Holzteer und Baumwollöl
Verfasst: So 4. Jul 2010, 13:05
Moin,
ich hab in Finnland eine Jolle aus arktischem Kiefer. Bild anbei. Neulich war ich mal bei einer Werft in Norddeutschland, die Holzboote baut, und man war dort erstaunt darüber, wie ich das Boot im Frühjahr behandele. Offenbar ist die finnische Methode hier eher ungewohnlich. Ich bin ja kein Spezialist und mache einfach das, was der Bootsbauer mir gezeigt hat. Das Boot steht im Winter im Bootshaus um Seeufer. Im Frühjahr reinige ich das Boot von innen und aussen und streiche es mit einer Mischung aus Holzteer und Baumwollöl. Das Holz hat eine recht konstante Feuchtigkeit, hat sich in fünf Jahren nicht verzogen und wird auch nicht untergetaucht.
Der Bootsbauer in Norddeutschland dachte nach meiner Beschreibung zuerst an Kalfatern. Dann wurde ihm aber klar, dass der "finnische Anstrich" etwas ganz anderes ist. In einem englischsprachigen Forum (Wooden Boats) habe ich übrigens auch dasselbe Verfahren gefunden und bin dort etwas schlauer geworden. Offenbar enthält Holzteer just die Substanzen, die auch lebende Bäume davor schützen, zu verrotten, und das Öl scheint das Holz zu konservieren, abzudichten und Risse zu vermeiden - alles laut dem og Forum. Hört sich für mich plausibel an und klappt bestens seit fünf Jahren. Der Holzteer ist übrigens nicht immer pechschwarz. Es gibt ihn auch in helleren Varianten. Daher kann das Boot auch die attraktivere Holzfarbe behalten, obwohl es natürlich im Laufe der Zeit nachdunkelt.
Hier noch ein Link zu einem Eintrag bei Wikipedia, der noch weitere Informationen enthält:
http://en.wikipedia.org/wiki/Pine_tar
(Seltsam, bei der "Vorschau" wird der Link verkürzt. Man muß dort nach "pine tar" suchen)
Mich würde interessieren, was man hierzulande macht, um Hoolzboote dicht zu halten und das Holz zu konservieren.
Viele Grüße,
Saila
ich hab in Finnland eine Jolle aus arktischem Kiefer. Bild anbei. Neulich war ich mal bei einer Werft in Norddeutschland, die Holzboote baut, und man war dort erstaunt darüber, wie ich das Boot im Frühjahr behandele. Offenbar ist die finnische Methode hier eher ungewohnlich. Ich bin ja kein Spezialist und mache einfach das, was der Bootsbauer mir gezeigt hat. Das Boot steht im Winter im Bootshaus um Seeufer. Im Frühjahr reinige ich das Boot von innen und aussen und streiche es mit einer Mischung aus Holzteer und Baumwollöl. Das Holz hat eine recht konstante Feuchtigkeit, hat sich in fünf Jahren nicht verzogen und wird auch nicht untergetaucht.
Der Bootsbauer in Norddeutschland dachte nach meiner Beschreibung zuerst an Kalfatern. Dann wurde ihm aber klar, dass der "finnische Anstrich" etwas ganz anderes ist. In einem englischsprachigen Forum (Wooden Boats) habe ich übrigens auch dasselbe Verfahren gefunden und bin dort etwas schlauer geworden. Offenbar enthält Holzteer just die Substanzen, die auch lebende Bäume davor schützen, zu verrotten, und das Öl scheint das Holz zu konservieren, abzudichten und Risse zu vermeiden - alles laut dem og Forum. Hört sich für mich plausibel an und klappt bestens seit fünf Jahren. Der Holzteer ist übrigens nicht immer pechschwarz. Es gibt ihn auch in helleren Varianten. Daher kann das Boot auch die attraktivere Holzfarbe behalten, obwohl es natürlich im Laufe der Zeit nachdunkelt.
Hier noch ein Link zu einem Eintrag bei Wikipedia, der noch weitere Informationen enthält:
http://en.wikipedia.org/wiki/Pine_tar
(Seltsam, bei der "Vorschau" wird der Link verkürzt. Man muß dort nach "pine tar" suchen)
Mich würde interessieren, was man hierzulande macht, um Hoolzboote dicht zu halten und das Holz zu konservieren.
Viele Grüße,
Saila