Freundeskreis Klassische Yachten

Hallo,

mein Name ist Olaf und ich komme aus der Umgebung von Landshut.

Am letzten Wochenende ist mir ein Holz-KZV, GER773, Bj 1967 von der Stumbaumwerft in Herrsching zugeflogen. Ist am Steinhuder Meer "aufgetaucht". Irgendwie war ich in sentimentaler Stimmung und der Meinung der Vogel gehört zurück nach Bayern.

Jetzt versuche ich festzustellen, ob es ein Boot, Blumenkübel oder Kaminholz wird...
Es liegt wohl eine Menge Arbeit vor mir und ich würde gern auf den Erfahrungen der alten Hasen aufsetzen.

Meine Erfahrung mit Booten beruht allein auf Pflegeaktivitäten meiner Aquila Schwertjolle (GFK) von 1980. Jetzt soll es also Holz sein. Ja, ich weiss, schon wieder ein Träumer... aber ich hab' Zeit.
Ich würde mich über alle möglichen Infos zu diesem aber auch anderen Booten / Refitaktionen aus der Zeit freuen. Dann erst werde ich entscheiden, wie es weitergeht.

Ach ja, bis jetzt habe ich hier zumindest so ziemlich alles zum Thema "Mast Refit / Lackierung" gelesen..........................................

Bilder zur Erstanalyse stelle ich heute Abend ein.

Danke für jede Info vorab.

Gruss aus Furth bei Landshut,
Olaf

So, jetzt auch die Bilder.

bin für jede Anregung dankbar.

Servus,
Olaf

und weiter...

und noch ein paar...

so, dann hab ich's...

Hmm, habe zwar keine Ahnung, aber das sieht doch noch ganz gut aus, auf den ersten Blick würde ich sagen, auf jeden Fall Boot, auf keinen Fall Blumenkübel oder Brennholz!

Hallo Thomas,
wenn Du weiter keine Stellen gesehen hast, auf dem ersten Foto (135) seh ich Lackablösungen an der Seite.
Ansonsten ist das Boot scheinbar fit, den dunklen Boden kann man auf Fotos schlecht beurteilen.
Wenn Du ganz sicher gehen willst, nimm ein Messer und steche im Bereich des Schwertkastens ein paar Mal ins Holz.
Beliebt für Fäulnis ist auch der Heckspiegel innen und außen. Außen würde ich die Farbe nicht beschädigen.
Da merkst Du schnell, ob weiche Stellen drin sind.
Der Mast und das Deck sahen mir aus, als könnten sie einen Schlag Lack vertragen, die Seiten sollten abgezogen werden. Dennoch kann man mit dem Boot erstmal problemlos segeln.
So viel Arbeit sehe ich an dem Boot nun wirklich nicht, auch wenn meine Wahrnehmung da manchmal eine andere ist...

Wenn das Boot Dir tatsächlich zugeflogen ist, war das ein super Geschäft.

Gruß,
André

Hallo André,

"zugeflogen" ist die Beruhigungsfloskel für mich selbst. Es wurde nicht verschenkt, ich habe aus einer Laune heraus gekauft und versuche in dem "Es sollte so sein"-Modus zu bleiben.

Ich versuche jetzt herauszufinden, wieviel Arbeit es mich kostet damit verantwortlich mit der Familie segeln zu können.

Meine ersten Hoffnungen waren:
1.) Mast schleifen, Gewinde mit Ensats oder Rampamuffen setzen, lackieren.
2.) Den angeknacksten Spant vorm Kielkasten ersetzen / reparieren.
3.) Kielbereich (Kehle unten) Farbe runter / neu versiegeln.
4.) Äußere Lackschäden versiegeln (Kommt für erste Saison nicht auf Optik an).

Das sollte den Winter / Frühjahr über leistbar sein. Dann mal segeln und herausfinden was wirklich fehlt.

Im Moment habe ich noch eine Aquila, die prima beinander ist. Die wollte ich dann verkaufen.

Dank Deiner Anschubhilfe bin ich jetzt etwas schlauer. Ich glaube, dass die Kehlleisten im vorderen Bereich am Kielkasten schon weich sind. Das lässt natürlich befürchten, dass es darunter auch nicht besser wird.

Erweiterter Plan:
1.) Kiel ausbauen
2.) Kielkastenbereich abschleifen, innen und aussen.
3.) Analysieren, was zum Vorschein kommt.
4.) .... gibt keinen weiteren Plan.

Wenn sich abzeichnet, dass ich nicht im Frühjahr fertig werde, fahre ich die Aquila weiter.
Ich komme aus der Metallverarbeitung, der KZV soll mein Einstieg ins Holz sein. Ich hatte gehoft, dass es weniger kompliziert am Anfang ist. Jetzt gewöhne ich mich erstmal an den Gedanke, der nächste zu sein, der Lehrgeld zahlt.

Kann man sich an das restaurieren des Kielkasten selbst heranwagen?
Oder anders gefragt, welche Erfahrung sollte man schon haben?

Ich werde lesen und fragen und lesen und fragen und.............

Sollten eine Dokumentation meiner Bemühungen gefragt sein, lasst es mich wissen. Vieleicht hilft es dem einen oder anderen.
Manche Erfahrungen reichen ja, wenn sie andere machen ))))))


Liebe Grüße,
Olaf

Hallo Olaf,
Dokumentationen sind immer gern gesehen, vor allem gut gemachte kann es kaum genug geben.

Welche Erfahrung Du brauchst, hängt ganz von Deiner eigenen Auffasungsgabe und technischem Sachverstand ab.
Der Eine braucht etwas länger trotz handwerklicher Ausbildung und der Andere schüttelt es ohne Ausbildung aus dem Handgelenk... Soll vorgekommen sein.
Lesen hilft auf jeden Fall, Bücher wie Forum.

Der Plan hört sich doch gut an, denke aber ein Probeschlag noch im Herbst sollte kein Problem sein, wenn das Wetter bei Euch noch passt.

Hallo André,

Probeschlag wird nichts mehr. Aktuell bin ich beruflich in England. Bei meiner Rückkehr wird das Winterlager vorbereitet.
Ursprünglich wollte ich mit beiden Booten in eine Halle von Bekannten. Da komme ich dann aber bis zum Frühjahr nicht ran. Der KZV geht diagonal in meine Doppelgarage, ist aber maximal zum durchdenken der einzelnen Schritte zu gebrauchen, bewegen kann man sich dann nicht mehr.
Evtl breche ich hinten durch, dann lande ich im angebauten Schuppen. Dann komme ich auch zum arbeiten auf "Mastlänge". Das möchte ich klar machen, bevor der erste Schnee kommt, auf 900m hat's schon runter geschneit.

Der Mast steht fest auf dem Programm, alles andere sieht tatsächlich so aus, als ob ein oder zwei Jahre auch nichts mehr ausmachen. Ich habe einen Landliegeplatz und komme vielleicht 10 Wochenenden im Jahr zum segeln, plus drei Wochen Urlaub.

Die Bilge ist mittlerweile trocken, am Wochenende werde ich dem Lack (oder was auch immer da drauf ist...) näher auf den Leib rücken und die gefährteten Bereiche anschauen, Bilder folgen.

Mittlerweile habe ich diverse Restaurierungsdokus gelesen und bin schwer begeistert, was mache hier zu leisten im Stande sind. Gibt Motivation und macht mir Mut.

Servus und danke an alle, die ihre Erfahrungen hier teilen,
Olaf