Kielsanierung Folke Junior (KDY15) Tokyo - Leiste zwischen Kielbohle und Totholz
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Kielsanierung Folke Junior (KDY15) Tokyo - Leiste zwischen Kielbohle und Totholz
Moin,
ich habe bei meinem Folke Junior inzwischen den alten Kiel (Totholz und Eisenkiel) komplett entfernt.
Dabei zeigte sich, dass unterhalb der eigentlichen Kielbohle (die glücklicherweise OK ist) eine 15 mm starke Leiste war, die bündig mit der Unterkante der untersten Planke (heißt glaube ich Kielgang) abschloss. Diese Leiste war weich und ich musste sie entfernen.
Die Leiste ist mittschiffs 99mm breit zwischen den Planken, am Heck 23 mm und natürlich nach hinten gebogen. Da die Leiste im Durchschnitt X-förmig ist (siehe Fotos) kriege ich einen Ersatz nicht in einem Stück zwischen die Planken.
Mein bester Tipp aktuell ist, zwei kleine Dreiecks-Leisten zu machen und diese unter die Kanten der Planken zu schieben und dann eine weitere trapezförmige Leiste abschliessend zur Plankenunterkante.
Gibt es besser Ideen ? Muss ich den kleinen Hohlraum, den die überstehende Planke bildet überhaupt schliessen (ca 5mm breit)?
Wie kriege ich die Leiste gebogen, wenn ich bisher nicht vorhatte, eine Dampfbox zu bauen ?
Wenn ich aus einem Stück Dachrinne eine kleine Wanne mache und diese mit kochendem Wasser fülle - kriege ich darin die Leiste weich zum biegen ?
Vielen Dank für Eure Hilfe
Michael
ich habe bei meinem Folke Junior inzwischen den alten Kiel (Totholz und Eisenkiel) komplett entfernt.
Dabei zeigte sich, dass unterhalb der eigentlichen Kielbohle (die glücklicherweise OK ist) eine 15 mm starke Leiste war, die bündig mit der Unterkante der untersten Planke (heißt glaube ich Kielgang) abschloss. Diese Leiste war weich und ich musste sie entfernen.
Die Leiste ist mittschiffs 99mm breit zwischen den Planken, am Heck 23 mm und natürlich nach hinten gebogen. Da die Leiste im Durchschnitt X-förmig ist (siehe Fotos) kriege ich einen Ersatz nicht in einem Stück zwischen die Planken.
Mein bester Tipp aktuell ist, zwei kleine Dreiecks-Leisten zu machen und diese unter die Kanten der Planken zu schieben und dann eine weitere trapezförmige Leiste abschliessend zur Plankenunterkante.
Gibt es besser Ideen ? Muss ich den kleinen Hohlraum, den die überstehende Planke bildet überhaupt schliessen (ca 5mm breit)?
Wie kriege ich die Leiste gebogen, wenn ich bisher nicht vorhatte, eine Dampfbox zu bauen ?
Wenn ich aus einem Stück Dachrinne eine kleine Wanne mache und diese mit kochendem Wasser fülle - kriege ich darin die Leiste weich zum biegen ?
Vielen Dank für Eure Hilfe
Michael
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Re: Kielsanierung Folke Junior (KDY15) Tokyo - Leiste zwischen Kielbohle und Totholz
Hallo Michael,
Dein Vorschlag mit den beiden Dreiecksleisten ist sicher eine Möglichkeit. Die Dreiecksleisten sollten dann mit dem trapezförmigen Brett verklebt werden.
Alternativ würde ich die „Leiste“, wie Du sie bezeichnest, evtl. zweiteilig herstellen, also in der Mittellinie geteilt. Dann würde ich sie beim Einbau an dieser Mittellinie mit Epoxidharz verkleben.
Es könnte allerdings sein, dass man mit einem senkrechten Teilungsschnitt die zweite Hälfte der Leiste nicht ohne Probleme an die vorgesehene Stelle bekommt. Als Abhilfe könnte man den Teilungssschnitt unter einem Winkel, von sagen wir mal 20°oder 30° (eigentlich egal) sägen. Dieser Schnitt müsste auch nicht genau mittig liegen. Dann muss zuerst das Stück der einen Seite eingesetzt werden, danach das der anderen Seite. Auch hier sollte die Schnittfläche verklebt werden.
Wegen der Biegung würde ich mir mal keine Sorgen machen. Wenn der Kiel nicht extrem gekrümmt ist, was ich vermute, kriegst Du die „Leiste“, die ja nur 15 mm dick ist, sicher einfach eingebogen. Mit (Edelstahl-)Spax kann man sie dann noch an den Kielbalken hinziehen, später drückt der Kiel dann die Leiste gegen den Kielbalken.
Den Hohlraum über den Planken würde ich nicht hohl lassen. Dort wäre immer Wasser drin und damit Gammel. Es ist überhaupt die Frage, was zwischen jeglicher Fügefläche, so auch zwischen Deiner „Leiste“ und dem Kielbalken sein soll. Wasser ist die schlechteste Lösung. Früher hat man da Bleiweiss oder Bleimennige reingestrichen, das gibt es heute nicht mehr. Ich tendiere dazu, solche Stellen mit Epoxidharz zu verkleben. Hat aber auch Nachteile, z.B. dass man es nicht mehr demontieren kann.
Viel Erfolg
Klaus
Dein Vorschlag mit den beiden Dreiecksleisten ist sicher eine Möglichkeit. Die Dreiecksleisten sollten dann mit dem trapezförmigen Brett verklebt werden.
Alternativ würde ich die „Leiste“, wie Du sie bezeichnest, evtl. zweiteilig herstellen, also in der Mittellinie geteilt. Dann würde ich sie beim Einbau an dieser Mittellinie mit Epoxidharz verkleben.
Es könnte allerdings sein, dass man mit einem senkrechten Teilungsschnitt die zweite Hälfte der Leiste nicht ohne Probleme an die vorgesehene Stelle bekommt. Als Abhilfe könnte man den Teilungssschnitt unter einem Winkel, von sagen wir mal 20°oder 30° (eigentlich egal) sägen. Dieser Schnitt müsste auch nicht genau mittig liegen. Dann muss zuerst das Stück der einen Seite eingesetzt werden, danach das der anderen Seite. Auch hier sollte die Schnittfläche verklebt werden.
Wegen der Biegung würde ich mir mal keine Sorgen machen. Wenn der Kiel nicht extrem gekrümmt ist, was ich vermute, kriegst Du die „Leiste“, die ja nur 15 mm dick ist, sicher einfach eingebogen. Mit (Edelstahl-)Spax kann man sie dann noch an den Kielbalken hinziehen, später drückt der Kiel dann die Leiste gegen den Kielbalken.
Den Hohlraum über den Planken würde ich nicht hohl lassen. Dort wäre immer Wasser drin und damit Gammel. Es ist überhaupt die Frage, was zwischen jeglicher Fügefläche, so auch zwischen Deiner „Leiste“ und dem Kielbalken sein soll. Wasser ist die schlechteste Lösung. Früher hat man da Bleiweiss oder Bleimennige reingestrichen, das gibt es heute nicht mehr. Ich tendiere dazu, solche Stellen mit Epoxidharz zu verkleben. Hat aber auch Nachteile, z.B. dass man es nicht mehr demontieren kann.
Viel Erfolg
Klaus
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Re: Kielsanierung Folke Junior (KDY15) Tokyo - Leiste zwischen Kielbohle und Totholz
Moin,
eine Fuge auf Mitte Schiff zu legen ist keine gute Idee.
Die Kielbolzen arbeiten und können die Fuge sprengen.
Ansonsten stimme ich Klaus zu.
Aber auch die Variante mit den seitlichen Leisten hat einen Nachteil: Eiche klebt sich ja nicht so besonders toll.
Die Klebefläche wäre bei senkrechter Fuge sehr klein. Schäften ist hier sehr aufwändig.
Die Kielplanke lässt sich wegen der Klinkerbauweise nicht entfernen.
Ich sehe 2 Möglichkeiten:
Den Überstand der Kielplanke weghobeln, dann lässt sich das Totholz (die Leiste) einfach anpassen
oder das Totholz aus Furnier einzeln aufbauen und jede Lage in 2 immer versetzten Teilen kleben.
Furnier gibt es in 2,5 mm, manchmal auch stärker. Viel dünner würde ich nicht nehmen.
Grüße,
André
eine Fuge auf Mitte Schiff zu legen ist keine gute Idee.
Die Kielbolzen arbeiten und können die Fuge sprengen.
Ansonsten stimme ich Klaus zu.
Aber auch die Variante mit den seitlichen Leisten hat einen Nachteil: Eiche klebt sich ja nicht so besonders toll.
Die Klebefläche wäre bei senkrechter Fuge sehr klein. Schäften ist hier sehr aufwändig.
Die Kielplanke lässt sich wegen der Klinkerbauweise nicht entfernen.
Ich sehe 2 Möglichkeiten:
Den Überstand der Kielplanke weghobeln, dann lässt sich das Totholz (die Leiste) einfach anpassen
oder das Totholz aus Furnier einzeln aufbauen und jede Lage in 2 immer versetzten Teilen kleben.
Furnier gibt es in 2,5 mm, manchmal auch stärker. Viel dünner würde ich nicht nehmen.
Grüße,
André
Gruß,
André
V98 Seebrise
www.bauer-naval-design.de
www.v98-seebrise.de (noch nicht umgezogen)
André
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Re: Kielsanierung Folke Junior (KDY15) Tokyo - Leiste zwischen Kielbohle und Totholz
Vielen Dank für die Tipps !
Mir wurde zum Kleben von Eiche BEKO Fibcon PU-Faserleim empfohlen.
Wie ist Eure Meinung dazu ?
Viele Grüße
Michael
Mir wurde zum Kleben von Eiche BEKO Fibcon PU-Faserleim empfohlen.
Wie ist Eure Meinung dazu ?
Viele Grüße
Michael
Re: Kielsanierung Folke Junior (KDY15) Tokyo - Leiste zwischen Kielbohle und Totholz
Moin André,
ich glaube, Du siehst das alles zu theoretisch. Ich würde persönlich die Garantie dafür übernehmen, das die Plankenfuge nicht reisst, wenn sie in der Mitte geklebt ist.
Wenn man Leisten oder Bretter parallel zur Faser klebt, braucht man keine Schäftlänge. Der Kleber hat die Festigkeit von Holz. Nur wenn man zwei Hölzer quasi stirnseitig zusammenkleben will, muss man schäften. Und durch die Schäftung klebt man dann ja auch wieder (annähernd) parallel zur Faser. Eine parallele Verklebung zweier Leisten oder Bretter ist eigentlich eine Schäftung mit unendlich kleinem Schäftwinkel (also ideal).
Wie Du das mit dem Abhobeln der Kielplanke meinst, habe ich nicht verstanden.
Die Idee mit den Furnierlagen ist zwar theoretisch machbar, aber ich glaube praktisch sehr aufwendig.
Klaus
ich glaube, Du siehst das alles zu theoretisch. Ich würde persönlich die Garantie dafür übernehmen, das die Plankenfuge nicht reisst, wenn sie in der Mitte geklebt ist.
Wenn man Leisten oder Bretter parallel zur Faser klebt, braucht man keine Schäftlänge. Der Kleber hat die Festigkeit von Holz. Nur wenn man zwei Hölzer quasi stirnseitig zusammenkleben will, muss man schäften. Und durch die Schäftung klebt man dann ja auch wieder (annähernd) parallel zur Faser. Eine parallele Verklebung zweier Leisten oder Bretter ist eigentlich eine Schäftung mit unendlich kleinem Schäftwinkel (also ideal).
Wie Du das mit dem Abhobeln der Kielplanke meinst, habe ich nicht verstanden.
Die Idee mit den Furnierlagen ist zwar theoretisch machbar, aber ich glaube praktisch sehr aufwendig.
Klaus
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Re: Kielsanierung Folke Junior (KDY15) Tokyo - Leiste zwischen Kielbohle und Totholz
Ich habe die Variante "Überstand Kielplanke Weghobeln" so verstanden, dass die inneren Kanten der beiden Kielplanken abgehobelt werden. Damit hätte dann die Leiste eine Rechteck-Form.
Da die Kielplanken noch gut sind, tue ich mich mit der Variante allerdings emotional etwas schwer ...
Ich werde die Varianten einmal testen.
Vielen Dank
Michael
Da die Kielplanken noch gut sind, tue ich mich mit der Variante allerdings emotional etwas schwer ...
Ich werde die Varianten einmal testen.
Vielen Dank
Michael
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Re: Kielsanierung Folke Junior (KDY15) Tokyo - Leiste zwischen Kielbohle und Totholz
Hallo Klaus,
ich bin sicher, dass das nicht zu theoretisch ist.
Man würde ja auch keine Bodenwrange senkrecht verleimen um auf die Stärke zu kommen.
Gruß,
André
ich bin sicher, dass das nicht zu theoretisch ist.
Man würde ja auch keine Bodenwrange senkrecht verleimen um auf die Stärke zu kommen.
Gruß,
André
Gruß,
André
V98 Seebrise
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André
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Re: Kielsanierung Folke Junior (KDY15) Tokyo - Leiste zwischen Kielbohle und Totholz
Moin André,
kurze Rückmeldung - ich habe Deine Idee aufgegriffen und mir 6cm breite und 4mm starke Leisten aus Eiche gesägt.
Die habe ich dann in 3-4 Schichten versetzt in den an der breitesten Stelle 9cm breiten Hohlraum "laminiert".
Das hat gut funktioniert und man konnte die Leisten gut einpassen.
Viele Grüße
Michael
kurze Rückmeldung - ich habe Deine Idee aufgegriffen und mir 6cm breite und 4mm starke Leisten aus Eiche gesägt.
Die habe ich dann in 3-4 Schichten versetzt in den an der breitesten Stelle 9cm breiten Hohlraum "laminiert".
Das hat gut funktioniert und man konnte die Leisten gut einpassen.
Viele Grüße
Michael