, ob da was über Holz und Epoxy steht. Aber nicht weitersagen :-)

Oliver (...dem jetzt gerade kein blöder Schlusskommentar einfällt...)
Oliver Röth

Re: "Spalte" zwischen den Planken

Beitrag von Oliver Röth » Mo 9. Dez 2002, 19:45

Nachtrag:

www.yachtrefit.de
Ist die "wie bastel ich an meinem Boot rum und bekomme das ganz toll wieder hin"-Seite von SP-Systems.

Ist aber auch sehr interessant!

Oliver
Olaf

Re: "Spalte" zwischen den Planken

Beitrag von Olaf » Mo 9. Dez 2002, 20:43

Ihr solltet mal bei Sp-Systems anrufen und euch mit Herrn Heidorn unterhalten, der hat übrigens auch ein Folke mit Epoxi Unterwasserschiff.
Andreas Schipper

Re: "Spalte" zwischen den Planken

Beitrag von Andreas Schipper » Mo 9. Dez 2002, 22:22

Moin....
der Herr Heidorn hat alber ein IF Boot *smile, soweit mir bekannt ist.
However...
ich stelle fest, dass wir die Tradition 30 Kandidaten, Hundertdreissig Meinungen beginnen zu perfektionieren!!!
Um die Verwirrung zu vollenden, teile ich dem erlauchten Kreis der Inserenten mit, dass ich bereits sämtliches Material für eine "traditionelle" Sanierung auf Öl, bzw Lackbasis im Hause habe!!!
Der Entschluss, so zu sanieren, oder zu konservieren ist gefallen, als die "Verfechter" von Epoxylösungen immer rarer wurden.
Und einen Weg muss man ja gehen....
Ich gebe zu, ich hardere wieder etwas.
Ich glaube Franz Josef Strauss prägte den Satz: "was geht mich mein saublödes Geschwätz von gestern an?"
Die paar Dosen Lack könnte ich beim Lieferanten zurückgeben und gutschreiben lassen.
Nicht so ganz unerheblich sind allerdings... und das wurde bislang in der Diskussion vernachlässigt.... die äusseren Werkstattbedingungen für unsere Projekte.
Was habe ich? Zugegeben, kasse voraussetzungen: Halle Direkt am Wohn und Arbeitsort, grosszügig, alleinstehend, also keine Yachteigner auf die ich Rücksicht nehmen müsste, viel Platz für Werkbank, ausreichend werkzeug, etc....
Aber: Die Halle ist nur sehr schlecht beheizbar und gelegentlich träufelt wasser durch die Altbewährten Welleternitdachplatten!!Mit Ach und auch mit Krach bekomme ich die Scheune momentan auf ein paar grad über null beheizt, die Partien des Bootes, an denen ich arbeite auf etwas über 10 Grad.
Staubfrei und Tropfwasserfrei bekomme ich alles, bevor ich beschichten werde.
Da Die Arbeiten aber wohl im Januar/Februar ausgeführt werden (ähnliche Wetterlage wie jetzt) , kann ich absehen, das ich eine ungefähr gleichbleibende Umgebungstemperatur von vielleicht 8 Grad Plus bei Dauerfrost um 5-10 Grad Minus draussen erzielen kann.
Um großflächige Beschichtungsarbeiten an vertikalen Flächen und Über Kopf am Rumpf auszuführen iss mir das etwas Haarig, ehrlich gesagt.
Das Deck zu beschichten wird wohl gehen, denke ich. Auch wenn aufgrund niedriger Temperaturen die Aushärtezeit des Harzes länger wird, so wird die Oberflächenspannung das Harz an deck und in den Glasmatten halten, ohne dass es verläuft.
An und unter dem Rumpf bin ich mir da nicht so sehr sicher, ob das klappt.
Die Gefahr, dass es Nasen und Läufer gibt, sehe ich als sehr gross an.
Ich schätze Meine Möglichkeiten mit Öllacken da besser ein. Den kann ich sehr dünn auftragen, es wird allenfalls ein zwei Schichten mehr erfordern, um ein vernünftiges Finish zu bekommen.
So vertraue ich darauf, das ich durch Erneuerung der Nietverbände und etwa 12 Spanten sowie 4 Bodenwrangen alles so Dicht bekomme, das der Rumpf nach einer akzeptablen Quellzeit auch Dicht sein wird.
Ich denke über die Abdichtungen meiner Landungen mit Pantera o.ä. nach, zumindest im Unterwasserschiffsbereich.
Ein neues Mastschott soll für zusätzliche Steifigkeit sorgen, damit das Boot bei Seegang nicht wieder weich werden kann.
So ist es also, dass ich die Sanierung mit Epoxy für sinnvoll und durchführbar halte, wenn es die örtlichen Gegebenheiten zulassen. Ob das bei mir so ist, da bin ich mir nicht sicher.
Deswegen begehe ich etwas ausgetretenere Pfade.
Bis jetzt zumindest.... vielleocht trifft mich ja doch noch ein anderer Stein eines anderen Weisen.

Andreas

der feststellt, dass wir hier "Zündstoff" für so manche Sherryschwangere Abende an Bord unserer eines Tages wieder segelnden Schiffe entwickeln...
Also "haut rein"
Oliver Röth

Re: "Spalte" zwischen den Planken

Beitrag von Oliver Röth » Di 10. Dez 2002, 12:38

Tach auch,

ich muss hier mal meine Gedanken zusammenfassen:
1. Zustand meines Boots: Deck und Überwasserschiff o.k. (außer Dachbespannung, die ist eingerissen), Unterwasser viele Planken angegammelt, einige Spanten verrottet, einige Bodenwrangen auch und Kiel angegammelt (größtenteils durch schlechte Pflege von einem der Voreigner). Dazu Bruch einiger Spanten (ca. 10-15 auf jeder Seite) im Bereich zwischen Schwertkasten und Hauptschott (es sieht so aus, als sei das Boot mal vom Kran gefallen).
2. Dies bedeutet: Spanten austauschen, Planken und Kiel erneuern. Ein „Flicken“ oder der teilweise Austausch kommt aufgrund der Anzahl der defekten Stellen nicht in Frage, ich denke, hier ist es einfacher, die Planken und den Kiel komplett auszutauschen bzw. großflächig zu erneuern.
3. Im Unterwasserbereich sind einige recht große Fugen, die wahrscheinlich nicht mehr so dichtquellen, dass ein starker Verbund hergestellt wird (der Rumpf wird an dieser Stelle „weich“ sein.
4. Es stellt sich die Frage nach dem wie: entweder „klassisch“, d.h. Planken entsprechend einpassen, die Fugen kalfatern (Teer und Baumwolle, Sika o.ä.) und streichen mit Benar oder Lack. Oder „mordern“, d.h. ausleisten und Epoxyüberzug.
5. Über die „klassische“ Variante müssen wir hier nicht diskutieren, zumal die Plankenfugen auch behandelt werden müssen. So, wie ich anfangs dachte, geht es nicht (einfach zwei neue Planken nebeneinander auf die Spanten nieten). Hier muss gewährleistet werden, dass die Planken in den Fugen soweit dichtquellen, dass einerseits kein Wasser ins Boot eindringt, andererseits der Rumpf durch die Reibung der Planken aufeinander steif wird.
6. Wenn ein Epoxyüberzug, dann nur der Rumpf und nur von außen. Will ich den Rumpf von innen behandeln, müsste ich mein gesamtes Boot auseinanderreißen und auch Teile des Decks demontieren. Das Deck ist in Ordnung und muss, so denke ich heute, nicht behandelt werden. Außerdem befürchte ich, dass ich bei vertretbarem Aufwand nicht in jede Ecke komme. Habe ich aber nur ein Stückchen vergessen, kann hier Wasser ins Holz eindringen und die komplette Konservierung des Holzes (das ist der Sinn der Epoxybeschichtung innen und außen) ist für die Katz. Innen will ich das Boot mit Öl behandeln, damit das Holz atmen kann. Ein Epoxyüberzug nur des Unterwasserschiffes halte ich für nicht durchführbar, da das Holz oberhalb der WL bei Lage relativ viel Wasser abbekommt und ich mir dann massive Probleme einfange.
- Pro: Verstärkung des Rumpfes (auch durch das erforderliche Ausleisten), Rumpf wird dicht, mein Boot liegt seit 4-6 Jahren in der Halle und ist demnach gut durchgetrocknet.
- Contra: das fasse ich hier mal mit dem Begriff „Leichenhemd“ zusammen, dazu kommen die unten genannten Fragen/Probleme.
7. Fragen/Probleme:
- Bei einseitiger Beschichtung mit Epoxy kann auf der Innenseite des Rumpfes Wasser ins Holz eindringen. Dieses kann im Winter nur innen wieder aus dem Holz raus (außen ist eine Dampfsperre durch das Epoxy). Kann das zu Fäulnis führen?
- „Wasser kann ins Holz eindringen“: Wenn Holz Wasser aufnimmt, quillt es. Kann dies dazu führen, dass das Holz sich soweit ausdehnt, dass der Epoxyüberzug außen reißt bzw. der Rumpf „gesprengt“ wird?
- Wenn ich außen einen Epoxyüberzug aufbringe, muss ich den Schwertkasten innen auch beschichten.
- Was passiert an der Rumpf-Deck-Verbindung, dort, wo das Epoxy aufhört und das „normale“ Holz anfängt?
- 30 Personen, 60 Meinungen. Raten kann mir wohl keiner, was ich tun soll, und das Pro und Contra, das ich bisher erfahren habe, hält sich in etwa die Waage...
8. Meine äußeren Werkstattbedingungen: So gut wie Andreas habe ich es nicht, aber: mein Boot steht trocken und die Halle ist gut durchlüftet (ist ein alter Hühnerstall, Größe „Legebatterie“, da stehen ca. 25 Boote drin, einige Fenster sind kaputt und es zieht wie Hechtsuppe). Beheizt ist die Halle nicht, heizen hat auch bei der Größe keinen Sinn, denke ich. Ich habe mir allerdings von der Backe geputzt, das Boot nächsten Sommer ins Wasser zu bekommen. Daher kann ich im Frühjahr/Sommer bei idealen Umgebungsbedingungen eine Epoxysanierung in Angriff nehmen. Ich muss eh den Kiel aus einzelnen Stücken zusammensetzen, weil sonst mein Boot jedwede Festigkeit und Form verliert, heißt ich muss mit Epoxy arbeiten und dafür entsprechende Temperaturen haben.
9. Die örtlichen Begebenheiten für eine Epoxysanierung sagen doch nur aus, dass es warm und trocken sein muss. Wenn Du, Andreas, also den Rumpf soweit vorbereitest, dass Du „nur“ noch das Epoxy drüberziehen musst, dann brauchst Du 1-2 Wochen Urlaub im Frühjahr, zwei Helfer und 10-12 Stunden-Tage. Du würdest Dein Boot immer noch rechtzeitig ins Wasser bekommen. Entscheidest Du Dich jetzt für die „klassische“ Variante, dann wirst Du damit die nächsten Jahre leben müssen, da ich – von mir ausgehend – mein Boot nicht ohne Not 2 Jahre in die Halle stelle und auf das Segeln verzichte, nur um Kunststoff auf ein Holzboot zu schmieren. Bei mir (mein Rumpf ist ordentlich ausgetrocknet) stellt sich mehr und mehr die Frage, ob ich nicht doch sollte...Ich glaube, ich muss auf der Boot in Düsseldorf mal einen Tag den SP-Stand blockieren;-)

Andreas, Du siehst, was Du mit Deiner einfachen Frage angerichtet hast: Noch vor 1,5 Wochen habe ich laut aufgeschrieen, wenn mir einer vorgeschlagen hat, mein schönes Holzboot mit Eopxy zu beschichten, und jetzt bin ich drauf und dran, genau dies zu tun...

Ich bin übrigens immer noch für andere Meinungen und Erfahrungen dankbar, und ich glaube, da stehe ich hier nicht alleine da!

Viele Grüße, Oliver (...wer Kunststoff kennt, der nimmt Zement...alte Kunststofftechnikerweisheit...Moment mal, was ist eigentlich mit einer Beschichtung aus Ferrozement?)
Andreas Schipper

Re: "Spalte" zwischen den Planken

Beitrag von Andreas Schipper » Di 10. Dez 2002, 13:17

.........

warum gehen wir eigentlich nicht Fussballspielen, Skilaufen, wandern, fahrradfahren oder häkeln Platzdeckchen....?
Oliver Röth

Re: "Spalte" zwischen den Planken

Beitrag von Oliver Röth » Di 10. Dez 2002, 19:49

Jaja...
...seuftz...
Antworten