Freundeskreis Klassische Yachten

Hallo Boots und Wasserfreunde.

Ich möchte mein neues/ altes Stahlboot restaurieren Baujahr aus denn 30`iger länge ca. 7m.


Werde es demnächst sandstrahlen lassen bzw. wenn es mir zu teuer wird mit Flex und Topfbürsten abschleifen müssen.
Mir geht es um den richtigen Farbaufbau des Unterwasserschiffes bis zum Schanddeck.
Mit was sollte ich anfangen, welche grundierung, wartezeiten nach dem ersten-zweiten-dritten.......Anstrich, Zinkstaubfarbe ja/nein? "komponentenlack oder 1Komponenten etc.
Bin Momentan echt Planlos da jede X-beliebige Firma seine eigenen Farben herstellt und anpreißt.
Bitte um Hilfe da die Saison ja schon angefangen hatt.

Bitte auch um Produktempfehlungen wenn möglich.

mfg Hardbrandwichtel

Rechtschreibfehler sind Spezialeffekte der Tastatur.

Moin Moin "Hardbrandwichtel"
Das klingt nach einer Kernsanierung. Hoffentlich ist der Name dabei nicht Programm .
Soll nur von Außen gestrahlt werden? Unser voriges Boot war ein 25er Blitz von '52 aus Finkenwerder. UW Schiff 3mm U-Boot Stahl. ÜW-Schiff 2,5mm. Stahlboote rosten fast immer von Innen durch. Oder möchtest Du nur einfach den Lackaufbau erneuern?
Der Blitz war von der Werft verzinkt, hatte nur innen wo mal die selbstlenzende Plicht undicht war und im Schwertkasten, größere Probleme.
Ich hatte in den 12 Jahren des Erhaltens des Blitz Jollies mit Owatrol dann mit International Grundierungen mit mäßigem Erfolg gearbeitet. Es kann aber auch aus Unerfahrenheit an der einen oder anderen Witterungsbedingung gelegen haben. Die besten Erfahrungen habe ich mit den Produkten von Höfeling gehabt. Mittlerweile bin ich überzeugt das die Witterungsbedingungen am stärksten zum Gelingen beitragen und ein fester Krantermin diese allzu oft nicht zulässt.
Nun haben wir ein trailerbares Boot aus Holz im Vorgarten und lassen uns die nötige Zeit.
Gruß
Detlef

Hallo,
Detlef hat Recht, zumindest bei der Grundierung von Stahlschiffen ist die Untergrundvorbehandlung (Rostentfernung) und das Klima wichtig. Feuchtigkeit auf der Oberfläche muss vermieden werden.
Und nach dem Strahlen oder Abschleifen muss sofort beschichtet werden, schon über Nacht bildet sich wieder Flugrost.
Owatrol wird auch im Oldtimerbereich zur Blechkonservierung verwendet und hat gute Eigenschaften, auch auf See.
Habe aber keine Erfahrungen mit Stahlbooten.

Im Schiff- bzw Megayachtbau werden Epoxifarben von International, Alexseal oder Awlgrip verwendet.
Sandstrahlen ist teuer, lohnt sich aber, vorausgesetzt der Rost ist schon stark genug.

Gruß,
André

ich habe meins gestrahlt, dann mit zinkepoxyd grundiert. im uw-bereich mit teerepoxyd 3x gerollt, trockenschichtstärke insgesammt ca. 0,5mm. im üw-bereich mit epoxydlack zwischenanstrich 2x, dann 2x pu-lack. alle anstrichmittel von sika. das ganze habe ich 2006 gemacht und es hält immer noch. rost gibt es nur an ganz wenigen kleinen stellen, wo ich beim anstreichen nicht richtig hinkam. und überall da, wo ich später gebohrt habe und bohrspäne sich von mir unbemerkt in den lack eingebrannt haben. aber diese roststellen gehen zum glück nicht bis auf den stahlgrund durch. ich würde / werde immer wieder produkte von sika nehmen. und immer genau nach herstellervorschrift arbeiten! (technische merkblätter)

moin moin
in zwei wochen habe ich meinen Strahltermin.
danach wollte ich sofort lackieren.
Da ich aber noch ein paar unebenheiten spachteln möchte ist die frage was zu erst.
1 Schicht Primer drauf dann spachteln danach 2 weitere schichten Primer? oder erst spachteln dan primmer in mehreren schichten?
Welchen spachtel sollte ich nehmen, bei Primer Sejeat 117.

Brauche ich Anoden denn es sind keine Vorhanden, bin nur im süßwasser unterwegs. Motor hat 4 Anoden, reichen diese aus oder eher noch zwei am rumpf befestigen?
Was für Anoden meiner meinung ist im süßwasser Magnesium am besten.

mfg

Moin,
wenn der Primer 1K ist, unbedingt beim Hersteller erfragen welcher Spachtel drauf kann.
Bei 2K geht recht sicher Epoxidspachtel, aber Hersteller fragen ist immer ne gute Idee.
Danach richtet sich auch die Frage, ob auf den Spachtel noch Primer drauf kommt und welcher Endlack drauf soll.
Definitiv erst 1-2x Primer.
International hat auch ne Farbenfibel bzw. ne App für viele Anwendungsfälle.
Die Angaben lassen sich auch auf ähnliche Farben anderer Hersteller übertragen, Epoxid oder PU-Farben, Alkydharzlacke usw. sind sich grundsätzlich in den Eigenschaften sehr ähnlich.

Anoden kann man so pauschal genausowenig beantworten, Bootstyp, Ballastmaterial, Hafenvorraussetzungen (mit Strömung oder ohne, Stege mit Stahlschwimmern oder Kunststoff) und einige Faktoren mehr spielen eine Rolle.
Motor als Außenborder oder was und immer im Wasser? Material und Größe der vorhandenen Anoden, Nachbarschiffe, Größe der benetzten Fläche des eigenen Bootes.

Gruß,
André

Guten Tag

Ich bin neu hier, denke aber, ich kann trotzdem etwas beitragen zu diesem Anliegen.
Ich bin Besitzer einer 44Fuss Komposit-Segelyacht und habe vor 20 Jahren den Unterwasser-Aufbau komplett neu gemacht. Obwohl die Umweltbedingungen keinesfalls Ideal waren (draussen, Salzwasserumgebung, ohne Abdeckung) aber die Luft sehr trocken war, hält der Anstrich bis heute mit wenigen kleinen Stellen.

Notgedrungen habe ich die gesamte Fläcke gebürstet mit der Flex. Roststellen hatte ich zum Glück keine. Die müssen unbedingt sandgestrahlt werden, da mit der Flex, egal ob Bürste oder Scheibe, die Rostpartikel in den Stahl gedrückt werden. Die gebürsten Stellen habe ich jeweils gleichentags noch gereinigt, entfettet und geprimert mit Hempels 2K-Zinkfarbe. Morgens gebürstet, Nachmittags gestrichen. Nach etwa einer Woche war der Rumpf gestrichen. Danach nochmals alles entfettet und einen zweiten Zinkanstrick aufgebracht.
Darüber dann einen doppelten 2K-Teeranstrich, Spezialfarbe aus dem Rohrleitungsbau, dann einen Primer und darüber das Antifouling.

Die wenigen Stellen die nicht gehalten haben waren Aufgrund von Elektrolyse, die trotz Anoden nie ganz ausgeschlossen werden kann.

Ich würde dringend davon abraten, diese Arbeit bei hoher Luftfeuchte zu machen, das wäre Schade um Geld und Zeit.

Schöne Grüsse und viel Spass
bk44

Hallo,

Kann mich meinem Vorredner nur anschließen, die 2k Zinkgrundierung von Hempel ist große Klasse,
Heißt Hempadur kommt aus der Schifffahrt und läßt sich bis -5 Grad verarbeiten, vorausgesetzt es ist trocken. Hat auch den Vorteil, daß ein kleiner Kratzer anodisch vor Rost geschützt wird.
Spachteln würde ich nach der ersten Schicht normalen Epoxyprimers, Zinkhaltige Farben neigen dazu ähnlich wie verzinkte Oberflächen durch Katalyse Lacke und Spachtel abplatzen zu lassen, daher erstmal eine Schicht passende Grundierung von Hempel vor dem Spachteln. Vielleicht einfach mal die Beratung von Hempel in Anspruch nehmen.

Als Anode geht im Süßwasser tatsächlich nur Magnesium.

Grüße Jens