Wie Festigkeit der Rumpfkonstruktion beim trockenen Boot prüfen?

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Alexander

Wie Festigkeit der Rumpfkonstruktion beim trockenen Boot prüfen?

Beitrag von Alexander » Sa 14. Dez 2002, 23:18

Hallo zusammen,

ich plane gerade die Restaurierung meines 1950er Holz-Folkebootes. Nun bin ich auf ein neues Problem gestoßen:

Wie kann ich -bei einem Boot, das seit mindestens 3 Jahren auf dem Trockenen liegt- überprüfen, ob die Rumpfkonstruktion, insbesondere Kielschwein, Steven usw. solide ist und auch in nassem Zustand nicht weich wird?

Ein Kollege erzählte mir eine Horrorgeschichte, die damit endete, daß der Kiel aufgrund des weich werdenden Kielschweines immer mehr Spiel bekam und der das Boot schließlich - nachdem er es zuerst mühevoll wieder fitgemacht hatte - frustriert verkaufte, da die Alternative nur eine erneute Zerlegung des Unterwasserschiffes gewesen wäre.

Diese Erfahrung möchte ich mir gerne ersparen, deshalb: Hat jemand eine Idee?

Viele Grüße, Alexander Klose
Christoph

Re: Wie Festigkeit der Rumpfkonstruktion beim trockenen Boot prüfen?

Beitrag von Christoph » Di 17. Dez 2002, 14:01

Ahoi Alexander,
Ist das Boot schon gekauft?
Sichttest: gebrochene Spanten, abgelöste Bodenwrangen, unstetige Kontur von Deckskante und Wasserpass, Rostwasserspuren an Verbindungsstellen von Kiel, Totholz und Steven, gelöste oder verschobene Verbindung von Decksbalken, -belag und Planken, abgefallene Nietscheiben, dunkle Flecke um Schrauben- und Nietköpfe. usw.....
Wenn das Boot im Wasser liegt gibt es einen einfache und sichere Fallübung - aus der Hocke sich locker auf den Hintern fallen lassen, Vorsicht!
Wenn die Erschütterung des Rumpfes ein Echo fühlen lässt besteht der Verdacht, dass die Struktur nicht mehr fest ist. Ob dieser Test auch im Trockenen funktioniert weis ich nicht, aber probieren würde ich es schon.
Nur wenn ein anderer schon “alles Mögliche“ probiert hat, ist die Reparatur schwer zu kalkulieren.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph
Andreas Schipper

Re: Wie Festigkeit der Rumpfkonstruktion beim trockenen Boot prüfen?

Beitrag von Andreas Schipper » Mi 18. Dez 2002, 10:04

Moin zusammen,

@ Christof, ich weiss nicht, ob Alex Dir schon geantwortet hat, ich habe seit einiger Zeit schon diverse Dinge über sein Folkeboot mit ihm besprochen.
Das Boot ist schon gekauft und liegt seit einiger Zeit in einer Scheune.
Somit steht der "Falltest" nicht weiter zur Debatte.
Allerdings muss ich sagen, dass das eine interessante Möglichkeit ist.
Ich habe die nicht gekannt, sie wird nirgendwo beschrieben.
Ich vermute aber, dass sie bei grösseren Booten nicht zuverlässig anzuwenden ist, oder?
@ Alex,
Ich habe über die Geschichte deines Kollegen mehrfach nachgedacht. Schussendlich bin ich der Meinung, dass es nicht richtig war, das Schiff zu verkaufen. Er hatte doch wie du sagst alles restauriert.
Zum Austausch des Kielholzes braucht er sicherlich Zeit und geduld, aber das lässt sich doch machen. Schlisslich konnte er sicher sein, dass der Rest des Bootes einwandfrei in Schuss ist, er hatte es doch selbst hergerichtet.
Die Angst vor so einem Rückschlag sollte sich wie ich finde, in Grenzen halten.
Ich werde sicher in der nächsten Saison noch einiges enddecken, was ich im nächsten Winter noch machen muss.
Wirklich aufhören wird die Arbeit an unseren Booten doch nie!
Lass Dich nicht ins Boxhorn jagen, du wirst das schon richten.
Nur sporadisch reparieren und segeln halte ich für den falschen weg.
Du hat das Gefühl, mit einer Baustelle unterwegs zu sein.
Hast Du schon eine Halle?

Andreas
Alexander

Schon etwas beruhigt

Beitrag von Alexander » Mi 18. Dez 2002, 22:55

Hallo Andreas & Christoph,

danke für Eure Rückmeldungen, ich war doch kurz etwas verunsichert...
Die Idee, das Boot erst mal provisorisch flottzumachen, war mir nicht sehr sympatisch, dann lieber in Ruhe und gründlich. Nun habe ich den Eindruck, daß ich den Zustand überprüfen kann, und sobald ich das Boot in einer Halle hier in der Nähe habe, kanns losgehen.

Servus, Alexander
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