Refit-Fragen zu euren Erfahrungen; 20er Jollenkreuzer
Verfasst: So 7. Mär 2021, 13:57
Hallo liebe Freunde der klassischen Yachten!
Ich bin neu in eurem Forum und bringe gleich eine ganze Menge an Fragen mit, zu denen ich zwar viel gefunden habe, aber leider nie genau das was ich brauche.
Ich fange mal von Vorne an: Im vergangenen Herbst habe ich in meinem jugendlichen Leichtsinn beschlossen einen 20er Jollenkreuzer (1959, Vollholz Khaya-Mahagoni auf Eichenspanten, Teakstabdeck) mit meinem Vater und einigen von seinen Freunden vor der Verschrottung zu bewahren. Bisher läuft der Refit dank dem bekannten Buch “Holzboote” von Larsson auch ganz gut, allerdings stoßen wir jetzt auf Fragen die auch normale Tischler und Lackierer nicht ganz beantworten können. Zustand des Bootes bis jetzt: alles ausgebaut, Innen und Außen (mühsam da 4cm Klarlack in der Bilge für “Dichtigkeit” ) geschliffen.
Ich hoffe ihr könnt dazu einige Erfahrungen mit uns teilen - alles hilft und ich würde mich riesig freuen!
1. Holz: Es sind ca. 35 Spanten und 5 Bodenwrangen zu reparieren oder zu wechseln. Larsson bevorzugt dabei Esche vor Eiche (Säuregehalt und Schwundverhalten), aber es muss doch einen Grund haben weshalb Eiche so oft von Werften verwendet wurde, oder? - wieder Eiche oder lieber Äsche verwenden? - Spanten dämpfen oder Lamellieren, was sind eure Erfahrungen/Empfehlungen?
2. Kaputte Planken: Beim Vorbesitzer stand leider oft Regenwasser an den Bodenwrangen, weshalb dort die Planken von innen her recht torfig sind, von Außen jedoch noch ziemlich fest scheinen. Mir wurde eine Art Spachtelmasse dafür empfohlen - aber ist das mit undurchlässigen Kunststoffschichten nicht immer wie beim Leichentuch: es sammelt sich Staunässe und der Rest verrottet auch? - torfige Stellen ausfüllen oder gleich die Plankenstelle wechseln (--> Flickenteppich, Belastbarkeit)?
3. Plankenschnitt?: Die Beplankung wurde mal ausgeleistet. Am Unterwasserschiff sind beidseitig, ungefähr 50cm vom Schwert entfernt jeweils ein durchgehender, nahezu paralleler Schnitt von Höhe des Kajüteingangs bis kurz nach dem Mast gezogen und mit irgend einem Silikon etc. verklebt. Hat das eine Bewandtnis? Sollte ich da nur das Silikon erneuern oder auch ausleisten?
4. Owatrol D1: Wir haben uns nach den vielen Empfehlungen jetzt eigentlich dafür entschieden.- doch lieber ein anderes Öl? - Ölt man Planken innen und außen oder zieht es sich von allein bis auf die Außenseite? - Ölt man vor oder nach dem Lackieren der Außenhaut? - verträgt es sich mit allen Lacken? - ölt man auch alles was nicht zum Rumpf gehört? - Muss die Bilge danach noch lackiert werden?
5. Undichtes Deck: Die Undichtigkeit beim Stabdeck kommt doch hauptsächlich vom spröde gewordenen Fugenkleber (Sika?), oder? - reicht es aus diesen stellenweise zu erneuern oder muss alles runter? - womit entfernt ihr den am besten? Mit Stechbeitel geht es einigermaßen, aber man rutscht leider oft ins Teak ab. Die stellenweise morsche Unterkonstruktion aus Schichtholz bekomme ich wohl nicht ab ohne das ganze Teak zu ruinieren - reicht es das zu kontern?
6. Maststellen: Braucht man einen speziellen Mastfuß um den Mast mit einem Jütbaum ohne Kran zu stellen?
Ich freue mich sehr über eure Erfahrungen und Tipps!
Bleibt gesund.
Ich bin neu in eurem Forum und bringe gleich eine ganze Menge an Fragen mit, zu denen ich zwar viel gefunden habe, aber leider nie genau das was ich brauche.
Ich fange mal von Vorne an: Im vergangenen Herbst habe ich in meinem jugendlichen Leichtsinn beschlossen einen 20er Jollenkreuzer (1959, Vollholz Khaya-Mahagoni auf Eichenspanten, Teakstabdeck) mit meinem Vater und einigen von seinen Freunden vor der Verschrottung zu bewahren. Bisher läuft der Refit dank dem bekannten Buch “Holzboote” von Larsson auch ganz gut, allerdings stoßen wir jetzt auf Fragen die auch normale Tischler und Lackierer nicht ganz beantworten können. Zustand des Bootes bis jetzt: alles ausgebaut, Innen und Außen (mühsam da 4cm Klarlack in der Bilge für “Dichtigkeit” ) geschliffen.
Ich hoffe ihr könnt dazu einige Erfahrungen mit uns teilen - alles hilft und ich würde mich riesig freuen!
1. Holz: Es sind ca. 35 Spanten und 5 Bodenwrangen zu reparieren oder zu wechseln. Larsson bevorzugt dabei Esche vor Eiche (Säuregehalt und Schwundverhalten), aber es muss doch einen Grund haben weshalb Eiche so oft von Werften verwendet wurde, oder? - wieder Eiche oder lieber Äsche verwenden? - Spanten dämpfen oder Lamellieren, was sind eure Erfahrungen/Empfehlungen?
2. Kaputte Planken: Beim Vorbesitzer stand leider oft Regenwasser an den Bodenwrangen, weshalb dort die Planken von innen her recht torfig sind, von Außen jedoch noch ziemlich fest scheinen. Mir wurde eine Art Spachtelmasse dafür empfohlen - aber ist das mit undurchlässigen Kunststoffschichten nicht immer wie beim Leichentuch: es sammelt sich Staunässe und der Rest verrottet auch? - torfige Stellen ausfüllen oder gleich die Plankenstelle wechseln (--> Flickenteppich, Belastbarkeit)?
3. Plankenschnitt?: Die Beplankung wurde mal ausgeleistet. Am Unterwasserschiff sind beidseitig, ungefähr 50cm vom Schwert entfernt jeweils ein durchgehender, nahezu paralleler Schnitt von Höhe des Kajüteingangs bis kurz nach dem Mast gezogen und mit irgend einem Silikon etc. verklebt. Hat das eine Bewandtnis? Sollte ich da nur das Silikon erneuern oder auch ausleisten?
4. Owatrol D1: Wir haben uns nach den vielen Empfehlungen jetzt eigentlich dafür entschieden.- doch lieber ein anderes Öl? - Ölt man Planken innen und außen oder zieht es sich von allein bis auf die Außenseite? - Ölt man vor oder nach dem Lackieren der Außenhaut? - verträgt es sich mit allen Lacken? - ölt man auch alles was nicht zum Rumpf gehört? - Muss die Bilge danach noch lackiert werden?
5. Undichtes Deck: Die Undichtigkeit beim Stabdeck kommt doch hauptsächlich vom spröde gewordenen Fugenkleber (Sika?), oder? - reicht es aus diesen stellenweise zu erneuern oder muss alles runter? - womit entfernt ihr den am besten? Mit Stechbeitel geht es einigermaßen, aber man rutscht leider oft ins Teak ab. Die stellenweise morsche Unterkonstruktion aus Schichtholz bekomme ich wohl nicht ab ohne das ganze Teak zu ruinieren - reicht es das zu kontern?
6. Maststellen: Braucht man einen speziellen Mastfuß um den Mast mit einem Jütbaum ohne Kran zu stellen?
Ich freue mich sehr über eure Erfahrungen und Tipps!
Bleibt gesund.