Ruderschaft/Ruderkoker undicht!
Verfasst: Mo 11. Apr 2011, 22:35
Hallo zusammen,
nachdem ich nun bereits seit mehreren Wochen in diesem umfangreichen Forum diverse sehr interessante Beiträge gelesen habe, möchte ich nun mit meinem ersten eigenen Beitrag um eure Unterstützung bei meinem „kleinen Projekt“ bitten.
Vorab aber erst einmal einige Informationen zu mir und den Hintergründen:
Ich segle seit meinem 14. Lebensjahr mehr oder weniger regelmäßig. Angefangen hat alles auf einem alten Holzpirat. Während des Studiums kam das Segeln leider etwas zu kurz, doch seit ca 5 Jahren und nach etlichen Charterurlauben im Mittelmeer, keimte langsam aber stetig der Wunsch ein eigenes Boot zu besitzen. Letztendlicher Auslöser war sicherlich der Urlaub auf einem sehr gut erhaltenen Folkeboot aus den 50ern auf der Schlei und in der dän. Südsee.
Eigentlich nur als fixe Idee in meinem Kopf ging dann alles doch unerwartet sehr schnell.
Über eine Anzeige hier im Forum kam ich zu einem sehr freundlichen Kontakt, der aufgrund von „Expansionswünschen“ seinen 40er Seefahrtkreuzer verkaufen wollte. Als ich dann das erste Mal das Boot bei gefühlten minus 20°C im Winterlager da so stehen sah, war es auch schon sofort um mich geschehen. Genau so etwas hatte ich mir schon immer gewünscht. Wider jeder Vernunft aber trotzdem mit der freundlichen Unterstützung meiner Freundin war der Kaufvertrag wenige Wochen nach der Erstbesichtigung unterschrieben. Jetzt sind meine Freundin und ich stolze Besitzer einer klassischen Yacht, unsere ersten. Wir bzw in dem Fall wohl eher ich, sind also blutige Anfänger was das Erhalten und Restaurieren einer klassischen Yacht angeht. Ich habe zwar eine ganze Menge an Optimismus, Enthusiasmus und Ehrgeiz, mir ist allerdings durchaus bewußt, dass eine ganze Menge Arbeit auf mich wartet. Um nicht von Anfang an alles falsch zu machen, möchte ich euch deswegen um eure Mithilfe bitten. Es tun sich mittlerweile ein paar Fragen auf, die ich auch nach intensive Recherche hier im Forum leider nicht beantworten kann. Vielleicht habt ihr einen Rat.
Auch wenn einige es vielleicht nicht als ganz stilecht erachten, aber die Besonderheit bei dem Boot ist, dass es bereits ca 1972 5-fach mit GFK (wahrscheinlich Polyesterharz) überzogen wurde. Eine genaue Historie zum Boot gibt es leider nicht. Werft und Baujahr sind umbekannt, der Vor-Vorbesitzer mein aber zu wissen, dass es auch dem Jahr 1935 stammen könnte.
Ich habe also einen sehr klassischen Riss, mit den Vor-und Nachteilen des GFK-Materials als Aussenhaut. Der Kontakt zwischen Planken und GFK scheint oberflächlich noch sehr gut zu sein.
Nun zum meinen eigentlichen Anliegen:
Es gibt natuerlich unendliche viele Baustellen an solch einem Boot. Wir wollen aber erst einmal dieses Jahr nur segeln, um so zu sehen, welche Baustelle im nächsten Jahr unsere höchste Aufmerksamkeit verlangt. Ich befürchte natuerlich auch, dass bei zu vielen Baustellen, evtl das Boot dieses Jahr gar nicht mehr in Wasser kommt.
Neben einigen mehr oder weniger aufwendigen Schleif- und Lackierarbeiten, sehe ich derzeit ein besonderes Problem. Das Boot zieht Wasser. In der Bilge stehen laut dem Vorbesitzer stets einige cm Wasser, und die Bilgenpumpe ist wohl auch immer im Einsatz. Da der Rumpf ja mit GFK ummantelt ist, kann ja nun das Wasser nirgends richtig mehr hin. Ich befürchte, dass das Holz bzw auch die Planken nun dauerhaft schaden nehmen können, speziell da der Vorbesitzer die meisten Planken und auch die Bilge abgezogen hat, und das Holz nun umbehandelt dem ständigem Wasser ausgetzt ist. An einige Stellen erscheint das Holz auch schon etwas weich, aber dazu vielleicht in einem anderen Beitrag noch einmal mehr.
Mein Ziel ist es also, das Boot erst einmal trocken zu kriegen.
Meiner Meinung nach kann es nur zwei Stellen geben, an dem das Wasser ins Boot kommt.
A) Das Stevenrohr bzw die Dichtung der Motorwelle
B) Der Ruderschaft am Achtersteven
Wie man hoffentlich aus dem angehängten Bild sehen kann, befürchte ich ganz stark, dass der Übergang vom Ruderschaft zum GFK am Achtersteven, als da wo die Ruderwelle austritt, undicht ist.
Ich würde jetzt gerne die einmal rund um diesen Ausgang mit dem Dremel einen Kreis ausfräsen, um zu sehen wie die Materialbeschaffenheit innen ist. Evtl kann ich dann von oben über die Ruderwelle ein neues Rohr einführen und mit Pantera, Epoxidharz die Stelle wieder abdichten. Das Ruder hat anscheinend nur eine 2Punkt-Aufhängung. (oben an der Pinne und unten am Ruderblatt). Ein kompletter Ausbau der Ruderanlage ist leider auch nicht möglich, da das Ruderblatt einlaminiert ist und das Boot auf einem Trailerwagen steht. Ich müßte es also schon kranen um die ganze Ruderanlage nach unten auszuführen.
Bevor ich noch weitere Romane schreibe, vorab also schon die entscheidenen Fragen.
Habe ich mich als Laie einigermaßen verständlich ausgdrückt?
Hat irgendjemand eine Idee wie ich das Problem lösen kann.? Ist mein Ansatz evtl grundverkehrt?
Bin für jede Info und Hilfestellung dankbar.
Besten Dank im Voraus.
Gruß
G.
nachdem ich nun bereits seit mehreren Wochen in diesem umfangreichen Forum diverse sehr interessante Beiträge gelesen habe, möchte ich nun mit meinem ersten eigenen Beitrag um eure Unterstützung bei meinem „kleinen Projekt“ bitten.
Vorab aber erst einmal einige Informationen zu mir und den Hintergründen:
Ich segle seit meinem 14. Lebensjahr mehr oder weniger regelmäßig. Angefangen hat alles auf einem alten Holzpirat. Während des Studiums kam das Segeln leider etwas zu kurz, doch seit ca 5 Jahren und nach etlichen Charterurlauben im Mittelmeer, keimte langsam aber stetig der Wunsch ein eigenes Boot zu besitzen. Letztendlicher Auslöser war sicherlich der Urlaub auf einem sehr gut erhaltenen Folkeboot aus den 50ern auf der Schlei und in der dän. Südsee.
Eigentlich nur als fixe Idee in meinem Kopf ging dann alles doch unerwartet sehr schnell.
Über eine Anzeige hier im Forum kam ich zu einem sehr freundlichen Kontakt, der aufgrund von „Expansionswünschen“ seinen 40er Seefahrtkreuzer verkaufen wollte. Als ich dann das erste Mal das Boot bei gefühlten minus 20°C im Winterlager da so stehen sah, war es auch schon sofort um mich geschehen. Genau so etwas hatte ich mir schon immer gewünscht. Wider jeder Vernunft aber trotzdem mit der freundlichen Unterstützung meiner Freundin war der Kaufvertrag wenige Wochen nach der Erstbesichtigung unterschrieben. Jetzt sind meine Freundin und ich stolze Besitzer einer klassischen Yacht, unsere ersten. Wir bzw in dem Fall wohl eher ich, sind also blutige Anfänger was das Erhalten und Restaurieren einer klassischen Yacht angeht. Ich habe zwar eine ganze Menge an Optimismus, Enthusiasmus und Ehrgeiz, mir ist allerdings durchaus bewußt, dass eine ganze Menge Arbeit auf mich wartet. Um nicht von Anfang an alles falsch zu machen, möchte ich euch deswegen um eure Mithilfe bitten. Es tun sich mittlerweile ein paar Fragen auf, die ich auch nach intensive Recherche hier im Forum leider nicht beantworten kann. Vielleicht habt ihr einen Rat.
Auch wenn einige es vielleicht nicht als ganz stilecht erachten, aber die Besonderheit bei dem Boot ist, dass es bereits ca 1972 5-fach mit GFK (wahrscheinlich Polyesterharz) überzogen wurde. Eine genaue Historie zum Boot gibt es leider nicht. Werft und Baujahr sind umbekannt, der Vor-Vorbesitzer mein aber zu wissen, dass es auch dem Jahr 1935 stammen könnte.
Ich habe also einen sehr klassischen Riss, mit den Vor-und Nachteilen des GFK-Materials als Aussenhaut. Der Kontakt zwischen Planken und GFK scheint oberflächlich noch sehr gut zu sein.
Nun zum meinen eigentlichen Anliegen:
Es gibt natuerlich unendliche viele Baustellen an solch einem Boot. Wir wollen aber erst einmal dieses Jahr nur segeln, um so zu sehen, welche Baustelle im nächsten Jahr unsere höchste Aufmerksamkeit verlangt. Ich befürchte natuerlich auch, dass bei zu vielen Baustellen, evtl das Boot dieses Jahr gar nicht mehr in Wasser kommt.
Neben einigen mehr oder weniger aufwendigen Schleif- und Lackierarbeiten, sehe ich derzeit ein besonderes Problem. Das Boot zieht Wasser. In der Bilge stehen laut dem Vorbesitzer stets einige cm Wasser, und die Bilgenpumpe ist wohl auch immer im Einsatz. Da der Rumpf ja mit GFK ummantelt ist, kann ja nun das Wasser nirgends richtig mehr hin. Ich befürchte, dass das Holz bzw auch die Planken nun dauerhaft schaden nehmen können, speziell da der Vorbesitzer die meisten Planken und auch die Bilge abgezogen hat, und das Holz nun umbehandelt dem ständigem Wasser ausgetzt ist. An einige Stellen erscheint das Holz auch schon etwas weich, aber dazu vielleicht in einem anderen Beitrag noch einmal mehr.
Mein Ziel ist es also, das Boot erst einmal trocken zu kriegen.
Meiner Meinung nach kann es nur zwei Stellen geben, an dem das Wasser ins Boot kommt.
A) Das Stevenrohr bzw die Dichtung der Motorwelle
B) Der Ruderschaft am Achtersteven
Wie man hoffentlich aus dem angehängten Bild sehen kann, befürchte ich ganz stark, dass der Übergang vom Ruderschaft zum GFK am Achtersteven, als da wo die Ruderwelle austritt, undicht ist.
Ich würde jetzt gerne die einmal rund um diesen Ausgang mit dem Dremel einen Kreis ausfräsen, um zu sehen wie die Materialbeschaffenheit innen ist. Evtl kann ich dann von oben über die Ruderwelle ein neues Rohr einführen und mit Pantera, Epoxidharz die Stelle wieder abdichten. Das Ruder hat anscheinend nur eine 2Punkt-Aufhängung. (oben an der Pinne und unten am Ruderblatt). Ein kompletter Ausbau der Ruderanlage ist leider auch nicht möglich, da das Ruderblatt einlaminiert ist und das Boot auf einem Trailerwagen steht. Ich müßte es also schon kranen um die ganze Ruderanlage nach unten auszuführen.
Bevor ich noch weitere Romane schreibe, vorab also schon die entscheidenen Fragen.
Habe ich mich als Laie einigermaßen verständlich ausgdrückt?
Hat irgendjemand eine Idee wie ich das Problem lösen kann.? Ist mein Ansatz evtl grundverkehrt?
Bin für jede Info und Hilfestellung dankbar.
Besten Dank im Voraus.
Gruß
G.