Zugvogel Reparatur

BReuter
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Zugvogel Reparatur

Beitrag von BReuter » So 5. Jan 2014, 13:33

Hallo Mitstreiter,
ich habe einen schönen alten Mader Kielzugvogel (Sperrholz) der im groben in sehr gutem Zustand ist. Allerdings ist der Rumpf an zwei Stellen nach meiner Meinung reparaturbedürftig. Am Kielkasten sind zwei Sperrholzplatten schwarz verfärbt, die oberste Schicht wölbt sich auf. Ich möchte diese Segmente austauschen und sehe da eigentlich keine allzugroßen Probleme. Meine Frage: wie befestige ich die neuen Platten? Nur verkleben oder auch verschrauben? Dann müssen die Stoßfugen sicher auch gespachtelt werden?
Da ich das Unterwasserschiff ohnehin komplett schleifen und neu lackieren und schützen muss, passen die arbeiten ganz gut ins Konzept.

Wer hat da Erfahrungen und vielleicht auch mal ein Bild ?

Danke schon mal und an alle noch ein gutes Neues Jahr.
BReuter
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Re: Zugvogel Reparatur

Beitrag von BReuter » So 5. Jan 2014, 13:43

Hier noch ein Bild. Leider ist das nicht so gut zu erkennen.
BReuter
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Re: Zugvogel Reparatur

Beitrag von BReuter » So 5. Jan 2014, 13:47

Hier noch ein Bild
André bauer
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Re: Zugvogel Reparatur

Beitrag von André bauer » Mo 6. Jan 2014, 14:18

Hallo,
neues Sperrholz muß zu den vorhandenen Platten geschäftet werden.
Eine Stoß auf Stoß Verklebung wird den Belastungen nicht standhalten.
Je nachdem wie groß und wie stark gebogen die Einsatzstücke sind, kann man auf das Schrauben verzichten.
Stattdessen kann mit Gewichten (z.B Steine) beschwert werden, solange der Leim bzw. Kleber aushärtet.
Überflüssiges Epoxi gleich mit Aceton sehr gründlich abwischen, es bleibt sonst unterdem Lack sichtbar. (andere Holzfarbe)

Nach dem Aushärten sollte die Platte bis auf 1-2/10 mm passen und wird einfach beigeschliffen.
Spachteln entfällt, wenn doch notwendig mit Epoxispachtel.
Dabei empfiehlt es sich bei einem Sperrholzboot auch gleich alle Kanten des abgeschliffenen Rumpfes mit Epoxi zu versiegeln.

Aufpassen bei Naturlackierung, Epoxi ist nicht UV-beständig und vergilbt.
Also nur die Kanten unter Wasser versiegeln oder UV-beständiges Epoxi und geeigneten Lack verwenden.

Grüße,
André

PS: Hat der Mitstreiter auch einen Namen?
Gruß,
André

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BReuter
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Re: Zugvogel Reparatur

Beitrag von BReuter » Mi 8. Jan 2014, 18:59

Hallo Andre,
danke für den Tipp. Die Platten beim Zugvogel sind soweit ich sehe nicht gebogen. Wie schäftet man den Sperrholz? Werden die Kanten dann nicht zu dünn? In dem Buch von Larson finde ich dazu leider nicht viel.
Danke für die Tipps.
Der Zugvogelsegler heisst Bernd :-)
bob57
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Re: Zugvogel Reparatur

Beitrag von bob57 » Mi 8. Jan 2014, 21:24

Besorg dir mal

"Holzboote reparieren und restaurieren"

Gibt es zum Beispiel bei Toplicht in Bremen:

http://www.toplicht.de/de/shop/buch-und ... est-System

Da findest du fast alle deiner Fragen beantwortet, auch zum Thema Schäften
Gruß vom
Bob

(Diplom-Improvisationsprofi)
rw

Re: Zugvogel Reparatur

Beitrag von rw » Do 9. Jan 2014, 00:36

... oder gleich das hier: http://vonderlinden.de/index.php?option ... ad&gid=219

(Das Buch "Moderner Holzbootsbau" gibt es aktuell als kompletten, kostenfreien Download bei von der Linden.)
Reimund Willig
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Re: Zugvogel Reparatur

Beitrag von Reimund Willig » Do 9. Jan 2014, 09:51

hier mal der direkte Link zum kostenneutralen Download (Webseite: von der Linden) für "Moderner Holzbootbau"): http://www.vonderlinden.de/index.php?op ... ad&gid=334



Gruß
Reimund


viele Grüße

Reimund
André bauer
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Re: Zugvogel Reparatur

Beitrag von André bauer » Do 9. Jan 2014, 11:11

Hallo,
grundsätzlich funktioniert das Schäften von Sperrholz genau wie bei Vollholz.
Schäftungslänge mind. 8:1, d.h. Länge der Schäftung 8x die Stärke des Holzes, im Bootsbau nimmt man eher Verhältnisse von 10 oder 12:1.
Die Kanten werden natürlich messerscharf, dafür muß das Werkzeug schon wirklich scharf sein, sonst fransen die Kanten aus.
Am Besten geht die Feineinpassung mit dem Hobel nach meiner Erfahrung.
Die grobe Vorarbeit kann mit der Oberfräse oder mit dem Bandschleifer geschehen.
Eine Schablone hilft bei wiederkehrenden Schäftungen, in Deinem Fall wohl eher nicht.

Schwierig wird's natürlich naturlackierte Platten schön zu schäften, damit's von der Maserung und vom Farbton her passt, die Schäftung selbst so wenig wie möglich zu sehen ist...
Die sichtbare Kante ist dabei die wichtigste, die Schäftungswinkel können sich nach unten öffnen und müssen nicht 100% zusammen passen.
Den Rest gleicht Epoxi aus.

Im Netz gibt's dazu auch viele Beispiele, z.B auf Youtube.
Dort existieren sowieso tausende hilfreicher Videos zu allen möglichen Themen.

Grüße,
André
Gruß,
André

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Re: Zugvogel Reparatur

Beitrag von BReuter » Do 9. Jan 2014, 16:29

Na erst ein,al Danke. Die Farbe ist kein Problem, der Rumpf ist, von wem auch immer, mit grauem Zeug(Antifouling) gestrichen. Da das Boot im Wasser bleibt werde ich das auch wieder aufbringen.
Ich denke aber, da die Spanten ja eng sind und die Platten zum Kielkasten und auch sonst an allen Seiten gegen eine Leiste stoßen, dass ich mir das Schäften vielleicht ersparen kann. Weil es ja überstrichen wird ist eine Fugenspachtelung auch kein optisches Drama.
Ich werde mir erst einmal die Stellen genau ansehen und ein bißchen kratzen. Vielleicht reicht ja auch erst einmal Epoxi und ich verwende meine Zeit für die Schönheit :-).
Schaun wir mal.

An alle ein fröhliches " gut schleif"

Bernd

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