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Holzvorstag/Gaffel: Falle durchsetzen und belegen wie anno dünnemals

Verfasst: Mi 18. Aug 2004, 09:41
von Patrick Erk
Hallo,

weiss jemand, wie man in den 30er Jahren die Falle (Fockfall, Piekfall, Klaufall) durchgesetzt und belegt hat? Das Boot hat noch ein Nagelbrett am Mastfuss. Wurde das direkt belegt oder wurden dort Taljen eingehängt, oder wurden Spannknoten verwendet?

Beim hölzernen Vorstag kamen irgendwann mal die Vorderteile von Skibindungen für das Durchsetzen des Fockfalls in Mode... das scheint mir aber eher ein Produkt der 50er Jahre zu sein. Was war original?

Das Boot ist ein 15er Jollenkreuzer.

Allerbesten Dank!

Patrick Erk

Re: Holzvorstag/Gaffel: Falle durchsetzen und belegen wie anno dünnemals

Verfasst: Mi 18. Aug 2004, 10:30
von Ingo List
Hallo,

klar lassen sich die Fallen direkt am Nagelbrett belegen! Das geht ja sogar bei Großseglern so. Und 15qm Segelfläche sind nicht die Welt, obwohl natürlich auch Kraft benötigt wird. Klaufall ist sicher gar kein Problem, beim Piekfall kann es u.U. schwieriger werden. Dann würde ich die Talje aber eher zwischen Mast und Gaffel einbauen. Bei meiner BM-Jolle (16qm) setze ich beide Fallen ohne Umlenkungen.
Beim Fockfall sollte es auch so gehen, ich habe aber dort eine einfache Talje eingebaut, um ordentlich Spannung aufbauen zu können.

Re: Holzvorstag/Gaffel: Falle durchsetzen und belegen wie anno dünnemals

Verfasst: Mi 18. Aug 2004, 16:11
von axel
moin,
logo, dafür ist eine nagelBANK ja da....
richtige reihenfolge :
stb vorn :klau
stb achtern: piek
bb.: fock

Re: Holzvorstag/Gaffel: Falle durchsetzen und belegen wie anno dünnemals

Verfasst: Sa 21. Aug 2004, 14:30
von Manfred Jacob
Hallo Axel,

woher kennst du die Reihenfolge, wer gibt sie so vor?
bei meiner Jolle ist die Nagelbank querschiffs und hat 4 Nägel, 2 rechts vom Mast, 2 links. Wie ist dort die Reihenfolge?

Gruß
Manfred

Re: Holzvorstag/Gaffel: Falle durchsetzen und belegen wie anno dünnemals

Verfasst: Sa 21. Aug 2004, 15:36
von axel
die reihenfolge ergibt sich eigentlich aus der funktion.
also an stb ist immer das gross. wenn du reffen musst, gehst du auf bb-bug, hast wegerecht und kannst in ruhe reffen.
dann eben voren klau, dann piek, weil sie eben auch in der reihe an der gaffel sind, dann dirk,und so ist das auch einfach zu merken. so laufen die fallen auch nicht übereinander, weil sie auch am mast höhenversetzt sind. bei mir läuft ganz innen (nach achtern) auf beiden seiten jeweils eine dirk., an bb von vorn nach hinten: flieger, klüver. fock,topsegel niederholer, fall, topsegelschot, dirk.
das ergibt sich fast zwangsläufig.
ich kenne deine jolle zwar nicht, denke aber stb. nägel für´s gross,
bb nägel vorne fock, dahinter dirk. einen klüver denke ich mal, hast du nicht?

Re: Holzvorstag/Gaffel: Falle durchsetzen und belegen wie anno dünnemals

Verfasst: Sa 21. Aug 2004, 16:26
von axel
also: habe eben nochmal meine ganze lektüre durchforstet, ob noch andere quellen hinweise zur reihenfolge geben.
tom cunliffe schlägt vor wie oben beschrieben, bei schiffen bis ca. 35 fuss gross und dirk (wenn die einzige) an stb, eben aus wegerechtsgründen, darüber, da zwei leute das gross setzen müssen, evtl. piek an bb.
an stb wie beschrieben, ausnahme cunliffe: topsegelschot und flaggleine direkt am mast!

also vorgegeben ist lediglich die grossfallführung nach stb. alles andere ergibt sich aus der funktion. bedingung natürlich, dass die fallen sicher frei laufen, und nicht gegenseitig schamfilen. aber das ist ja eigentlich klar.
auf den modernen yachten findet man die aus der tradition gewachsenen fall führung zu den entsprechenden seiten, obwohl sie ja nur statt der schönen nagelbänke diese unhübschen klemmenkästen haben....
na ja :=))