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Verkleben von Schleifpapier

Verfasst: Fr 13. Feb 2004, 14:22
von Matthias
Möchte den alten Innenausbau neu aufarbeiten.
Abziehen - maschienelles Schleifen - Ruscher, Deltaschleifer.

Problem: Selbst nach dem Abziehen mit Ziehklingen verklebt
das Schleifpapier mit Resten vom alten "wahrscheinlich" Öl.
Fazit: Schleifpapier kaufen, kaufen und nochmals kaufen!

Gibt es Tricks wie ich es besser machen kann?
Das Holz soll später mit Interiöl geölt bzw. mattweiss
gestrichen werden.

Vielen Dank für die Tipps und Grüße alle Holzwürmer.

Re: Verkleben von Schleifpapier

Verfasst: Fr 13. Feb 2004, 16:26
von axel
moin,
erster grund, warum papier verklebt, ist die zu hohe schleifgeschwindigkeit. wenn deine maschine regelbar ist, geh mal mit den touren runter. auch gut sind perforierte schleifpapiere oder schleifgitter, wo der staub nicht auf dem papier bleibt und wieder erhitzt wird. bandschleifer nehmen, es gibt auch kleine.
zweiter grund ist die zu geringe vorbereitung mit ziehklinge. mit der heissluftpistole den untergrund nur leicht erhitzen, nicht schwarz werden lassen.
ansonsten excenterschleifer nehmen, guten deltaschleifer (fein multimaster, bestes gerät) KEINEN schwingschleifer, da zittern hinterher nur die hände...

Re: Verkleben von Schleifpapier

Verfasst: Fr 13. Feb 2004, 19:46
von Alexander
Hallo Matthias und Axel;

ich stehe vor einem ähnlichen Problem mit meinem Folke, bei dem ich inzwischen den kompletten Innenausbau rausgerissen (und fast komplett weggeschmissen, da stinkig und gammelig) habe.
Die Innenseite der Klinkerbeplankung ist vermutliche mit Owatrol o.ä. gestrichen und gammelig-ölig. Nun denke ich darüber nach, das Ganze abzuschleifen oder mit Föhn und Klinge zu bearbeiten (was aber vermutlich Wochen dauert und eine elende Drecksarbeit ist).

Hat jemand noch eine schlauere Idee? Ein Freund empfahl mir, mal mit dem Hochdruckreiniger durchzugehen - was haltet Ihr davon?

Grüße von der Schlei, Alexander

Re: Verkleben von Schleifpapier

Verfasst: Fr 13. Feb 2004, 20:33
von axel
hallo alexander,

ich weiss ja nicht, wie "dein" innenleben so aussieht, muss aber wohl mittlere katastophe sein...
ölig- gammelig, das sollte erstmal runter. möglich ist schon, das ein vorbesitzer die planken mit d1 getränkt hat. das ist ein kriechöl, das aber normalerweise auch auftrocknet, deswegen wundert´s mich schon.
mit einem hochdruckreiniger, aber einem schwachen, kärcher´s kleinstem, habe ich mal meine sauigen grätinge saubergepustet. ging ganz prima, da geht gut was runter. ich weiss aber nicht, was folke´s lärche dazu sagt. schneller als mit klinge und föhn geht´s schon, zumal du bei gammel mit dem föhn eh´nicht viel ausrichtest.
wenn du den ganzen schrott raus hast, kannst du es ja mal an einer ecke probieren. sonst dauert´s in den ecken wirklich ewig.
auch wenn es manchem hier die haare zuberge stehen lässt, würde ich sagen, versuch macht kluch.
viel freude

Re: Verkleben von Schleifpapier

Verfasst: Sa 28. Feb 2004, 22:30
von Alexander
Hallo Axel und Matthias,

inzwischen bin ich das Innenleben erst mal ganz klassisch angegangen, mit Föhn und Ziehklinge, geht wunderbar: Der olle schiet, der auf dem Öl klebt, geht gleich mit runter. Die Landungen scheinen irgendwann mal mit Wachs (?!?) abgedichtet worden zu sein, jedenfalls riechts unter Deck nun wie im Volkskundemuseum...
Danach ist mal wieder Schleifen dran, ganz schöne Fummelei, besonders im Vorschiff. @Axel: Danke für den Tip mit den Drehzahlen, habe ich beherzigt, geht gut.

Falls ich tatsächlich noch mit dem Hochdruckreiniger rangehe (dann aber wohl eher im Sommer), melde ich mich noch mal und erzähle Euch, was dabei rauskam. Vielleich zieh ich das Boot auch mal durch die Waschanlage...

Grüße, Alexander

Re: Verkleben von Schleifpapier

Verfasst: So 29. Feb 2004, 09:50
von Björn
moin ihr!

ich kenn das problem auch ganz gut - erst alles mit föhn und ziehklinge bearbeitet, aber die reste dvon verkleben dann das schleifpapier...

nach vielen versuchen habe ich meine lösung gefunden: die rotex von festo! das ding ist ein excenterschleifer, der auf wahl dann auch noch wie ein rutscher schwingt; absolut super! wenn man dann auch noch gutes schleifpapier nimmt (nicht den dreck aus dem baumarkt -> ich sag nur ebay, da findet man auch die original festo papiere sehr günstig) dann ist man schon fast fertig.
wer das ganze dann noch mit einem guten sauger kombiniert, der kann nochmal ordentlich papier einsparen!
sollte sich dochmal was dickeres im papier festsetzen, nicht gleich wegschmeissen, einmal kurz mit druckluft drüber und meistens ist es danach wie neu.

das mit dem sauger und der druckluft gilt meiner erfahrung nach für alle schleifer, besonders aber band und vario. wenn ich mir jetzt so meine rechnungen der vergangenen jahre anschauhe, dann habe ich meine schleifmittelkosten um ca 80% (!!) reduziert - und die arbeit geht noch schneller dank der prof. maschinen!

ich hoffe, ich konnte euch helfen,

BO

Re: Verkleben von Schleifpapier

Verfasst: Di 2. Mär 2004, 20:44
von Manfred Jacob
Moin, auch ich will was dazu sagen. Alte Lacke (älter 30 Jahre) verschmieren, wenn sie etwas erwärmt werden. Die Temperaturerhöhung durch Reibung beim maschinellen Schleifen reicht schon aus, damit das Scheilpapier ganz schnell untauglich wird.
Man muss tatsächlich mit scharfen Abziehklingen arbeiten und zu Fuß die Lackreste entfernen. Gute Ziehklngen gibt es in Holland. Auch in der alten DDR waren die Leute findet. Ich hatte mal eine selbstgemachte Ziehklinge aus Vidiastahl. Die war so hart, dass wir damit ein 9 m Schiff abziehen konnten ohne die Klinge schleifen zu müssen!
Drahtbürsten oder Gummischeiben mit Metallsplittern und Bohrmaschine funktionieren auch.

Re: Verkleben von Schleifpapier

Verfasst: So 7. Mär 2004, 17:37
von matthias
hallo und zunächst vielen dank für die tipps.

ich habe das problem - verkleben von schleifpapier gelöst.

1. das komplexe - hier die decksbalgen, balgweger usw.
anschleifen einer geölten oberfläche:

heißlüftfön machte keinen sinn! das öl verklebte und
wurde an die oberfläche transportiert. also noch mehr chaos.
schließlich wollte ich das öl auch im holz lassen, es hat über die
jahrzehnte das holz konserviert.

Also: Ziehklinge, ganz grobes Schleifpapier 40er für
meinen kleinen festo-rutscher (ps4) und den fein-multimaster.
für den fein-multimaster habe ich mir zusätzlich eine hartmetall-raspel
gekauft - damit bekomme ich jeden dreck runter ohne das die raspel
verklebt.
in ecken bzw. schlecht zugänglichen stellen per hand 80er Papier.

2. das einfache - hier der innenausbau, schotwände, etc.

ziehklinge, dann entweder gehobelt bzw, mit der festo-rotex
eine niedrige umdrehung gewählt - das öl wird nicht erwärmt -
somit auch kein verkleben des schleifpapiers.

zum abschluss nochmals - ich kaufe nur noch schleifpapier
(für maschienen) von festo bzw. fein.
zwar teurer - aber durch die längere standzeit schnell
kompensiert.

grüße an alle schleifer, matthias

Re: Verkleben von Schleifpapier

Verfasst: So 7. Mär 2004, 17:50
von axel
also wie immer:
gescheite maschinen, gescheites zubehör, lasst den billig- dreck im baumarkt.
das billige ist im nachhinein immer das teurere...

Re: Verkleben von Schleifpapier

Verfasst: Do 8. Apr 2004, 00:46
von eddi
Hi,
noch eine Anmerkung: Egal wie das Holz geölt oder lakiert wurde oder welche Holzsorte oder ob man das komplette Unterwasserschiff eben mal vom alten Antifouling abschleifen will (für letzteres habe ich lediglich 5 Schleifscheiben als 24er bzw. 32er 18cm Durchmesser für 55qm benötigt) geht alles, und ohne dass sich die Scheiben zusetzen, wenn: Man nehme einen Bauhaustrennjäger für 8.- Euro und baut den Scheibenschutz ab (ALSO VORSICHT: nur mit Hanschuhe und Sichtschutz), bestücke diesen mit einen großen Kunststoffteller 18 cm Durchmesser und mit den Scheiben 24er oder 32er (Nacharbeiten mit 42er - 120er), besorge/borge sich einen Regeltrafo mit ca. 600 Watt (ebay?) und regele den Trafo so runter - meistens zwischen 125 - 145 Volt - das die Scheiben eben NICHT verschmieren - und fertig! eddi