Lackaufbau Mahagoni

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Tom

Lackaufbau Mahagoni

Beitrag von Tom » Di 8. Jun 2004, 14:24

Es ist geschafft, die vielen leckeren Schichten BONDEX sind runter (das Zeugs sieht zwar schrecklich aus, konserviert aber offenbar gut, das nur am Rande), die Beize ist im Anmarsch und damit stellt sich das Problem: Lacken (Epifanes) oder ölen (Benar)??
Es geht um den Mahagoni-Aufbau einer historischen Kreuzeryacht einschließlich des Cockpits. Kann man da überhaupt Benar verwenden (Abriebfestigkeit?) Entwickelt Benar ähnlichen Glanz wie Epifanes?
Meine Holz-Erfahrungen sind eher gering, bei meinem alten (Alu-)schiff gab es lediglich eine hölzerne Abdeckung des Ankerkastens, deren sorgfältige Epifanes-Beschichtung aber maximal 2 Jahre hielt (Einsatzgebiet: Nordsee). Bei einer Luke kein Problem, aber ich habe eigentlich nicht vor, den ganzen Aufbau alle zwei Jahre abzuziehen. Also doch Benar?
Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?
axel

Re: Lackaufbau Mahagoni

Beitrag von axel » Di 8. Jun 2004, 21:29

moin,
hab es, glaub ich, schon etliche male gepostet: für mich und meinen kutter ist benar (oder vergleichbares) schon das beste. der zu erzielende glanz/oberfläche hängt auch stark von der arbeitsvorbereitung ab. aber dazu ist hier schon viel gesagt worden.
ich möchte jedenfalls keinen "lack" mehr haben, sondern nur lacköl.
die härte/abriebfestigkeit ist absolut in ordnung. es gibt KEINE klebrige oberfläche!
niki

Re: Lackaufbau Mahagoni

Beitrag von niki » Mi 9. Jun 2004, 01:14

habe meinen 15er-jollenkreuzer mit schooner von international gemacht, inzwischen 10 schichten.......ich würde inzwischen auch auf den hochglanz pfeifen und ölen.
Thorsten Lüders

Re: Lackaufbau Mahagoni

Beitrag von Thorsten Lüders » Mi 9. Jun 2004, 10:10

Hallo Tom,
also den gleichen Glanz wie mit Epifanes wirst Du mit Benar nicht erreichen. Anderseits läßt sich Benar einfacher nacharbeiten - ist was für den mittleren Anspruch...
Das gleiche gilt für Owatrol D1 und D2. Auch heir wirst Du nicht den Glanz erreichen, von dem man träumt. Dafür simpel auszubessern... Ist eher was für Mast und Salinge...
Mit Epifanes Bootslack hab ich gute Erfahrung gemacht, bis auf die ziemlich aufwändige Verarbeitung. Man sollte sich schon genau an die Verarbeitungsrichtlinien halten. Dafür erhälst Du ein Finish, das seinesgleichen sucht - als ob das Holz unter Glas liegt.
Dann gibt es noch Epifanes Hartholzöl -ebenfalls ein Lack, aber einfacher zu verarbeiten und auch mit sehr gutem Finish. Hab damit meine gesamten Aufbauten gemacht. Lässt sich auch "zwischendurch" mal nachlackieren und zieht ziemlich schnell an.
Hab auf den Aufbauten jetzt grad mal drei Schichten drauf, davon die erste mit 50% Epifanes Verdünnung und bin begeistert. Fünf bis sechs Schichten sollen reichen und einmal am Anfang des Jahres ein Renovierungsanstrich. Das wars - mal sehen...
Als ich eine neue Schraube gesucht habe, habe ich einen Tip von der Firma BioPin bekommen. Die stellen auch Yachtlacke her und der Mitarbeiter dort meinte, das sie wesentlich einfacher zu verarbeiten seien und trotzdem ein Top-Finish erreichen. Hab ich noch nicht überprüfen können, wäre mir aber einen Versuch wert. Macht nicht den Eindruck, das der nur verkaufen wollte...
Viel Spaß bei dem endlosen Thema....

Gruß
Thorsten
Oliver

Re: Lackaufbau Mahagoni

Beitrag von Oliver » Mi 9. Jun 2004, 12:42

Hallo Tom,

mein Rumpf ist mit Benar (UVR) gestrichen. Die Abriebfestigkeit ist geringer als bei Lacken, der Glanz nicht so hoch und eine leichte Oragnehaut ist zu sehen (bei ganz nahem Hinsehen). ABER: das Zeug ist im Vergleich zu Lacken deutlich einfacher zu verarbeiten und "imprägniert" das Holz durch das Öl. Bei kleineren SChäden in der Sasion reicht etwas schleifen, Benar drübersuppen und fertig.

Letztlich kommt es darauf an, ob Du auf eine supertolle glatte Oberfläche haben willst oder ob du eine Class-B Oberfläche zugunsten weniger Arbeit akzeptierst. Ich habe mich zu letzterem Entschlossen.

Nur solche Bereiche, die starken Belastungen ausgesetzt sind (Cockpitbänke, Bodenbretter) habe ich mit 1-K-Lack gestrichen wegen der doch größeren Standzeit (genauer: wegen der höheren Empfindlichkeit von Benar gegen Kratzer).

@ Axel: hast Du Deine Masten/Bäume auch mit Benar gestrichen? Geht das gut?

Gruß
Oliver
axel

Re: Lackaufbau Mahagoni

Beitrag von axel » Do 10. Jun 2004, 01:49

ja, habe ich.
un es funktioniert gut. man sollte wegen der form nur dünn streichen, weil man sonst an der unterseite schöne rotznasen bekommen kann...
habe auch bei recht niedrigen temperaturen aber hoher luftfeuchtigkeit lackiert, härtet schnell.
zu den oberflächen: ich habe wirklich einige spitzenmässig lackierte oberflächen gesehn, mit entsprechenden pinseln und zwischenschliffen bekommt man das sicher hin (oder spritzen). meine oberflächen sind recht gut, was aber auch an einem untergrund liegt, der eben auch gebrauchsspuren aufweist, die nicht rauszuschleifen sind. habe aber den eindruck, dass mit zunehmenden schliffen/lackierungen diese dutlich in den hintergrund treten.
ansonsten brauche ich nicht unbedigt die oberfläche eines klaviers ;=)
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