Frage zum Klarlack

mikep
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Frage zum Klarlack

Beitrag von mikep » Fr 2. Jan 2009, 23:59

Hallo zusammen,
ich bin neu hier und hoffe einige Antworten auf meine Fragen zu bekommen!
Mein Name ist Mike und ich restauriere/lackiere gerade ein Waarschip 725. Es ist mein erstes Projekt dieser Art. Angefangen habe ich mit einigen Teilen, die ich abbauen konnte und im heimischen, wohltemperierten Keller bearbeiten konnte. Schiebeluk, Steckschott und Backskistendeckel. Alle Teile waren mit Einkomponentenlacken von International lackiert. Ich habe entsprechend des Datenblattes von International Schooner gearbeitet und ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt.
Nun wären eigentlich die restlichen Teile des Bootes dran. Jedoch steht das Boot in einer zwar trockenen aber unbeheizten Halle. Mir ist klar, dass die Lackarbeiten erst wieder losgehen können, wenn die Temperatur die 10°C Grenze wieder nach oben durchbrochen hat. Frage ist aber, ob ich die Schleifarbeiten vorher erledigen kann. Wird das dann teilweise ungeschützte Holz Wasser aufnehmen, wie gesagt die Halle ist trocken aber, aber wirkt Holz nicht trotzdem hygroskopisch? Mache ich mir zu viel Gedanken? Das Boot soll natürlich Anfang April wieder ins Wasser und die Zeit mit entsprechend hohen Aussentemperaturen ist möglicherweise knapp.

Frage Nr. 2 ist: Nachdem die Schooner-Lackdose vor nun etwa 4 Wochen das erste Mal geöffnet wurde, bilden sich Verklumpungen in der Dose. Diese lösen sich auch beim Umrühren nicht mehr richtig auf. Ich habe nicht direkt aus der Dose gearbeitet, sondern immer die gebrauchte Menge vorher abgefüllt, so dass keine Verunreinigungen in den Lack gelangen konnten. Ist das normal, muss der Lack schneller aufgebraucht werden nachdem er das erste Mal angebrochen wurde?

Danke für alle Tipps im Vorraus.

Gruß Mike
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Re: Frage zum Klarlack

Beitrag von rw » Sa 3. Jan 2009, 10:36

zu (1): Ich sehe keine Probleme darin, bei tieferen Temperaturen zu schleifen. Zumal die Luftfeuchtigkeit im Winter bei stabilen Wetterlagen häufig auch geringer ist als bei höheren Temperaturen im Frühjahr. Wir haben "traditionsgemäß" im Herbst geschliffen und dann mit steigenden Temperaturen wieder lackiert.

Eine Anmerkung noch: Ich kenne die Schoner-Lacke nicht genau. Aber allgemein kann es sinnvoller sein, lieber bei etwas geringeren Temperaturen zu lackieren als weiter im Frühjahr, wenn es - gerade in Hallen - feuchter wird bzw. die Temperaturdifferenz von Werkstück nd Luftfeuchte zu groß wird. (Hier sind die Außenlieger klar im Vorteil, der Morgentau vergeht schneller.) Viele Alkydharzlacke können bis etwa 5°C benutzt werden. Im Zweifelsfall leidet die Qualität des Anstrichs etwas, aber wenn du einen fixen Sliptermin hast, dann must du ggf. auch derartige Kompromisse eingehen.

zu (2): Keine Ahnung, ist mir von anderen Herstellern so nicht bekannt. Allenfalls nach längerer Zeit, wenn die Dose nicht 100%ig schließt (Sikkens ist da so ein Kandidat für einen Schlechte-Dosen-Preis, aber bei einem Sikkens-1k-Klarlack hatte ich das Problem auch erst nach ca. 18 Monaten.)
mikep
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Re: Frage zum Klarlack

Beitrag von mikep » Sa 3. Jan 2009, 11:25

...danke für die schnelle Antwort!

Gruß Mike
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Re: Frage zum Klarlack

Beitrag von mikep » Sa 3. Jan 2009, 11:27

...danke für die schnelle Antwort
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Re: Frage zum Klarlack

Beitrag von cschlamkow » Sa 3. Jan 2009, 16:16

Hallo Mike,


in der Tat neigt Schooner dazu in der Dose (oder auch im Glas) eine Haut zu bilden. Ich rühre den Lack schön um und filtere in ein Glas (Damenstrumpf o.ä.). Es gibt auch Leute die angebrochene Dosen dann immer wegwerfen.


Gruß,
Christian
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Re: Frage zum Klarlack

Beitrag von mikep » Sa 3. Jan 2009, 16:39

....o.k. Damenstrumpf......werde gleich mal den Schrank durchwühlen ;-)

Danke für den Tipp
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Re: Frage zum Klarlack

Beitrag von rw » Sa 3. Jan 2009, 19:35

cschlamkow schrieb:
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> ...Es gibt auch Leute die
> angebrochene Dosen dann immer wegwerfen.
>

Wenn man genug davon hat, kann man evtl. den Effekt auch positiv nutzen, für etwas "rutschfestere" Oberflächen bei Tabletts etc. Ich habe meinen alten Lack beim Bau von Cajons (Musikinstrumente, quasi "Hocker zum Trommeln") aufgebraucht. Ist aber sicherlich Geschmacksache.

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Re: Frage zum Klarlack

Beitrag von Anette Hansen » Sa 3. Jan 2009, 19:44

Hallo, wenn ich eine Lackdose angebrochen habe, fülle ich den Rest immer in Marmeladengläser, dann hält er länger, aber nicht ewig, wird dann glibberig, kann durchaus schon nach 4 Wochen sein. Oder Du machst einen kleinen Spritzer Verdünnung auf den Lack und verschließt dann die Dose.
Wir sind übrigens schon kräftig am Schleifen.
Viele Grüße von Anette
Reimund Willig
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Re: Frage zum Klarlack

Beitrag von Reimund Willig » So 4. Jan 2009, 19:45

Mike,
ich habe mein Schiff ebenfalls in einer Halle, die trocken und nicht geheizt ist. Habe das gesamte Schiff bereits seit einiger Zeit komplett abgezogen und warte ebenfalls auf wärmeres Wetter.

Gruß
Reimund


viele Grüße

Reimund
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Re: Frage zum Klarlack

Beitrag von mikep » So 4. Jan 2009, 21:45

Danke, so hab ich's mir gedacht, also Farbe filtern und weiter schleifen bis es wärmer wird.

Ab welchen Temperaturen fangt Ihr denn so mit dem Lackieren an?
Gruß Mike
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