Hallo Kollegen!
Ich überlege meinen alten Lachskutter aus 1952, 10 Meter, 6 Tonnen, 30mm Eichenplanken, im Wasser zu überwintern. Süßwasser!
Letzten Winter hatte ich ihn an Land und war entsetzt, wie sehr er austrocknete und die Fugen aufgingen. Daraufhin wurde er neu kalfatert und bekam einen kompletten Anstrich.
Viele Meinungen sagten mir, geht gar nicht, das Schiff ginge im Eis kaputt. Von Herrn Rammin hörte ich mal, bloß nicht aus dem Wasser holen.
Ich hab einen perfekten Liegeplatz, windgeschützt auf der Bille in Hamburg. Der Platz auf dem Hafentrailer an Land ist ebenso perfekt und günstig. Aber was ist für mein Eichenfass das Beste?
Leider habe ich keine Erfahrung und das Holzbootwissen meiner Freunde ist sehr beschränkt.
Was ist ratsam, was ist zu beachten?
Vielen Dank für jegliche Anregungen!
Zu Wasser überwintern?
Re: Zu Wasser überwintern?
Moin Vaio,
wenn die Bille an Deinem Liegeplatz keinen Eisgang (Eisbewegungen) hat, sollte bei Deinem Boot das Überwintern im Wasser kein Problem sein. Folgendes ist unbedingt zu beachten:
1. Zur Sicherheit solltest Du rund ums Schiff Strohballen deponieren (im Wasser natürlich), die verhindern, dass die Farbe in der Wasserlinie leidet und auch sonst leichte Spannungen absorbieren. Andere haben in diesem Fall mit einer Bubble-Anlage gearbeitet, die permanent (in Frostzeiten) Luft am Schiff hochperlen lassen und damit ein Einfrieren verhindert. Dafür benötigst Du aber ein relativ kompliziertes Rohsystem und eine frostsichere Luftpumpe - kostet auf jeden Fall mehr als das Stroh. Wenn der Liegeplatz tief genug ist, kannst Du auch eine Wasserpumpe 3-4 Meter unter das Schiff hängen, die das wärmere Tiefenwasser nach oben befördert und so für Eisfreiheit sorgt.
2. Du benötigst im Schiff in der Nähe aller Borddurchlässe, die zufrieren können, kleine Infrarot-Heizungen, die ein Zufrieren der Ventile zuverlässig verhindern - wenn nicht, findest Du dein Schiff mit großer Sicherheit im tiefsten Winter unter dem Eis wieder...
Wenn das beachtet wird, solltest Du keine Probleme bekommen...
Grüße!
Jan
wenn die Bille an Deinem Liegeplatz keinen Eisgang (Eisbewegungen) hat, sollte bei Deinem Boot das Überwintern im Wasser kein Problem sein. Folgendes ist unbedingt zu beachten:
1. Zur Sicherheit solltest Du rund ums Schiff Strohballen deponieren (im Wasser natürlich), die verhindern, dass die Farbe in der Wasserlinie leidet und auch sonst leichte Spannungen absorbieren. Andere haben in diesem Fall mit einer Bubble-Anlage gearbeitet, die permanent (in Frostzeiten) Luft am Schiff hochperlen lassen und damit ein Einfrieren verhindert. Dafür benötigst Du aber ein relativ kompliziertes Rohsystem und eine frostsichere Luftpumpe - kostet auf jeden Fall mehr als das Stroh. Wenn der Liegeplatz tief genug ist, kannst Du auch eine Wasserpumpe 3-4 Meter unter das Schiff hängen, die das wärmere Tiefenwasser nach oben befördert und so für Eisfreiheit sorgt.
2. Du benötigst im Schiff in der Nähe aller Borddurchlässe, die zufrieren können, kleine Infrarot-Heizungen, die ein Zufrieren der Ventile zuverlässig verhindern - wenn nicht, findest Du dein Schiff mit großer Sicherheit im tiefsten Winter unter dem Eis wieder...
Wenn das beachtet wird, solltest Du keine Probleme bekommen...
Grüße!
Jan
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Gast
Re: Zu Wasser überwintern?
Hallo Vaio,
es gibt im Voraus nie das Beste für Personen oder Sachen sondern nur hinterher: "Es wäre besser gewesen"
Mehrere gute Tips hat Dir schon Jan gegeben.
Berufsschiffer sind bei Frost an Bord und heizen den Maschinenraum und passen auf, daß nichts einfriert.
Denn sie wissen, der Strom und auch Generatoren können ausfallen.
Überlege mal, ob bei Deinen guten Aufbewahrungsmöglichkeiten folgender Plan für die Wintermonate in Frage kommt:
In der ersten Dezemberhälfte, bevor die Weihnachtsbaum-Aufstellhektik beginnt und fast alle anderen Boote an Land gehievt wurden, das Schiff auf den Trailer und innen und außen gereinigt.
Ende Februar / Anfang März kannst Du je nach Witterung notwendige Außenbord- / UW-Arbeiten vornehmen. Dann Ende März ab ins feuchte Element.
Damit hast Du die normalen Frostmonate das Schiff eisfrei und im Frühjahr ein gepflegtes Schiff im Wasser. In der kurzen kühlen Zeit trocknen die Planken bei abgedeckter Außenlagerung nicht zu stark aus und gesundes Holz ist innerhalb von zwei bis vier Stunden im Wasser dichtgequollen.
Gruss
Otto
es gibt im Voraus nie das Beste für Personen oder Sachen sondern nur hinterher: "Es wäre besser gewesen"
Mehrere gute Tips hat Dir schon Jan gegeben.
Berufsschiffer sind bei Frost an Bord und heizen den Maschinenraum und passen auf, daß nichts einfriert.
Denn sie wissen, der Strom und auch Generatoren können ausfallen.
Überlege mal, ob bei Deinen guten Aufbewahrungsmöglichkeiten folgender Plan für die Wintermonate in Frage kommt:
In der ersten Dezemberhälfte, bevor die Weihnachtsbaum-Aufstellhektik beginnt und fast alle anderen Boote an Land gehievt wurden, das Schiff auf den Trailer und innen und außen gereinigt.
Ende Februar / Anfang März kannst Du je nach Witterung notwendige Außenbord- / UW-Arbeiten vornehmen. Dann Ende März ab ins feuchte Element.
Damit hast Du die normalen Frostmonate das Schiff eisfrei und im Frühjahr ein gepflegtes Schiff im Wasser. In der kurzen kühlen Zeit trocknen die Planken bei abgedeckter Außenlagerung nicht zu stark aus und gesundes Holz ist innerhalb von zwei bis vier Stunden im Wasser dichtgequollen.
Gruss
Otto
Re: Zu Wasser überwintern?
Moin Viao, moin Otto,
also alles irgendwie richtig nur eines sollte man beachten, und zwar wenn das Schiff bei Frost oder Frostmöglichkeit aus dem Wasser geholt wird und in eisiger Umgebung stehen bleibt können Frostschäden entstehen da ja das Wasser aus Planken, Kiel und anderen Bauteilen un deren Fugen nicht mehr trocknet und somit gefriert. Folge es dehnt sich aus und drückt die Bauteile auseinander. Das kann schlimmere Probleme machen !
Ich hatte mein 8m Holzkutter Bj 1909 ( als ich ihn noch fuhr ) immer im Wasser ( Ostseehafen) und in die Bilge Salz gestreut. Es trat zwar eisbrei auf aber richtig durchgefroren ist nichts.
Mit den Ventilen hat Jan recht die sind im Wasser ein risiko. Ich habe da eine Idee : allerdings müsste das Boot mal kurz aus dem Wasser > also ran an den Kran > alle Ventile öffnen und gut abtropfen lassen > Proppen rein in die Ventillöcher Außenbords( Silikonproppen, Holzproppen oder Gummi und mit nem Band zum Ziehen dran ) > so nun kommts Innen Leitung zum Ventil abziehen und mit einem nicht gefrierenden Medium z.Bsp. Rapsöl oder hochprozentigen Billigschnaps füllen > Schlauch wieder drauf und Ventil schließen ( Wenn die Leitungen über die Wasserlinie gehen könnte man das Ventil wohl auch etwas bis ganz geöffnet lassen das ist ja in Fahrt auch nicht anders.
Im Frühjahr wenns wieder losgehen soll - den Proppen ziehen und der Abfluß ist wieder frei
.
Falls an dieser Idee was hakt bitte ich um konstruktive Kritik > ist mir eben erst eingefallen und vieleicht nicht zu ende gedacht.
Ich werde es übernächstes Jahr so einmal ausprobieren ( früher gehts leider nicht da mein Bötchen noch viel Zeit braucht bis es wieder Seefit ist. Hat aber nichts mit der Winterlagerung zu tun
Dann gib uns mal Bescheid wie du es gemacht hast. Stell doch mal ein Foto vom Schiff ein - sieht man immer gern.
Ahoi und gutes Gelingen
Pier
also alles irgendwie richtig nur eines sollte man beachten, und zwar wenn das Schiff bei Frost oder Frostmöglichkeit aus dem Wasser geholt wird und in eisiger Umgebung stehen bleibt können Frostschäden entstehen da ja das Wasser aus Planken, Kiel und anderen Bauteilen un deren Fugen nicht mehr trocknet und somit gefriert. Folge es dehnt sich aus und drückt die Bauteile auseinander. Das kann schlimmere Probleme machen !
Ich hatte mein 8m Holzkutter Bj 1909 ( als ich ihn noch fuhr ) immer im Wasser ( Ostseehafen) und in die Bilge Salz gestreut. Es trat zwar eisbrei auf aber richtig durchgefroren ist nichts.
Mit den Ventilen hat Jan recht die sind im Wasser ein risiko. Ich habe da eine Idee : allerdings müsste das Boot mal kurz aus dem Wasser > also ran an den Kran > alle Ventile öffnen und gut abtropfen lassen > Proppen rein in die Ventillöcher Außenbords( Silikonproppen, Holzproppen oder Gummi und mit nem Band zum Ziehen dran ) > so nun kommts Innen Leitung zum Ventil abziehen und mit einem nicht gefrierenden Medium z.Bsp. Rapsöl oder hochprozentigen Billigschnaps füllen > Schlauch wieder drauf und Ventil schließen ( Wenn die Leitungen über die Wasserlinie gehen könnte man das Ventil wohl auch etwas bis ganz geöffnet lassen das ist ja in Fahrt auch nicht anders.
Im Frühjahr wenns wieder losgehen soll - den Proppen ziehen und der Abfluß ist wieder frei
.Falls an dieser Idee was hakt bitte ich um konstruktive Kritik > ist mir eben erst eingefallen und vieleicht nicht zu ende gedacht.
Ich werde es übernächstes Jahr so einmal ausprobieren ( früher gehts leider nicht da mein Bötchen noch viel Zeit braucht bis es wieder Seefit ist. Hat aber nichts mit der Winterlagerung zu tun
Dann gib uns mal Bescheid wie du es gemacht hast. Stell doch mal ein Foto vom Schiff ein - sieht man immer gern.
Ahoi und gutes Gelingen
Pier
Re: Zu Wasser überwintern?
Vielen Dank erstmal, für alle Tipps und Hinweise!
Ein bißchen macht es mir jetzt doch Angst, denn ein Schaden oder gar ein gesunkenes Schiff ist einfach gar keine Option...
Hab vieles Versucht, finde aber den Weg nicht, ein Bild einzustellen! Wie mache ich das am besten?
Es ist ein herrliches Schiff, Ihr würdet es mögen!
Ein bißchen macht es mir jetzt doch Angst, denn ein Schaden oder gar ein gesunkenes Schiff ist einfach gar keine Option...
Hab vieles Versucht, finde aber den Weg nicht, ein Bild einzustellen! Wie mache ich das am besten?
Es ist ein herrliches Schiff, Ihr würdet es mögen!
Re: Zu Wasser überwintern?
mein kleines boot schläft
schläft- Dateianhänge
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- GrennderungDSCF3792_3078.jpg (37.87 KiB) 4536 mal betrachtet
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- GrennderungDSCF3786_3077.jpg (29.5 KiB) 4536 mal betrachtet
Re: Zu Wasser überwintern?
nun ich habe es eben versucht :
im Antwortfenster ist unten ein button namens anhängen > da drauf klicken > neues fenster mit der Möglichkeit 3 Bilder hochzuladen also auf durchsuchen gehen und die Bilddatei angeben. Bilder sollen nicht Größer als 5000KB sein.
Mach mal - bin gespannt .
Ahoi
Pier
im Antwortfenster ist unten ein button namens anhängen > da drauf klicken > neues fenster mit der Möglichkeit 3 Bilder hochzuladen also auf durchsuchen gehen und die Bilddatei angeben. Bilder sollen nicht Größer als 5000KB sein.
Mach mal - bin gespannt .
Ahoi
Pier
Re: Zu Wasser überwintern?
Ich habe gelesen, daß statt einer aufwendigen Bubble-Anlage auch eine einfache Tauchpumpe, die man so unter dem Boot befestigt (verspannt), daß sie von tief unten Wasser direkt unter dem Kiel hochdrückt, super Eisfreiheit ergeben soll. Erscheint mir auch logisch, denn aus 2 Meter Tiefe holst Du relativ warmes Wasser hoch, was dann an allen Seiten des Rumpfes vorbeiquillt...
Re: Zu Wasser überwintern?
Moin Sriajuda,
wie oben bereits geschrieben, ist das ein brauchbares Mittel. Allerdings reichen 2 m nach mehreren Jahren mit diversen Versuchen nicht aus: es sollten mindestens 3 m sein und das bei stehendem Gewässer - jedwede Fließgeschwindigkeit macht diese Art der Eisvorsorge zu nichte...
Grüße!
Jan
wie oben bereits geschrieben, ist das ein brauchbares Mittel. Allerdings reichen 2 m nach mehreren Jahren mit diversen Versuchen nicht aus: es sollten mindestens 3 m sein und das bei stehendem Gewässer - jedwede Fließgeschwindigkeit macht diese Art der Eisvorsorge zu nichte...
Grüße!
Jan