Seite 1 von 2

Verfaultes Totholz gegen Beton tauschen

Verfasst: Di 20. Jan 2009, 20:56
von peterlarue
Tach zusammen,
nachdem ich mal eben am Schiff war ist es jetzt soweit:das völlig tote Totholz muß raus!
Nach einigen überlegungen bin ich zu dem Schluß gekommen,das die Chancen recht gut stehen,aus jedem Holz an dieser Stelle,totes Holz zu machen.
Also ganz einfach:wir nehmen kein`s mehr!!
Ich bin mir ziemlich sicher das es da keine probleme geben dürfte aber es schadet bestimmt nicht mal das große forum nach Anregungen/Problemen zu bedragen.
Gruß vom Peter


Schiff ist übrigens eine Van de Stadt Dogger 9,45 aus 1968

Re: Verfaultes Totholz gegen Beton tauschen

Verfasst: Di 20. Jan 2009, 21:16
von helmsman-2
Da Beton eine wesentlich höhere Dichte als (selbst vollgesogenes) Holz hat, wird das Boot, je nach Volumen des ersetzten Totholzes, wesentlich schwerer und, da das meiste Totholz doch eher achterlicher liegt, möglicherweise auch achterlich vertrimmt.

Von der Festigkeit des Betons könnte es wohl klappen, wird er doch überwiegend auf Druck beansprucht.

Aber ich würde es nicht machen, das Boot ist für Totholz aus Holz ausgelegt und nicht für Beton.

Klaus
P229

Re: Verfaultes Totholz gegen Beton tauschen

Verfasst: Di 20. Jan 2009, 21:31
von peterlarue
Das Totholz geht an Vorder und Achterkante des Bleikiels fast lotrecht Richtung Rumpf.Daher denke ich das das zusätzliche Gewicht von etwa 120kg an der fast richtigen Stelle runterkommen wird,bei einem Bleigewicht von etwa 1600kg denke ich das das Schiff nur etwas steifer wird

Re: Verfaultes Totholz gegen Beton tauschen

Verfasst: Mi 21. Jan 2009, 08:52
von Pier
also ich würds nicht machen - es sei denn das boot wäre aus beton.
ich sehe die gefahr das du den beton nicht ausreichend und dauerhaft versiegeln kannst(denke z.Bsp.an die Bolzen und an sonstige Reibungspunkte)
und wenn das boot dann mal des winters frost bekommt und nur eine kleine menge wasser in den rissen -diese sind immer in beton und meistens sehr fein-verbleibt sprengt es den beton über kurz oder lang. Beton saugt sich voll wasser und zudem gibt es chemische zersetzungsprozesse.
lieber das totholz aus bonossi, bankirai o.ä. oder wieder aus eiche ( die muss ja auch nicht so trocken sein )machen.
frag dich doch auch einmal was ein zukünftiger käufer -könnte doch sein das du das boot irgendwann einmal verkaufen willst oder musst- dazu sagt.

Neue Wege und Ideen finde ich immer gut / altes Handwerk und Material aber auch :)

pier

Re: Verfaultes Totholz gegen Beton tauschen

Verfasst: Mi 21. Jan 2009, 21:01
von Georg P604
Hallo Zusammen,
Scheint sich hier ja um ein Schweres Fischereifahrzeug oder ne Arbeitsplattform zu handeln, da ist solches Füllmaterial sehr beliebt.
Man könnte den Beton mit rohem Leinöl sicher gut Impregnieren.
Auf jedenfall erinnert mich das an einen Beitrag von einem ziemlich erschütterten
Folkebootbesitzer mit zubetonierter Bilge. Grins

Gruß Georg


Re: Verfaultes Totholz gegen Beton tauschen

Verfasst: Do 22. Jan 2009, 12:41
von Passera
bitte verwende auf keinen Fall Beton! Ich habe auf meinem Schiff im Zuge der Restauration ca 120 kgs Beton aus allen möglichen und unmöglichen Stellen herausgekratzt, gestemmt und gesaugt.

Du musst ja sowieso eine Form bauen, um den Beton zu giessen und zu armieren. Ob du nun die Form baust, oder ein neues Stück Totholz, da ist schon kein Unterschied mehr!

Wenn es eine Preisfrage ist, dann eventuell mit "billigerem" Holz = z.b. Lärche das Totholz bauen. Du wirst es nicht bereuen.

LG Peter

Re: Verfaultes Totholz gegen Beton tauschen

Verfasst: Fr 23. Jan 2009, 08:19
von peterlarue
Guten Morgen
ich gehe dann mal ein bißchen mehr ins detail meiner überlegung.
das bötchen hat ein totholz aus eiche gehabt(ca.120l Volumen)
das schiff liegt überewiegend im süßwasser und das mag das totholz nicht
den rumpf habe ich im winter 07/08 komplett mit epoxi beschichtet und in den kraftzonen mit einer zusätzlichen lage aramidgewebe laminiert(rumpf ist aus sperrholz und die knicke sind aus massivholz)
das totholz habe ich damals schon nicht mitmachen wollen weil es mit rissen durchzogen war und auch im frühjahr noch nicht durchgetrocknet (war halt schon gammelig)
wenn ich wieder holz einbringen würde ist mein einziger vernünftiger vorschlag das ganze danach auch komplet überzulaminieren um die bekannten probleme mit dem ekligen element wasser auszuschließen. zeitlich ist diese maßnahme sehr aufwendig.
dazu kommt das das holz welches ja dann naturholz wäre,sich weiter bewegt und das mit den rissen wieder beginnen wird.
lösung ist also einen nicht schrumpfenden und sich bewegenden baustoff einzubringen.
der mörtel (beton diente nur als oberbegriff),den ich einbringen würde hat eine dichte von ca.1,3kg/l was einer differenz von etwa 0,5kg/l entspricht,also etwa 60kg mehrals mit holz.
(das kielgewicht liegt bei ca. 1600kg)
der mörtel würde danach mit epoxi versiegelt und die obere anschlußfuge mit einem hochdichten epoxischaum verschlossen.schalung ist bei diesem systhem nicht nötig und ein fischereifahrzeug ist es auch nicht,genauso schließe ich mich der meinung an das beton oder änlich nichts in hohlräumen oder im inneren eines schiffes zusuchen hat.

ich bitte meine rechtschreibung zu entschuldigen meine ausrede ist das ich segler und handwerker bin und keinen bürojob erfülle(die schreiberei ist echt anstrengend da schleif ich lieber )
gruß der peter

Re: Verfaultes Totholz gegen Beton tauschen

Verfasst: Fr 23. Jan 2009, 12:57
von helmsman-2
Hört sich ja schon an, als ob Du Dir Gedanken gemacht hast und vielleicht funktioniert es ja auch vom Prinzip.
Meines Wissens hat Beton allerdings eine Dichte von ca 2 bis 2,4 kg / Liter, Mörtel würde ich auch in dieser Größenordnung vermuten.

Wenn Du Eiche mit 0,8 kg/ Liter rechnest, ergibt sich eine Differenz von 1,2 bis 1,6 kg / Liter, also immerhin noch 144 bis 192 kg Differenzgewicht (entsprechend ca. 2 Personen).

Ich würde trotzdem bei Holz bleiben. Mehrschichtig aufbauen und versiegeln halte ich für sinnvoll. falls Du den Kiel nicht abnehmen willst (oder kannst), würde ich vorschlagen, das Totholz in zwei Hälften (rechte Serite / Linke Seite) zu bauen und beim Einbau in der Mitte zu verkleben und zu verbolzen. Hab es allerdings auch noch nicht ausprobiert.

Klaus

Re: Verfaultes Totholz gegen Beton tauschen

Verfasst: Fr 23. Jan 2009, 18:37
von frank 1044
hallo peter,
das mit der rechtschreibung ist wirklich nicht so wichtig - da streiten sich sowiso manch hochbezahlte grössen drüber.
ich bin architekt und habe naturgemäss oft und in allen möglichen bereichen mit beton zu tun
klaus hat recht die wichte ist bei 2,5 kg nach DIN 1055 für eiche aber auch nur bei 0,6kg/l.

deine idee finde ich sehr überlegenswert und auf anhieb würde ich sagen das geht.

aus statischen/ materialspezifischen gründen sollte man betonteile aber nicht dünner als 12 cm (min 10 cm) machen und die betondeckung der bewehrung sollte unbedingt überall 3 cm sein.

die bewehrung würde ich unbedingt aus VA-stäben zusammenschweissen und möglichst die kielbolzen ebenfalls metallisch damit verbinden.
einer der komentatoren hat feine risse angesprochen - die kriegt der beton gern wenn er zu schnell abbindet - deshalb feucht halten während der ersten 7 tage erst nach 21 tagen frühestens beschichten ! feuchtegehalt messen ! max 1.2 % sonst gibts ärger mit blasen !

gegen die feinen risse verwenden z.b. die estichleger glasfasern , die dem anmachwasser beigemischt werden- das gibts in einem guten baumarkt für ein paar cent.

und nochwas : man kann eine art beton auch mit epoxy statt wasser anmachen und fasern beimischen so werden z.b. entwässerungsrinnen und lichtschächte gebaut. in diese richtung würde ich mir gedanken machen und mal ein bischen forschen. das material ist sehr viel unempfindlicher gegen wasser , ist sicher leichter und man kann es in massen auch noch bearbeiten - wenn du so gerne schleifst ! eine epoxybeschichtung kann darauf nicht falsch sein und eine ausbesserung nach einer grundberührung, die der klabautermann zwar verhüten möge kann nicht schief gehen.

würde mich freuen wenn s dir gelingt

handbreit ... frank


Re: Verfaultes Totholz gegen Beton tauschen

Verfasst: Fr 23. Jan 2009, 18:39
von frank 1044
hallo peter,
das mit der rechtschreibung ist wirklich nicht so wichtig - da streiten sich sowiso manch hochbezahlte grössen drüber.
ich bin architekt und habe naturgemäss oft und in allen möglichen bereichen mit beton zu tun
klaus hat recht die wichte ist bei 2,5 kg nach DIN 1055 für eiche aber auch nur bei 0,6kg/l.

deine idee finde ich sehr überlegenswert und auf anhieb würde ich sagen das geht.

aus statischen/ materialspezifischen gründen sollte man betonteile aber nicht dünner als 12 cm (min 10 cm) machen und die betondeckung der bewehrung sollte unbedingt überall 3 cm sein.

die bewehrung würde ich unbedingt aus VA-stäben zusammenschweissen und möglichst die kielbolzen ebenfalls metallisch damit verbinden.
einer der komentatoren hat feine risse angesprochen - die kriegt der beton gern wenn er zu schnell abbindet - deshalb feucht halten während der ersten 7 tage erst nach 21 tagen frühestens beschichten ! feuchtegehalt messen ! max 1.2 % sonst gibts ärger mit blasen !

gegen die feinen risse verwenden z.b. die estichleger glasfasern , die dem anmachwasser beigemischt werden- das gibts in einem guten baumarkt für ein paar cent.

und nochwas : man kann eine art beton auch mit epoxy statt wasser anmachen und fasern beimischen so werden z.b. entwässerungsrinnen (z.B Aco oder Mea rinnen)und lichtschächte gebaut. in diese richtung würde ich mir gedanken machen und mal ein bischen forschen. das material ist sehr viel unempfindlicher gegen wasser , ist sicher leichter und man kann es in massen auch noch bearbeiten - wenn du so gerne schleifst ! eine epoxybeschichtung kann darauf nicht falsch sein und eine ausbesserung nach einer grundberührung, die der klabautermann zwar verhüten möge kann nicht schief gehen.

würde mich freuen wenn s dir gelingt

handbreit ... frank