Deck vom 15er Holzjolli

JensP
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Re: Deck vom 15er Holzjolli

Beitrag von JensP » Do 17. Nov 2016, 10:41

Hallo Jens,

ein Bild von Deinem Deck wäre sicher schön, ansonsten kann ich mich dem Rat der anderen nur anschließen: es hilft nur ordentliches Lackieren. Bei Deinem Deck, das offenbar doch "beweglich" ist, wäre eine Behandlung mit Epoxi nicht gut, weil Epoxi wirklich sehr solide und feste Verbünde benötigt - außerdem ist das meiste Epoxi nicht UV-beständig und jene, die es sein sollen, naja...

Epoxi und auch 2-Komponenten-Lacke (die wären eigentlich fürs Deck erste Wahl) dürften also für Dich nichts sein, so würde ich Dir das sorgsame Lackieren mit einem guten 1-Komponenten-Lack empfehlen. Ohne jetzt Werbung machen zu wollen, es ist eine Empfehlung aus meiner Erfahrung: Ich habe auf Mast und Baum (Sitka Spruce) den Epifanes Hartholzlacköl (heißt genau so) und dieser hat die Eigenschaft, wie alle 1-K-Lacke, doch etwas "weicher" zu sein und also bei Bewegungen der lackierten Oberfläche ausgleichend zu wirken. Außerdem ist er in der Verarbeitung schön, man kann Schicht auf Schicht lackieren, ohne nach jeder Schicht zwischenschleifen zu müssen (bei 20 Grad Celsius ist erst nach 72h ein Zwischenschliff nötig - vor der letzten Schicht aber solltest Du einen feinen Nass-Schliff machen, per Hand, 400er Papier). Allerdings hat er eine sehr zähe Konsistenz, es geht nur Pinseln und fürs Deck würde ich Dir nach sehr sorgsamen Schleifen (zuletzt 240er - 320er) mindestens 6 Schichten empfehlen (eher 8 bis 10). Und dann natürlich nach jeder Saison zwei, drei Schichten zur UV-Auffrischung (Anschliff mit 320er Papier). 1-K-Lacke haben zudem den Vorteil, dass man auch während der Saison kleien Schadstellen recht unproblematisch behandeln kann.

Herzlichst aus Dresden
Jens
arthur
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Re: Deck vom 15er Holzjolli

Beitrag von arthur » Fr 24. Feb 2017, 22:20

Nun. Im Datenblatt steht allerdings schon, daß Le Tonkinois aus Leinöl besteht...
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arthur
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Re: Deck vom 15er Holzjolli

Beitrag von arthur » Fr 24. Feb 2017, 22:22


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arthur
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Re: Deck vom 15er Holzjolli

Beitrag von arthur » Sa 25. Feb 2017, 14:35

naja der letzte Absatz bezüglich des "Nichtlesens von Büchern" wirkt ja schon heftig arrogant - oder...? So etwas braucht es doch nun wirklich nicht! Laßt uns lieber zu einem netten freundlichen Umgangston zurückkehren - diesen "oberlehrerhaften" Ton sollten wir da lassen, wo er herkommt...
bob57
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Re: Deck vom 15er Holzjolli

Beitrag von bob57 » Sa 25. Feb 2017, 17:58

Als erstes würdeich mal untersuchen, ob das Sperrholzdeck original ist oder nicht. Sollte man eigentlich am Übergang zum Deckshaus sehen können, denn falls nachgerüstet, hat man die Viertelleisten versetzen müssen.

Mein alter DDR - 20er hatte übrigens ebenfalls ein Stabdeck. Da ich den Erstbesitzer kennen gelernt habe, weiß ich, dass es von Beginn an über dem Stabdeck noch ein Leinendeck hatte, das später durch dünnes Sperrholz ersetzt wurde.

Zur Lackfrage:

Ich streiche ALLES Vollholz immer mit Tonkinois oder reinem Leinöl und bin da absolut zufrieden mit.

Hat den übergroßen Vorteil, dass die Schleiferei fast vollständig entfällt, da beide den Altauftrag anlösen und sich mit ihm vollflächig verbinden. Die zu ölenden Teile werden lediglich sorgfältig gereinigt, ganz zum Schluß mit einem alten Schleifschwamm und das reicht völlig.

Firnis verwende ich nicht.

Sperrholz ölen hat keinen Sinn, da muß lackiert werden.

Gruß vom
Bob

(Diplom-Improvisationsprofi)
j.sch.
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Re: Deck vom 15er Holzjolli

Beitrag von j.sch. » Do 9. Mär 2017, 11:45

Hallo an alle und vielen Dank für die Infos, Tipps und Hinweise.

Ich habe jetzt das Decksholz mit G4 "versiegelt", die Unebenheiten und kleinen Löcher mit schleifstaub und Epoxi ausgebessert und das gesamte eben geschliffene Deck mit dünnem Epoxid gestrichen. Heute wird nochmal nachgeschliffen, dann werde ich hellbeige bzw. cremeweis streichen. Damit habe ich die Ritzen zwischen den Decksleisten noch sichtbar, aber alles in einem hellen Ton.
Auch wenn dies so nicht den aktuellen Ansprüchen an eine richtige Restauration erfüllt, ich bin sehr zufrieden damit.

Das Unterwasserschiff ist und bleibt übrigens Holz, mit le Tonkinois gestrichen.
Auf meinem Kajütdach habe ich schon vor einigen Jahren dünn eine Glasgewebematte aufgelegt und mit Epoxid laminiert (oder wie auch immer das heisst). Darauf habe ich cremeweis gestrichen und eine Gardine (keine Blümchen, nur dieses 1mm-Quadratmuster) in den Lack eingelegt und dann nochmals gestrichen.
Ist eine Oberfläche geworden, die an einen Leinenüberzug erinnert. Mir gefällts !!!


Viele Grüße nochmal an alle, Jens.
Viele Grüße aus Leipzig, Jens.
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