Bilgenfarbe entfernen

[noli_me_tangere]

aloha,

hat jemand eine idee, wie ich diese verf!%&te graue bilgenfarbe aus dem boot bekomme?!? da, wo die planken eh rott sind, löst sie sich wunderbar in platten, aber wo die planken noch gut sind, sitzt sie bombenfest. abschleifen führt dazu, dass sie anschmilzt und die schleifscheibe zusetzt, falls überhaupt etwas passiert. gibt es da was chemisches?

übrigens: das gleiche problem hab ich außen am rumpf, da ist das unterwasserschiff mit einer merkwürdigen gummiartigen masse bezogen, die eigentlich nur mit einem heißluftdingens abgeht - aber erst unmittelbar vor dem entflammpunkt, was manchmal interessante lichteffekt ergibt... gibt es da was chemisches oder einen trick?

ich glaub, ich stell mich zu blöd an

grüße
stefan

www.schittly.net

[Georg P604]

Hallo steffan,
Ich hatte schon Sorge es geht an deinem Projekt nicht mehr weiter!
Hut ab, der jolli sah ja wirklich böse aus.
Was die Problematik mit der Farbe angeht,
Hab ich die Erfahrung gemacht daß die Heißluftaktion, auch wenn sie vieleicht
noch nicht das Endergebnis bringt, ein wichtiger zwischenschritt ist um mit
einem entsprechenden Schleifmittel weiter zukommen.
Meine Empfehlung kauf dir einen Werkzeugaufsatz für deine
Heißluftpistole, kriegst du bei : ftf@ft-fleischmann.de Tele: 09101/8804
Wenn das Grobe weg ist, mit Schleifvliesscheiben von 3M (nicht die Billigscheiben), die gröbste Körnung = Braun
und ganz ganz wichtig, eine Kleine Flex mit Drehzahlregelung, auf der kleinsten Drehzahl mit wenig Druck
Arbeiten.

Gruß Georg

[noli_me_tangere]

hi Georg,

doch klar geht es weiter: im bereich der plicht ist der rumpf inzwischen bis auf den kiel und die oberen plankengänge komplett neu. wenigstens ist es dann kein verbrechen mehr an der historischen bausubstanz, wenn ich das teil komplett mit gfk überziehe. jetzt ist das deck am heck runter, damit ich besser an den spiegel und die plankenenden rankomme. muss eh neu gemacht werden...

das stimmt schon, ein bissel was krieg ich mit der heißluftpistole runter... und dann nachschleifen? vor allem mit wenig drehzahl? das ist ein für mich neuer tipp, ich dachte immer viel (drehzahl) hilft viel? das probiere ich aus, das klingt mal nach einem neuen ansatz, den ich noch nicht ausprobiert habe. danke.

grüßle
stefan

www.schittly.net

[André bauer]

Hallo Stefan,
zu der Drehzahlgeschichte: Wenn Du mit hoher Drehzahl arbeitest, muß die Farbe ja warm werden und das Schleifblatt zusetzen.
Zum Gfk: Ist es nicht ein Verbrechen am schönen Mahagoni (habe Deine Seite gesehen) das Schiff zu überziehen?
Ich bin eigentlich der Meinung, wer Tropenholz verarbeitet, sollte es nicht unter Farbe und Gfk verstecken.

Gruß,
André

[noli_me_tangere]

ja wenn du das so erklärst, klingt es auch logisch. ist ja fast(!) schon peinlich, dass ich nicht selbst drauf gekommen bin...

zum gfk: jepp, es ist ein verbrechen, aber eines aus leidenschaft. will sagen: das boot wird ein trailerboot und es ist nicht machbar, dass ich es immer erst ne woche dichtquellen lasse, wenn es zweimal im jahr bewegt wird. das ist nicht optimal, ich weiß, aber die realität ist selten optimal. die planken sind aus meranti und werden im überwasserbereich klar überzogen, nur im uw-bereich wird farbe aufgebracht.
es ist ein kompromiss, aber der bestmögliche unter den gegebenen umständen :-/

[André bauer]

Dann isses ja gut.

[Rainer Enßlin]

Hallo Stefan,
wenn die farbe so weich und schmierig ist, versuche es doch einmal mit einer topfbürste für die bohrmaschine aus weichmetall, messing gibt es wohl im handel. die macht es heiß, weich und dann schrubbt sie die masse einfach und recht ekelig vor sich her.
hatte mal so etwas ähnliches, als ich unterbodenschutz vom auto weg machen musste.
in der bilge gehe ich der altfarbe ansonsten oft mit einem breiteren stechbeitel zu leibe, den ich stumpf aufsetzte und dann zu mir hin ziehe. solange er noch scharf ist, geht da ganz gut was weg und man kann trotz enger spantenabstände noch parallel zur maserung arbeiten.
auf jeden fall: viel viel spaß.....
gruß, rainer

[cfsantander]

Hallo zusammen,

ich kann übrigens den Aufsatz für die Heißluftpistole von Georg nur empfehlen.
Habe damit das Antifouling inkl. sehr klebrigem Primer und den Klarlack im inneren meiner Mälar 22 entfernt. Das schöne daran damit zu arbeiten ist, dass man nur ein Werkzeug in den Händen hat und nicht mit zwei separaten Werkzeugen (Pistole und Scharber) hantieren muß.
Die Vorrichtung ist auch so konstruiert, dass der Heißluftstrahl direkt vor der Klinge ausströmt und somit an der richtigen Stelle die Farbe direkt anwärmt.

Habe ein paar Bilder angehängt.

Ich habe übrigens dieses, der Methode mit Schleifscheiben/Pads vorgezogen. Die Pads setzen wie auch immer man schleift sehr schnell zu und der Verbrauch ist auf die Dauer zu teuer.

Gruß

Philip

[noli_me_tangere]

hallo,

danke erstmal für die vielen tipps. da ist viel für mich neues dabei. gut so

aber bei der topfbürste hab ich ein wenig sorge, hinterher postmoderne muster im holz vorzufinden, um ehrlich zu sein. beim auto mag es ja angehen, aber wenn unter der farbe nicht mehr ganz frisches holz wartet?
das mit dem stechbeitel klingt ziemlich interessant... ist da großer kraftaufwand nötig?

dieser aufsatz von georg scheint ja ein echtes wunderteil zu sein. jetzt sind aber bei den üblichen heißluftpistolen schon allerlei aufsätze mit dabei, was macht diesen so einzigartig (und vor allem so WERTvoll)? denn so richtig billig ist er ja nicht :-/

grüßle
stefan

www.schittly.net

[cfsantander]

Hi Stefan,

ich kenne nun die anderen Aufsätze für die Pistolen nicht. Als ich gesucht habe gab es zwar Aufsätze um den Luftstrahl zu führen aber keines was auch eine Klinge direkt aufmontiert hat.

Wie gesagt hier wird der Luftstrahl direkt vor die Klinge geleitet, sodass sowohl die Klinge, als auch die Farbe unmittelbar davor erwärmt wird. Man muss trotzdem noch recht viel ackern vor allem bei klebrigem Primer aber ich fand es besser als mit Pistole und separatem Scharber hantieren zu müßen.

Zum Preis, da habe ich auch ne Weile nachgedacht, vor allem weil ich inzwischen von Billigangeboten vom Obi verwöhnt war. Problem ist dass es sich beim Georg um sehr kleine Fertigungslose handnelt. Da sind keine Skaleneffekte wie bei chinesischer Massenware drin. Ich habe nachgerechnet was mich 200 Pads kosten werden die ich auf alle Fälle für den Antifouling und den Lack benötige. Wenn ich davon durch die Heißluftpistole mit Adapter von Georg 50% einspare habe ich ca 100 Pads eingespart. Für meine Festo Rotex 125 macht das nahezu 100€. Ich gehe nun davon aus, dass ich öfters als Holzbootseigner so eine Arbeit mache, so dass es für mich dann auch finanziel Sinn gemacht hat.

Ganz klar es geht auch mit separatem Scharber, aber ein Holzboot verschlingt so oder so sehr viel Zeit und Energie. Wenn ich das Abscharben einfacher machen kann dann ist das schon was Wert.

Gruß

Philip

http://web.me.com/felipe.santander