Heckknie beim Folkeboot tauschen

mikep
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Heckknie beim Folkeboot tauschen

Beitrag von mikep » Di 21. Jan 2014, 10:47

Moin zusammen,

bei meinem Folkeboot Maj ist wohl im Laufe der Jahrzehnte Wasser durch die Verschraubung des Flaggenstockhalters erst ins Sperrholzheck und dann weiter in das Heckknie eingedrungen. Ein etwa 20cm x 20 cm großes Sperrholzstück muss getauscht werden und eben die Eckverstärkung, das Heckknie. Alle rotten Teile sind entfernt und ein neues Eichen- Heckknie ist gerade in der "Mache".
Nun frage ich mich, womit muß dieses Heckknie verklebt und womit verschraubt werden?
Auf der Oberseite liegt das Sperrholzdeck auf, an der Außenseite hat es Kontakt zur obersten Planke, an der Rückseite liegt es am Spiegel an, an der Unterseite am Balkweger?
Würdet ihr das Knie vor dem Einbau bis zur Sättigung mit Epoxy tränken?

Danke für alle Tipps und Ratschläge im vorraus.

Liebe Grüße
Mike

P.S. im angehängten Bild sieht man die Schablone für die anzufertigende Eicheneckverstärkung.
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Re: Heckknie beim Folkeboot tauschen

Beitrag von fg-1064 » Di 21. Jan 2014, 11:50

Moin Mike!

Wir hatten einen ganz ähnlichen Schaden bei Muu:

http://folkebootmuu.com/2013/09/22/restaurierung/

Das neue (Oregon-)Knie haben wir "nur" ordentlich mit G4 getränkt - da die (ebenfalls neue) Eiche des Spiegels vermutlich als erstes "aufgeben" wird, sollte das auf jeden Fall reichen... Wichtig war vor allem, dass wir alle Schrauben, die natürlich wieder notwendig waren, gut in Pantera oder - besser noch - in Epoxy eingesetzt haben. Auch der Übergang vom Deck zum Spiegel war bei uns eine Wasseraufnahmequelle... hier haben wir durch eine großzügige Überlaminierung "endgültig" für Ruhe gesorgt.

Grüße!
Jan
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Re: Heckknie beim Folkeboot tauschen

Beitrag von André bauer » Di 21. Jan 2014, 12:47

Moin Mike,
ich habe mal versuche gemacht mit Epoxy, G4 und Owatrol.
Jeweils mit alter Eiche, neuer Eiche, altem Hondurasmahagoni und neuem Switeniamahagoni, und neuem Kambala.
Alle Hölzer wurden ohne Pause getränkt bis das Zeug an der Oberfläche stehen blieb.
Danach wurden sie aufgeschnitten und bis 600er Korn fein geschliffen, damit die Eindringtiefe sichtbar wurde.
Bei Lignu Epoxy und G4 war bei keinem der Hölzer eine sichtbare Eindringtiefe festzustellen.
Bei Owatrol konnte man zumindest ein geringfügiges Eindringen von ca. 0.5mm feststellen.

Gerade Sonntag habe ich einen Versuch gestartet, indem ich ein 50cm Stück Eiche mit dem Hirnholz in Owatrol gestellt habe.
Ich will sehen, ob das Hirnholz tatsächlich, wie von der Werbung behauptet, das Öl soweit hochsaugt, das es oben wieder ankommt.
Wichtig könnte dabei sein, die Wuchsrichtung zu beachten, von oben nach unten funktioniert event. schlechter...

Wenn das funktioniert will ich alle Spanten, BW's und Teile unter Wasser zumindest kurz in Öl stellen, bevor sie endgültig eingebaut werden.
Habe eine Stahlkiste von 3000x150x350 zum Kochen der Spanten machen lassen, die auch große Teile zum Ölen aufnehmen kann. (Vorsteven 6m...)
Rapsöl soll sich auch eignen habe ich vor kurzem im Netz gelesen, habe Leinöl aber auch für Preise unter 1€/L bei Großgebinden ab 25L gesehen.

Grüße,
André
Gruß,
André

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Re: Heckknie beim Folkeboot tauschen

Beitrag von mikep » Di 21. Jan 2014, 13:00

...danke, Jan und Andre.

Aber wie sieht es mit dem ersten Teil der Frage aus?

Wo kleben und wo schrauben?

Knie - Planke, Knie - Balkweger, Knie - Spiegel, Knie - Sperrholzdeck
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André bauer
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Re: Heckknie beim Folkeboot tauschen

Beitrag von André bauer » Di 21. Jan 2014, 13:18

Hallo Mike,
Kleben ist nicht nötig, kann man aber auf beiden Flächen mit Fugenmasse oder beliebigen Leim machen.
Bei Fugenmasse können die Klebeflächen geölt oder lackiert sein, bei Leim natürlich nicht.

Zu beachten wäre, dass das Knie ohne Größeren Aufwand nicht wieder rauszubekommen ist.

Es gab letztes oder vorletztes Jahr mal einen Beitrag hier, da wurde von einem Dichtmittel gesprochen,
das wie Fugenmasse funktioniert, aber nicht klebt. (nicht Fassdichte oder Ähnliches)
Name fällt mir gerade nicht ein...

Schrauben würde ich immer an den Stellen wie vorher auch, mit Edelstahlschrauben V4A, nicht V2A, Bronze geht natürlich auch, Messing taugt für Garderobenhaken, nicht für strukturelle Teile.
Die alten Schraubenlöcher in Spiegel und Heckbalken müssen vor dem Einbau ausgepropft werden,
weil darin wahrscheinlich die neuen Schrauben nicht halten würden.


Gruß,
André
Gruß,
André

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Re: Heckknie beim Folkeboot tauschen

Beitrag von fg-1064 » Di 21. Jan 2014, 13:29

Dem kann ich nur zustimmen. Geklebt haben wir das Knie auch nicht, nur geschraubt. Durch das Überlaminieren ist hier aber eh eine extrem starke Verbindung entstanden.

Grüße!
Jan
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Re: Heckknie beim Folkeboot tauschen

Beitrag von André bauer » Di 21. Jan 2014, 13:48

Muss mich gerade mal korrigieren... Das beste Angebot für Leinöl, das ich finden konnte, liegt bei rund 2,6€/L für 5L je nach Menge bis auf 2,44/L runter. (120L bei Ibäh)
Soll ja nicht so lange haltbar sein.

Nachtrag:
Ne gute Idee sind auch immer die Raiffeisenmärkte.


Grüße,
André
Gruß,
André

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Re: Heckknie beim Folkeboot tauschen

Beitrag von Reimund Willig » Mi 22. Jan 2014, 12:27

André bauer schrieb:
-------------------------------------------------------
...
> Es gab letztes oder vorletztes Jahr mal einen
> Beitrag hier, da wurde von einem Dichtmittel
> gesprochen,
> das wie Fugenmasse funktioniert, aber nicht klebt.
> (nicht Fassdichte oder Ähnliches)
> Name fällt mir gerade nicht ein...
>
>
> Gruß,
> André



André,
das Dichtmittel heisst Re-Flexx. Der Beitrag über das Dichtmittel kam von mir und ist hier zu finden:
http://www.fky.org/forum-neu/read.php?2 ... #msg-21546


geschrieben hatte ich damals:
--------------------------
Hallo an Alle,
vielleicht doch mal ein Rückmeldung von mir zu diesem Thema:

ich habe die Fenster meines Bootes jetzt nicht mit Sika, sondern mit einem ganz anderen Produkt eingesetzt, das von der Nautichem vertrieben wird und Re-Flexx heißt.
Dies ist ein weichelastischer 2-Komponenten-Dichtstoff zur Abdichtung von demontierbaren Beschlägen etc. Es ist ein MS-Polymer, das keine Klebeanteile hat! Das heißt: der Beschlag, oder was auch immer abgedichtet werden soll, muß verschraubt sein, Scherkräfte hält die Dichtung nicht aus (wie auch ohne Kleber!!?).

Der große Vorteil aber für mich war, dass es ganz normal mit einer Kartuschenpistole aufgebracht wird und auch an unzugänglichen Stellen komplett austrocknet und eine schöne Dichtung macht (braucht keine Luftfeuchtigkeit zum Trocknen). Das allerbeste aber ist: wenn man sich überwindet, die beim Einsetzen der Fenster hervorquellende Masse NICHT wegzuputzen (die 'S..a-Geschlagenen' kennen ja diesen Reflex), dann lassen sich die Reste nach dem Austrocknen bequem und leicht einschneiden und rückstandslos mit der Hand entfernen. Ich habe sogar die die Erfahrung gemacht, je dicker es übersteht, um so besser kann man es nach dem Härten an der Kante des Fenster mit einer scharfen Klinge einschneiden und dann einfach abziehen. Lässt man sich also genug Zeit - mindestens 12 Stunden ist mittlerweile meine Erfahrung - dann lässt sich Re-Flexx tadellos entfernen. Ich habe versuchshalber ein Fenster mal wieder ausgebaut, Resultat: die Dichtmasse ließ sich ähnlich einem Gummi prima entfernen. Eine Wechseln der Dichtung vereinfacht sich somit immens. Also meine Erfahrungen mit der Verarbeitung sind gut. Gibt es in schwarz oder weiß.

Habe jetzt auch andere, verschraubte Beschläge (z.B. Ruderblatthalterung) mit Re-Flexx erforlgreich abgedichtet.

Hier der Link: www.pietzschke.de

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Gruß
Reimund



viele Grüße

Reimund
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Re: Heckknie beim Folkeboot tauschen

Beitrag von susa » Mi 22. Jan 2014, 13:04

Hallo Reimund ,
ich habe mal gegoogelt, meinst du das http://www.mopshop.de/shop/Scooter-Roll ... _5769.html ?
susa
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Re: Heckknie beim Folkeboot tauschen

Beitrag von susa » Mi 22. Jan 2014, 13:04

Ist aber auf Silikonbasis
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