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Hauptschott

Verfasst: Mo 14. Sep 2009, 13:27
von acksel
Im Rahmen der "Inneren Winterarbeiten" würde ich aus optischen und bewegungstechnischen Gründen evtl. den Durchgang vom Salon zum Vorschiff weiter öffnen, es ist einfach saueng.
Natürlich steht auf dem Hauptschott der Mast. Stärke ist so ca. 12-15mm.
Frage wäre, wieviel könnten an den Seiten weg, oder auch von oben:sprich: wieviel könnte ausgeschnitten werden, ohne dass die Stabilität leidet, wenn gleichzeitig links und rechts zwei Edelstahlrohre auf die Bodenwrangen (stahverstärkt) gezogen würden?
Vorbild für den Gedanken ist ein Folke, dass ich mir mal angesehen habe, da war sogut wie kein Schott drin, das hat mir gut gefallen...

Re: Hauptschott

Verfasst: Mo 14. Sep 2009, 14:49
von André bauer
Moin Acksel,
aus was ist das Schott gebaut? Sperrholz, Nut und Feder hab ich auch schon gesehen, Rahmen und Füllung in Vollholz, Füllung in Sperrholz?
Wie groß ist das Schott, aus welchem Holz...
Edelstahlrohre machen das Schott eventuell sehr hart, wenn es bisher in Nut und Feder gebaut ist, wird das event. zu hart.
Es sei denn, man biegt die Rohre und gibt ihnen so Raum zum Nachgeben.
Man kann auch einen richtig dicken Rahmenspant bauen, aber gegen Torsion ist ein Schott immer noch das Beste.

Viele Grüße,
André

Re: Hauptschott

Verfasst: Mo 14. Sep 2009, 15:18
von acksel
Moin André,
das Schott ist aus zwei Sperrholzseitenteilen gebaut. Zwischen diesen Teilen ist der Durchgang (logisch). Die Teile sind nur über den Unterzug vom Mast und die Stahlwrange miteinader verbunden.
Die Ausschnitte würde ich, wenn man von der Salonkoje ausgeht, so in Armlehenhöhe horizontal sägen, und in einem nach Möglichkeit schönen Verlauf zum Unterzug nach oben laufen lassen. Die Stahlrohre sollen die fehlende Substanz ersetzen und natürlich den Druck des Mastes auffangen.

PS:Das Schott hat über die Jahre ziemlich gelitten, was die Optik angeht, jeder hat sich da mal mit irgendwelchen Schrauben und Anbauten versucht, mit schleifen usw ist da nicht viel, da wäre nur austauschen. ansonsten ist das Material wie das ganze Schiff gesund.

PS2: Keine angst, ich will kein neues Schiff draus bauen, aber je mahr man wieder herumkuckt, umso mehr Ideen kommen einem, aber jetzt ist erstmal im Oktober der Lack aussenrum dran, und ein Stabdeck soll ja noch gemacht werden, wer weis, wie es innen weitergeht.....

Re: Hauptschott

Verfasst: Mo 14. Sep 2009, 15:42
von André bauer
Also, beim 30er Seefahrtkreuzer einer Bekannten ist das so gemacht, dass das Schott sich oberhalb von den Kojen noch öffnet.
Da ist allerdings eine formverleimte Leiste aufgeleimt, anstatt eines Rohres, einfacher zu verbinden mit dem Schott und elastischer.
Wenn die Leiste stark genug ausgefürht wird, sicher möglich.
Kann ja mal Fotos anfragen, wichtig ist auch, dass Schott unten nicht nur an den Bodenwrangen angeschlossen ist,
sondern gleich am Kielschwein oder Innensteven oder besser gleich auch unten durchgeht.
Oben sollte es durchgehen und der Querschnitt auf Mitte Schiff möglichst groß sein.
Was man an Querschitthöhe nicht hat, muß durch Materialstärke wieder wettgemacht werden.
Am besten über das Widerstandsmoment beide Flächen (alt und neu) vergleichen.
Widerstandsmoment fürs Rechteck (b+h^3)/12
Also Höhe ist in der Potenz drei mal mehr wert, als Materialstärke.
Der Vergleich funktioniert so natürlich nur, wenn das alte Schott schon einige Jahre gedient hat und zuverlässig war.

André

Re: Hauptschott

Verfasst: Mo 14. Sep 2009, 16:25
von acksel
Also durchgehen tut das Schott nicht. oben ist nur der Unterzug, unten eine Stahlwrange. Deswegen Kam ich ja auf den Gedanken, Senkrechte Stahlrohre als Stützen anzubringen. Ich muss mal ein Foto suchen oder mal eben ´hinfahren.

Re: Hauptschott

Verfasst: Mi 16. Sep 2009, 04:38
von acksel
[img]http://img147.imageshack.us/img147/7153/schott.jpg[/img]

So, nur gerundet und symmetrisch habe ich mir das gedacht.
Bild ist nicht von meinem Boot, habe ich eben im ebay entdeckt



http://cgi.ebay.de/Segelboot-Segelyacht ... 286.c0.m14


[img]http://img132.imageshack.us/img132/4417/ig6c.jpg[/img]

zwar nicht das hauptschott, aber hier sind links und rechts die stützen, die bei mir den mast unterstützen sollen. Das würde mir genügen, um die Enge etwas aufzulösen.

[img]http://img147.imageshack.us/img147/1280/innen1.jpg[/img]

und so wäre mir das am liebsten....

Re: Hauptschott

Verfasst: Mi 16. Sep 2009, 16:13
von Joachim
Wenn Du die Kräfte des Mastes in ein Kielschwein oder ähnliche Lastverteilungskonstruktion auf der Kielplanke einleiten kannst, dann mach es doch einfach mit der Maststütze,-
ist doch heute der Standart bei allen Plastikschiffen (Maststütze, meist aus Edelstahl, - in diesem Fall natürlich aus Holz... ) und statisch der beste Weg, die Mastkräfte direkt in die Kielplanke einzuleiten.
Da Du die Schiffsgröße nicht beschreibst, gehe ich bei den genannten Beispielen von einem 7-8m Schiff aus, da sind die Riggkräfte nicht so immens. Sichergestellt sein muß allerdings. dass im Mastfuß an Deck keine horizontalen Kräfte auftreten können, d. h. der Mastfuß muss, -was eigentlich selbstverständlich ist, absolut unverschieblich sein, - in alle Richtungen. Bei einem Schott nimmt dieses zumindest in Querrichtung Horizontalkräfte auf. Das Deck muss also im Mastfussbereich kräftig ausgeführt sein, - notfalls unter und / oder über dem Deck eine plattenartige Verstärkung einfügen (kann bei beiden Varianten z.B. aus lackiertem Mahagoni sehr schmückend sein...), die Verstärkung muss dann aber über eine größere Fläche mit dem Deck, am besten über 2 Decksbalken hinweg mit diesen verbunden werden. Die Kielplanke muss natürlich auch für diese Punktbelastung ausreichend dimensioniert werden (die Statiker sprechen anschlaulich vom "Durchstanzen"), was im Regelfall durch das "Kielschwein, also eine Verstärkung der Kielplanke erreicht wird. Auch diese sollte,- wenn möglich zwischen 2 Bodenwrangen "eingespannt" werden.

Gruss Joachim

Re: Hauptschott

Verfasst: Mi 16. Sep 2009, 17:48
von acksel
Moin Joachim,
das Boot ist 8m lang, mit einem raltiv kurzen Mast, lt. Meßbrief 8,5m. Der Mastfuss Ist absolut fest mit dem Kajütdach u nd dem Unterzug verschraubt. Der ist aus ziemlich dicker Eiche, müsste ich mal messen. Die Kielplanke macht einen sehr stabilen Eindruck, aber um eine vernünftige Aussage machen zu können, würde ich das alles mal fotografieren und abmessen.