Bootsöl und Lack
Bootsöl und Lack
Hallo liebe Segelfreunde,
kann mir einer sagen, ob man Bio-Pin Bootsöl (die ersten 3 Anstriche) nehmen kann um dann mit Epiphanes klaren Bootslack zu lackieren.
Danke im Voraus.
Friedrich
kann mir einer sagen, ob man Bio-Pin Bootsöl (die ersten 3 Anstriche) nehmen kann um dann mit Epiphanes klaren Bootslack zu lackieren.
Danke im Voraus.
Friedrich
Re: Bootsöl und Lack
Guten Tag,
ich habe meine Boote immer mit Leinöl und dann mit Epifanes Bootslack klar behandelt.
Nach meinen Informationen handelt es sich bei Bio-Pin Bootsöl um Leinöl mit Holzölzusatz.
Somit sollte das Überlackieren mit Epifanes funktionieren.
Jedoch sollte, wie auch bei der Verwendung von reinem Leinöl, die Holzoberfläche nicht mehr "ölig" sein, d.h. das Öl sollte in das Holz eingedrungen und getrocknet sein. Das erfordert Zeit bis zum Auftrag des Lackes.
Weder Epifanes noch Bio-Pin werden eine Zusage zur Verträglichkeit bei Verwendung fremder Produkte geben.
Gruß
N.von Holdt
ich habe meine Boote immer mit Leinöl und dann mit Epifanes Bootslack klar behandelt.
Nach meinen Informationen handelt es sich bei Bio-Pin Bootsöl um Leinöl mit Holzölzusatz.
Somit sollte das Überlackieren mit Epifanes funktionieren.
Jedoch sollte, wie auch bei der Verwendung von reinem Leinöl, die Holzoberfläche nicht mehr "ölig" sein, d.h. das Öl sollte in das Holz eingedrungen und getrocknet sein. Das erfordert Zeit bis zum Auftrag des Lackes.
Weder Epifanes noch Bio-Pin werden eine Zusage zur Verträglichkeit bei Verwendung fremder Produkte geben.
Gruß
N.von Holdt
Re: Bootsöl und Lack
Hallo zusammen,
warum so umständlich? 1K-Epifanes entsprechend die ersten vier Schichten verdünnen und anschließend sich bei der ca. 10ten Schicht freuen
)
BG
Mike
warum so umständlich? 1K-Epifanes entsprechend die ersten vier Schichten verdünnen und anschließend sich bei der ca. 10ten Schicht freuen

BG
Mike
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- Beiträge: 2357
- Registriert: Di 12. Sep 2006, 18:26
Re: Bootsöl und Lack
Moin,
das macht schon Sinn, Öl dringt erstmal deutlich tiefer ins Holz ein und sättigt es.
Damit baut man einen besseren Verbund mit dem Holz auf und der Lack sollte weniger schnell ab- bzw. aufplatzen.
Allerdings muß der UV-Schutz durch denn Lack aufgebaut werden, Öle haben keinen UV-Schutz,
sprich die 8 Schichten Minimum, die empfohlen werden sind Lack, Öl ist zusätzlich.
Das jährliche Neulackieren erspart aber auch das Öl im Untergrund nicht.
Es ist die Sonne, die den Lack kaputt macht.
Gruß,
André
das macht schon Sinn, Öl dringt erstmal deutlich tiefer ins Holz ein und sättigt es.
Damit baut man einen besseren Verbund mit dem Holz auf und der Lack sollte weniger schnell ab- bzw. aufplatzen.
Allerdings muß der UV-Schutz durch denn Lack aufgebaut werden, Öle haben keinen UV-Schutz,
sprich die 8 Schichten Minimum, die empfohlen werden sind Lack, Öl ist zusätzlich.
Das jährliche Neulackieren erspart aber auch das Öl im Untergrund nicht.
Es ist die Sonne, die den Lack kaputt macht.
Gruß,
André
Gruß,
André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
André
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Re: Bootsöl und Lack
Hallo André
anfänglich langer Lack (sprich gut verdünnt) beim kompletten Neuaufbau erreicht den gleichen Zweck wie Öl, nur mit dem Unterschied, daß der Lackaufbau in sich chemisch richtiger (weil aus dem gleichen Hause) kompletter ist.
Nach Erreichen der Lackstärke (die besagten um die 8-10 Schichten) ist es jährlich ein Leichtes, den UV-Schutz durch eine (zuvor mit 240 oder 280er angeschliffene Oberfläche) neue Lackschicht zu erhalten, bzw. zu sichern.
BG
Mike
www.holzsegelboot.de
anfänglich langer Lack (sprich gut verdünnt) beim kompletten Neuaufbau erreicht den gleichen Zweck wie Öl, nur mit dem Unterschied, daß der Lackaufbau in sich chemisch richtiger (weil aus dem gleichen Hause) kompletter ist.
Nach Erreichen der Lackstärke (die besagten um die 8-10 Schichten) ist es jährlich ein Leichtes, den UV-Schutz durch eine (zuvor mit 240 oder 280er angeschliffene Oberfläche) neue Lackschicht zu erhalten, bzw. zu sichern.
BG
Mike
www.holzsegelboot.de
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- Beiträge: 2357
- Registriert: Di 12. Sep 2006, 18:26
Re: Bootsöl und Lack
Moin,
nach meiner Erfahrung mit Epifanes (habe ich bald 20 Jahre lang stark verdünnt) und der neuen Erfahrung mit Owatrol dauert es wesentlich länger eine geschlossene Oberfläche ohne Poren herzustellen.
Weil das Öl immer wieder ins Holz eindringt habe ich einige Eichenteile schon 8x geölt und noch lange keine porenfreie Fläche.
Vor allem wenn man das Öl nicht lange trocknen läßt, sieht man das die nächste Lage auch tief eindringt.
Das bringt nicht nur einen besseren Untergrund für den Lack, sondern schützt das Holz auch besser gegen Eindringen von Wasser.
Wo Öl im Holz ist, kann sich kein Wasser einlagern.
Auch wenn das Öl nicht tief eindringt, jedenfalls auch nach Feinschliff mit 600er Papier nicht sichtbar.
Wir haben Versuche gefahren mit verschiedenen Hölzern, Kambala, Eiche, Mahagoni jeweils altes und neues Holz und das mit G4, Owatrol und Lignu Epoxy in einem Zug getränkt bis es auf der Oberfläche stehen blieb.
Owatrol hat die meisten Schichten aufs Holz bekommen und drang dabei am tiefsten ein und ist auch nach 2 Jahren beim Aufschneiden noch zu riechen.
Ist natürlich zuerst mehr Arbeit, aber langfristig spart man sich Arbeit, weil der Lack besser hält und das Holz nicht so schnell fault.
Nicht umsonst sind die schwedischen, meist mit Leinöl gepflegten, Boote meist in ganz gutem Zustand.
Owatrol empfiehlt die Streckung von Lacken mit D1 für besseren Verlauf, Elastizität und so.
nach meiner Erfahrung mit Epifanes (habe ich bald 20 Jahre lang stark verdünnt) und der neuen Erfahrung mit Owatrol dauert es wesentlich länger eine geschlossene Oberfläche ohne Poren herzustellen.
Weil das Öl immer wieder ins Holz eindringt habe ich einige Eichenteile schon 8x geölt und noch lange keine porenfreie Fläche.
Vor allem wenn man das Öl nicht lange trocknen läßt, sieht man das die nächste Lage auch tief eindringt.
Das bringt nicht nur einen besseren Untergrund für den Lack, sondern schützt das Holz auch besser gegen Eindringen von Wasser.
Wo Öl im Holz ist, kann sich kein Wasser einlagern.
Auch wenn das Öl nicht tief eindringt, jedenfalls auch nach Feinschliff mit 600er Papier nicht sichtbar.
Wir haben Versuche gefahren mit verschiedenen Hölzern, Kambala, Eiche, Mahagoni jeweils altes und neues Holz und das mit G4, Owatrol und Lignu Epoxy in einem Zug getränkt bis es auf der Oberfläche stehen blieb.
Owatrol hat die meisten Schichten aufs Holz bekommen und drang dabei am tiefsten ein und ist auch nach 2 Jahren beim Aufschneiden noch zu riechen.
Ist natürlich zuerst mehr Arbeit, aber langfristig spart man sich Arbeit, weil der Lack besser hält und das Holz nicht so schnell fault.
Nicht umsonst sind die schwedischen, meist mit Leinöl gepflegten, Boote meist in ganz gutem Zustand.
Owatrol empfiehlt die Streckung von Lacken mit D1 für besseren Verlauf, Elastizität und so.
Gruß,
André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
André
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Re: Bootsöl und Lack
Ahoi Leinöl,
ich möchte noch eine Bemerkung zum Thema Leinöl loswerden. Leinöl wird als Anstrichgrundlage vor allem verwendet, weil es billig ist. In Schweden wird gern mit kalt gepresstem Leinöl grundiert. Das ist nützlich, weil es sehr langsam oder überhaupt nicht trocknet, sondern langsam im Holz versickert. Das im Handel üblicherweise erhältliche Leinöl ist vorgekocht und kann deshalb Sauerstoff einlagern und schneller trocknen. Das heißt, es verbrennt unter UV-Einfluss. Ein Club-Kamerad hatte seinen Mast mit einem leinölhaltigen Bootslack versehen. Nach nur vier Jahren musste alles runter, weil sich der Lack auf der Sonnenseite in eine schwarze Borke verwandelt hatte. In Schweden scheint die Sonne weniger, deshalb kann ein ein traditioneller Lackanstrich dort länger als 10 Jahre halten.
Das Tränken bis zur totalen Sättigung halte ich für Materialverschwendung. Auch der dickste Lack nimmt Wasser auf und gibt es nach innen ins Holz weiter. Wenn dann die Sonne auf die Oberfläche knallt und Temperaturen von über 70 °C erzeugt, will der Wasserdampf im Holz raus an die frische Luft. Entweder wird der Lack dann blind, oder er springt. Letzteres ist mir bei der Verwendung von Epifanes aufgefallen.
Meine Empfehlung: Lieber einmal öfter lackieren als einmal zu viel. Dünne Lackschichten lassen sich leichter reparieren und das Holz kann atmen. Statt Leinöl nehme ich seit 20 Jahren Owatrol-D1 als Untergrund, ohne sichtbare Alterungserscheinungen. Verdünnung muss vor dem Folgeanstrich restlos verdunstet sein, sonst richtet sie Schaden im Holz und im Lack an.
Lieber gehe ich einmal öfter Segeln und verzichte auf den porenfreien Hochglanz.
Viel Erfolg!
Christoph
ich möchte noch eine Bemerkung zum Thema Leinöl loswerden. Leinöl wird als Anstrichgrundlage vor allem verwendet, weil es billig ist. In Schweden wird gern mit kalt gepresstem Leinöl grundiert. Das ist nützlich, weil es sehr langsam oder überhaupt nicht trocknet, sondern langsam im Holz versickert. Das im Handel üblicherweise erhältliche Leinöl ist vorgekocht und kann deshalb Sauerstoff einlagern und schneller trocknen. Das heißt, es verbrennt unter UV-Einfluss. Ein Club-Kamerad hatte seinen Mast mit einem leinölhaltigen Bootslack versehen. Nach nur vier Jahren musste alles runter, weil sich der Lack auf der Sonnenseite in eine schwarze Borke verwandelt hatte. In Schweden scheint die Sonne weniger, deshalb kann ein ein traditioneller Lackanstrich dort länger als 10 Jahre halten.
Das Tränken bis zur totalen Sättigung halte ich für Materialverschwendung. Auch der dickste Lack nimmt Wasser auf und gibt es nach innen ins Holz weiter. Wenn dann die Sonne auf die Oberfläche knallt und Temperaturen von über 70 °C erzeugt, will der Wasserdampf im Holz raus an die frische Luft. Entweder wird der Lack dann blind, oder er springt. Letzteres ist mir bei der Verwendung von Epifanes aufgefallen.
Meine Empfehlung: Lieber einmal öfter lackieren als einmal zu viel. Dünne Lackschichten lassen sich leichter reparieren und das Holz kann atmen. Statt Leinöl nehme ich seit 20 Jahren Owatrol-D1 als Untergrund, ohne sichtbare Alterungserscheinungen. Verdünnung muss vor dem Folgeanstrich restlos verdunstet sein, sonst richtet sie Schaden im Holz und im Lack an.
Lieber gehe ich einmal öfter Segeln und verzichte auf den porenfreien Hochglanz.
Viel Erfolg!
Christoph