Wie Plankennähte dichten

wasserfest
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Re: Wie Plankennähte dichten

Beitrag von wasserfest » Mi 15. Apr 2015, 09:03

Hallo zusammen,

also ich habe Etan sehr erfolgreich verarbeitet, es funktioniert sogar nach dem Zuwasserlassen von innen perfekt, unglaublich. natürlich drückt es sich auch perfekt aus den Fugen wenn die quillen.
jedoch halte ich es auch mehr für eine Übergangs, keine Dauerlösung, eben weil es immer sehr weich bleibt.
Im Überwasser oder Innenbereich ist es auf jeden Fall eine Schmiererei und richt wie in der Räuerkammer..
ich denke ich werde es nochmals mit Sika abdichten, die kanten säubern schön mit Sika primern und dann Dichtmasse einspachteln.
ich werde berichten....

Grüsse chris

hermann.l
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Re: Wie Plankennähte dichten

Beitrag von hermann.l » Mi 15. Apr 2015, 17:43

Chris , Räucherkammer ist doch noch angenehm.
Habe in meiner " Wattenzeit " immer mit Kohlenteer aus Holland
das Unterwasseschiff gestrichen. Kalfatern auch mit Werg und heißem
Pech. So wurde das auf der alten Holzwerft mit allen Kuttern gemacht.
Der Geruch ist wochenlang im Boot. Wenn wir im Watt trocken standen,
konnte ich auch Teer pinseln. Damals ging das Boot nur alle 5 - 7
Jahre aus dem Wasser. Habe auch schon Ettan genutzt , wenn ich zum
kalfatern zu faul war. Was leider immer öfter vorkommt.
Dann habe ich auch immer noch einen Sack mit feinstem Sägemehl und Schleifmehl
Von Teak, Mahagoni oder ähnlichem an Bord. Beim Kranen steige ich dann ins Wasser
und verteile das Zeug unter dem Rumpf bei ein paar Tauchgängen in der Hafenbrühe.
Meine Haare sind danach immer so seidenweich ! Muss wohl am Hafenwasser liegen.
Habe jetzt mal wieder im Zuge der Erneuerung
von Planken ein paar Tage kalfatert. Jetzt aber nur noch Baumwolle
und Pantera. Und normales AF .Aber das stinkt schlimmer als Teer und Pech.
Ist eben der "Fortschritt" .
Noch viel Erfolg und vute Fahrt.
Gruss Hermann
Gruß vom Skipper
Hermann
und seinem 54 Jahre alten Holzboot
Torsten

Re: Wie Plankennähte dichten

Beitrag von Torsten » Do 16. Apr 2015, 19:39

Kalfatern und abschließendes Versiegeln der Naht mit Pantera ist eine Möglichkeit. Ich habe im vorletzten Winter nicht Pantera sonder Bitumenspachtel genommen. Das Zeug bleibt zähelastisch und dichtet perfekt ab. Hab ich dieses Jahr wieder gemacht.
Vor dem Zuwasserlassen spachtel ich das U-Schiff an dem einen oder anderen Plankenstoß noch mit Fassdichte.
Und wenn man eine Woche vor dem Zuwasserlassen mit allen Arbeiten am U-Schiff fertig ist kann man schon mal von innen das Schiff im Unterwasserbereich anfeuchten, wirkt Wunder was den verminderten Wassereintritt betrifft.

Übrigens es geht nicht nur um die Dichtigkeit der Plankenstöße, sondern in erster Linie um den Druck der Plankenstöße aufeinander, um die Festigkeit des gesamten Rumpfaufbaues zu gewährleisten. Nur der hohe Plankendruck der Planken aufeinander verschafft Dir einen stabilen Rumpfverbund.

Gruß
Torsten
hermann.l
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Re: Wie Plankennähte dichten

Beitrag von hermann.l » Fr 17. Apr 2015, 19:31

Moin Torsten.
Bitumenspachtelkitt von Toplicht habe ich nach dem kalfatern mit Werg genommenen ,
wenn ich auf die Schmiererei mit heißem Pech keine Lust hatte. Danach hatte ich nie mehr
Lust auf Pech. Der Vorteil von Bituspachtel ist , dass die Fugen nicht klinisch rein sein
müssen. Auch ein Vorteil. Vor allem , wenn ich im Watt stehend kalfatert habe.
Musste gelegentlich sein , wenn es beim Trocken fallen mal kräftig gepoltert hat.
Daher ist der Bituspachtel für mich in dem Anwendungsbereich erste Wahl (gewesen) .
Jetzt ausschließlich Baumwolle und Pantera. Dazu musste aber jede Fuge peinlich
genau gereinigt und entfettet werden. Unmengen Aceton habe ich da verbraucht.
Gruss Hermann
Gruß vom Skipper
Hermann
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j.sch.
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Re: Wie Plankennähte dichten

Beitrag von j.sch. » Di 19. Mai 2015, 11:54

Hallo an alle, ich hab meine Baustelle (15er) jetzt "Kieloben" liegen gehabt und konnte mir die Plankenstöße genau anschauen. Es war so eine Art Pappe drin, kein Wunder wenn es immer nach innen genässt hatte ;-)
Die Stöße habe ich 3 mm breit und auch so tief ausgefräst und MS-Polymer aus der Kartusche eingepresst und verspachtelt. Bis jetzt macht es einen guten Eindruck, mal abwarten wies am Ende der Saison ausschaut.

Viele Grüße aus LEipzig, Jens.
Viele Grüße aus Leipzig, Jens.
hermann.l
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Re: Wie Plankennähte dichten

Beitrag von hermann.l » Sa 14. Nov 2015, 09:26

@ j.sch

Und wie sieht's am Ende der Saison aus ?
Gruß Hermann
Gruß vom Skipper
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wasserfest
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Re: Wie Plankennähte dichten

Beitrag von wasserfest » Mo 16. Nov 2015, 19:26

Hallo Hermann,

erst mal danke der Nachfrage.

Ich hatte die Plankennähte dann ja mit Sika abgedichtet.
Als wir das Boot ins Wasser gelassen haben sprudelte es doch an so einigen Stellen schon sehr stark. Ich habe den Eindruck das die Abdichtung mit Sika nur bedingt hilfreich war.
nach 2-3 Tagen ist das Holz dann aber so stark geqollen das es dicht wurde.
Nach einer Woche war alles klar.
Über die Saison war es dann ganz trocken also absolut super!

In sofern muss ich mir nun wohl überlegen die Problembereiche ggf doch in Teilen Auszuleisten um beim Zuwasserlassen ggf noch etwas weniger Eindringen an Wasser zu haben...

Grüsse chris
Pier
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Re: Wie Plankennähte dichten

Beitrag von Pier » Di 17. Nov 2015, 08:28

wenns mur mal eben drum geht die Zeit der Quellphase ( ins Wasser bis es dicht gequollen ist ) zu überbrücken ohne das der Kahn absäuft hilft auch Tesa-Malerklebeband ( aber nicht den billigen Sch. )
hab ich im letzten Jahr gemacht und funktioniert erstaunlich gut. Bitumenspachtelkitt hab ich auch schon verwendet und geht ebenfalls super zumal die Haftung auf fast jedem Untergrund sehr gut ist.
ahoi
Pier
manfjacob

Re: Wie Plankennähte dichten

Beitrag von manfjacob » Di 17. Nov 2015, 14:03

Hallo Chris,

ich hatte mal einen 30qm Jollenkreuzer gekauft. Er lag einige Jahre im Schuppen an Land. Der Jolli hatte den Ruf starkt zu lecken und wurde im Frühjahr regelmäßig am Strand gewässert, bis er dicht war. Das Boot lag weit weg von zu Hause, so dass ich mich nicht täglich drum kümmern konnte. Es gelang mir, das Boot ohne Tauchgang ins Waser zu bringen.
Folgendes hatte ich gemacht:
1. Das Boot mit 'verzeihe' Pommesfett von unten abgespachtelt (es sollte Rindertalg werden, war aber schon ausverkauft). Achtung, der Jolli, 2t Gewicht, wäre beim Slippen fast vom Trailer gerutscht!
2. Die Bilge mit Lappen und Plünnen ausgelegt und viel Wasser von innen drauf (1. Woche vor dem Absplippen). Die Wässerung einen Tag später wiederholt und Plastigplane drauf, damit möglichst wenig Wasser verdunstet.
3. Boot wurde geslippt
4. Von innen mit 2 Leuten Faßdichte in die Ritzen gedrückt, aus denen Wasser eindrang.
5. Vorher eine kleine automatische 12V elektrische Lenzpumpe installiert

Bei den lokalen Seglern hatten wir dafür Sympatiepunkte gesammelt.

Ich finde Faßdichte angenehmer als Ettan. Es ist lebensmittelecht, also riecht nicht und färbt nicht. Man kann es leicht wieder entfernen.


Viel Erfolg
Manfred
wasserfest
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Re: Wie Plankennähte dichten

Beitrag von wasserfest » Sa 21. Nov 2015, 17:33

Hallo Manfred,

hört sich ja lecker an Dein Bericht,
also so ähnlich habe ich es auch gemacht, eben nur mit Elan und in der Tat, wir hatten bei unseren nächsten in der Kajüte immer wieder das Gefühl in einer Räucherkammer zu schlafen.
Aber mit Waschbenzin bekommt man das Zeugs auch weg....

grüsse Chris
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