20er Jollenkreuzer aus 1955 restaurieren, aber wie ?

R190
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20er Jollenkreuzer aus 1955 restaurieren, aber wie ?

Beitrag von R190 » Sa 9. Jul 2011, 18:31

Hallo werte Holzbootfreunde,

nach vielen Jahren Segeln auf unterschiedlichsten Booten, habe ich nun endlich meinen Traum verwirklicht und mir einen wunderschönen 20er Jollenkreuzer gekauft.
Diesen möchte ich nun komplett überholen, habe aber nicht wirklich Erfahrung.
Das erste, was zu tun ist, ist der Rumpf.
Er sieht eigentlich ganz gut aus, ich will ihn aber quasi neu machen.

Ich stelle mir das so vor und freue mich über gute Tipps und Hinweise, ob ich falsche Vorgehensweise habe.
ZUnächst will ich den Rumpg komplett abschleifen, bis aufs Holz. Auf den Bildern könnt Ihr ja sehen, wie es aussieht. Ich denke, so schaffe ich es, daß es richtig glatt wird. Muß ich dann die eventuellen Zwischenräume zuspachteln ? und wenn ja, was ist das beste ?
Dann will ich den ganzen Rumpf neu lackieren, wobei ich hier Tipps bräuchte, welche Lackierung wohl die beste ist.
Danach das Unterwasserschiff mit einem Primer grundieren (geht das auf den Lack ? oder besser direkt aufs Holz ?) und danach ein Antifouling aufbringen.
Ein Kollege meinte, ich solle es mit Glasfasermatten beziehen, möchte ich aber eigentlich nicht, sondern möchte es eigentlich "natur" belassen.
Das Boot ist seit 4 Wochen aus dem wasser un ist trocken in einer Halle aufgebockt.
So, jetzt freue ich mich über Hilfe und Tipps, ich werde den Verlauf der Restaurierung hier dokumentieren.
Schon mal danke an alle !
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bob57
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Re: 20er Jollenkreuzer aus 1955 restaurieren, aber wie ?

Beitrag von bob57 » Sa 9. Jul 2011, 20:38

Moin,
also ich würde mit dem Boot folgendes machen:

segeln

segeln

segeln

segeln

segeln

und erst mal die echten Baustellen finden.

Gruß
Bob
Gruß vom
Bob

(Diplom-Improvisationsprofi)
Matthias

Re: 20er Jollenkreuzer aus 1955 restaurieren, aber wie ?

Beitrag von Matthias » So 10. Jul 2011, 00:14

Bobs Neinung ist wenig hinzuzufügen. Es sind etliche Boote, wo eine wohlmeindende Totalsanierung begonnen wurde, über jener Sanierung verfallen, weil Zeit, Geld, Können und Enthusiasmus doch zu begrenzt waren.
Wenn so eine Totalsanierung vermieden werden kann, vermeide man sie, und mache das über die Jahre und Stück für Stück. Die Freude, die das Boot während der Saison beim Segeln bereitet, ist Motivation für das dann anstehende Winterprojekt.
Meint Matthias (C690)
Andre R363

Re: 20er Jollenkreuzer aus 1955 restaurieren, aber wie ?

Beitrag von Andre R363 » So 10. Jul 2011, 08:51

Hallo,

solange das Boot segelt, segel!

Was mich etwas stutzig machen würde, ist das nachträglich aufgeschraubte Brett um den Schwertschlitz.
Ist etwa der Kiel verfault oder gerissen?
Das sieht man natürlich nur wenn die Farbe ab ist.

Stell doch mal bitte ein Foto vom Aufbau rein! Nur Interessehalber.
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Re: 20er Jollenkreuzer aus 1955 restaurieren, aber wie ?

Beitrag von R190 » So 10. Jul 2011, 10:29

Hallo Bob, hallo Matthias, hallo Andre,
vermutlich habt ihr alle recht, erstmal segeln gehen.
Ich hatte die Idee der Totalsanierung deshalb, da ich das Boot qusai nackt gekauft habe, es fehlen viele Teile und Kleinteile, so daß ich kurzfristig noch gar nicht aufs Wasser kann.
Daher auch die Fragen, ob der Weg, den ich mir so ausgedacht habe, wirklich passt.
@Andre, das Boot hat einen neuen Schwertkasten siehe Bild und der Vorbesitzer hat das so hingebastelt. Übrigens hätten wir uns mal früher getroffen, ich komme eigentlich aus Heidelberg und bin erst seit kurzem in Berlin ;-).
Anbei noch ein paar Bilder vom Aufbau.
Schon mal danke und Gruß
Carsten vom R190
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Re: 20er Jollenkreuzer aus 1955 restaurieren, aber wie ?

Beitrag von moturua » So 10. Jul 2011, 15:18

hallo carsten,

was willst du denn sanieren, was noch gut aussieht? bei sowas läuft man immer gefahr das boot kaputtzubasteln.
kauf dir die minimalnotwendigen teile zum segeln und geh segeln, so wie auch bob schon vorgeschlagen hat.
dann kannst du auch zielgerichtet an die arbeit rangehen und genau das reparieren, was notwendig ist.
handbreit


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Re: 20er Jollenkreuzer aus 1955 restaurieren, aber wie ?

Beitrag von R190 » So 10. Jul 2011, 16:44

Hallo Stefan,

;-) so langsam frage ich mich, wenn ihr alle so gar nicht mein Begehr einseht, ob ichs nicht wirklich erstmal lassen soll.
ABER: ich war grade da und der Vorbesitzer meinte, am Schwertkasten kommt so auf Fingerlänge Wasser rein, pro Tag so 20 Liter. da ich auch noch keinen Strom an Bord habe für die Bilgepumpe, soll sie schon dicht werden.
Bild dabei. Jetzt einfach irgendwie, mit viel Kitt zustopfen oder was schlagt ihr vor ?
Gruß und natürlich stets ein Handbreit....
Carsten
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Re: 20er Jollenkreuzer aus 1955 restaurieren, aber wie ?

Beitrag von moturua » So 10. Jul 2011, 17:03

moi carsten,

auf keinen fall mit kit arbeiten!
besorg dir ettan bei toplicht und schmier das von außen rein. Ist ein natuerprodukt und falls das holz weiter quillt drueckt sich das einfach raus und schaedigt so nicht das holz. Alternativ könne man auch silokonfreie dichtmasse wie panthera nehmen und den riss abdichten.
handbreit


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Re: 20er Jollenkreuzer aus 1955 restaurieren, aber wie ?

Beitrag von R190 » So 10. Jul 2011, 21:04

Hallo Stefan,
danke für den Tipp. Werde es mal mit Ettan versuchen. Da meine kleine trocken liegt, werde ich erstmal nen Eimer Wasser an den Riss kippen, um zu sehen, wo der außen anfängt.

Meine "Wissenden" im Club sind alle dafür, das Boot mit Matte zu beziehen, versteh ich gar nicht, tztztz.

Die Astra ist aber auch eine Schönheit. Ich mag ja Folke sehr gerne ! War auch schon Vorschoter auf der Stiwa (441) bei der Klassiker in Laboe und kenne die Harlekin (785) sehr gut.

Gruß und THX
Carsten
Matthias

Re: 20er Jollenkreuzer aus 1955 restaurieren, aber wie ?

Beitrag von Matthias » So 10. Jul 2011, 22:26

Zieht das Leck mit den 20 l pro Tag auch wieder zu? Ich mach mich ja schon ins Hemd, wenn ein paar tropfen durchsickern, so unter der Saison (Nach dem Winter ist mein Boot natürlich auch ähnlich dicht wie ein Gartenzaun).
Wenn das wieder dichtzieht: vorwässern mit klatschnassen Decken / Altkleidern.
Wenn das nicht dichtzieht, ist was ernsthaft kaputt.
Bei Bedarf kann ich gern mit Rat / Tat mithelfen (erp. dumme Sprüche machen...) - ich arbeite in Berlin.
Gruß
Matthias (C690) - dessen Lärchenholzboot nach dem Winter ohne Vorwässern binnen 10 min Oberkante Deck schwimmen würde, und der derzeit eine dokumentenecht-staubtrockene Bilge hat.

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