Seekreuzer will wieder segeln - Laibholzschaden

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SK5KR
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Seekreuzer will wieder segeln - Laibholzschaden

Beitrag von SK5KR » So 7. Mär 2021, 19:57

Meinen Vertens 5KR Seekreuzer (1960, Rumpf Folkeboot; verstärkt mit Tourenausbau) konnte ich leider die letzten Jahre kaum nutzen; trotz hervorragenden vollständigen Originalzustandes und Pflege erlitt er einen Deckschaden im Laibholzbereich SB durch Wassereintritt/Staunässe. Das Laibholz (Mahagonie ca. 11 mm auf Bootsbausperrholz ca. 10 mm) muss vom Steven bis mittschiffs ersetzt werden. Das Bootsbausperrholz ist z. T. auch etwas über den Laibholzbereich hinaus beschädigt. Professionelle Angebote sehen die Aufnahme des kompletten Teakdecks unter Annahme einer Verschraubung und Wiederverwendung des originalen Teakdecks bzw. die Neuverlegung eines 6mm neuen Teakdecks vor. Wegen nur jahrgangsmäßiger Zugehörigkeit zur „Haupterbengeneration“ fällt all dies pekunär aus, es bliebe nur die Variante, ihn bis zum Status „Rettet die Klassiker“ in der Halle zu lassen oder aber den unmittelbaren Schaden so gut wie möglich selbst zu reparieren, wozu ich mich entschieden habe. Festgestellt habe ich, dass das Deck komplett genagelt ist. Das originale Teakdeck ist stellenweise zwar etwas riefig, liegt aber noch perfekt, ist bis auf wenige Propfen dicht, schön und durchaus für einen Schliff und noch mindestens ein Jahrzehnt Nutzung gut. Glücklicherweise sind vom Schaden nach der Freilegung offenbar weder die Decksbalken, Balkweger, Spantenköpfe noch die oberen Planken betroffen.
Mein Plan ist, vom Steven bis mittschiffs im Laibholzbereich neues Bootsbausperrholz, ein neues Laibholz (vmtl. in zwei auf Stoss monierten Teilen) und eine neue Fuß- und Scheuerleiste zu montieren (kleben/schrauben). Damit wäre eine quer durchgehende Lage Bootsbausperrholz in der gesamten Breite natürlich nicht mehr gegeben, sodass ich zusätzliche große Laschen an der Stossstelle zwischen dem unbeschädigten Bootsbausperrholz und dem neuen unter dem neuen Laibholz vorsehe.
Unter dem Titelmotto freue ich mich auf kritische bzw. motivierende Einschätzungen, Hinweise etc. - danke vorab Stephan
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KR-S201
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Re: Seekreuzer will wieder segeln - Laibholzschaden

Beitrag von KR-S201 » Di 9. Mär 2021, 07:16

Moin Stephan!

Die Fotos zeigen doch noch jede Menge gesundes Holz, soweit erkennbar. Spontan kommt mir folgende Vorgehensweise in den Sinn:
-Sperrholz & Teakleiste sauber strakend abhobeln/fräsen. Die alte Gummifuge muß ggf. auch mit weg.
-Laibholz aus Mahagonie-Vollholz in passender Stärke (Dicke Teakstab+Sperrholz) anfertigen. Hier wird man sicherlich mehrere Stücke zusammensetzen müssen.
-Die deckseitige Kante des Laibholzes ggf. gleich mit einer Fase für eine neue Gummifuge versehen (s.o.).
-Die alte Deckskonstruktion auf festen Sitz an den Dcksbalken prüfen, ggf. zusätzlich verschrauben.
-Laibholz mit den Decksbalken und dem Schergang verschrauben. Beim Schergang und an der Kante zum alten Deck Konstruktionskleber zur Dichtung verwenden.
-Fußleiste mit Speigatten obendrauf schrauben (wieder mit Klebstoff)...

Grüße von der Förde

Henrik
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Re: Seekreuzer will wieder segeln - Laibholzschaden

Beitrag von SK5KR » Mi 24. Mär 2021, 19:19

Moin Hendrik,

danke Dir!; so gehe ich es an!!

habe noch länger am Entfernen des gesamten Laibholzabschnittes nebst Fußreling und Scheuerleiste gebraucht. Alle Decksbalken sind noch jungfräulich und auch der Schergang ist weitestgehend o.k.. Alles vermasst; am WE soll zunächst das Bootsbausperrholz montiert werden.
Folgende Fragen zu den nächsten Schritten:
- Durch die Unmengen an entfernten Nägeln/Schrauben im Schergang sind entsprechend viele Löcher entstanden; diese würde ich gerne noch mit Epoxyd/Mahagoniepulver alle füllen .. oder ist das überflüssig/"Kür"?
- Bootsbausperrholz und Mahagonie waren nacheinander/getrennt verschraubt, würde ich wieder so machen.
- Kleben (Schergang/Kante zum alten Deck) wollte ich eigentlich mit Epoxyd; was sind die Vorteile vom vorgeschlagenen Konstruktionskleber?

danke vorab - Grüße aus Potsdam

Stephan
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Re: Seekreuzer will wieder segeln - Laibholzschaden

Beitrag von KR-S201 » Do 25. Mär 2021, 07:40

Moin Stephan,

das hört sich gut an. Die Baustellen an unseren alten Schätzchen sind leider immer umfangreicher als gedacht.
Wenn die Decksbalken jetzt freiliegen, empfiehlt es sich, diese mit Öl (Owatrol o.ä.) von oben zu konservieren.
Zu den weiteren Fragen:
-Die alten Schraubenlöcher zu schließen, ist die richtige Vorgehensweise. Je nach Größe der Löcher würde ich Holzpfropfen mit Epoxi einleimen; die kleinen Löcher nur verfüllen.
-Gut!
-Der Konstruktionskleber bleibt nach dem Aushärten geringfügig elastisch und ist durch die Kartusche einfach in der Anwendung. Das Zeug wird von Sika und weiteren Herstellern angeboten.


Gutes Gelingen!

Henrik
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