Holzrumpf durch Leinöl "quellen" lassen

André bauer
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Re: Holzrumpf durch Leinöl "quellen" lassen

Beitrag von André bauer » Mi 21. Nov 2018, 22:38

Moin,

Jan hat absolut recht, das habe ich dieses Mal unterschlagen.
Ein ständiger Straßentransport ist für ein Holzboot auch keine gesundheitszuträgliche Sache...
Die Unebenheiten der Straße, Kurvenkräfte und andere schwächen die Verbindungen.

Gruß,
André
Gruß,
André

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arthur
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Re: Holzrumpf durch Leinöl "quellen" lassen

Beitrag von arthur » Fr 30. Nov 2018, 16:32

wer hat den Mumbitz erzählt, daß Leinöl zum quellen dienen soll?
Mann, Mann, das tut ja weh! Vielleicht sollte man sich mal entsprechende Literatur zulegen? Nikolaus - Weihnachten…?
Kopfschütteln...
evilknivel
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Re: Holzrumpf durch Leinöl "quellen" lassen

Beitrag von evilknivel » Fr 30. Nov 2018, 16:38

Von sollen hat keiner gesprochen man ließt nur das es das Holz auch zum quellen bringt. Das hab ich unteranderem hier im Forum gelesen. Und nein ich such das jetzt nicht raus.
Es soll ja auch Leute geben die Lernen und verstehen möchten und dazu statt ein Buch lieber das Forum befragen.
bob57
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Re: Holzrumpf durch Leinöl "quellen" lassen

Beitrag von bob57 » Sa 1. Dez 2018, 20:29

Moin,

Zunächst bitte ich dem nachstehenden link zu folgen:

https://www.befestigungsfuchs.de/blog/d ... -von-holz/

Ob Holz quillt oder nicht, ist also zunächst eine Frage des niedrigsten Wassergehaltes und danach erst eine Frage des Mediums, das es zum Quellen bringen soll.
Das geht mit Leinöl durchaus, nur dauert es vieeeeeeeel vieeeeeel länger, weil Leinöl erst bei wesentlich höheren Druckunterschieden in die Zellen eindringt.
Holz quillt nicht mehr, wenn der Wassergehalt (abhängig von Holzart und Dichte) gegen Null geht, wenn also kein Innendruck mehr existiert.

Der ts schreibt, der Rumpf seines Bootes bestehe aus Lärche. Das sollte unbedingt berücksichtigt werden bei der Planung fürs nächste Jahr, denn wie wir gelesen haben, arbeitet Lärche in einem wesentlich geringeren Maß, es quillt und schwindet langsamer als andere heimische Nadelhölzer.

Ich würde das Boot bis zum Frühjahr in Ruhe lassen. Da das Holz auf Grund des "Vorlebens" ziemlich trocken sein dürfte, ist nicht nur die Gefahr des Auffrierens nicht von der Hand zu weisen, vor allem holt man sich auf Grund der wechselnden Feuchte im zeitigen Frühjahr u.U. holzzersetzende Pilze ins Boot..
Etwa ab März würde ich nasse Jutesäcke in den Rumpf legen, um zu sehen, ob sich die Spalten überhaupt noch schließen.

Dazu würde ich mir mit Klebeband ein paar Probeflächen markieren und dann jeden 2. Tag mit dem Messchieber nachmessen.

Wenn das der Fall ist, würde ich es zunächst mal ohne weitere Behandlung ins Wasser legen, ein paar Wochen dort lassen und regelmäßig segeln, damit auch der Bereich über der Wasserlinie genug Feuchte abbekommt.

Kleiner Excurs:
Wenn man sein Boot regelmäßig im Süsswasser dichtquellen lässt, ist der Rott - vor allem in den Winkeln um die Spanten, Wrangen und den Schwertkasten - vorprogrammiert, macht man das im Salzwasser, wird das Zellinnenleben auf Grund des Salzgehaltes fast schon imprägniert.

Wenn das Boot nach ein paar Wochen wirklich dicht ist und auch nicht gleich beim ersten Sonnenstrahl die Schwindung wieder einsetzt, würde ich mir den Rumpf vornehmen und lackieren.






Gruß vom
Bob

(Diplom-Improvisationsprofi)
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