Fugenmasse vergießen - wie am besten vorgehen?

[Reimund Willig]

Hallo,
nach vielen Einsätzen im letzten Winter sind die Fugen nun klar vom alten Sika, einige Teakstäbe ersetzt und das Deck das erste Mal geschliffen.
Nun würde ich mich an das Vergießen der Teakfugen machen. Als Vergußmasse habe ich mich für Sabacaulk von Saba entschieden. Jetzt bräuchte ich aber nochmals euren Rat.
Würdet ihr die Fugenmasse so vergießen, dass sie gut übersteht und den Überstand dann nach Erhärten abschneiden oder doch eher die noch weiche Masse mit einem Kunststoffspatel oder Ähnlichem glattziehen?

vielen Dank


Reimund

[j.sch.]

Hallo Reimund, probier es doch an einem Teststück auf der Garagenbank aus. Wenn du im trockenen Zustand schneiden kannst, warum nicht. Aber, denke bitte an eine Trennung zum Untergrund, also einen Faden oder etwas ähnliches einlegen bevor die Vergussmasse in die Fugen kommt. Ich kenn es von Fußbodenfliesen bzw. den dortigen Anschlussfugen, da hat seebär 150 mit seinem patent recht. Dann hällt es ewig.
Viel Erfolg, Jens.

[André bauer]

Moin,
eigentlich schleift man das Deck nach dem Verfugen, schneiden birgt die Gefahr, das man ins Holz schneidet.
Die frischen Fugen abziehen heißt den Kram nur noch weiter zu verteilen, speziell wenn man ein ganzes Deck macht und nicht nur einen halben Meter einer Fuge.
Schleift man das Deck hinterher eh ab, muß man sich über verteilte Fugenmasse nicht ärgern, es läßt sich sowieso kaum verhindern, das Zeug ist einfach überall.
Von lackierten Flächen läßt es sich später abrubbeln.
Außerdem ziehen manche Fugenmassen auch so schnell an, das ein Abziehen kaum möglich ist.
Und Du müßtest jede Fuge nach dem Verfugen abziehen und mit der Innersten anfangen.
Dabei muß die Fugenmasse so genau dosiert werden, das nichts über die Kante tritt, wenn mit dem Spachtel nachgezogen wird.
Was unmöglich ist, noch dazu, wenn man das nicht täglich macht und keine Druckluft- oder Akkupresse hat...
Selbst dann muß man das Ding so gleichmäßig führen, wie ein Schweißer seine Elektrode.

Papierschuhe oder ähnliches besorgen für die Arbeit ist auch wichtig.

Gruß,
André

[acksel]

Ich würde (und habe) hinterher verschliffen.
Trotz abklebens der einzelnen Leisten. Du darfst nicht vergessen, dass die Leisten sich im Laufe der Jahre etwas werfen können, das Deck ist als nicht mehr eben. Das kannst du nach dem Verfugen bestens erledigen.

[Ivan Balushev]

Moin

ich ziehe die Fugen immer gleich nach dem Vergiessen mit einem Spachtel ab. Wenn es irgendwo nicht schön wird ziehe ich mit Finger und Spüliwasser nach. Plan geschliffen wird vorher, danach schleife ich noch einmal mit 100er Papier. Die Masse sinkt hinterher noch etwas ein und das hat zur Folge, dass es leichte Hohlkehlnähte gibt. Das ist erwünscht, denn Du möchtest ja auf dem Teak laufen und nicht auf den Nähten. Die stehen sonst auch über wenn das Deck nass wird. Ganz pingelige Kandidaten kleben die Fugen vorher ab und ziehen mit einem runden Gegenstand (Löffel, Bohrer, etc.) nach. Sieht klasse aus und hält auch gut, dauert aber ganz schön lange.
Nun bei meinem eigenen Boot ist die Zeit ja nebensächlich...

viele Grüsse, Ivan

[acksel]

So macht das Martin:
http://www.martin-yachten.de/yachtbau/b ... ichten.htm

[Reimund Willig]

Danke euch schon ma für die Antworten,
so wie ich es sehe, ziehen die Einen die Fugenmasse nach dem Vergießen glatt und schleifen dann. Die Anderen lassen die Masse härten und schleifen auch.

Also wieder schleifen Hatte ich aber auch nicht anders erwartet.


Hat jemand von euch einen Tipp für eine gute Kartuschenpistole (für 600ml Alubeutel)? Ich weiß, dass eine Druckluftpistole oder Ähnliches am wenigsten beschwerlich beim Arbeit ist, aber bei 'nur' einem 20' Boot ist Handarbeit wohl angebrachter.

Vielen Dank

Reimund

[André bauer]

Moin Reimund,
man kann die Dinger auch leihen, das bietet sich woh ehesten an.

Gruß,
André

[j.sch.]

Und wenn due eine hast und die arbeit macht spaß, das ist dann unbezahlbar. Spätestens beim nächsten mal wenn du eine Presse brauchst ärgerst du dich die presse nicht schon heute gekauft zu haben.
vg, jens.

[André bauer]

Moin,
nur das die Preßluft- oder Akkugeräte gleich wieder richtig ins Geld gehen, da sind mehrere hundert Euro fällig.
Später braucht man zum Nachverfugen eine vernünftige Handpresse für die 300ml Kartuschen, nicht für die 600ml Beutel.

Gruß,
André