Klebefuge reparieren.
Klebefuge reparieren.
Hallo zusammen,
erstmal kurz zu mir:
Ich habe mir vor einem Jahr eine 32 Jahre alte "Youngtimer"-Jolle zugelegt. Genauer einen Vollholzkorsar Bj. 1976. Seit dem lese ich hier fleißig mit und habe so schon viel Interessantes und einiges an Wissen bzgl. der Instanthaltung lesen können.
Wie es dann so ist, kommt dann doch mal ein Problem, bei dem man nicht richtig weiter weiß.
Ich habe da jetzt so ein Problem mit der Mastdurchführung am Deck.
An einer der aufgeklebten Holzleisten ist am Übergang zum Deck bzw. der Versteifung der Mastdurchführung der Lack gerissen. Also habe ich die Stelle komplett entlackt, gereinigt und dann festgestellt, daß der verwendete Kleber spröde ist und die Klebefuge aufgeht.
Ich habe mich dann entschieden die Fuge erstmal komplett über die ganze Länge zu säubern. Dafür habe ich mit einer feinen japanischen Zugsäge die Fuge vorsichtig aufgesägt.
Hier drei Bilder während vom Aufsägen:
- Bild 1: http://www.alice-dsl.net/a.ihle/korsar/1.jpg
- Bild 2: http://www.alice-dsl.net/a.ihle/korsar/2.jpg
- Bild 3: http://www.alice-dsl.net/a.ihle/korsar/3.jpg
Der Spalt der Fuge verläuft jetzt über die ganze Länge der Holzleiste: 0,3 mm breit und komplett bis unten durchgängig. Das Problem ist jetzt, wie ich das ganze am besten wieder repariere, ohne die Holzleiste komplett auszubauen und auszutauschen.
Ich dachte an neu verkleben/auffüllen mit Epoxy. Bei einem breiteren Spalt würde ich zuerst die Seitenflächen mit Epoxy leicht tränken und dann mit angedicktem Epoxy (Thixotropiermittel und Baumwollfasern) auffüllen.
Nur wie mache ich das bei einem (nur) 0,3 mm Spalt, so daß überall Epoxy ist und der Spallt gleichmäßig gefüllt ist?
Ich bin für jeden Lösungsansatz bzw. andere Reparaturideen dankbar.
Grüße
fidelio (Alex)
erstmal kurz zu mir:
Ich habe mir vor einem Jahr eine 32 Jahre alte "Youngtimer"-Jolle zugelegt. Genauer einen Vollholzkorsar Bj. 1976. Seit dem lese ich hier fleißig mit und habe so schon viel Interessantes und einiges an Wissen bzgl. der Instanthaltung lesen können.
Wie es dann so ist, kommt dann doch mal ein Problem, bei dem man nicht richtig weiter weiß.
Ich habe da jetzt so ein Problem mit der Mastdurchführung am Deck.
An einer der aufgeklebten Holzleisten ist am Übergang zum Deck bzw. der Versteifung der Mastdurchführung der Lack gerissen. Also habe ich die Stelle komplett entlackt, gereinigt und dann festgestellt, daß der verwendete Kleber spröde ist und die Klebefuge aufgeht.
Ich habe mich dann entschieden die Fuge erstmal komplett über die ganze Länge zu säubern. Dafür habe ich mit einer feinen japanischen Zugsäge die Fuge vorsichtig aufgesägt.
Hier drei Bilder während vom Aufsägen:
- Bild 1: http://www.alice-dsl.net/a.ihle/korsar/1.jpg
- Bild 2: http://www.alice-dsl.net/a.ihle/korsar/2.jpg
- Bild 3: http://www.alice-dsl.net/a.ihle/korsar/3.jpg
Der Spalt der Fuge verläuft jetzt über die ganze Länge der Holzleiste: 0,3 mm breit und komplett bis unten durchgängig. Das Problem ist jetzt, wie ich das ganze am besten wieder repariere, ohne die Holzleiste komplett auszubauen und auszutauschen.
Ich dachte an neu verkleben/auffüllen mit Epoxy. Bei einem breiteren Spalt würde ich zuerst die Seitenflächen mit Epoxy leicht tränken und dann mit angedicktem Epoxy (Thixotropiermittel und Baumwollfasern) auffüllen.
Nur wie mache ich das bei einem (nur) 0,3 mm Spalt, so daß überall Epoxy ist und der Spallt gleichmäßig gefüllt ist?
Ich bin für jeden Lösungsansatz bzw. andere Reparaturideen dankbar.
Grüße
fidelio (Alex)
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Re: Klebefuge reparieren.
Recht simpel, Alex!
Nach dem Aufsägen zunächst die Fuge ausblasen, mit Pressluft aus dem Kompressor oder, wenn nicht vorhanden, solcher aus der Dose (gibt's notfalls beim Fotohändler (teuer) oder im Elektronikhandel).
Dann die Fuge unterseitig mit Paketklebeband abkleben (Klebefläche gut entstauben, Klebeband gut andrücken). Auch die Kanten des Spaltes an der Oberseite genau abkleben.
Jetzt die Flanken der Fuge mit unverdicktem Epoxi benetzen (mit dünnem Holzspan verteilen), danach angedicktes Epoxi einbringen (Geduldsspiel mit Spachtel und möglichst gut passendem, stumpfem Blech, etwas weniger dick als die Fuge).
Aushärten lassen, Klebebänder abziehen, Epoxi verschleifen, lackieren.
Viel Erfolg!
Jens
Nach dem Aufsägen zunächst die Fuge ausblasen, mit Pressluft aus dem Kompressor oder, wenn nicht vorhanden, solcher aus der Dose (gibt's notfalls beim Fotohändler (teuer) oder im Elektronikhandel).
Dann die Fuge unterseitig mit Paketklebeband abkleben (Klebefläche gut entstauben, Klebeband gut andrücken). Auch die Kanten des Spaltes an der Oberseite genau abkleben.
Jetzt die Flanken der Fuge mit unverdicktem Epoxi benetzen (mit dünnem Holzspan verteilen), danach angedicktes Epoxi einbringen (Geduldsspiel mit Spachtel und möglichst gut passendem, stumpfem Blech, etwas weniger dick als die Fuge).
Aushärten lassen, Klebebänder abziehen, Epoxi verschleifen, lackieren.
Viel Erfolg!
Jens
Re: Klebefuge reparieren.
Sehr gut kann man Epoxy mit einer Einmalspritze in Ritzen einfüllen. Nimm für die letzte Lage Epoxy, das du mit ganz feinem Mahagonistaub "einfärbst".
Ein anderer Lösungsansatz wäre, mit Epoxy getränktes Schwachfurnier in den Spalt einleimen.
LG Peter
Ein anderer Lösungsansatz wäre, mit Epoxy getränktes Schwachfurnier in den Spalt einleimen.
LG Peter
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Re: Klebefuge reparieren.
Hallo zusammen,
Fuge unten gut abkleben, u. mit reinem Harzauffüllen
Für schnelleres Fliesverhalten mit Föhn anwärmen.
Gruß Georg
Fuge unten gut abkleben, u. mit reinem Harzauffüllen
Für schnelleres Fliesverhalten mit Föhn anwärmen.
Gruß Georg
Gruß Georg
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Re: Klebefuge reparieren.
Hallo zusammen!
Das Harz erwärmen, oder die Umgebung?
Gruß Dirk
Das Harz erwärmen, oder die Umgebung?
Gruß Dirk
Holz ist das Schönste
SY Jolly Sailor
SY Jolly Sailor
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Re: Klebefuge reparieren.
Beides kann erwärmt werden!
Durch das anwärmen dringt das Epoxi auch tiefer in das Holz ein,
was die Festigkeit der Verbindung positiv beeinflußt.
Jedoch muß gut abgeklebt werden sonst fliest die Sache wieder raus
logisch oder?
Gruß Georg
Auf dem Bild sieht man das anwärmen einer 450mm langen Kielschäftung
Durch das anwärmen dringt das Epoxi auch tiefer in das Holz ein,
was die Festigkeit der Verbindung positiv beeinflußt.
Jedoch muß gut abgeklebt werden sonst fliest die Sache wieder raus
logisch oder?
Gruß Georg
Auf dem Bild sieht man das anwärmen einer 450mm langen Kielschäftung
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Gruß Georg
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Re: Klebefuge reparieren.
Moin,
wenn Du große Harzmengen verarbeiten mußt und die Temperatur am Arbeitsplatz um 20 Grad liegt,
sei vorsichtig mit dem Anwärmen des Harzes und misch in flachen Gefäßen an.
Epoxy hat die Angewohnheit, Eigenwärme bei der Aushärtung zu entwickeln.
Wenn das Harz zu warm ist, fängt es an richtig zu kochen und ist hart, bevor Du Papp sagen kannst.
Hohe, schlanke Gefäße fördern die Wärmespeicherung des Harzes.
Aber bei der kleinen Fuge sollte das kein Problem sein.
Grüße,
André
wenn Du große Harzmengen verarbeiten mußt und die Temperatur am Arbeitsplatz um 20 Grad liegt,
sei vorsichtig mit dem Anwärmen des Harzes und misch in flachen Gefäßen an.
Epoxy hat die Angewohnheit, Eigenwärme bei der Aushärtung zu entwickeln.
Wenn das Harz zu warm ist, fängt es an richtig zu kochen und ist hart, bevor Du Papp sagen kannst.
Hohe, schlanke Gefäße fördern die Wärmespeicherung des Harzes.
Aber bei der kleinen Fuge sollte das kein Problem sein.
Grüße,
André
Gruß,
André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
André
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Re: Klebefuge reparieren.
Hallo,
bei einem nur 0,3 mm breiten Spalt kannst Du machen was Du willst: Du wirst hinterher nicht wissen, wo Du Epoxi hingekriegt hast und wo nicht.
Vorschlag: Verbreitere auf 2 mm, klebe unten ab, drücke mit einer 50 ml-Spritze ohne Nadel (Apotheke, evtl. auch Baumarkt) unverdicktes Epoxi, mit Härter angemischt, rein. Im Spalt gleichmäßig verstreichen und einige Minuten (aufpassen, sonst wird's hart) in die "Seitenwände" einziehen lassen. Tape abziehen und überschüssiges Epoxi ablaufen lassen. Lappen unterlegen! Diese "Grundierung" darf keinesfalls aushärten !!
Sobald die Grundierung "pappig" geworden ist erneut abkleben, Epoxi mit brauner Microfaser von West-Systems (Spachtelmischung Nr. 405, braun) nicht zu sehr andicken (etwa Honig-Konsistenz) und reinspritzen. Danach mit einem feinen Holzspan nachstochern, bis alles schön verteilt und alle Luft raus ist. Das müßte nach dem Aushärten bombenfest halten.
An Stelle des Tapes könntest Du vielleicht besser eine Leiste unter den Riß nageln oder mit einer Schraubzwinge anklemmen (Plastikfolie auf die Leiste legen, sonst kriegst Du sie hinterher nicht mehr weg), denn es könnte sein, daß das Tape sich während des Arbeitsvorganges möglicherweise löst und der ganze Brei runterläuft.
Viele Grüße
Willi, Chiemsee
bei einem nur 0,3 mm breiten Spalt kannst Du machen was Du willst: Du wirst hinterher nicht wissen, wo Du Epoxi hingekriegt hast und wo nicht.
Vorschlag: Verbreitere auf 2 mm, klebe unten ab, drücke mit einer 50 ml-Spritze ohne Nadel (Apotheke, evtl. auch Baumarkt) unverdicktes Epoxi, mit Härter angemischt, rein. Im Spalt gleichmäßig verstreichen und einige Minuten (aufpassen, sonst wird's hart) in die "Seitenwände" einziehen lassen. Tape abziehen und überschüssiges Epoxi ablaufen lassen. Lappen unterlegen! Diese "Grundierung" darf keinesfalls aushärten !!
Sobald die Grundierung "pappig" geworden ist erneut abkleben, Epoxi mit brauner Microfaser von West-Systems (Spachtelmischung Nr. 405, braun) nicht zu sehr andicken (etwa Honig-Konsistenz) und reinspritzen. Danach mit einem feinen Holzspan nachstochern, bis alles schön verteilt und alle Luft raus ist. Das müßte nach dem Aushärten bombenfest halten.
An Stelle des Tapes könntest Du vielleicht besser eine Leiste unter den Riß nageln oder mit einer Schraubzwinge anklemmen (Plastikfolie auf die Leiste legen, sonst kriegst Du sie hinterher nicht mehr weg), denn es könnte sein, daß das Tape sich während des Arbeitsvorganges möglicherweise löst und der ganze Brei runterläuft.
Viele Grüße
Willi, Chiemsee
Re: Klebefuge reparieren.
Hallo,
da ist ja richtig viel zusammengekommen! Vielen Dank für die Tips.
Ich werde es mal versuchen das ganze mit Klebeband abzudichten und dann aufzufüllen.
Den Tip von Peter das Epoxy für die letzte Schicht mit Mahagonistaub einzufärben finde ich recht interessant. Stellt sich nur die Frage, wo bekomme ich Mahagonistaub her?
Grüße
Alex
da ist ja richtig viel zusammengekommen! Vielen Dank für die Tips.
Ich werde es mal versuchen das ganze mit Klebeband abzudichten und dann aufzufüllen.
Den Tip von Peter das Epoxy für die letzte Schicht mit Mahagonistaub einzufärben finde ich recht interessant. Stellt sich nur die Frage, wo bekomme ich Mahagonistaub her?
Grüße
Alex
Re: Klebefuge reparieren.
Hallo fidelio,
du brauchst für deine Fuge den Staub ja nicht Eimerweise.
Stell ihn doch ganz einfach selber her.
Du hast doch bestimmt ein altes Stück Mahagoniholz irgenwo rumfliegen.
Entweder du schleifst dir was mit grobem Schleifpapier selber runter oder du benutzt eine Schleifmaschine.
Vorzugsweise einen Bandschleifer.
Damit gehts dann richtig schnell.
Gruss
André
du brauchst für deine Fuge den Staub ja nicht Eimerweise.
Stell ihn doch ganz einfach selber her.
Du hast doch bestimmt ein altes Stück Mahagoniholz irgenwo rumfliegen.
Entweder du schleifst dir was mit grobem Schleifpapier selber runter oder du benutzt eine Schleifmaschine.
Vorzugsweise einen Bandschleifer.
Damit gehts dann richtig schnell.
Gruss
André