Vollholz und nun Sperrholz
Vollholz und nun Sperrholz
Hallo,
die O-Jolle, von der ich ausging sie sei aus Vollholz ist nun aus Sperrholz. Immer noch ein schönes Schiffchen, aber vom Gefühl ist es für mich was anderes. Gekauft habe ich noch nicht. Bilde ich mir es ein, aber so richtig schiffig finde ich Sperrholz nicht.
Vor und Nachteile?
Gruß
Flösser
die O-Jolle, von der ich ausging sie sei aus Vollholz ist nun aus Sperrholz. Immer noch ein schönes Schiffchen, aber vom Gefühl ist es für mich was anderes. Gekauft habe ich noch nicht. Bilde ich mir es ein, aber so richtig schiffig finde ich Sperrholz nicht.
Vor und Nachteile?
Gruß
Flösser
Re: Vollholz und nun Sperrholz
Moin Herr Flösser ,
ich kenne zwar die aktuellen Bauvorschriften für O-Jollen nicht , dennoch gehe ich davon aus , daß der Rumpf in der sogen. ` formverleimten Holzbauweise ´ hergestellt worden ist und nicht aus Sperrholz ( - streifen ? ) , d.h. hier wurden diagonal-verleimte Furnierstreifen mit einer Dicke zwischen etwa 1,5 bis 3 mm über einem Blockmodell `formverleimt ´ , heutzutage mit Epoxydharzsystemen , früher auch mit phenolhaltigen ( braunen ) Leimen , o.ä.
Formverleimte Rümpfe sind leicht und fest und bei richtiger Herstellung erheblich resistenter z.B. gegen Fäulnis , arbeiten deutlich weniger und können daher mit 2-K-Lacksystemen dauerhafter beschichtet werden .
Sollten Sie ein solches Boot erworben haben , wäre es sicherlich eine gute Wahl !
Gruß Garrett
( der mit dem Faible für die ` formverleimten ´ )
ich kenne zwar die aktuellen Bauvorschriften für O-Jollen nicht , dennoch gehe ich davon aus , daß der Rumpf in der sogen. ` formverleimten Holzbauweise ´ hergestellt worden ist und nicht aus Sperrholz ( - streifen ? ) , d.h. hier wurden diagonal-verleimte Furnierstreifen mit einer Dicke zwischen etwa 1,5 bis 3 mm über einem Blockmodell `formverleimt ´ , heutzutage mit Epoxydharzsystemen , früher auch mit phenolhaltigen ( braunen ) Leimen , o.ä.
Formverleimte Rümpfe sind leicht und fest und bei richtiger Herstellung erheblich resistenter z.B. gegen Fäulnis , arbeiten deutlich weniger und können daher mit 2-K-Lacksystemen dauerhafter beschichtet werden .
Sollten Sie ein solches Boot erworben haben , wäre es sicherlich eine gute Wahl !
Gruß Garrett
( der mit dem Faible für die ` formverleimten ´ )
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Re: Vollholz und nun Sperrholz
Hallo Herr Flösser,
ich gehe auch davon aus, dass die Jolle formverleimt ist. Bisher habe ich jedenfalls noch keine aus Sperrholz gesehen, aber nichts ist unmöglich. Der Rumpf meines Bootes ist ebenfalls formverleimtes Mahagoni und innen sieht man eine glatte Holzfläche. Formverleimung ist eine sehr solide Bauweise mit den Vorteilen eines GFK-Rumpfes, aber der Schönheit und auch den anderen Vorteilen von Holz. Ein echtes Holzboot eben, mit einer Rumpfkonstruktion, die mindesten seit der 1940er Jahren angewendet wird. Deshalb kann ich auch die Regattaveranstalter nicht verstehen, die bei sog. Traditionsveranstaltungen formverleimte Boote ausschließen (so bei uns am Ammersee). Na ja, hier in Deutschland sieht man es mit der Tradition eben besonders streng. Da könnte ja jeder kommen. Sogar die GFKler fühlen sie schon
(http://www.gfk-klassiker.de/default.php ... rnClassics)
Irgendwann wird zusammenkommen, was zusammengehört, oder?
Gruß
Reimund
ich gehe auch davon aus, dass die Jolle formverleimt ist. Bisher habe ich jedenfalls noch keine aus Sperrholz gesehen, aber nichts ist unmöglich. Der Rumpf meines Bootes ist ebenfalls formverleimtes Mahagoni und innen sieht man eine glatte Holzfläche. Formverleimung ist eine sehr solide Bauweise mit den Vorteilen eines GFK-Rumpfes, aber der Schönheit und auch den anderen Vorteilen von Holz. Ein echtes Holzboot eben, mit einer Rumpfkonstruktion, die mindesten seit der 1940er Jahren angewendet wird. Deshalb kann ich auch die Regattaveranstalter nicht verstehen, die bei sog. Traditionsveranstaltungen formverleimte Boote ausschließen (so bei uns am Ammersee). Na ja, hier in Deutschland sieht man es mit der Tradition eben besonders streng. Da könnte ja jeder kommen. Sogar die GFKler fühlen sie schon

(http://www.gfk-klassiker.de/default.php ... rnClassics)
Irgendwann wird zusammenkommen, was zusammengehört, oder?
Gruß
Reimund
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viele Grüße
Reimund
Re: Vollholz und nun Sperrholz
Hallo,
Das Deck ist Bootssperrholz, denn man sieht an der hinteren Kante in der Plicht den Schichtaufbau. Bei den Bodenbretter ebenfalls. Der Rumpf hat Streifen wie beim Vollholz, ich vermute aber, da alles andere Bootssperrholz ist, dass es sich beim Rumpf auch darum handelt.
Garett fragte ja nach Streifen, was sagt er denn jetzt.
Gruß Flösser
Das Deck ist Bootssperrholz, denn man sieht an der hinteren Kante in der Plicht den Schichtaufbau. Bei den Bodenbretter ebenfalls. Der Rumpf hat Streifen wie beim Vollholz, ich vermute aber, da alles andere Bootssperrholz ist, dass es sich beim Rumpf auch darum handelt.
Garett fragte ja nach Streifen, was sagt er denn jetzt.
Gruß Flösser
Re: Vollholz und nun Sperrholz
Moin Herr Flösser ,
`... immer noch alles im grünen Bereich ... ´ sagt man da wohl .
Ich gehe zunächst einmal davon aus - ohne nachgelesen zu haben - , daß eine O-Jolle gemäß Klassen-Bauvorschriften in `formverleimter ´Bauweise nicht hergestellt werden darf , weil ein solches Boot erhebliche Gewichtsvorteile gegenüber denen hätte , die aus Vollholz gebaut werden/wurden ( ein solches Boot in bester Leistenbauweise wurde hier gerade angeboten ) .
Bekannte Jollen , die `formverleimt ´gebaut werden dürfen , sind z.B. der KORSAR und der FD , optimaler Weise mit Halb-Doppelboden .
Ähnlich wie bei der PIRATEN-Klasse und anderen , hat man die Bauvorschriften irgendwann gelockert und Sperrholzdecks , Bodenbretter aus Sperrholz , Ruderblätter aus Sperrholz , u.a.m. zugelassen .
Das war besonders deshalb eine gute Entscheidung , weil es die Baukosten senkt und z.B. ein Deck aus ( gutem ) Bootsbausperrholz auf Dauer deshalb haltbarer ist , weil u.a. es weniger empfindlich gegen das Aufheizen durch Sonneneinwirkung ist , es kann geschäftet und somit nahtlos aufgebaut werden , usw. , usw.
Ich bin nach-wie-vor der Ansicht , daß Sie ein gutes Boot haben .
Mit freundlichem Gruß von der sonnigen Ostseeküste
Garrett
`... immer noch alles im grünen Bereich ... ´ sagt man da wohl .
Ich gehe zunächst einmal davon aus - ohne nachgelesen zu haben - , daß eine O-Jolle gemäß Klassen-Bauvorschriften in `formverleimter ´Bauweise nicht hergestellt werden darf , weil ein solches Boot erhebliche Gewichtsvorteile gegenüber denen hätte , die aus Vollholz gebaut werden/wurden ( ein solches Boot in bester Leistenbauweise wurde hier gerade angeboten ) .
Bekannte Jollen , die `formverleimt ´gebaut werden dürfen , sind z.B. der KORSAR und der FD , optimaler Weise mit Halb-Doppelboden .
Ähnlich wie bei der PIRATEN-Klasse und anderen , hat man die Bauvorschriften irgendwann gelockert und Sperrholzdecks , Bodenbretter aus Sperrholz , Ruderblätter aus Sperrholz , u.a.m. zugelassen .
Das war besonders deshalb eine gute Entscheidung , weil es die Baukosten senkt und z.B. ein Deck aus ( gutem ) Bootsbausperrholz auf Dauer deshalb haltbarer ist , weil u.a. es weniger empfindlich gegen das Aufheizen durch Sonneneinwirkung ist , es kann geschäftet und somit nahtlos aufgebaut werden , usw. , usw.
Ich bin nach-wie-vor der Ansicht , daß Sie ein gutes Boot haben .
Mit freundlichem Gruß von der sonnigen Ostseeküste
Garrett
Re: Vollholz und nun Sperrholz
Hallo Garrett,
der Text zum Rumpf:
Als Baumaterial für den kompletten Bootsrumpf darf Vollholz, verleimtes Vollholz bzw. Sperrholz, Polyester- und Epoxidharz, Glasfasermatten und ‑gewebe sowie bei GFK-Sandwichbauweise auch geschlossenporiger Kunststoffschaum mit einer Mindestdichte von 60 kg/m³ oder Holz als Kernmaterial verwendet werden. Mischbauweisen aus den genannten Materialien sind zulässig.
Formverleimt ist auch möglich.
Da die Jolle um die es geht, aber Streifen hat, könnte es sich um Leistenbauweise handeln, den Ausdruck den du ja auch gebrauchst. Werden diese Leisten auch aus Sperrholz gefertigt oder aus Vollholz??
Gut das du mir etwas Mut zu Sperrholz machst, trotzdem finde ich das Vollholz sich besser anfühlt.
Gruß Flösser
der Text zum Rumpf:
Als Baumaterial für den kompletten Bootsrumpf darf Vollholz, verleimtes Vollholz bzw. Sperrholz, Polyester- und Epoxidharz, Glasfasermatten und ‑gewebe sowie bei GFK-Sandwichbauweise auch geschlossenporiger Kunststoffschaum mit einer Mindestdichte von 60 kg/m³ oder Holz als Kernmaterial verwendet werden. Mischbauweisen aus den genannten Materialien sind zulässig.
Formverleimt ist auch möglich.
Da die Jolle um die es geht, aber Streifen hat, könnte es sich um Leistenbauweise handeln, den Ausdruck den du ja auch gebrauchst. Werden diese Leisten auch aus Sperrholz gefertigt oder aus Vollholz??
Gut das du mir etwas Mut zu Sperrholz machst, trotzdem finde ich das Vollholz sich besser anfühlt.
Gruß Flösser
Re: Vollholz und nun Sperrholz
Moin Herr Flösser ,
wie ich lerne , hat die Klassenvereinigung die O-Jolle für alle bekannten Bauverfahren geöffnet , das wird dieses Boot sicherlich attraktiv halten .
In diesem Forum bietet `MM ´ unter Angebote eine sehr schön gebaute O-Jolle in Leistenbauweise an , wie die Bilder zeigen .
Leisten werden stets aus gut abgelagertem Vollholz geschnitten ( etwa 10 - 25 mm dick und ca. 5o - 8o mm breit ( grobe Richtwerte ! ) ) und verleimt .
Leisten aus Sperrholz gibt es grundsätzlich nicht ( es gibt jedoch verschiedene Sandwich-Leistensysteme für den Compositbau ) .
Der leider so früh verstorbene Konstrukteur Lehfeld ( -> Lehfeld-Leichtbau ) hatte s.Zt. eine Bauweise für seine rundspantigen kleinen Seekreuzer entwickelt , bei der Sperrholzstreifen ( ca. 6 - 8 mm dick , ca. 1oo - 3oo mm breit ) diagonal verleimt wurden .
Herr Margraff hat später diese Bauweise übernommen und nannte Sie nach seinen SY `Lisoletta-Bauweise ´ .
Bei Van De Stadt in Holland wird diese Bauweise noch heute für den Amateurbootsbau favorisiert .
Weiteres dürfte hier zu weit führen , da diese Bauweise für Jollen wenig sinnvoll ist .
Eine gut erhaltene O-Jolle ist Leistenbauweise , stets gut in Farbe gehalten , ist eine gute Wahl .
Gruß Garrett
wie ich lerne , hat die Klassenvereinigung die O-Jolle für alle bekannten Bauverfahren geöffnet , das wird dieses Boot sicherlich attraktiv halten .
In diesem Forum bietet `MM ´ unter Angebote eine sehr schön gebaute O-Jolle in Leistenbauweise an , wie die Bilder zeigen .
Leisten werden stets aus gut abgelagertem Vollholz geschnitten ( etwa 10 - 25 mm dick und ca. 5o - 8o mm breit ( grobe Richtwerte ! ) ) und verleimt .
Leisten aus Sperrholz gibt es grundsätzlich nicht ( es gibt jedoch verschiedene Sandwich-Leistensysteme für den Compositbau ) .
Der leider so früh verstorbene Konstrukteur Lehfeld ( -> Lehfeld-Leichtbau ) hatte s.Zt. eine Bauweise für seine rundspantigen kleinen Seekreuzer entwickelt , bei der Sperrholzstreifen ( ca. 6 - 8 mm dick , ca. 1oo - 3oo mm breit ) diagonal verleimt wurden .
Herr Margraff hat später diese Bauweise übernommen und nannte Sie nach seinen SY `Lisoletta-Bauweise ´ .
Bei Van De Stadt in Holland wird diese Bauweise noch heute für den Amateurbootsbau favorisiert .
Weiteres dürfte hier zu weit führen , da diese Bauweise für Jollen wenig sinnvoll ist .
Eine gut erhaltene O-Jolle ist Leistenbauweise , stets gut in Farbe gehalten , ist eine gute Wahl .
Gruß Garrett
Re: Vollholz und nun Sperrholz
Hallo Gerrit,
die O-Jolle über die ich berichte kommt aus der selben Werft und sieht ziemlich baugleich aus. Sperrholzdeck und die Streifen die wir als Leistenbauweise bezeichnet hatten. Was mich jetzt irritiert ist, das MM von einer formverleimten Jolle spricht.
Der Eigner ging nicht nur auf Socken aufs Boot, sondern hat dem Boot durch die riesigen Auftriebskörpern auch viel an Charme genommen. Geht das nicht alles auch ein bißchen kleiner??
Gruß
Flösser
die O-Jolle über die ich berichte kommt aus der selben Werft und sieht ziemlich baugleich aus. Sperrholzdeck und die Streifen die wir als Leistenbauweise bezeichnet hatten. Was mich jetzt irritiert ist, das MM von einer formverleimten Jolle spricht.
Der Eigner ging nicht nur auf Socken aufs Boot, sondern hat dem Boot durch die riesigen Auftriebskörpern auch viel an Charme genommen. Geht das nicht alles auch ein bißchen kleiner??
Gruß
Flösser
Re: Vollholz und nun Sperrholz
Herr Flösser ,
wenn die Holzmaserung innen in Längsrichtung verläuft , kann man bei einer Jolle ( Rundspant ) mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen , daß es sich im eine Leistenbauweise handelt , ggflls. sollten Sie einige Photos einstellen .
Wenn man keinen ( Halb- ? ) Doppelboden eingebaut hat , bekommt man nach einer Kenterung das Boot nur dann lenz , wenn es hoch genug aufschwimmt .
Dann sind große Auftriebskörper nicht nur praktisch , sondern auch manchmal eine Lebensversicherung . . . !
Gruß Garrett
wenn die Holzmaserung innen in Längsrichtung verläuft , kann man bei einer Jolle ( Rundspant ) mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen , daß es sich im eine Leistenbauweise handelt , ggflls. sollten Sie einige Photos einstellen .
Wenn man keinen ( Halb- ? ) Doppelboden eingebaut hat , bekommt man nach einer Kenterung das Boot nur dann lenz , wenn es hoch genug aufschwimmt .
Dann sind große Auftriebskörper nicht nur praktisch , sondern auch manchmal eine Lebensversicherung . . . !
Gruß Garrett
Re: Vollholz und nun Sperrholz
Hallo Herr Garrett,
ich habe MM mal eine mail geschickt mit der Bitte den Eigner zu fragen ob die Jolle in Leistenbauweise oder wie beschrieben formverleimt ist.
Ich habe leider selbst keine Bilder, aber sie sieht vom Rumpf so aus wie die von MM.
Die Sache mit den Auftriebskörper ist natürlich grundsätzlich richtig. Die Bauvorschriften nennen für eine Holz O-Jolle 150 kg.
Gruß Flösser
ich habe MM mal eine mail geschickt mit der Bitte den Eigner zu fragen ob die Jolle in Leistenbauweise oder wie beschrieben formverleimt ist.
Ich habe leider selbst keine Bilder, aber sie sieht vom Rumpf so aus wie die von MM.
Die Sache mit den Auftriebskörper ist natürlich grundsätzlich richtig. Die Bauvorschriften nennen für eine Holz O-Jolle 150 kg.
Gruß Flösser