Kielbolzen wooooo?

Liese
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Kielbolzen wooooo?

Beitrag von Liese » Di 1. Mai 2018, 11:24

Moin,

ich mache gerade ein paar Arbeiten an meinem Folkeboot, was ich seit kurzem habe.
Das Deck muss komplett neu, einige Decksbalken, Kajütenaufbau, einige Spanten, diewerse Planken müssen gewechselt werden und der Spiegel auch noch.
Jetzt wollte ich zwei/drei Kielbolzen ziehen und nachsehen ob ich lieber alle erneuern sollte. Das kleine Problem was ich habe, ich finde keine seitlichen Taschen oder irgend ein Loch von unten um die Bolzen zu ziehen.
Gibt es eventuell noch eine weitere Möglichkeit, wie die Bolzen im Kiel festsitzen. Ich hoffe mal nicht, dass sie mit einem Gewinde hineingedreht sind.

Vieleicht hat ja jemand eine Idee von euch :)

Danke vorab für die Info.
Gruß Tony
Dedel
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Re: Kielbolzen wooooo?

Beitrag von Dedel » Di 1. Mai 2018, 13:11

Moin Tony
Was hast Du denn schon probiert?
Kiel abgeschliffen? Mit dem Spitzen Maurerhammer mal ordentlich drauf rumgeprügelt bis evtl. Beton abplatzt? Oder die Hammerspitze in Eiche versinkt.

Gruß
Detlef
Liese
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Re: Kielbolzen wooooo?

Beitrag von Liese » Di 1. Mai 2018, 15:08

Also, mit der Schrubscheibe habe ich einen größeren Bereich bis aufs
blanke Metall frei gelegt, von der Seite und von unten.
Nix aber auch garnichts hab ich gefunden.

Komisches Teil.
Dedel
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Re: Kielbolzen wooooo?

Beitrag von Dedel » Di 1. Mai 2018, 16:45

Hallo Tony,
Gibt es Informationen über die Bauwerft, Segel/Baunummer oder Baujahr?

Gruß Detlef
Liese
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Re: Kielbolzen wooooo?

Beitrag von Liese » Di 1. Mai 2018, 19:05

....ich habe gerade mal nach gesehen, das Boot kommt von der Werft ,,Carl Overmann,, aus Langeland/Rudköbing DK.
Die Werft gab es nur vom 10.03.1988 - 09.06.1997 dann ist das Folke wohl noch nicht so alt.
Das genau Bj. weis ich leider nicht.
Auf dem Segel steht die Nummer GER 330, unter der Nummer habe ich noch ein anderes
Folke gefunden also sagt die Nummer bei mir nicht so viel aus.

Warscheinlich werde ich wohl die Kielbolzen von innen komplett lösen und den Kiel langsam
ablassen und dann schau ich mal weiter.

Wat mut dat mut :)

Gruß Tony
Dedel
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Re: Kielbolzen wooooo?

Beitrag von Dedel » Di 1. Mai 2018, 21:05

Puh
Wenn es aus der Werft innerhalb des angegebenen Zeitraum gebaut wurde, ist es aber sehr schlecht behandelt, oder aus sehr minderwertigen Materialien gebaut worden.
Folkeboote wurden für 30 Jahre Lebenszeit konstruiert. Das war in den 1940ern.
Viele Boote sind mittlerweile deutlich älter.
Evtl. Gibt es eine Nr. An der Wrange unter dem Niedergang.
Gruß
Detlef
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Re: Kielbolzen wooooo?

Beitrag von Liese » Sa 14. Jul 2018, 21:04

Moin Dedel,
an den Wrangen steht leider nix.
Ich habe aber den Kiel jetzt abgenommen und mir ist aufgefallen
das die Kielbolzen tatsächlich in den Kiel geschraubt sind.
Dort wo ich die Kielbolzen durchgeschnitten habe, fängt schon das
Gewinde an.
Da hätte ich ja lange nach irgendwelchen Taschen oder Löcher
suchen können :)
Liese
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Re: Kielbolzen wooooo?

Beitrag von Liese » Sa 14. Jul 2018, 21:09

Moin
bei Mir sind die Kielbolzen eingedreht. Kein Wunder das ich
keine Taschen oder Löcher finde :))
Liese
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Re: Kielbolzen wooooo?

Beitrag von Liese » So 15. Jul 2018, 12:33

Moin Detlef,
ich habe den Kiel jetzt abgenommen. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Bolzen in den Kiel eingeschraubt sind.
Die Kielbolzen habe ich alle durch geschnitten. Das Gewinde fängt kurz über dem
Schnitt an. Deswegen habe ich auch keine Taschen oder Löcher am Kiel gefunden.
Jetzt wird es ein Spass die Rückstände auszuholen.

Was ich jetzt überlege ist, ob ich wieder Stahlbolzen hinein schraube. Es ist ja bestimmt ein mega Aufwand die Löcher durch zu bohren und von unten dann zu kontern, hmmm....

Gruss Tony
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André bauer
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Re: Kielbolzen wooooo?

Beitrag von André bauer » So 15. Jul 2018, 20:08

Moin Tony,

das is aber 'n teurer Spaß die Kielbolzen kurzerhand abzusägen.
Wenn auch von unten nix zu sehen war, sind die Bolzen von oben in den Kiel geschraubt oder was bei modernen Bleikielen üblich ist: Die Bolzen sind im Blei schlicht und einfach eingegossen.
Bei dem wahrscheinlichen Baujahr durchaus möglich, in dem Fall musst Du Dir was einfallen lassen.
Eingegossene Bolzen sind meist über ein Stahlgestell im Inneren des Ballasts miteinander verbunden oder haben mindestens große angeschweisste Stahlplatten als Kopf.
Blei ist sehr weich und braucht große Flächen um die Kräfte abzufangen.
Wenn es ein Gusseisenballast ist, was mich sehr wundern würde bei dem Baujahr, sind die Bolzen nicht eingegossen, sondern geschraubt.

Jetzt steht ein Test an, ob Blei oder Gusseisen. Vielleicht weißt Du das auch schon.
Gusseisen ist magnetisch, Blei nicht.

Ist es Eisen, musst Du Linksgewinde schneiden in den Bolzenresten und versuchen ob sie damit rauskommen.
Tagelange oder wochenlange Vorbehandlung mit Kriechöl zur Rostlösung im Gewinde ist anzuraten.
Das Linksgewinde darf nicht zu groß sein, dann dreht der Bolzen ab.
Ist es zu klein, dreht die eingedrehte Linksschraube ab...
Rechtsgewinde würde sich beim Ausschrauben des Bolzens wieder lösen, weil die gleiche Gewinderichtung wie der alte Bolzen.

Ist es Blei, bekommst Du die Bolzen nicht zerstörungsfrei aus dem Ballast raus, wenn tatsächlich keine Taschen oder so zu sehen sind.
Für den Fall würde ich mich mit dem Gedanken vertraut machen, einen neuen Ballast gießen zu lassen.
Selber gießen geht auch, ist aber viel Arbeit, setzt einiges an Knowhow voraus (Blei schrumpft erheblich beim Erkalten, der alte Ballast kann daher nur bedingt mit der richtigen Zugabe Vorlage für die Gussform sein)

Allzu teuer dürfte ein neuer Ballast in dem Fall nicht werden, schließlich ist das Material zum größten Teil vorhanden. So müsstest Du nur die Arbeit und das Blei zahlen, welches zusätzlich nötig wird.

Gruß,
André
Gruß,
André

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