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Alternative zu LE TONKINOIS
Verfasst: Fr 17. Feb 2012, 21:44
von Chemischewetter
Guten Abend,
nach Jahren des Testens bin auch ich letztendlich bei LE TONKINOIS gelandet. Wenn man einmal die bekannten Nachteile nicht berücksichtigt, kommt man ja auch eigentlich nicht daran vorbei...
Aber, mir wurde mehrfach bereits von erfahrenden Bootsbauern der Vogel gezeigt, das ich es kaufe. Es einfach schlicht zu teuer. Ich möchte schon bei Leinöl bleiben, aber hab mich bisher ehrlich gesagt nicht getraut was anderes (Leinöl) zu testen.
Da mir langsam aber auch der Preis wiederstrebt wäre nun die Frage ob jemand mal Erfahrungen damit gesammelt hat. Leider hat mich die Suchfunktion zwar schlauer gemacht, aber ich lande immer nur bei Owatrol als Alternative - preislich auf gleichem Level.
Ok, dann mal Feuer frei...
Gruß Jan
Re: Alternative zu LE TONKINOIS
Verfasst: So 19. Feb 2012, 08:43
von potemkin
ich habe letztes jahr das erste mal für meine grätings (mahagonie) asusu-hartöl benutzt. diese saison ist es noch nicht notwendig nachzuarbeiten. 5L ca. 80-100€
ernst
Re: Alternative zu LE TONKINOIS
Verfasst: So 19. Feb 2012, 08:52
von potemkin
ich habe letztes jahr das erste mal für meine grätings (mahagonie) asusu-hartöl benutzt. diese saison ist es noch nicht notwendig nachzuarbeiten. 5L ca. 80-100€
Re: Alternative zu LE TONKINOIS
Verfasst: Mo 20. Feb 2012, 11:30
von André bauer
Moin,
pro Liter also um 20€, das ist viel zu teuer.
Wenn man sich ein wenig auf die Suche begibt, findet man Owatrol für rund 12€/L bei einem 20L Gebinde.
Da das Öl kaum alt wird, kann man sich auch 20 L hinstellen, sind in zwei bis vier Jahren wohl verbraucht, je nach Schiffsgröße.
Nacharbeiten ist notwendig, lange bevor Holz grau wird oder andere sichtbare Schäden auftreten.
Eigentlich muß jedes Einkomponentensystem jährlich aufgefrischt werden.
Re: Alternative zu LE TONKINOIS
Verfasst: Mo 20. Feb 2012, 12:32
von potemkin
das mit viel zu teuer sei dahingestellt. wenn ich 16€/L im 5L-gebinde bezahle und dafür ein hervorragendes produkt bekomme, finde ich das in ordnung. das hartöl ist eigentlich zur fußbodenversiegelung vorgesehen und hat entsprechende verschleißfestigkeit. ich habe bisher noch kein besseres öl verarbeitet.
es gibt mit sicherheit noch weitere gleichartige hervorragende produkte von anderen herstellern.
ich halte es auch weder ökonomisch noch ökölogisch für sinnvoll, einen intakten anstrich vorzeitig zu erneuern. und ein material, daß z. b. doppelte standzeit hat, kostet auch entsprechend weniger im vergleich zu einer jährlichen renovierung. die arbeitszeit ganz außer acht gelassen.
Re: Alternative zu LE TONKINOIS
Verfasst: Mo 20. Feb 2012, 15:32
von André bauer
Hallo,
jedes Buch zur Holzbootpflege sagt aus, das Einkomponentenanstriche, zumal diejenigen die auf Leinöl basieren, jährlich aufgefrischt werden sollten.
Das ist weder ökölogisch noch ökonomisch Käse, denn alle Öle basieren auf Leinöl, sind also Naturprodukte, auch Alkydharzlacke wie Rylard oder Epifanes basieren auf Leinöl, oft sind noch Holzöle mit drin.
Ökonomisch macht es Sinn das Boot gut zu pflegen und keine Holzschäden aufkommen zu lassen, denn ein gut erhaltenes Boot hält oder steigert seinen Wert.
Auch ökologisch macht es Sinn, Tropenholz zu schützen, statt mehr oder weniger ständig Baustellen am Boot zu haben.
20€ pro Liter ist dennoch zu teuer, wenn das gleiche Produkt auch für 12€ zu haben ist.
Letztendlich gibt es keine Aussage, welches Öl besser oder schlechter ist.
Das muß man für sich selbst rausfinden.
Re: Alternative zu LE TONKINOIS
Verfasst: Mo 20. Feb 2012, 22:03
von nvonholdt
Guten Tag,
eine kleine Anmerkung am Rande:
Owatrol D1 basiert nicht unbedingt auf Leinöl. Lt. Produktdatenblatt enthält es "aliphatische Kohlenwasserstoffe" z.B. Terpentinersatz (Mineralölbasis)
Terpentilöl kommt vom Förster (Kiefer)
Terpentinersatz kommt von Shell, Exxon o.ä
http://innoskins.de/datenblaetter/PB/MA ... 4-2011.pdf
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Owatrol ca 25% Leinöl enthält. Ob es dann noch als reines Naturprodukt bezeichnet werden kann?
Gruß
N.von Holdt
Re: Alternative zu LE TONKINOIS
Verfasst: Fr 2. Mär 2012, 17:50
von Georg_HD
Moin,
wir verwenden auf dem Motorsegler seit Jahren Le Tonkinois, haben vorher Owatrol und anderes ausprobiert, war aber nicht so zufriedenstellend. Wenn frisch abgeschliffen, dann trage ich erstmal ein bis drei Schichten Leinöl auf (je nach Saugfähigkeit des Holzes), darauf dann Le Tonkinois.
Wichtig ist kalt gepresstes Leinöl zu verwenden, gekochtes Leinöl oder Leinölfirnis trocknet schneller und kann daher schlechter ins Holz eindringen.
Bei frischem Teak, welches noch recht öl- und wachshaltig ist, habe ich mit LT keine so guten Erfahrungen gemacht (schlechtere Haftung) - da bin ich auf Epifanes Hartholzlacköl ausgewichen.
/Georg