BINDANCIN Leim für Eiche geeignet?

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killi

BINDANCIN Leim für Eiche geeignet?

Beitrag von killi » Mo 21. Dez 2009, 22:03

Hallo
ich möchte Eichenfurnier und Eichenvollholz kleben. Soll eine AW100 Verleimung werden.

Epoxi ist hierfür scheinbar nur bedingt bzw. nur nach Vorbehandlung des Holzes geeignet.
Was passiert eigentlich, wenn das Holz nicht vorbehandelt wird? Löst die Holzsäure das Epoxi an / auf?

Bin nun auf BINDANCIN Leim gestoßen und wüßte gerne ob dieser für Eiche geeignet ist.
Die rotbraune Färbung der Klebefuge stört mich nicht.
Bis zu welcher Temperatur kann dieser Leim verwendet werden?

Ich freue mich auf Eure geschätzten Beiträge.

Killi
André bauer
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Re: BINDANCIN Leim für Eiche geeignet?

Beitrag von André bauer » Di 22. Dez 2009, 11:06

Moin,
Epoxy und Eiche vertragen sich ganz gut. Die Holzsäure löst mit Sicherheit das Epoxy nicht auf oder so was. Es gibt Berichte, nach denen die Verklebung nicht so haltbar ist, wie mit dem klassischen roten Resorcin-Bootsbauleim, den Du auch im Visier hast.
Alle Bootsbauer, von denen ich gehört hab, nehmen Epoxy.
Die Temperaturen stehen im technischen Datenblatt von Bindan, weiß ich so auch nicht.

Wir verwenden jetzt auch Epoxy, nachdem ich anfangs auch dagegen war, mal sehen...
Gerade bei großen Bauteilen, wie der Kielsohle mit ihrer großen Klebefläche, hat Epox einen großen Vorteil: man hat nicht so große Probleme, den bei Resorcin erforderlichen Druck aufzubringen, weil Epox wenig Druck braucht.
Meine Kielsohle ist aus 4 x 30mm Kambala, 5,3m x 0,46m, den Druck bekäme man nur mit einer Presse oder mit seeehhhr viel Bleigewichten hin.
Resorcin braucht 2kg/cm2, bei Epoxy reicht es wenn die zu verklebenden Teile flächig miteinander verbunden sind, also keine Luft mehr dazwischen ist.
Resorcin muß auch eine möglichst dünne Leimfuge haben, weil der Leim relativ spröde ist.
Es lassen sich nicht größere Lücken überbrücken, wie mit Epox. Bis ca 10mm.
Epox und Resorcin müssen aber beidseitig aufgetragen werden und ablüften.
Wir haben ein Laminierharz (Ampreg21 oder 22) von SP aufgetragen, das einzieht ins Holz, dann mit Baumwollfasern und Füllstoffen angedicktes Harz oben drauf als Klebeschicht, jeweils beidseitig. Das von SP zur Zeit für den Zweck angebotene SP370 ist uns von vornherein zu zäh eingestellt gewesen, zieht dann nicht ins Holz ein.
Das Zeug ist so zäh, das es in den Probenbechern noch immer so da liegt, wie es kam.
Spabond 120 wäre sehr gut geeignet, ist aber wohl immer noch nicht wieder verfügbar.
Auf jeden Fall nicht irgendein Harz nehmen.
Bei Fragen zum Ampreg Harz melde Dich, dann beschreib ich gerne mehr.

Gruß,
André
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André

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André bauer
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Re: BINDANCIN Leim für Eiche geeignet?

Beitrag von André bauer » Di 22. Dez 2009, 11:09

Hab das Foto vergessen:
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Gruß,
André

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Andre R363

Re: BINDANCIN Leim für Eiche geeignet?

Beitrag von Andre R363 » Di 22. Dez 2009, 12:43

moin killi,

ich kann mich meinem namensvetter nur anschliessen was das kleben von eiche mit epoxy betrifft.
ich selber klebe alles aus eiche mit epoxy. ich benutze SP320 von ctmat.
es ist ziemlich dünnflüssig, lässt sich aber super mit baumwollfasern oder holzstaub andicken.
es ist auch zum beschichten bestens geeignet.
meine erfahrungen zeigen, dass das epoxy auf eiche bombenfest hält.
mehrere bruchtests zeigten ,das sdas holz brach, die klebestelle aber nicht.

Falk R110
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Re: BINDANCIN Leim für Eiche geeignet?

Beitrag von Falk R110 » Mo 19. Apr 2010, 22:07

Moin Killi!

Anders als meine Vorredner bin ich durch die gleichen Sorgen auf den von dir genannten Kleber gekommen und klebe damit inzwischen alles an meinem Jollenkreuzer. Angefangen von Kiel bis hin zur Lamellierung von Spanten und bin bisher sehr zufrieden. Die Mindestverarbeitungstemperatur des Klebers liegt bei 13°C. Außerdem empfehle ich dir eine Feinwaage zum Abwiegen des Mischungsverhältnisses zwischen Kleber und Härter. Ansonsten hoffe ich natürlich auch, dass der Kleber den Erwartungen gerecht wird, aber der Praxistest wird noch ein Weilchen auf sich warten lassen.

Schöne Grüße
Falk
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