Langzeit-Erfahrungen: Korrosion von Kupfernieten, geölten Planken innen und aufgeplankten Booten

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danebrog

Langzeit-Erfahrungen: Korrosion von Kupfernieten, geölten Planken innen und aufgeplankten Booten

Beitrag von danebrog » Di 5. Mai 2015, 21:42

Hallo zusammen!

Ich gehe mit einem Bootskauf "schwanger" und bitte um Eure (jahrelangen) Erfahrungen:

1. Wie lange halten Kupfernieten (1930er Jahre)? Müssen sie irgendwann ausgetauscht werden und machen sie schwarze Verfärbungen im Holz ("nail sickness")?

2. Könnte man ein Boot mit Mahagoniplanken und Kupfernieten trotzdem "einfach so" mit dünnem Mahagonileisten aufplanken? Mit oder ohne Glas dazwischen?

3. Das Boot wurde innen über viele Jahre bzw. Jahrzehnte hinweg regelmäßig nur geölt. Der jetzige Eigner legt zum Vorquellen vor dem Einwassern nasse Tücher zwischen die Spanten, so dass es einen mittlerweile sehr dunklen, wachsartigen "Batz" gibt. Ist das - auch langfristig gesehen - eine gute Methode? Oder müßte das Zeug raus? Und wenn ja, wie???

Vielen Dank!


Viele Grüße
Dagmar
Torsten

Re: Langzeit-Erfahrungen: Korrosion von Kupfernieten, geölten Planken innen und aufgeplankten Booten

Beitrag von Torsten » Di 12. Mai 2015, 19:17

Hallo Dagmar,

kann nun mit Erfahrungen mit Kupfernieten meines Kielschwertkreuzers (Mahagoni auf Eiche) Baujahr 1956 dienen. Diese sind auch noch nach so vielen Jahren in keinster Weise angegriffen, rott , locker oder labil. Ich behaupte einmal das Nieten eine der festesten und dauerhaftesten Verbindungen überhaupt sind, schweißen kann man Holz ja nicht :-(

Ich öle (Weißöl) mein Boot im Innern im Ausmaß des Unterwasserbereiches auch nur, einmal drüber wenn das Boot aus dem Wasser gekommen ist (dann ist es noch dicht und das Öl läuft nicht durch die leicht geöffneten Plankenstöße nach außen). Eine Wachsschicht hat sich dort nicht gebildet, dunkel ist das Holz dort aber ebenfalls. Somit schätze ich persönlich ein, dass dies eine gute Methode ist das Holz zu konservieren ohne die Holzfasern innen zu verkleben.

Vor dem Einwassern ist es eine gute Methode das Schiff eine Woche vorher innen im Unterwasserbereich feucht/nass zu machen. Wirkt wirklich Wunder was den deutlich geringeren Wassereinbruch beim zu Wasser lassen angeht. Noch besser ist es wenn man warmes/heißes Wasser nimmt.

Gruß
Torsten
danebrog

Re: Langzeit-Erfahrungen: Korrosion von Kupfernieten, geölten Planken innen und aufgeplankten Booten

Beitrag von danebrog » Di 12. Mai 2015, 22:56

Hallo, Thorsten!

Die schwarzen Verfärbungen könnten natürlich auch von den Pfropfen kommen, die "arbeiten", so dass es zu Undichtigkeiten im Lack mit entsprechender Auswirkung kommt. Da müssen die armen Kupfernieten, die wohl seit Anbeginn im Verborgenen tapfer halten, garnicht schuld sein.

Der jetzige Eigner hat das Boot schon länger und wenn es innen tatsächlich regelmäßig/jährlich? geölt wurde, dürfte bereits ganz schön was zusammen gekommen sein. Mir fehlt da die Erfahrung bzw. etwas die Vorstellungskraft: Ein Teil des Öles mag einziehen, etwas wird sich - warum auch immer - verflüchtigen. Ist das Holz, und hier handelt es sich noch um das Originale, nicht irgendwann mal einfach gesättigt??

Wenn es aber hilft ...

Super! Vielen Dank, ich bin jetzt einen Schritt weiter!

Viele Grüße
Dagmar
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