Holzvaurien 60er, Frage, wie gehts weiter? Lack, Epoxy, Glasmatten?

Antworten
pantone285
Beiträge: 10
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 07:43

Holzvaurien 60er, Frage, wie gehts weiter? Lack, Epoxy, Glasmatten?

Beitrag von pantone285 » Mo 12. Aug 2013, 20:14

Hallo Bootskollegen
Holzvaurien 60er, Frage, wie gehts weiter? Lack, Epoxy, Glasmatten?

Ich brauche eure Ratschläge da ich nicht weiß wie und was nun richtig ist.
Ich halte mich kurz.

Es ist alles abgeschliffen und mit Hand letzer Riss 180 Korn.
Die Jolle ist ja Mitte 60er.


schaut bitte auf meine Vaurien Restaurationsseite dort sind Bilder.
http://vaurien.sebastianfriedrich.de/fr ... lasmatten/

http://vaurien.sebastianfriedrich.de/um ... nenschiff/


Meine Vorstellung ist:
Unterschiff mit Epoxy und Matten versteifen.
Kielschwein ebenfalls mit Hohlkehle Epoxy und Matte dichten.
Dann Epoxylack bis hoch zur Wasserlinie.
Ab dann 1K oder 2K Klarlack von International oder Hempel.
Oberdeck 1K Klarlack.
Innen Seitenwände ebenfalls 1K Klar.

Nun kommen die Fragen????

Innenschiff:
Auf Boden Epoxy und Matte?
Dann Spanten drauf und verschrauben von unten und Spanten verschließen mit Hohlkehle Epoxy und Matte?

Oder Innen Boden nur Epoxy rollen
dann Spanten drauf und auch Epoxy streichen?

Vorne am Steven ist nen Spalt, ca, 2-4 mm zum Sperrholz.
Wie fülleich den? Epoxy? Pantera?

Ich will einfach ein wenig mehr Festigkeit erlangen
und es auch schaffen das die Jollen doch recht sauber und trocken innen bleibt.

Wer kann mir gute Tipps geben was der beste Plan wäre?

An einigen Nägeln ziehen sich rststreifen was wohl normal ist.
Soll ich die Nägel rausbohren und durch Edelstahl ersetzen oder
wäre das nur ne Schönheitsarbeit?

Ich möchte eine gute Lösung finden um den kleinen Schatz lange am Leben zu Erhalten

Danke für eure Tipps.
Balkweger
Beiträge: 117
Registriert: Mi 28. Nov 2012, 21:37

Re: Holzvaurien 60er, Frage, wie gehts weiter? Lack, Epoxy, Glasmatten?

Beitrag von Balkweger » Mo 12. Aug 2013, 22:13



Hallo Sebastian,

ich würde Ihnen vorschlagen, die gesamte Außenhaut mit Epoxidharz zu beschichten, und Glasgewebe und nicht Glasfasermatte, Matte ist das grobe Zeug, was mit Polyesterharz verarbeitet wird und nicht so richtig für Holz geeignet ist.
Da die Vaurien ja aus Sperrholz ist, funktioniert eine Beschichtung mit Glasegebe und Epoxi noch recht einfach. Deshalb würde ich wenn schon das Abschleifen erledigt ist, das gesamte Boot beschichten, es wird dadurch robuster und fester.
Als Gewbe bitetet sich ein Glasgewebe mit 166 g/qm Flächengewicht und Finish( zb FK 144) an, da dadurch das Laminat glasklar wird. Nur Epoxi über Wasserlinie könnte reißen und dann liefe Wasser unter die Beschichtung.

Grüße

Jens
pantone285
Beiträge: 10
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 07:43

Re: Holzvaurien 60er, Frage, wie gehts weiter? Lack, Epoxy, Glasmatten?

Beitrag von pantone285 » Di 13. Aug 2013, 06:51

Hi Jens, vielen Dank!

Ja ich meine auch eher das dünne Glasgewebe, da hatte ich mich etwas diletantisch ausgedrückt.
Okay, komplett von aussen drauf und Gewebe rauf, somit sehe ich also noch das Funier und es sieht noch lecker aus denke ich mal.

Aber wie gehe ich nun Innen weiter vor? Nur dann 2K bzw. 1K Lack drauf oder auch mit Epoxy und Gewebe arbeiten? Irgendwer sagte mir mal bloß nicht innen und Aussen beides machen da sonst das Holz eingeschlossen wäre und von Innen heraus rotten Könnte?



Gewebe:
http://www.ebay.de/itm/150875165030?ssP ... 1423.l2649

Epoxy:
http://www.ebay.de/itm/3-25Kg-GFK-Epoxi ... true&rt=nc
André bauer
Beiträge: 2357
Registriert: Di 12. Sep 2006, 18:26

Re: Holzvaurien 60er, Frage, wie gehts weiter? Lack, Epoxy, Glasmatten?

Beitrag von André bauer » Di 13. Aug 2013, 16:58

Hallo,
die Beschichtung mit Epoxy birgt immer das Risiko, dass das Holz nicht mehr ausreichend offenporige Oberfläche hat, um die Feuchtigkeit loszuwerden.
Dabei sind die Bauform des Bootes und die Persenningtype wichtig, noch mehr aber die absolut lückenlose Dichtigkeit der Beschichtung von Außen.
Und genau das ist relativ schwierig herzustellen, z.B am Übergang Deck/Seiten.
Hier muß das Glas so gelegt werden, das keine Feuchtigkeit dahinter kriechen kann, z.B unter einer Scheuerleiste enden lassen und diese mit Sika oder so gut dichtend ansetzen.
Es darf kein Hirnholz offen bleiben, Hirnholz zieht große Mengen Wasser. (Stevenkopf, Planken am Spiegel oder so)

Weiter ist Epoxy nicht gleich Epoxy, die Anforderungen hier sind ziemlich hoch.
Epoxy ist nicht UV-Stabil, heißt es muß unbedingt mit einem guten Lack mit hohem Schutz lackiert werden, sonst wird es intransparent.
Und es muß auch für klare Beschichtungen auf Holz geeignet sein.

Ich bin nach einem Mißerfolg kein Freund der Beschichtung mit Epoxy mehr.
Als Kleber ja, als Beschichtung nein.

Frage: Warum soll das Boot mit Epoxy beschichtet werden?
Ist das Sperrholz weich? Dann hilft auch die Epoxybeschichtung nicht, das Epoxy hat eher die Tendenz Feuchtigkeit im Holz zu halten. Oder das Boot muß vor der Beschichtung mehrere Monate trocknen, wenn es denn noch nass ist.
Gerade Sperrholz trocknet durch die Leimschichten relativ langsam.

Epoxy ist wie jede 2 Komponentenbeschichtung hart und stoßempfindlicher als 1K Alkydharzlacke oder Polyurethanlacke.

Letztlich ist es eine Frage der persönlichen Einschätzung, wie bei jeder Arbeit.


Grüße,
André
Gruß,
André

V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
pantone285
Beiträge: 10
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 07:43

Re: Holzvaurien 60er, Frage, wie gehts weiter? Lack, Epoxy, Glasmatten?

Beitrag von pantone285 » Di 13. Aug 2013, 19:09

Hi André,
vielen dank für deine Info.
Das Boot liegt nun schon seit Dezember trocken.
Und im Grunde ist das Holz auch echt fest.
Ich dachte ich bringe zusätzliche Verstärkung durch das auftragen einer Matte.

Im Grunde drang nur Wasser am Schwertkasten hoch, das werde ich aber komplett
neu installieren und die Lekage dichten.

Da ich sowas noch nie gemacht habe versuche ich mir Meinungen zu holen und Infos Pro und Contra zu erlangen. Schonmal ein sehr guter Tipp das es ne heikle Sache ist und das drauf geachtet werden muß das nichts unter die Matte laufen kann.


Wie würdest du denn vorgehen?
Aussen und innen nur Epoxy streichen und keine Matte benutzen?
Ich will innen verhindern das wenn Kenterung zb. kein Wasser unter die Planken laufen kann.

Vieleicht reicht auch einfach alles mit guten 1K Lack zu streichen?
Ich hab eben keinen blassen schimmer und bin um jeden Tipp sehr dankbar.


Beste Grüße Sebastian


Wie dichte ich am besten den 2-3 mm Schlitz am Vorsteven zum Sperrholz?
Balkweger
Beiträge: 117
Registriert: Mi 28. Nov 2012, 21:37

Re: Holzvaurien 60er, Frage, wie gehts weiter? Lack, Epoxy, Glasmatten?

Beitrag von Balkweger » Di 13. Aug 2013, 23:32



Hallo Sebastian,

eine Glas-Epoxibeschichtung ist immer ein wenig Glaubensfrage. Das oben verlinkte Gewebe ist fast richtig, es ist mit einer Silaneschlichte versehen, nicht mit einem Finish, das wird nicht ganz glasklar, fällt aber nur bei sehr genauem Hinsehen auf.
Das Harz ist nicht so das beste, hab ich mal ausprobiert, war mir zu viskos, und ließ sich schlecht zum Laminieren verwenden. Deutlich besser ist das Sicomin SR 5550, ist speziell für die Verarbeitung mit Hölzern geeignet und mit langen Topfzeiten zu erhalten ist, was die Arbeit sehr vereinfacht. Erhältlich bei Time-Out Composites, die haben auch ne gute Anleitung zur Beschichtung, die auf Anfrage per Mail verschickt wird.
Ein anderer Anbieter von gutem und günstigem Harz ist Behnke Yachtservice, die haben auch ein spezielles Harz für Beschichtungen.

Aber unterschätzen Sie das Beschichten nicht, das ict nich ganz einfach und setzt schon ein wenig Erfahrung mit Laminierarbeiten voraus, vielleicht mal an nem Stück Sperrholz testen, um zu schauen, ob es klappt.

Grüße

Jens
André bauer
Beiträge: 2357
Registriert: Di 12. Sep 2006, 18:26

Re: Holzvaurien 60er, Frage, wie gehts weiter? Lack, Epoxy, Glasmatten?

Beitrag von André bauer » Mi 14. Aug 2013, 16:40

Hallo Sebastian,

wie der Schlitz am Vorsteven entstanden ist, wäre da erstmal die Frage.
Sperrholz schrumpft in der Länge nur minimal und der Vorsteven sollte in der Faserrichtung auch nicht um 2-3mm schrumpfen.
So kann sich eigentlich nur der Steven insgesamt bewegt haben, was mich auch stutzig macht.
Auf jeden Fall sollte geprüft werden, ob der Steven fest sitzt.
Ansonsten kann es eigentlich nur sein, das die Seiten nicht aus Sperrholz sind, sondern mit Massivholz geplankt.
Nur so ließe sich der Spalt erklären.
Es sei denn jemand hat die Seite aus Sperrholz erneuert und man war zu faul die Sponung ins Sperrholz einzuarbeiten.

Abdichten mit Epoxy oder Sika, Epoxy ist besser, aber die Fuge muß völlig frei von Farbe und anderen Rückständen sein.
Ob die Farbe komplett raus ist, sieht man wenn man das Holz mit dem Lappen feucht macht und keine Farbunterschiede mehr da sind.
An Stellen wo noch Farbe ist, bleibt das Holz heller.

Beschichten ist tatsächlich nicht so einfach, gerade bei einem Bootsrumpf wo das Gewebe gezogen werden muß, Falten schlägt und so weiter.
Das ist umso wichtiger, als das Gewebe hier ja auch nicht sichtbar sein soll, doppelte Lagen sind da zu vermeiden.
Eine Probe auf einem planen Sperrholzstück ist darum wenig hilfreich.
Es sollte jemand dabei sein, der das schon mal gemacht hat.


Grüße,

André
Gruß,
André

V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
Antworten