Fugen Teak-Deck erneuern

Gast

Re: Fugen Teak-Deck erneuern

Beitrag von Gast » So 22. Jan 2012, 00:56

Hallo,

ich nehme an, es handelt sich um das Marine Handbuch von Sika.

Bei Sommerfeld und Thiele kann man es runterladen

http://www.sommerfeld-thiele.de/index.p ... online.pdf

Gruss

Otto
hai-na
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Re: Fugen Teak-Deck erneuern

Beitrag von hai-na » Mo 23. Jan 2012, 22:18

Hallo Jo,

wurde Dein Zugangscode zum fky gehackt oder wie kommst Du zum silikonhaltigen WKT?

Bitte wie gewohnt eine fachkundige Erklärung.

Zwischenzeitlich habe ich mal mit den Kollegen bei Toplicht in Hamburg gesprochen.

Dein Patent mit der nur seitlichen Fugenhaftung wurde hinsichtlich der eingelegten PE-Schnur mit dem Hinweis auf das altbekannte Werg ergänzt.
Sprich statt PE die Verwendung unbehandelter Dichtbaumwolle empfohlen, die bei Feuchtebelastung dichtend aufquellt.

Finde ich in Kombination mit Deinen Überlegungen für alte Boote interessant.
Ich werde das mal so probieren. Und natürlich im Forum berichten.

Grüße
Heiner
Joachim
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Re: Fugen Teak-Deck erneuern

Beitrag von Joachim » Di 24. Jan 2012, 16:03

Macht Euch frei!

...zumindest von Sika!

Habe im Zuge der Komplettrestaurierung meines Bootes ein Teakdeck auf Marinesperrholz verlegt. Da Unmengen von Fugenmassen (1 Kartusche pro Fuge bei 9m Länge - also mal eben ca. 40 Kartuschen nur für´s Deck!!!, da machen 3 € Unterschied schon was aus) bei diesen Arbeiten draufgehen habe ich mich vorher intensiv mit dem Thema beschäftigt. Dabei ist Sika schnell hinten herausgefallen, weil zu teuer, zu empfindlich und zu aufwendig.
Es gibt inzwischen mehrere andere gute Produkte wie Saba, MS 1000, WKT usw. die sich vor allem dadurch auszeichnen, keinen Primer zu benötigen.
Die Fuge aussaugen, mit einem Lappen und Aceton staub- und fettfrei machen in einem Zug die Fuge füllen, mit einem scharfen und sauberen Spachtel nachziehen, 2 Tage später abschleifen - fertig. Am Rande: immer nur die unmittelbar anstehende Fuge oder den anstehenden Bereich vorbereiten - immer die Fugen von Anfang bis Ende fertigstellen, niemals frische an ältere Fugenmassen anarbeiten - wo es sich einrichten lässt.

Habe beim Deck noch den Fehler gemacht, den Überstand nach dem Versiegeln mengenmäßig zu vernachlässigen (locker 40%). Deshalb musste ich stückweise teuer nachkaufen. Beim Versiegeln der kalfaterten Plankennähte habe ich dann vorher genauer gerechnet und in Großmengen bestellt (von der Linden, Wesel), am preiswertesten kommt man natürlich mit "Wurstpackungen" also Großbeuteln weg, - wenn man eine Druckluftpistole organisieren kann.
Bisher alles dicht!
Zum Thema Fugen säubern: Falls Silikonhaltiges Material eingesetzt wurde muss natürlich alles raus. Mit der Oberfräse allle Fugen nachschneiden ist bei den dargestellten Deckteilstücken auf einer Werkbank in angenehmer Arbeitshöhe prima. Aber im wirklichen Leben muss man um Aufbauten herumzirkeln, an Decksbeschlägen wie Püttings etc., an Lukeneinfassungen usw. usw. anarbeiten. Wenn man dann dann noch einen Butt nacharbeiten muß ist ganz schluss mit Maschine,- und bei bei stärkeren Krümmung der Decksplanken sowieso.

Das Ausschleifen mit Sandpapier ist da schon richtig, mit eine selbsgebauten Halterung oder Fugenlehre kommt man schnell voran und wird bis auf winzige hartnäckige Punkte auch alles wegschleifen, - ich behaubte, sogar schneller als mit der Maschine (ansetzen, Führung einstellen, punktgenau absetzen usw.), was dann noch festhängt bleibt auch fest.

Was für mich absolut gegen eine Maschine spricht, ist die Erfahrung, dass bei der extremen Drehzahl die unbesteitbare Gefahr besteht, massive Macken zu produzieren. Schon das Absetzen des Gerätes, das gleichmäßige Führen bei langen Decksfugen, das Mitlaufen beim Arbeiten (ich meine auf dem Deck, zwischen Püttings und Deckhaus,- nicht am Arbeitstisch s. o. wird unterschätzt! Jede noch so geringe Abweichung (das Auge ist bei parallelen Linien unbestechlich) wird zu "in den Bauch geärgerten Löchern" führen, denn nach dem Abschleifen sind solche Fehler wunderbar zu sehen, aber nicht mehr zu ändern.

Joachim
KMG
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Re: Fugen Teak-Deck erneuern

Beitrag von KMG » Do 26. Jan 2012, 10:49

@Joachim
Die Aussage zum Thema Primer ist leider nicht richtig.
Nicht nur für WKT- nach meinem Wissen das teuerste Produkt-, auch für MS-Produkte ist ein Primer zwingend vorgeschrieben. Bei letzteren jedenfalls vom jeweiligen Hersteller. Das diverse Anbieter, und damit meine ich Privat-Label also Handelsmarken, dies anders sehen, ist für mich nicht nachvollziehbar. Jedenfalls kenne ich keinen Hersteller von MS-Produkten der die Verarbeitung von seinen Produkten in Holzdeckfugen ohne Primer empfiehlt. Nochmals:Hersteller!
Der erste und damit älteste Hersteller von MS-Produkten in Europa schreibt jedenfalls Primer für sein Holzdeckfugen-Produkt zwingend vor.
Stellt sich also die Frage, warum Produkte auf gleicher chemischer Basis und für die selbe Anwendung plötzlich unterschiedliche Eigenschaften haben sollen. Sollte hier vielleicht nur der Verkauf gefördert werden? Das trifft natürlich auch auf Silikone (z.B. WKT) zu.
Also lieber ein Arbeitsgang mehr und dafür auf der sicheren Seite.
Gruß KMG
uwe k
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Re: Fugen Teak-Deck erneuern

Beitrag von uwe k » Mo 11. Jun 2018, 13:05

Hallo,
ich möchte einmal auf diesen alten Beitrag reagieren, denn ich habe ein ähnliches Problem. Mein Jollenkreuzer wurde 1929 gebaut und hat noch das alte Stabdeck aus Origonpine. Es wurde vor ca. 20 Jahren mit Sikaflex abgedichtet. Nun sind einige Fugen aufgegangen. Habe die Fugen gesäubert und mit neuen Sikaflex ausgedichtet. Hält aber nicht. Nun suche ich nach einer sinnvollen Alternative zu Sikaflex. Am WE habe ich mit einem Bootsbauer aus Schwerin gesprochen (SSV) der seine Schweriner Einheitsjolle in Berlin hatte. Der erzählte mir von einem anderen Fugendichtmittel, habe aber leider den Namen vergessen.
Meine Fragen:
1. Welche Alternativen gibt es? (natürlich silikonfrei)
2. Gibt es ein Dichtmittel/ Kleber, das auf Sikaflex hält? Da kann ich dann die offenen Fugen "ausspachteln", denn es sind nur wenige Stellen. Von einem Bekannten der ein WoMo abdichtet habe ich von einem amerik. Mittel gehört, dass man sogar nass auftragen kann...(?!) So muss ich nicht die ganze Fuge ausfräsen bzw. mit einem Fein- Messer bearbeiten.
Das alte Deck arbeitet natürlich stark. Bei der jetzigen Trockenheit kann ich die Stellen gut sehen. Ich dachte ich sehe das auch noch im Herbst- das war ein Irrtum, denn bei den Winterarbeiten konnte ich die Stellen nicht mehr finden weil die Leisten das Sikaflex dichtgeschoben haben. Und das Dichtmittel muss mit LeTonkinOel überstreichbar sein.
LG Uwe
arthur
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Re: Fugen Teak-Deck erneuern

Beitrag von arthur » Di 3. Jul 2018, 14:38

Hallo Uwe,
das Zauberzeug nennt sich TDS = Teak Deck System und gibt es hier:

https://www.vonderlinden.de/pro/654/TDS ... stoff.html

oder die Alternative:

https://www.vonderlinden.de/pro/651/Sabatack-780.html

lies mal alles durch, es erklärt sich, ist super easy in der Verarbeitung und hält ;-))
BG
André bauer
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Re: Fugen Teak-Deck erneuern

Beitrag von André bauer » Di 3. Jul 2018, 19:14

Moin Uwe,

wenn nicht alle Fugen neu gemacht werden sollen, nimm wieder Sika.
Wenn es nicht hält, ist die Klebefläche nicht sauber oder Du hast keinen Primer verwendet.
Hast Du Fugenband, PE-Schnur oder Baumwollfaden eingelegt?
Die 3 Flankenhaftung muss unbedingt vermieden werden, das macht kein Produkt mit.
Vom Baumwollfaden hab ich gerade erst gelesen, da bin ich skeptisch weil der ja voll mit der Fugenmasse verklebt.
Wenn der Faden zu dünn ist, verklebt man auch gleich unterhalb des Fadens...
Auch das Verhältnis Höhe zu Breite der Fuge spielt eine große Rolle.

Hast Du mit dem Ölen des Decks angefangen bzw. der Voreigner kurz vor Dir?
Oder wird das Deck schon geölt seitdem es drauf ist?
Alle Fugenmassen sind empfindlich gegen Öle, darum haften sie auf dem ölhaltigen Teak so schlecht.
Auch Oregonpine ist harzhaltig und hat daher Tendenzen bestimmte Klebstoffe nicht gut anzunehmen.
Öl welches über das Deck eingebracht wird kann unter Umständen die Fuge angreifen.

Ich bin freier Schiffbauingenieur und arbeite in Bremen, keine der beiden großen Werften verarbeitet etwas anderes als Sika.
Die Werbung verspricht immer viel, Langzeittests sprechen eine andere Sprache.
Jeder Hersteller von Fugenmasse schließt die Garantie bei Verwendung von Ölen, Teakreinigern usw. aus. Warum wohl?

Gruß,
André
Gruß,
André

V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
arthur
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Re: Fugen Teak-Deck erneuern

Beitrag von arthur » Fr 6. Jul 2018, 13:57

Servus zusammen,
ich bin jetzt kein Ing. ;-)) aber habe in der Praxis diverse Erfahrungen mit Sika....
TDS besitzt die Zulassung der USA-Marine - dürfte dann wohl reichen, als Reverenz oder?
arthur
Beiträge: 130
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Re: Fugen Teak-Deck erneuern

Beitrag von arthur » Fr 6. Jul 2018, 14:01

Servus zusammen,
ich bin jetzt kein Ing. ;-)) aber habe in der Praxis diverse Erfahrungen mit Sika....
TDS besitzt die Zulassung der USA-Marine - dürfte dann wohl reichen als Reverenz oder?
arthur
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Re: Fugen Teak-Deck erneuern

Beitrag von arthur » Fr 6. Jul 2018, 14:04

ich bin leider kein Ing. ;-))))
Lassen wir mal die Polemik zu Werbung etc weg... und kommen zur Sache.

TDS besitzt die Zulassung der USA-Marine - das dürfte dann wohl reichen als Referenz. Es gibt im Netz eine Broschüre, die sich im PDF-Format runterladen läßt, leider für hier zum Anhängen zu groß. TDS-Broschüre-deutsch.pdf

Und ja - ich bekomme kein Geld für die Tips ;-))
BG und viel Erfolg
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