Kielsanierung Folke Junior (KDY15) Tokyo - Vorbereitung neue Kielbolzen

Michael@Woodenboat
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Kielsanierung Folke Junior (KDY15) Tokyo - Vorbereitung neue Kielbolzen

Beitrag von Michael@Woodenboat » Sa 24. Feb 2018, 18:56

Guten Abend,

ich habe inzwischen die Kielbolzen und Bodenwrangen bei meinem Folke Junior entfernt.
Dabei ist insbesondere der hinterste Kielbolzen ca 1m lang und endet an der Unterseite des Stahlkiels.

Bevor ich nun das Boot vom Stahlkiel abhebe, habe ich mir Gedanken gemacht, wie ich später in das neue Totholz das Loch für die neuen Kielbolzen so bohren kann, dass ich wieder das Loch im Stahlkiel treffe....
(s. Fotos)

Meine Idee war eine Stahlstange durch das aktuelle Loch zu stecken und eine Führungsschiene aus Holz für den Bohrer zu bauen, so dass ich späte hoffentlich den richtigen Winkel finde.
(s. Fotos)

Macht das Sinn oder hat jemand eine bessere Idee ?
Vielen Dank
Michael
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helmsman-2

Re: Kielsanierung Folke Junior (KDY15) Tokyo - Vorbereitung neue Kielbolzen

Beitrag von helmsman-2 » So 25. Feb 2018, 21:09

Hallo Michael,

gute Frage.
Ich denke, dass Du selbst mit einer stabilen Vorrichtung wie von Dir vorgeschlagen das Loch im Ballast nicht genau treffen wirst. Der Bohrer muss ja nur eine halben Zentimeter oder einen Zentimeter verlaufen (und das würde ich bei dieser Länge nicht für unwahrscheinlich halten), dann triffst Du das Loch im Ballast nicht mehr.

Man sieht auf Deinen Bildern, dass der Ballast aus mehreren Hölzern geschichtet ist. Warum bohrst Du nicht die einzelnen Schichten genau nach dem Lochmuster im Eisenkiel oder in der Kielplanke und stapelst dann die Hölzer beim Verkleben mit Hilfe der Bolzen genau übereinander? Evtl. sogar direkt am Boot. Dann kannst Du auch mit den Kielbolzen (oder Dummy-Kielbolzen aus billigem Rundmaterial) gleich die einzelnen Schichten beim Verkleben zusammenziehen. Du kannst auch vor dem Verkleben die Form der einzelnen Lagen mit Schablonen genau herausarbeiten (evtl. auch mit der Bandsäge heraussägen, falls vorhanden) und dann im Stapel die stufig verlaufenden, senkrechten Seitenflächen einebnen, so dass eine strakende Fläche entsteht.

Gibt aber vielleicht auch noch bessere Möglichkeiten.

Viele Grüße und viel Erfolg und halte uns auf dem Laufenden, wie Du es machst und wie es dann geworden ist.

Klaus
Michael Ruck
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Re: Kielsanierung Folke Junior (KDY15) Tokyo - Vorbereitung neue Kielbolzen

Beitrag von Michael Ruck » Mo 26. Feb 2018, 09:43

hallo Michael
wenn der Bolzen an der Unterseite des Kiels endet, sollte es möglich sein von unten nach oben zu bohren und das Loch im Kiel als Führung zu nutzen
Gruß aus dem süden
Micha
fg-1064
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Re: Kielsanierung Folke Junior (KDY15) Tokyo - Vorbereitung neue Kielbolzen

Beitrag von fg-1064 » Mo 26. Feb 2018, 17:14

Moin zusammen,

das von Michael Ruck beschriebene System hat Leo Golden auch hier umgesetzt:
http://sampsonboat.co.uk/16-laminating- ... -projects/
...übrigens sehr informativ, was er dort immer veröffentlicht!

Grüße!
Jan
helmsman-2

Re: Kielsanierung Folke Junior (KDY15) Tokyo - Vorbereitung neue Kielbolzen

Beitrag von helmsman-2 » Mo 26. Feb 2018, 21:42

Hallo zusammen!

Ja, klasse Film von sampsonboat.co.uk.

Aber ich meine, dass es doch eine etwas andere Situation ist. In dem Film bohrt der Bootsbauer durch einen hohen Bleikiel oder Eisenkiel und schon gebohrtes Totholz (lange Führung) durch einen nur kurzen Balken. Noch dazu ist es relativ egal, wo bei dem Balken der Bohrer am Ende rauskommt, es wird ja ein neues Loch gebohrt.
Anders bei Michael. Hier ist die Bohrung im Kielbalken schon vorhanden und auch das Loch im Eisenballast. Dazwischen soll auf einer erheblichen Länge Totholz so durchbohrt werden, dass alle Löcher in einer Flucht liegen. Das ist m.E. ein mit normalen Mitteln nicht zu erreichendes Ziel.

Auch der Eisenkiel als Führung ist viel zu kurz.

Ich sehe eigentlich nur die Möglichkeit, die Lagen einzeln zu durchbohren wie schon oben beschrieben.

Klaus
Andre R363

Re: Kielsanierung Folke Junior (KDY15) Tokyo - Vorbereitung neue Kielbolzen

Beitrag von Andre R363 » Di 27. Feb 2018, 11:29

Hallo,
die alten Löcher zu treffen halte ich bei dem dicken Totholz für unmöglich.

Wenn der Kiel aus Eisen ist (kein Guss, obwohl es auch damit geht)
würde ich die Löcher verschließen und alles komplett neu von oben bohren.
Natürlich so, daß man neben den alten Löchern im Kiel reinbohrt.
Alles andere ist Flickwerk und wird kein befriedigendes Ergebnis liefern.

Gruss
Andre
helmsman-2

Re: Kielsanierung Folke Junior (KDY15) Tokyo - Vorbereitung neue Kielbolzen

Beitrag von helmsman-2 » Di 27. Feb 2018, 12:46

Hallo zusammen,

so ganz viele Positionen zu bohren gibt es m.E. nicht, wenn man oben durch die Bodenwrange gehen will, wie es ja sein soll.

Klaus
Andre R363

Re: Kielsanierung Folke Junior (KDY15) Tokyo - Vorbereitung neue Kielbolzen

Beitrag von Andre R363 » Di 27. Feb 2018, 14:11

Hallo,

man kann ja durch das Loch der Bodenwrange. Ist doch kein Problem.
Nur den Winkel etwas verändern. Dadurch bleibt das Loch in der Wrange wie es ist aber am unteren Ende kommt man dann versetzt zum alten loch wieder raus.
Gruss

Dedel
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Re: Kielsanierung Folke Junior (KDY15) Tokyo - Vorbereitung neue Kielbolzen

Beitrag von Dedel » Di 27. Feb 2018, 15:50

Moin Moin
Ich würde wie Klaus beschrieb einzelne Bohrungen durch die neuen Eichen Schichten machen. Evtl. im Duchmesser 2-5mm kleiner. Dann mit eingebauter Wrange von oben und unten(wenn möglich)
in Schritten auf Endmaß Bohren. Ich habe bei unserem Folke "Lill" die letzten 2mm mit einer verlängerten verstellbaren 20mm Reibahle von Hand auf Endmaß gebracht. Bei den Bolzen wo ich das Gefühl hatte sie sind nicht so gut geworden, oder wo der Rost die alte Kielplanke gerissen hatte, habe ich mit Trennwachs beschichtete Pilotbolzen mit Epoxid eingesetzt und anschließend am nächsten Tag mit der Reibahle nachgearbeitet.
Viel Erfolg
Detlef
André bauer
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Re: Kielsanierung Folke Junior (KDY15) Tokyo - Vorbereitung neue Kielbolzen

Beitrag von André bauer » Mi 28. Feb 2018, 11:17

Moin,

in Schritten auf Enddurchmesser bohren wird mit Holzbohrern nicht gehen weil die ja bekanntlich durch die Spitze geführt werden.
Metallbohrer in großen Längen sind aber zu bekommen.
Bei der Anzahl der Holzlagen muss zwischen Bohrerauslenkung und Messfehlern abgewogen werden.
Ideal wäre eine Pilotbohrung in einzelnen Schichten, dann wird das Holz am Schiff montiert und gebohrt.
Ich stelle mir einen Bohrer vor der vom Schlösser eine Pilotstange auf die Spitze bekommt.
Die Stange muss dünner sein als die Pilotbohrung, damit Messfehler und somit Absätze zwischen den einzelnen Schichten ausgeglichen werden können.
Im Ballast wird die Pilotstange durch einen möglichst winkelgenau eingesetzten Stahlring oder sogar ein Kugellager geführt.
Da ein Kugellager zu niedrig ist um es winkelgenau einzusetzen, müsste es mit einer stabilen Stahlhülse eingesetzt werden.
Die Hülse kann mit etwas Epoxi fixiert werden.
Das Ganze funktioniert natürlich erst ab einem gewissen Durchmesser. Wenn die Pilotstange wie ein Lämmerschwanz rumwabert, ist wenig gewonnen.

Ein Winkelbohrständer leistet auch gute Dienste bei der Führung des Bohrers durch die einzelnen Schichten.
Allerdings muss der Winkel stufenlos einstellbar sein, bei der Länge reicht ein halbes Grad Abweichung.
Die Ermittlung des richtigen Winkels von der Kielsohle auf die Totholzschichten ist noch ein anderes Ding.
Man sollte sich nicht darauf verlassen dass die OK der Kielsohle parallel zur UK ist und damit identisch zum Bohrwinkel.


Gruß,
André
Gruß,
André

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