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Tür für Niedergang

Verfasst: So 16. Dez 2012, 17:06
von Segelostfriese
Moin,
die Niedergangtür bei meinem Schiff ist abgängig und soll neu gebaut werden - vor allem stabiler. Nun bin ich auf der Suche nach Informationen, wie man eine hübsche, zweiflügelige Tür (aus Mahagonie, Teak oder Eiche) mit Füllung bauen kann. Bisher bin ich im www nicht fündig geworden. Kennt jemand eine gute Anleitung, Fotos im www, hat eine Tür gebaut oder Fotos über eine Eigenbau gemacht? Ich bin für jede Info dankbar.
beste Grüße aus Bremen
Jörg

Re: Tür für Niedergang

Verfasst: Mo 17. Dez 2012, 13:33
von Quos-Ego
Hallo Jörg,

da stellen sich viele Fragen.

Tür stumpf oder gefalzt?
Mit Zarge oder für eine vorhandene Zarge?
Spritzwasser geschützt oder nicht?
Füllung Vollholz oder Sperrholz?
Mit Lüftung oder ohne?
Rechteckig oder mit Bogen?


Und als nächstes Fragen nach der Fertigung:

Was für Werkzeug, welche Maschinen stehen Dir zur Verfügung?


Eine hilfreiche Seite im Netz ist folgende:
http://www.schreiner-seiten.de/verbindungen/index.php
Ansonsten habe ich auch nichts schönes für Cockpit - Türen gefunden.

Ich denke am einfachsten schnappst Du Dir einen befreundeten Tischler oder Bootsbauer vor Ort auf ein Bier und läßt Dir eine vermaßte Handskizze anfertigen. Das sollte eigentlich kein Problem darstellen.
(Ich selber wohne in Hamburg und mir ist der Weg nach Bremen auf ein Bier zu weit.)

Viele Grüße, ein besinnliches Fest, Andreas

Re: Tür für Niedergang

Verfasst: Mo 17. Dez 2012, 21:31
von rw
Wo in Bremen liegst Du? In Hemelingen, in Grohn und Hasenbüren müssten eigentlich noch genug mögliche Vorbilder im Schuppen liegen, an denen Du an den WoEnden vorbeischleichen kannst (alte deDood- oder Rohde-K-Boote etc.)

Re: Tür für Niedergang

Verfasst: Di 18. Dez 2012, 01:06
von André bauer
Moin,
so eine Tür sollte meiner Meinung nach auf jeden Fall mit Schlitz und Zapfen gebaut werden.
Stumpf verleimt kann man auch die Alte behalten.
Bei der Frage, was man besser machen sollte, muß man sich erstmal Gedanken machen, was zum Ausfall der Alten geführt hat.

Wie alt ist das Ganze?
Und über das Holz sollte man sich auch klar werden, Eiche ist u.U. ganz anders zu verarbeiten als Mahagoni, Teak sowieso.
Stichwort leimen...

Gruß,
André

Re: Tür für Niedergang

Verfasst: Di 18. Dez 2012, 16:01
von Segelostfriese
Moin,
und Danke für die Antworten. Hier noch mal einiges an Info:
- Tür gefalzt
- für eine vorhandene Zarge
- nicht Spritzwasser geschützt
- Füllung Vollholz oder Sperrholz
- Ohne Lüftung
- Rechteckig

Werkzeug: das übliche Handwerkzeug, Oberfäse, Stichsäge, Kreissäge

Mein Schiff liegt nicht in Bremen, sondern in den Niederlanden. Ist eine Tjalk und passt nicht so richtig in eine Halle - obwohl das ein Traum von mir ist. Mal einen Winter das Ding in Bremen in eine Halle legen und so richtig drauf los arbeiten mit einem Dach über dem Kopf. Eine Vorstellung von der Tür habe ich bereits: mit Schlitz und Zapfen und mit Füllung. Die alte Tür war zu schwach und hat schließlich von ständigen Auf- und Zu machen und vom Abstützen den Geist aufgegeben.

Was muss man denn bei der Verleimung von Eiche im Gegensatz zu Teak bzw. Mahagonie beachten?
schönen Gruß
Jörg


Re: Tür für Niedergang

Verfasst: Di 18. Dez 2012, 19:38
von Quos-Ego
Hollo Jörg,

beim Verleimen von Eiche musst Du nichts besonderes beachten. Ich würde einen einkomponetigen PU-Leim dafür nehmen. (Als Härter wirkt Wasser, sprich Feuchtugkeit aus der Luft und dem Holz.) Die Leimflächen sollten 7 auf 7 cm nicht überschreiten und im Bereich der Brüstung liegen.

Wenn Du mit einer eingenuteten Sperrholz-Füllung arbeitest und die Füllung verleimst, dann wird auch bei schwachen Holzquerschnitten das Ganze bombenfest. Allerdings würde ich die Füllungsfugen nach dem Verleimen noch dauereleastisch Versiegeln, damit später kein Wasser eindringt, Dir häßliche Flecken verursacht und den Lack abhebt.

Wenn Du dagegen mit einer eingefalzten Füllung und mit Leisten arbeitest, dann musst Du halt die Holzquerschnitte etwas größer wählen und wieder dauerelestisch Versiegeln.

Ich wünsche Dir viel Spaß beim Tischlern und frohe Weichnachten, Andreas

Re: Tür für Niedergang

Verfasst: Di 18. Dez 2012, 21:22
von André bauer
Moin Jörg,
Eiche soll frisch geschnitten verleimt werden, da sie dazu neigt bei Lagerung auf der Oberfläche eine Gerbsäureschicht abzulegen.
Die soll die Verleimung beeinträchtigen.
Also abgelagertes Holz nehmen, zuschneiden und direkt verleimen.

Mahagoni ist am unkompliziertesten, geht mit PU, kauresin oder Epoxi.
Teak muß direkt vor dem Leimen sorgfältig mit Aceton entfettet werden.
Am besten mehrfach über die Tage vorher, aber nur die Leimflächen, das Holz soll ja seinen natürlichen Schutz behalten.

Wenn versiegeln, dann aber in einer vorgesehenen Nut, damit die Fuge nicht so dick aufträgt und auffällt.
Hält dann außerdem besser, weil mehr Fläche um die Fuge da ist.
Schön ist das aber nicht.

Unter Umständen kannst Du das bei mir zuschneiden und bearbeiten.
Du erinnerst Dich, die Halle in der Du die O-Jolle mal untergestellt hast?
Abrichthobel, Dickenhobel, Tischkreissäge,Tischfräse, Werkbänke und so sind da.
Einen Fräskopf suche ich gerade.

Eventuell kann ich auch Kontakt zu meinem Vermieter herstellen, Platz für die Tjalk wäre wohl da.
Bliebe das Transportthema.


Re: Tür für Niedergang

Verfasst: Do 20. Dez 2012, 08:36
von Segelostfriese
Moin André,
das sind interessante Infos über Verleimung. Im neuen Jahr komme ich gerne mal bei Dir (in Deiner Halle) vorbei. Bin über den Winter mit einigen Holzprojekten beschäftigt (Luken, Gaffel, ...) und würde gerne mal Deinen Rat einholen bzw. das eine oder andere Holzteil bei Dir bearbeiten. Außerdem überlege ich, ein neues Holzruder - bzw. sogar die Seitenschwerter selbst anzufertigen und da reicht meine kleine Kellerwerkstatt nun wirklich nicht mehr aus.
herzlichen Gruß
Jörg