Holzboden Linnekuhl SZV G1434 ausbauen

Phoenixfun2008
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Holzboden Linnekuhl SZV G1434 ausbauen

Beitrag von Phoenixfun2008 » So 7. Aug 2011, 12:53

Hallo zusammen,

ich habe mir wie zuvor im anderen Thread geschrieben einen Linnekuhl SZV, Bj. ca. 1975 gekauft. (recherchiere derzeit über den DSV nach genauem Bj., Werft etc.)

Holzdeck in Sipo, Cockpit/Plicht ebenfalls Holz, fest eingebaut und verfugt an den Anschlußstellen (Hat Inspektionsdeckel an den wichtigen Stellen). GFK-Rumpf, hoffe, dass ihr mich jetzt deswegen nicht aus dem Forum verbannt :-(

Das Boot zieht Wasser (schätze so zw. 5 - 10 Liter nach einem Segeltag). Kann u.a. durch die Lenzklappe und/oder Schwertbolzen kommen. Hoffe nicht vom Schwertkasten selber. How ever - ich muss da im Winter ran um es dicht zu bekommen und die Bilge zu lackieren.

Der Boden ist fest eingebaut. Also keine losen Platten wie bei vielen SZV mit Holzboden zu sehen. Hat jemand eine Idee, wie dir Böden idR fixiert sind und vor allem - wie man den raus bekommt und wieder einbaut ohne ihn zu zerstören? Verklebt mit Epoxi o.ä.? Schrauben sind nicht zu sehen. An den Rändern scheint eine dauerelastiche Fuge für Dichtigkeit (Doppelboden) zu sorgen. Ich will den Doppelboden nach der Sanierung (Lenzklappe abdichten, Schwertbolzen tauschen, neue Bilgenfarbe, evtl. Schwertkasten neu) wieder fest einbauen und entspr. abdichten.

Wer hat bereits ein ähnliches Projekt durchgeführt und kann mir Tipps geben?

Würde mich über jede Hilfe freuen. Im Anhang ein par Bildchen von "Blaubär" (so der jetzige Name).

Dank im Voraus für eure Antworten

Gruß
Rob

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Gruß
Rob
kaimaitai
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Re: Holzboden Linnekuhl SZV G1434 ausbauen

Beitrag von kaimaitai » Do 6. Okt 2011, 16:05

Moin! Interessantes Thema! Poste doch gerne mal ein paar Bilder, wenn Du weitergekommen bist. Wo hast Du Inspektionsdeckel verbaut? Ich habe selbst einen Holz-SZV mit Doppelboden mit neuerem Baujahr. Es ist nur ein Inspektionsdeckel am niedrigsten Punkt im Bereich des Schwertkastens verbaut. Ist nicht so übersichtlich. Ich spiele schon länger mit dem Gedanken, weitere Inspektionsdeckel einzubauen. Schöne Grüsse aus Hamburg!
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Phoenixfun2008
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Re: Holzboden Linnekuhl SZV G1434 ausbauen

Beitrag von Phoenixfun2008 » Mo 10. Okt 2011, 09:43

Hallo Kaimatai,

definitiv ein schickes Boot. Gratulation!

Mittlerweile habe ich auch die Schrauben gefunden, welche den Boden fixieren ;-) Das ist mein (neben der Plastik-Sunflower :-) erstes Boot und ich war in den ersten Tagen schon erst mal nur mit dem Handling beschäftigt, da ich lediglich einen kurzen Probeschlag damit gemacht habe vor dem Kauf im August d.J.. Außerdem sind die seitlichen Bretter im Cockpit quasi auch nur verschraubt und drücken den Boden zusätzlich runter. Scheint wirklich nur verschraubt zu sein und die Fugen mit Silikon abgedichtet. Dann wäre es relativ simpel. Mal sehen, was mich dann drunter erwartet.

Ich habe an Steuerbord 3 Insp.-Luken, 2 davon im Bereich des Schwertkastens, davon eine genau über der Lenzklappe. Sind so ziemlich über der tiefsten Stelle in der Bilge angebracht zwecks ausschöpfen des Wassers (Lenzklappe scheint Wasser zu ziehen oder evtl. am Schwertbolzen).

An Backbord gibt es 2, eine am Schwertkasten etwa in Höhe der an Steuerbord eingebauten, eine so ziemlich am Heck gegenüber der Stb.-Insp.Luke.

Ich dachte bei Holz-SZV liegt der Boden idR immer nur lose drin zwecks "Dauerinspektion".


Gruß vom Baldeneysee, Rob

Mache die Tage noch mal Bilder und stelle sie ein.



Gruß
Rob
André bauer
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Re: Holzboden Linnekuhl SZV G1434 ausbauen

Beitrag von André bauer » Mo 10. Okt 2011, 12:36

Hallo Rob,
sollte Dein Boot wirklich mit Silikon abgedichtet sein, muß der Dreck umgehend raus.
Silikon hat sich im Sanitärbereich nicht bewährt, da hat es am Boot innen wie außen nichts zu suchen.
Silikon ist nicht wetterbeständig, heißt die Verbindung zum Lack bzw. Holz ist unter Wassereinfluß nicht lange dicht.
In die abgelösten Bereiche dringt Feuchtigkeit ein und der Gammel ist an Bord.
Außerdem hat Silikon die Eigenschaft auch lange Zeit nach der Verarbeitung noch auszugasen.
Diese Partikel legen sich auf dem Lack ab und werden als Fischaugen nach dem Lackieren sichtbar.
Silikon kann nicht überlackiert werden.
Auf großen Yachtwerften ist der Mist selbst als fertige Dichtung oder in anderer Form verboten.

Ansonsten bitte PU-Fugenmassen benutzen, Acryl taugt genausowenig.

Grüße,
André
Gruß,
André

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Re: Holzboden Linnekuhl SZV G1434 ausbauen

Beitrag von Phoenixfun2008 » Di 11. Okt 2011, 14:27

Hi André,

danke für die Info

Hoffe nach deiner Info, dass es Fugen auf PU - Basis sind. Jedenfalls sieht man keine Fischaugen wie von dir beschrieben.

Gehe mal davon aus, dass es schon das richtige Silikon ist, zumal das Boot in einer erstklassigen Qualität von Linnekuhl gebaut wurde. Jedenfalls verfuge ich es dann nach dem lackieren mit den richtigen Mitteln.

Ist nach 41 Jahren noch in einem wirklich guten Allgemeinzustand.

Gruß
Rob
Gruß
Rob
André bauer
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Re: Holzboden Linnekuhl SZV G1434 ausbauen

Beitrag von André bauer » Mi 12. Okt 2011, 08:16

Hallo Rob,
alles klar, hoffen wir mal für Dich.
Silikon ist einfach zu erkennen, es füht sich immer etwas schmierig an.
Das sind die Trennmittel, die verhindern, das Silikon an der Oberfläche Schmutz annimmt und aber auch verhindern, das es überlackiert werden kann.
Die Oberfläche fühlt sich auch nach 20 Jahren im Seeklima so an, bei meinem Boot selbst erlebt.
Die Planken waren mit Silikon verfugt, statt Leisten einzuleimen.
Und an den Stellen haben wir auch den größten Gammel (Pilzbefall) und Ursache für weitere Schäden gefunden.
PU oder MS-Polymer Fugenmassen müssen es für den Bootsbau sein.

Und bitte andere Fugenmassen nicht als Silikon bezeichnen, das stiftet Verwirrung.

Gruß,
André

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Re: Holzboden Linnekuhl SZV G1434 ausbauen

Beitrag von Phoenixfun2008 » Mi 12. Okt 2011, 09:47

Hi Andre,

by the way........wie hoch hast du deinen Baum am Mast angeschlagen? Lt. Messbrief
sind es 45 - 65 cm ab Deck. Bei mir ist er an der tiefsten Stelle, also bei 45 cm angeschlagen.

Gibt es da Richtwerte? Um ehrlich zu sein, wären 20 cm höher sehr willkommen, nicht nur beim Vorschoter ;-))

Außerdem bin ich auf der Suche nach einer Holzpinne. Derzeit ist ein Alu-Vierkant-Rohr eingebaut. Hast du evtl. noch einen zum verkauf oder kennst jmd. der eine loswerden will?

Im Zweifel würde ich mir ja selber eine bauen, nur wie und aus welchem Material?

Gruß
Rob
Gruß
Rob
André bauer
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Re: Holzboden Linnekuhl SZV G1434 ausbauen

Beitrag von André bauer » Mi 12. Okt 2011, 10:36

Mojn,
sorry, ich hab keinen Zugvogel. Habe nur aus technischem Interesse geantwortet.

Segel sollten immer so tief wie möglich angeschlagen sein, darum baut man Vorsegelrollanlagen unter besser Deck ein.
Ein hoch angeschlagener Baum verringert die Segellfäche oder verschiebt diese nach oben,
abgesehen von der begrenzten Mastlänge vergößert ein nach oben verschobenes Segel die Krängung.
Je aufrechter ein Boot segelt, desto effektiver die Anströmung des Riggs, also mehr Speed.
Außerdem sollten die Klassenvorschriften beachtet werden, allein wegen des Wiederverkaufs.
Auf Jollen mußte man schon immer den Kopf einziehen, das ist nun mal so.

Eine Pinne kannst Du aus jedem Holz (außer Balsa und Baumarktfichte...) bauen.
Eiche, Esche, Mahagoni, Oregon, Sibirische Fichte... wie's beliebt, bei der Bootsgröße würde ich mir keine Sorgen machen.
Eventuell eine formverleimte aus Esche/Mahagoni? Sieht klasse aus und Esche ist sehr elastisch.
Was ein dünnwandiges Alurohr hält, macht eine Holzpinne immer mit.

Gruß,
André

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Re: Holzboden Linnekuhl SZV G1434 ausbauen

Beitrag von Phoenixfun2008 » Mi 12. Okt 2011, 10:42

Ok sorry für den fauxpas und Danke :-))


Formverleimt = Mahagonie in der Mitte und oben/unten Esche? Habe es so bei einem Segelkameraden gesehen. Sah gut aus.

Gruß
Rob
Gruß
Rob
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Re: Holzboden Linnekuhl SZV G1434 ausbauen

Beitrag von André bauer » Mi 12. Okt 2011, 12:05

Genau, würde mindestens 5 Schichten machen, nicht 3, sieht besser aus und hält auch besser.

Gruß,
André

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