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Epoxyd auf lasierte/gebeizte Flächen

Verfasst: Sa 29. Jan 2011, 14:24
von Climbingsailor
Hallo,

eine Frage:
Da mir nach dem Schleifen das Holz meines Decks zu hell ist, möchte ich es beizen oder besser lasieren. Ist es möglich, danach eine Schicht Epoxydharz (möchte laminieren) aufzutragen oder verträgt sich das nicht mit der Lasur/Beize?
Werde das vermutlich ausprobieren müssen, allerding gibt es ein anderes Problem:
Beim Beizen/Lasieren wird ja eine glatt geschliffene Oberfläche vorausgesetzt (P 200 oder mehr), für das Epoxydharz jedoch ein gröberer Schliff (P 80). Ich befürchte, einen so groben Schliff nach dem Beizen/Lasieren nicht erzeugen zu können, ohne die Beize/Lasur wieder anzuschleifen (Flecken etc.). Die Frage ist dann, ob das Epoxyd auf der glatteren Fläche überhaupt ausreichend haften kann?


Re: Epoxyd auf lasierte/gebeizte Flächen

Verfasst: Sa 29. Jan 2011, 15:54
von nvonholdt
Folgende Antwort bekam ich von Helge von der Linden (West Systems/Epifanes):

"Die Antwort war etwas langsam, weil wir soeben erst eine neue Beize von
Epifanes haben, die auch mit Epoxy kompatibel ist. Das wollte ich noch
überprüfen und es sieht wirklich gut aus.Die Lösemittel sind mit Epoxy
verträglich und es gibt keine Haftungsprobleme. Die Beize kann man vor dem
Epoxy auf dem rohen Holz verwenden. Es kann aber im Zweifel auch in das
Epoxy gerührt werden. Nach einer kurzen Kochphase in der die Lösemittel
verdunsten, lässt sich das Gemisch auftragen und es härtet gut aus."

Es scheint also zu funktionieren.

Nachfragen bei von der Linden

Gruß
von Holdt

Re: Epoxyd auf lasierte/gebeizte Flächen

Verfasst: Sa 29. Jan 2011, 17:50
von acksel
Eigentlich bin ich immer davon ausgegangen, dass Beizen reine Farbpartikel sind, die in irgendeinem flüchtigen Mittel gelöst sind, so wie Wasser oder Alkohol. Was danach an Deckschicht aufgebracht wird, spielt eigentlich keine Rolle. Ich wüsste nicht, wie sich Farbpartikel negativ auf ein epoxy auswirken sollten.
Allerdings käme ich nicht auf den Gedanken, eine Beize in Epoxy zu mischen, auch nicht in Lack. Aber das ist meine Meinung, weil ich es nicht schön finde.
Man kann sich aber auch mal belesen, welche Lösungsmittel bzw. Verdünner für Epoxy geeignet sind, da gibt es einiges, mit denen man auch Farbpulver anrühren kann. Mehr sind Beizen nämlich auch nicht.

Re: Epoxyd auf lasierte/gebeizte Flächen

Verfasst: Sa 29. Jan 2011, 19:29
von Climbingsailor
Vielen Dank für die Antworten!

Mit Lasuren verhält sich das dann anders? Vermutlich ja, weil es sich ja eher um einen
Schicht-Auftrag handelt. Allerdings fällt mir die Verarbeitung erfahrungsgemäß leichter,
Beizen ist eher etwas "zickiger", was sich in unschönen Flecken äußern kann.

Re: Epoxyd auf lasierte/gebeizte Flächen

Verfasst: Sa 29. Jan 2011, 19:36
von Climbingsailor
Vielen Dank für die Antworten!

Mit Lasuren verhält sich das dann anders? Vermutlich ja, weil es sich ja eher um einen
Schicht-Auftrag handelt. Allerdings fällt mir die Verarbeitung erfahrungsgemäß leichter,
Beizen ist eher etwas "zickiger", was sich in unschönen Flecken äußern kann.

Re: Epoxyd auf lasierte/gebeizte Flächen

Verfasst: Sa 29. Jan 2011, 19:48
von acksel
"Zickiger" sind Beizen nur, wenn man sie falsch anwendet. Z.B. auf trockene Flächen aufbringt, also sollte man die Verarbeitungshinweise lesen.
Lasuren sind, Dickschicht oder Dünnschicht, immer auftragend und haben Lackcharakter. Diesen Lack überzulaminieren kann Tücken haben, zumindest kann das Epoxy nicht ausreichend tief ins Holz eindringen, was die Haftung reduzieren kann.

Re: Epoxyd auf lasierte/gebeizte Flächen

Verfasst: Di 8. Feb 2011, 14:27
von Climbingsailor
@ acksel: Danke für die Hinweise, aber dass die Flächen zum Beizen nass oder feucht sein müsste habe ich noch gar nicht gehört - lediglich, dass man vor dem Beizen einmal nässen und die sich dabei aufgestellten Holzfasern abschleifen sollte ???

Re: Epoxyd auf lasierte/gebeizte Flächen

Verfasst: Di 8. Feb 2011, 15:01
von acksel
Ich habe hier eine Anleitung gefunden:
http://www.youtube.com/watch?v=QGCF6Y9yDHU

Es gibt unterschiedliche Beizen, die auch unterschiedliche Vorbereitung brauchen.
ich habe Pulverbeizen Mahagonie und Nussbaum aus dem Baumarkt genommen und farblich passend angemischt. Ich meine, die Beizen waren von Clou, ist schon einen Moment her.
Die Flüssigkeit habe ich mit einem Stoffballen aufgetragen, und das Holz vorher angefeuchtet, damit, wie ich meine, die Farbe nicht so schnell auftrocknet und möglicherweise fleckig wird. Bei entsprechendem Feinschliff stellen sich so viele Fasern nicht mehr auf. Einige Stellen aber doch noch, da habe ich dann nach der 2. Lackierung geschliffen, das geht auch.