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von bob57 » Sa 3. Nov 2018, 11:33
Moin,
Daumennagelgroß ist schon ziemlich viel. Aber
- annähernd sämtliche DDR_Jollis haben Kiefer - Masten und ich habe noch keinen einzigen gesehen, der astfrei war.
- Wenn dein Mast 20 Jahre alt ist und sämtliche Äste noch fest drin sind, dann werden sie es vermutlich auch noch weitere 20 Jahre bleiben. Das Holz sollte sich so sehr nicht mehr verändern.
- Wenn du eine hist. Schäre mit Peitschenmast segeln würdest, der Mast sich also stark in verschiedene Richtungen biegt, hätte ich evtl. Bedenken, im vorliegenden Fall aber nicht.
Zur Technologie:
Ob die Äste fest bleiben, ist eine Frage der Spannung, die das umliegende Holz erzeugt.
- Die ist umso grösser, je enger die Jahrringe sind und
- je dicker das Holz ist. Letzteres ist bei einem Kastenmast nicht allzu viel.
Entscheidend ist weiterhin, ob das Brett aus dem Kern oder aus dem Splint geschnitten wurde. Kernholz hat wesentlich höhere Festigkeit, entsprechend fester sitzen die Äste im Holz.
Wären die Bretter für den Mast aus dem Splint geschnitten, wäre der längst in Torf übergegangen, da sich Zellulose schneller zersetzt als Lignin.
Was den Gammel angeht - der ist schwarz und in der Form ungeordnet - so wie Pilze nun mal wachsen. Äste sind braun und mehr oder weniger scharfkantig rund.
Gefährlich wirds, aber auch als deutlicher Hinweis für Gammel wertvoll: wenn es rings um die braunen Aststellen einen schwarzen Ring gibt - da hat definitiv der Pilz Fuß gefasst.
Also - wenn du ganz sicher sein willst, versuch doch einfach, die Äste aus dem Holz zu drücken. Wenn es dir gelingt, leimst du sie wieder ein und hast Ruhe.
Wenn es dir nicht gelingt, hast du ebenfalls Ruhe.
Oder du gehst mit ihnen so um wie mein Jagdhund mit Rindern:
"Ich sehe dich gar nicht, du siehst mich gar nicht, die Welt ist in Ordnung."
Übrigens, das Astholz ist dunkler, weil der Lignin - Anteil des Holzes deutlich höher ist.
Gruß vom
Bob
(Diplom-Improvisationsprofi)