Holzboot abdichten

j.sch.
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Holzboot abdichten

Beitrag von j.sch. » Fr 27. Feb 2009, 20:01

Hallo an alle, ich hab mal wieder eine Frage, was ist besser zum Holzboot (15er Jollenkreuzer) abdichten, Ettan oder Fassdichte. Habe gerade in Beiträgen von vor 4 Jahren geschmöckert und den Hinweis auf Fassdichte (zum Abdichten von Holzfässern beim Weinlagern) gelesen. Was ist aber mit der Ausdehnung des Holzes beim Quellen, gibt die Fassdichte nach? Was ist beim Lackieren, überstreich ich die Fassdichte oder lackier ich erst und drücke dann den Wachs in die Fugen? Mein Boot stand seit Oktober in einer belüfteten Halle und ist sicherlich richtig trocken.
Der Link zur Fassdichte kommt jetzt
http://www.arauner.com/shop/shop.asp?a= ... 29&aid=783
Was haltet Ihr davon?

Grüße an alle, Jens.
Viele Grüße aus Leipzig, Jens.
Norbert.St
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Re: Holzboot abdichten

Beitrag von Norbert.St » Mo 2. Mär 2009, 23:54

Was soll denn abgedichtet werden?

Norbert
nst
André bauer
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Re: Holzboot abdichten

Beitrag von André bauer » Di 3. Mär 2009, 08:58

Moin Jens,
mir wurde neulich hier im Forum von Fassdichte abgeraten.
Sowohl Fassdichte als auch Ettan waschen sich auf jeden Fall über einen längeren Zeitraum, z.B 1 Saison aus.
Und es muß erst lackiert werden und danach kommt das Wachs in die Fugen, weil beide schlecht bzw. gar nicht überstreichbar sind.
Man kann auch mit Decksfugenmasse abdichten, allerdings bleibt die drin, klebt natürlich am Holz und ist überstreichbar.
Kann durch viel Bewegung aber auch reissen, dann hat man wieder ein kleines Leck.

Gruß,
André
Gruß,
André

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j.sch.
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Re: Holzboot abdichten

Beitrag von j.sch. » Di 3. Mär 2009, 10:54

Hallo Norbert, hallo Andre´, es ist ein 15er Jollenkreuzer, der steht in einer halle, hat sicherlich eine Restfeuchte im Holz im einstelligen Prozentbereich und ich habe keine Lust mir durch das Unterwasserschiff die Fische anzusehen.
Letztes Jahr war innerhalb 2 Stunden das Boot auf Grund, nach 3 Tagen kam dann noch ca 5 Liter pro Woche ins Boot. Und um diese 5 Liter gehts mir.
Ich werd wohl erstmal alles lackieren und dann abdichten, nächstes JAhr das selbe Spiel. Mit dem Auswaschen mach ich mir keine Sorgen, ich kann das Boot zu Hause abstellen und somit jedes Frühjahr mir eine sinnvolle Abend- und Wochenendbeschäftigung sichern.
Am Wochenende in Bremen hat mir einer vom Freundeskreis angeraten mit Bitumen abzudichten !? Ich meine bei einem GROSSEN Schiff mag das gehen, bei einer kleinen Jolle seh ich mehr Probleme wegen Teerflecken etc. an Haut und Kleidung beim Baden (wieder ins Boot klettern) bzw. beim Trailern.
Mein Boot hat ein Kielschwert und soll auf dem Hänger auch mal in anderes Wasser.

Noch was anderes, gibt es im Freundeskreis Leute aus dem Raum Leipzig?

Viele Grüße, Jens.
Viele Grüße aus Leipzig, Jens.
André bauer
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Re: Holzboot abdichten

Beitrag von André bauer » Di 3. Mär 2009, 13:57

Hallo Jens,
jetzt wird einiges klarer, die Unterhaltung auf der Messe hab ich noch kurz mitbekommen,
hatte aber da gerade andere Leute, sonst wär ich dazugekommen.
Bitumen ist natürlich sehr traditionell, wenn man so arbeiten will...
Der Mensch von der Huntewerft, der sich da mit unterhalten hat, kommt aus der Traditionsseglerszene, also von größeren Schiffen, wo das noch üblich ist, mit Bitumen zu dichten.
Natürlich gibt es auch im Yachtbereich einige, die damit arbeiten, aber die anderen Varianten sind hier viel zahlreicher.
Ich bin in dem Fall kein Fan der alten Methoden, wenn es um Wasserdichtigkeit geht, vertrau ich lieber auf was dauerelastisches, als etwas, das nach einiger Zeit hart wird (Fensterkitt) oder wie hier Bitumen, das je nach Verabeitungstemperatur auch keine allzu gute Verbindung mit dem Holz eingeht.
Wenn Bitumen aber vernünftig übergestrichen wird, sollte man auch keins auf Haut oder Kleidung wiederfinden.
Wenn die Fugen nur die 5 Liter Wasser/Woche reinlassen, kann das problemlos mit Ettan gemacht werden.
Je nach Strömung geht das Ettan natürlich auch schneller oder langsamer flöten, wenn das Boot einen Wasserliegeplatz hat. Ist es ein Landlieger auf dem Trailer, würd ich mir Gedanken um einen sonnengeschützten kühlen Stellplatz machen.
Das kann viel Arbeit sparen.

Gruß,
André
Gruß,
André

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Re: Holzboot abdichten

Beitrag von Georg P604 » Di 3. Mär 2009, 20:29

Hallo Jens,
ich fahr jetzt die dritte Saison mit Ettan in den Nähten und kann kein Auswaschen feststellen, Nur ein Auspressen , aber das ist ja gewollt.
Links und rechts der Naht mit Klebeband abkleben Ettan, anwärmen,
und Naht vollspachteln dann gibts keine Probleme mit Überlackieren . Boot ist beim einwässern im Frühjahr bisher immer Dicht gewesen.
Niemals was in die Nähte was sich nicht völlig wieder auspressen lässt (auch kein Lack...)

Gruß Georg
Gruß Georg
manfjacob

Re: Holzboot abdichten

Beitrag von manfjacob » Di 3. Mär 2009, 20:52

Moin,

ich kann mich nur Christoph, der im Parallelbeitrag was über Faßdichte geschrieben hat anschließen, man kann da nichts falsch machen. Mein Tip: Dieses Jahr von innen Faßdichte benutzen. Dabei alle Bodenbretter raus nehmen und mit Schwammtuch die Bilge trocken halten, dann Faßdichte mit dem Finger in die Leckagen drücken. Bei dieser Arbeit siehst Du ganz genau, wo Wasser eindringen will. Diese Stellen muss man sich merken und kann dann im Winter diese mit anderen Mitteln (Sikaflex, Kalfat, Holzleiste ...) abdichten.
Lackieren kann man über Fassdichte eigentlich nicht, aber man kann das Zeug leicht abwischen.


Viel Erfolg
Manfred
manfjacob

Re: Holzboot abdichten

Beitrag von manfjacob » Di 3. Mär 2009, 21:03

Moin,

ich kann mich nur Christoph, der im Parallelbeitrag was über Faßdichte geschrieben hat anschließen, man kann da nichts falsch machen. Mein Tip: Dieses Jahr von innen Faßdichte benutzen. Dabei alle Bodenbretter raus nehmen und mit Schwammtuch die Bilge trocken halten, dann Faßdichte mit dem Finger in die Leckagen drücken. Bei dieser Arbeit siehst Du ganz genau, wo Wasser eindringen will. Diese Stellen muss man sich merken und kann dann im Winter diese mit anderen Mitteln (Sikaflex, Kalfat, Holzleiste, usw.) abdichten.
Lackieren kann man über Fassdichte eigentlich nicht, aber man kann das Zeug leicht abwischen.


Viel Erfolg
Manfred
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Re: Holzboot abdichten

Beitrag von j.sch. » Mi 4. Mär 2009, 19:56

Hallo, Danke an alle, ich werd Ettan nehmen.
Wenn ich trockene Füße behalte schreib ich euch, wenn ich trotzdem nass werde schreib ichs nicht. ;-)

Hallo Andre, schade, wäre nett gewesen dich zu treffen. Du bist ja ständig im Forum aktiv, gibt es eigentlich Beiträge wo du nicht weiterhelfen kannst?
Mein Boot liegt im Wasser, (Cospudener See), also trocknen in der Saison ist nicht möglich. Ich hoff, wenn es dicht ist bleibt es dann auch dicht, muss nur 6 Monate halten. Eine Lenzpumpe mit Schwimmerschalter hab ich auch, und wenn gar nichts hilft, Holz soll ja schwimmen.
Übrigens, meins sieht unter Wasser nicht ganz so knorcksellig aus wie das Boot auf der Messe, aber fast. Jetzt am Wochenende will ich das Boot aus der Halle in den Garten holen und mit Schaber und Raspel die alte Farbe abziehen und abschleifen. Schaumer mal was darunter so zum Vorschein kommt, bis Ostern hab ich Zeit, dann soll das Boot ins (aufs) Wasser. Letztes Jahr hab ich nur kleine Schönheitsreparaturen gemacht, wollte erst mal wissen ob Segeln überhaupt Spaß macht. Es macht Spaß, Angeln hab ich immer dabei und die Familie kommt auch mit, besser gehts nicht. Nach einer Saison Probesegeln scheint es nun zum Hobby zu werden. Und je mehr ich lese um so mehr Lust aufs "richtige" Restaurieren bekomm ich.

Danke nochmal an alle, Jens.


Viele Grüße aus Leipzig, Jens.
André bauer
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Re: Holzboot abdichten

Beitrag von André bauer » Mi 4. Mär 2009, 20:09

Moin Jens,
im Freundeskreis gibts viele Leute die viel mehr wissen, die halten sich aber leider zurück.
Auch wenns nich immer einfach ist im Forum, es macht irgendwie Spaß.
Ein Ziel des Freundeskreises ist ja die Erhaltung und Verbreitung von Fachwissen, also...

Viel Erfolg,
André
Gruß,
André

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