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Rostbeseitigung meiner Bilge

Verfasst: Di 17. Feb 2004, 12:47
von Stephan
Moin,

ich bin in diesem Frühjahr mit der Entrostung meiner Bilge dran.

Die Bilge in meinem Seekreuzer ist schlecht zugänglich und daher gibt es Schwierigkeiten mit Geräten, wie z.B. Flex.
Mit einem verlängertem- Spachtel, Pinsel oder Rollen komme ich an die Problemstellen fast überall dran.

Ich dachte mir, die losen Farbstellen entfernen, dann alles reinigen, anschließend mit mehreren Schichten Owatrol einstreichen und später mit Bilgefarbe versiegeln.
Vielleicht hat jemand eine sinnvollere Idee, wie ich an die Sache herangehen kann.

Re: Rostbeseitigung meiner Bilge

Verfasst: Mi 25. Feb 2004, 11:28
von bjoern
SO wie Du das schilderst, würde ich auf jeden fall Rostumwandler benutzen, sonst hast Du den Erfolg das es unter Deiner neuen tollen Schicht munter weiterrostet.
Fertan soll da ganz gut sein !

Gr Bjoern

Re: Rostbeseitigung meiner Bilge

Verfasst: Mi 25. Feb 2004, 12:51
von Harald
Hallo
@bjoern: Ich dachte es soll gut werden...
@Stephan:
Die Problematik ist weit verbreitet. Ich würde hier (s.o) auf keinen Fall Rostumwandler benutzen, da diese Präparate meist nicht den versprochene Nutzen haben. Wenn Du in Deiner Bilge genügend Platz hast einen Spachtel anzusetzen, dann reicht der Platz auch für einen Rostschaber oder Roststecher (ein gewinkelter, gehärteter Stahl) mit dem mann losen Rost gut abstoßen kann. Er eignet sich auch um den Stahl blank zu schaben. Anschließend die Fläche säubern und mit Mennige (ja,ja es gibt sie noch, frag mal bei Toplicht an, sie braucht lange Trocknungszeiten) behandeln. Alternativ kann man die Bilge auch mit mehreren Schlägen einer Epoxygrundierung (KEIN Teerepoxy) einstreichen, dann ggf. Bilgenfarbe verwenden.
Owatrol ist auch nicht schlecht, aber seit es kein Blei mehr enthält, hat es gegenüber anderer Grundierungen leider nur noch den Vorteil, das es aufgrund des Kriechölanteils bis in die entlegenen Ritzen vordringt. Ein Bekannter hat in seinem Reinke-Stahlrumpf verwendet, aber anschließend wegen Flugrostbefall alles wieder entfernt und nochmal neu mit Epoxygrundierungen aufgebaut- jetzt hälts.
Ich selber habe auch mal "Bob's"-Rostversiegeler am Kiel ausprobiert und festgestellt, daß man hier die Verarbeitungshinweise und die angegebenen Schichtdicken unbedingt beachten muß, sonst wird's nix. Bei mír hat es nicht lange gehalten- ist offensichtlich eher was fürs Auto!

Viel Erfolg
Harald

Re: Rostbeseitigung meiner Bilge

Verfasst: Do 26. Feb 2004, 20:01
von Björn
moin!

wer kennt das problem nicht - rost in der bilge - und du kommst nicht richtig ran!
ich hab beste erfahrungen folgendermaßen gemacht:
i) grobes zeug mit dem hammer klopfen
ii) dann mit meiner elektrischen drahtbürste von bosch; die hat einen gebogenen griff, ist sehr schmal und läßt sich daher noch in den kleinsten ecken verwenden. (leider finde ich sie nicht mehr im neusten boschkatalog, werde grün noch blau.)
iii) danach mit spachtel und ziehklinge überarbeiten, gründlich saugen und am besten mit druckluft abblasen

wichtig: sofort nach dem "entrosten" die erste lage schutz aufbringen (die winterlager sind meist doch sehr feucht)! ich habe hier gute erfahrung sowohl mit owatrol als auch le tonkinois gemacht, bevorzuge aber inzwischen ersteres.
von rostumwandlern rate ich dir die finger zu lassen, das mag am fahrrad funktionieren, ist meiner erfahrung nach am boot aber wertlos.

ich hoffe ich hkonnte dir helfen,
BO

p.s.: an stellen, an denen du 100% reines metall hast und gut geschliffen, kann ich nur 2komp. metallgrundierung empfehlen, aber wie gesagt: am besten gesandstrahlt und abgeschlossene fläche.

Re: Rostbeseitigung meiner Bilge

Verfasst: Fr 27. Feb 2004, 07:30
von bjoern
Moin,
also nochmal zum Thema Rost, eines ist klar wenn er nicht 100% tig weg gemacht wird rostet es weiter, egal was druff ist.
100% geht nur mit Sandstrahlen ... ich hatte das ähnliche Problem bei meinem Stahljolli am Rumpf.
Hab alles ausprobiert .... Hammeriet, Zinnhaltiges Zeug, Epoxigrundierung INterprotect etc. im endeffekt hatte ich mich fürs Strahlen entschieden (www.pohlemann.de) , hatte aber in den Versuchen vorher es mit Rostumwandler probiert (Fertan wird selbst sehr gerne im Automobielbereich genommen ... ist zumindest das beste auf dem Secktor) und wenn Du danach eh 1 Komponentig weitermachst auch kein problem.
Wichtig sind ja nur die ganz tiefen Ritzen wo Du zum entrosten nicht hinkommst.
Wichtig auch wie schon ober erwähnt ist die Schichtstärke der Schutzschicht darüber, also Rostumwandler alleine natürlich auch nicht.
Auch bitte beachten, um himmelswillen das Metall nicht so richtig blank machen (mit ner Flex oder so) der Lack sollte nich genug Haftungsmöglichkeit haben. (deswegen auch normalerweise Sandstrahlen -- Schöne Raue Oberfläche)

Soweit Gr Bjoern