Ausleisten
Ausleisten
Habe folgendes Problem: Bei meiner BM-Jolle (BJ 1969) wurden die ca. 3cm breiten Mahagoni-Planken mit Eisennägeln quervernagelt. Gut für'n Selbstbau, bescheuert zu restaurieren. Manche Plankennähte reißen jetzt nach und nach auf.
Problem: Wie bekomme ich die Risse repariert, ohne das Boot neu zu beplanken oder überzufurnieren? Sehr tief kann man mit Säge o.ä. nicht 'rein, da da die Nägel lauern.
Meine Idee: Mit einer Oberfräse die Risse ausfräsen, eine kleine Mahagoni-Leiste mit Epoxy einleimen, schleifen, beizen, das Ganze mit Owatrol tränken und dann lackieren.
Für Ratschläge und Ideen bin ich dankbar. Besonders: Wie fixiere ich am besten die Oberfräse? Führungsleisten aufnageln? Doppelsetiges Klebeband und flexible Kunststofleiste? Bin zu allen Schandtaten bereit...
Problem: Wie bekomme ich die Risse repariert, ohne das Boot neu zu beplanken oder überzufurnieren? Sehr tief kann man mit Säge o.ä. nicht 'rein, da da die Nägel lauern.
Meine Idee: Mit einer Oberfräse die Risse ausfräsen, eine kleine Mahagoni-Leiste mit Epoxy einleimen, schleifen, beizen, das Ganze mit Owatrol tränken und dann lackieren.
Für Ratschläge und Ideen bin ich dankbar. Besonders: Wie fixiere ich am besten die Oberfräse? Führungsleisten aufnageln? Doppelsetiges Klebeband und flexible Kunststofleiste? Bin zu allen Schandtaten bereit...
Re: Ausleisten
Hi Ingo,
aus eigener Erfahrung weiß ich es zwar nicht, aber alle, die ich gefragt oder von denen ich gelesen habe raten zu einer Lamellofräse (oder Schattenfugenfräse) anstelle der Oberfräse.
Der Vorteil der Lamellofräse ist, dass sie nicht auswandert, da ihr Blatt wie das einer Handkreissäge dreht. Einige sagen auch, dass es eine Handkreissäge tut. Dieproduziert allerdings breitere Fugen.
Ein weiterer Vorteil der Lamellofräse/Handkreissäge ist, dass sie robuster ist, so dass Du bei "Kontakt" mit einem Nagel nicht gleich den Fräser/das Blatt zerlegst.
Allerdings: wenn Du eine Oberfräse hast und nicht noch weiter investieren willst (Lamellofräsen oder Schattenfugenfräsen sind nicht ganz billig) kannst Du die natürlich nehmen, musst nur etwas mehr aufpassen, da der Geradeauslauf nicht so "automatisch" ist wie bei den anderen Fräsen.
Zur Führungsleiste: Bei einer rechtsdrehenden Oberfräse muss die Leiste auf der in Arbeitsrichtung linken Seite angebracht werden, damit sich die Fräse "an die Leiste heranzieht". Anbringen solltest Du die Führungsleiste (eine Holzleiste ist ausreichend) mit Schrauben, deren Löcher Du später entweder mit einer Epoxi-Holzmehl-Mischung füllst oder mit Lack (je nach dem, wie groß die Schraubenlöcher sind). Nägel werden nicht halten, und bei Klebeband bekommst Du entweder das Problem, das die Leiste nicht hält oder dass sie so bombig hält, dass Du beim Abziehen des Klebebandes Lack/Holz mit runterziehst.
Zum Ausleisten kann ich Dir nichts sagen, hier bin ich auch noch am Überlegen (ich habe ein ähnliches Problem: Spalte zw. den Planken zu groß zum dichtquellen). Ein Problem, was auftreten KANN, ist, dass etwas reißt, da das Quellen der Planken durch die Epoxi-Mahagoni-Leisten stark behindert wird. Leider konnte mir hierzu noch keiner eine Auskunft geben.
Ich hoffe, das hilft Dir erst einmal weiter.
Viele Grüße, Oliver
aus eigener Erfahrung weiß ich es zwar nicht, aber alle, die ich gefragt oder von denen ich gelesen habe raten zu einer Lamellofräse (oder Schattenfugenfräse) anstelle der Oberfräse.
Der Vorteil der Lamellofräse ist, dass sie nicht auswandert, da ihr Blatt wie das einer Handkreissäge dreht. Einige sagen auch, dass es eine Handkreissäge tut. Dieproduziert allerdings breitere Fugen.
Ein weiterer Vorteil der Lamellofräse/Handkreissäge ist, dass sie robuster ist, so dass Du bei "Kontakt" mit einem Nagel nicht gleich den Fräser/das Blatt zerlegst.
Allerdings: wenn Du eine Oberfräse hast und nicht noch weiter investieren willst (Lamellofräsen oder Schattenfugenfräsen sind nicht ganz billig) kannst Du die natürlich nehmen, musst nur etwas mehr aufpassen, da der Geradeauslauf nicht so "automatisch" ist wie bei den anderen Fräsen.
Zur Führungsleiste: Bei einer rechtsdrehenden Oberfräse muss die Leiste auf der in Arbeitsrichtung linken Seite angebracht werden, damit sich die Fräse "an die Leiste heranzieht". Anbringen solltest Du die Führungsleiste (eine Holzleiste ist ausreichend) mit Schrauben, deren Löcher Du später entweder mit einer Epoxi-Holzmehl-Mischung füllst oder mit Lack (je nach dem, wie groß die Schraubenlöcher sind). Nägel werden nicht halten, und bei Klebeband bekommst Du entweder das Problem, das die Leiste nicht hält oder dass sie so bombig hält, dass Du beim Abziehen des Klebebandes Lack/Holz mit runterziehst.
Zum Ausleisten kann ich Dir nichts sagen, hier bin ich auch noch am Überlegen (ich habe ein ähnliches Problem: Spalte zw. den Planken zu groß zum dichtquellen). Ein Problem, was auftreten KANN, ist, dass etwas reißt, da das Quellen der Planken durch die Epoxi-Mahagoni-Leisten stark behindert wird. Leider konnte mir hierzu noch keiner eine Auskunft geben.
Ich hoffe, das hilft Dir erst einmal weiter.
Viele Grüße, Oliver
Re: Ausleisten
Hallo,
ich habe meinen 15er JK ausgeleistet und dazu eine Lamellofräse verwendet. Das funktioniert prima, allerdings muß man auch bei einer Lamellofräse eine Führungsleiste anbringen. Ich habe dazu eine dünne Holzleiste verwendet und diese angeschraubt.
Oliver schreibt, daß eine Lamellofräse robuster ist und auch mal einen Nagel "mitnimmt". Das ist nach meiner Erfahrung nicht richtig. Zwar schneidet die Fräse noch weiter, doch sind die Schneiden stumpf und produzieren sehr viel Hitze; außerdem wird es schwieriger die Fräse zu schieben.
Eine Lamellofräse gibt es z.B. von Wolfcraft als Aufsatz auf einen Winkelschleifer (Flex) und ist noch erschwinglich. Fräsblätter gibt es in verschiedenen Stärken.
Da ich meinen Rumpf anschließend mit Epoxid beschichtet habe, kann ich Dir leider auch nicht sagen wie sich das Holz beim quellen verhält. Andererseits hast Du nach dem Ausleisten eine geschlossene Fläche, die, mit einem 2-K-Lack behandelt, auch kein Wasser mehr aufnimmt (alternativ mit D1 tränken).
Ein bischen mehr dazu unter: http://www.moina.de/Restaurierung/Ausle ... isten.html
Viele Grüße
Christian
ich habe meinen 15er JK ausgeleistet und dazu eine Lamellofräse verwendet. Das funktioniert prima, allerdings muß man auch bei einer Lamellofräse eine Führungsleiste anbringen. Ich habe dazu eine dünne Holzleiste verwendet und diese angeschraubt.
Oliver schreibt, daß eine Lamellofräse robuster ist und auch mal einen Nagel "mitnimmt". Das ist nach meiner Erfahrung nicht richtig. Zwar schneidet die Fräse noch weiter, doch sind die Schneiden stumpf und produzieren sehr viel Hitze; außerdem wird es schwieriger die Fräse zu schieben.
Eine Lamellofräse gibt es z.B. von Wolfcraft als Aufsatz auf einen Winkelschleifer (Flex) und ist noch erschwinglich. Fräsblätter gibt es in verschiedenen Stärken.
Da ich meinen Rumpf anschließend mit Epoxid beschichtet habe, kann ich Dir leider auch nicht sagen wie sich das Holz beim quellen verhält. Andererseits hast Du nach dem Ausleisten eine geschlossene Fläche, die, mit einem 2-K-Lack behandelt, auch kein Wasser mehr aufnimmt (alternativ mit D1 tränken).
Ein bischen mehr dazu unter: http://www.moina.de/Restaurierung/Ausle ... isten.html
Viele Grüße
Christian
Re: Ausleisten
Moin Ingo,
bei Max Bahr gibt einen Lamello für ca. 70 Euros. Der geht recht gut, aber man sollte wirlich eine Führungsleiste verwenden, man kann auch am Ende einen Führungstift anbauen, so habe ich das bei einem Bootsbauer gesehen. Oberfräse habe ich auch versucht, das war aber nichts.
Frohes Schaffen
Jan
bei Max Bahr gibt einen Lamello für ca. 70 Euros. Der geht recht gut, aber man sollte wirlich eine Führungsleiste verwenden, man kann auch am Ende einen Führungstift anbauen, so habe ich das bei einem Bootsbauer gesehen. Oberfräse habe ich auch versucht, das war aber nichts.
Frohes Schaffen
Jan
Re: Ausleisten
Hi Christian,
ist richtig, Du hast nachher eine stumpfes Blatt. Bei der Oberfräse zerlegst Du bei Berührung mit einem Nagel aber den Fräser und die Fräse läuft aus der Spur. Nach zwei bis drei Nagelkontakten hast Du die Nase voll und die Planken voller nicht gewollter Fugen (eigene Erfahrung).
Gruß, Oliver
ist richtig, Du hast nachher eine stumpfes Blatt. Bei der Oberfräse zerlegst Du bei Berührung mit einem Nagel aber den Fräser und die Fräse läuft aus der Spur. Nach zwei bis drei Nagelkontakten hast Du die Nase voll und die Planken voller nicht gewollter Fugen (eigene Erfahrung).
Gruß, Oliver
Re: Ausleisten
Mei Jollenkreuzer ist seit über 10 Jahren Ausgeleistet und mit normalem 1 K
Bootslack behandelt. Ich habe noch keine Probleme mit Rissen o.dgl. gehabt. Er ist sogar mal 2 Jahre an Land total ausgetrocknet und dann wieder ins Wasser gekommen. Ohne Probleme.
Gruss
Jan
Bootslack behandelt. Ich habe noch keine Probleme mit Rissen o.dgl. gehabt. Er ist sogar mal 2 Jahre an Land total ausgetrocknet und dann wieder ins Wasser gekommen. Ohne Probleme.
Gruss
Jan
Re: Ausleisten
Moin Ingo,
ich habe meine Jolle J-Jolle (Gabun) vor 13 Jahren geleistet. 4 mm Oberfräse. Führung über angetackterte Leiste, Fräsung in 80% der Plankenstärke, dann Gabunleisten mit Epox eingesetzt.
Man kann auch eine Kreissäge nehmen.
Wichtig: Es muss dafür gesorgt werden, dass das Holz nicht stark arbeiten kann, sonst kann es Risse geben, wenn das Holz im Wasser aufquirlt.
Deine BM-Jolle wird nicht stark quirlen, da die Planken schmal sind, soweit ok.
Aber die Eisennägel quer in den Planken. Da hätte ich große Sorgen, dass meine Fräse (Kreisäge) in die Nägel kommt, dann ruscht man erstens ab und zweitens ist das gute Werkzeug defekt.
Eine Lösung vielleicht: Die Plankennähte an kritischen Stellen mit der Hand (z.B. gebogener Schraubendreher als 1 mm Ziehklinge ) aufzu'kratzen' und dann angedicktes Epoxy rein, oder einfach Fassdichte benutzen.
Ahoi
Manfred Jacob
ich habe meine Jolle J-Jolle (Gabun) vor 13 Jahren geleistet. 4 mm Oberfräse. Führung über angetackterte Leiste, Fräsung in 80% der Plankenstärke, dann Gabunleisten mit Epox eingesetzt.
Man kann auch eine Kreissäge nehmen.
Wichtig: Es muss dafür gesorgt werden, dass das Holz nicht stark arbeiten kann, sonst kann es Risse geben, wenn das Holz im Wasser aufquirlt.
Deine BM-Jolle wird nicht stark quirlen, da die Planken schmal sind, soweit ok.
Aber die Eisennägel quer in den Planken. Da hätte ich große Sorgen, dass meine Fräse (Kreisäge) in die Nägel kommt, dann ruscht man erstens ab und zweitens ist das gute Werkzeug defekt.
Eine Lösung vielleicht: Die Plankennähte an kritischen Stellen mit der Hand (z.B. gebogener Schraubendreher als 1 mm Ziehklinge ) aufzu'kratzen' und dann angedicktes Epoxy rein, oder einfach Fassdichte benutzen.
Ahoi
Manfred Jacob
Re: Ausleisten
Hallo Ingo,
Es gibt meines Wissens auch Nagelfeste Sägeblätter. Die sind zwar erheblich teurer aber können die Nägel ohne Beschädigung schneiden (es sei den es wurden gehärtete Nägel verwendet - z.B. die beim Einschlagen in Mauerwerk verwendet werden). Vieleicht mal im Fachhandel nachfragen.
Viel Erfolg
Frank
Es gibt meines Wissens auch Nagelfeste Sägeblätter. Die sind zwar erheblich teurer aber können die Nägel ohne Beschädigung schneiden (es sei den es wurden gehärtete Nägel verwendet - z.B. die beim Einschlagen in Mauerwerk verwendet werden). Vieleicht mal im Fachhandel nachfragen.
Viel Erfolg
Frank