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Sperrholzdeck schäften
Verfasst: Sa 30. Jul 2005, 18:52
von Thorsten
Hallo Experten,
habe bei meiner Schäre das alte Deck entfernt und will ein neues wie folgt aufbauen. 6 mm Sperrholz und 8-9 mm Lärcheleisten obenauf.
Bin jetzt aber beim Studieren eines Buches etwas stutzig geworden. Hier wird das Sperrholzdeck an den Stoßstellen geschäftet aber auch daraufhin gewiesen, daß im herkömmlichen Bootsbau das Sperrholz über den Decksbalken stumpf gestoßen wird. Mache mir jetzt Gedanken, ob es dann unter dem Stabdeck an diesen Stellen Festigkeitsprobleme geben könnte, die später zu Ablösungserscheinungen führen könnten. Habe bis jetzt nur die Hälfte des Decks belegt, könnte also nochmal ändern und Schäften. Hoffe ihr habt einen Rat. Danke
Re: Sperrholzdeck schäften
Verfasst: Mi 3. Aug 2005, 12:43
von Jochen Ruoff
Hallo Thorsten,
das Sperrholz brauchst Du nicht zu schäften.
Allerdings passt die Gesamtstärke Deines Decksaufbaus nicht zu den Bauvorschriften der
Klasse. 30er SK min. 18 mm
Gruß
Jochen
Re: Sperrholzdeck schäften
Verfasst: Mi 3. Aug 2005, 16:27
von Thorsten
Hallo Jochen,
ist eine 22-er. das Boot kennst Du (Tanja). Du hattest mir schon mal Bilder von deinem Boot und den Arbeiten gemailt. Mein altes Deck war aber nicht stärker. War halt nur Mahagoni gesägt und mit Leinen bespannt.
Wär das mit der Dicke dramatisch ?
Ist aber noch nichts angebrannt, hab nur die Leisten für das Schandeck schon zugehobelt. Den Rest noch nicht.
Wie sieht dein Boot eigentlich jetzt fertig aus?
Gruß Thorsten
Re: Sperrholzdeck schäften
Verfasst: Do 4. Aug 2005, 11:29
von Jochen Ruoff
Ich guck mal in den Bauvorschriften für den 22er.
Fotos von Kinano mail ich Dir.
Gruß
Jochen
Re: Sperrholzdeck schäften
Verfasst: Do 4. Aug 2005, 12:29
von Thorsten
Danke Jochen,
daß wäre prima.
Gruß Thorsten
Re: Sperrholzdeck schäften
Verfasst: Do 4. Aug 2005, 16:54
von Jochen Ruoff
Hallo Thorsten,
die Bauvorschriften sagen 16 mm stärke für das Deck. Sind allerdings die Bauvorschriften von 1925. Dein Boot ist denke ich älter. Also mach Dir keinen Kopf. Die Bauvorschriften von 1920 bis 25
sehen geringere Abmessungen vor. Ich habe da aber leider nichts Schriftliches
Die mittlere Schandecksbreite wird mit 95 mm angegeben. Hab aber auch schon einen 30er mit nur 50 mm Schandeck und Meßbrief gesehen.
Gruß
Jochen
Re: Sperrholzdeck schäften
Verfasst: Mo 8. Aug 2005, 13:17
von ulli
Hallo, Thorsten
Wenn Du die Sperrholzplatten stumpf stößt, mußt du auf jeden Fall peinlich darauf achten, die Stöße sehr gut zu versiegeln, evtl. mit Epoxi. Die Stirnseite von Sperrholz verhält sich nicht anders als die von Vollholz was die Vorliebe zur Wasseraufnahme betrifft.
Wir haben aus diesem Grund die Sperrholzplatten unseres Aufbaudachs (2 Lagen 5mmm, eine Lage längs, eine quer) mit einem ca. 20 mm breiten Schaft versehen, mit Epoxi verklebt und durch den Schaft mit dem Decksbalken verschraubt. Die Schrauben haben wir anschlißend wieder entfernt. Ein breiterer Schaft wäre sicherlich wünschenswert, ist aber bei einer 5mm-Platte schlecht möglich (Standard-Schaftlänge normalerweise 1:8). Auf diese Weise baut man quasi in situ ein formverleimtes Aufbaudach.
Da man im Gegensatz zu einem Bootsbauer weniger ökonomischen Zwängen im Sinne von Zeit ist Geld ausgesetzt ist

, würde ich diesen zusätzlichen Aufwand auch und vor allem bei einem Deck betreiben. Man handelt sich damit weniger Feuchtigkeitsfallen ein. Evtl. könnte man anstelle des spröden Epoxis gut klebende flexible PU-Kleber wie z.B. Pantera verwenden, vor allem bei verwindungsfreudigen Rümpfen.
Gruß
ulli