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Wasser in der Bilge Fall 2 (Doppelboden, Sperrholz-Zugvogel)

Verfasst: So 5. Dez 2010, 16:13
von kaimaitai
Liebe Holzbootexperten,

ich habe mir vor einem halben Jahr einen gut gepflegten Sperrholz-Zugvogel zugelegt, mit Doppelboden. Der Schwertkastenbereich ist nur durch ein kleines Inspektionsluk erreichbar. Nach mehreren trockenen Monaten hatte ich zum Saisonende durchgängig etwas Wasser in der Bilge. Das Schiff liegt die Saison über im Wasser. Nachdem es jetzt im Winterlager steht und ich eine Lampe in den Doppelboden abgelassen habe, kann man sehen, das vor dem Schwertkasten, an einem massiven Bauteil, mit dem Schwertkasten und Mastbasis verbunden sind, eine Art weisser Belag ist, recht durchgängig an diesem Teil. Der Rumpf zeigt von unten keinerlei Risse o.ä., Süsswasserrevier, der Vorbesitzer segelte elb-abwärts. Das Wasser könnte im Bereich des Schwertkastens eindringen, oder von oben.

Gibt es eine Handlungsempfehlung?
a) Ist das weisse Schimmel? Muss ich es entfernen, was ohne Einbau eines grösseren Inspektionsluks nahezu unmöglich wäre. Sollte ich irgendein Anti-Feuchtigkeitssalz o.ä. in den Doppelboden tun?

b) Kann das Wasser auch Schwitzwasser sein? Wie kriege ich die Jolle trocken und muss es so sein?

Ggf. kann ich in den nächsten Wochen noch Bilder machen.

Danke für Euren Rat, Kai

Re: Wasser in der Bilge Fall 2 (Doppelboden, Sperrholz-Zugvogel)

Verfasst: Mi 8. Dez 2010, 12:39
von Marc
Moin Kai,

also, an der Stelle hatte ich bei meinem (ehemaligen) SZV auch Probleme. Nach etwas Überlegen, weil es doch schon ein paar Jahre her ist:
Die Stelle (massiver Verbund zwischen Schwertkasten und Mastbasis) sah nicht mehr gut aus (ein Riss der Länge nach und zog Wasser). Ich habe es dann etwas rabiat, aber recht erfolgreich aufgedoppelt: Passendes Stück Mahagoni, angedicktes Epoxi dazwischen, mit Schrauben fixiert - dicht und hält wahrscheinlich heute noch. War allerdings eher eine Studenten-Low-Budget-Lösung (musste schnell gehen, Boot sollte ins Wasser) und ich kam auch gut an die Stelle heran, da das Boot keinen doppelten Boden hatte.
Die Ursache für den Schaden lag, wenn ich mich recht erinnere, an der Stirnseite des Schwertkastens, also vorne / innen. Von unten hat man auch nichts gesehen. Die große Lösung wäre damals großflächig erneuern gewesen; da alles andere aber noch recht gut aussah und - wie gesagt - Zeit und Geld knapp waren, habe ich den Zugvogel damals mit ein paar Freunden umgedreht, das Schwert herausgenommen, die Stelle gesäubert, Rott entfernt und die dort losen Verleimungen / weichen Stellen mit Epoxidharz verfüllt (erst getränkt, dann mit angedicktem Epoxi verspachtelt). Hat funktioniert und an der Stelle dicht gehalten, bis ich das Boot 5 Jahre später verkauft habe (zu meiner Ehrenrettung: an jemanden, der das Boot gründlich neu aufbauen wollte und dem ich die Stelle und alle weiteren Reparaturstellen vorher gezeigt habe).

Gruß und viel Erfolg, Marc