Isolierung Stahlyacht

Michael Eller

Isolierung Stahlyacht

Beitrag von Michael Eller » So 19. Feb 2006, 09:33

Hallo,

unsere klassische Hochsee Rennyacht aus Stahl ist zur Isolierung früher Stahlwolle verwendet worden. Da wir die Yacht im Moment komplett auseinandergenommen haben, wollen wir auch die Isolierung so effektiv wie möglich gestalten.

Hat jemand Erfahrung mit Kautschukmatten, oder gefaltetes Alu?

Bin um jeden Tip dankbar.

Gruss aus dem Allgaeu

Michael

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Safari - www.classic-hochsee-rennyacht.de
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Sven Olsson

Re: Isolierung Stahlyacht

Beitrag von Sven Olsson » So 5. Mär 2006, 23:33

Hallo. Am besten eine Isolerung wie atmen kan!! Isoflok ist gut, rottet nicht, gut gegen pilze geschutz. Stein/Glaswolle nicht nehmen, im dieze beide wohlfulen sich die Pilzen!'

viele Grusse aus Schweden, Sven.
Josef Mattausch

Re: Isolierung Stahlyacht

Beitrag von Josef Mattausch » Do 9. Mär 2006, 12:48

Hallo Michael,

habe im Moment das selbe Problem. Habe meinen Stahlkutter auch auseinander genommen. War einiges zu schweissen und neu aufzuarbeiten.
Habe mich nach langem hin und her zu einer Isolierung mit einer geschlossenen Zellstruktur entschlossen (Zellkautschuk).
Einige Bekannte hab ich gefragt, aber jeder wusste was anderes und die sind sich dann am Schluss noch in die Haare geraten, dass die Fetzen geflogen sind.
Habe dann lieber selbst überlegt. Jedenfalls eine Isolation, die keine Feuchtigkeit aufnimmt. Mit 3 cm dicken Platten, 50 cm breit (zwischen den Spanten). Am Ansatz mit einer Spur Dichtkleber. Damit dahinter Kondenswasser rauskommen kann, habe ich mir 3 mm Streifen schneiden lassen und die dann einfach mit hinterlegt. Am unteren Ende gar nicht festgemacht. Die Platten sind straff zwischen die Spanten gesetzt und halten eigentlich auch alleine. Hinter die tatsächliche Wandverkleidung dann wieder 3 mm Streifen deckungsgleich mit den anderen aus Zellkautschuk und nur durch den Druck der Wandverkleidung gehalten.
Ob das die richtige Lösung ist weiss der Geier. Mir war das Gequatsche der anderen dann zuviel.

mfg

Josef
jojo
Beiträge: 10
Registriert: Sa 11. Mär 2006, 20:01

Re: Isolierung Stahlyacht

Beitrag von jojo » Sa 11. Mär 2006, 20:32

Finde ich auch eine sehr spannende Frage,
ich habe da auch schon versucht die optimale Lösung zu finden.
Ich schreibe einfach mal, was ich so gefunden habe, und wie meine persöliche Meinung dazu ist....

1) Grundaussage -> Die Isolierung muß atmen können....
Meiner Meinung nach ist der Hintergedanke dazu -> Feuchtigkeit die da hinter gekommen ist, soll auch wieder einen Weg nach draußen finden....
Ich denke, daß dieser Gedanke nicht ganz zuende gedacht ist...
Thema Feuchtigkeit / Taupunkt -> In der Luft im Schiff ist Feuchtigkeit, da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte, ist die Luft entsprechende "angereichert".
Wenn nun die Luft an die Isolierung kommt, die trotz ihrer isolierenden Wirkung ein wenig kälter ist, so schlägt sich aufgrund der Abkühlung Feuchtigkeit nieder. Diese Feuchtigkeit zieht in die Isolation sein, die isolierende Wiirkung wird schlechter, es kommt schließlich zur durchweichten Isolierung, die eventuell über den Sommer wieder trocknet... oder auch nicht...
Aus diesem Grund wird beim Hausbau (z.B. Dachisolierung) zur INNENseite eine sogenannte Dampfsperre angebracht (Sorfältig verklebte Folie, oder Alufolie).
Dies soll verhindern, daß sich Feuchtigkeit aus dem innern der Hauses (warme Luft) in der Isolierung festsetzt (auskondensiert).

2) Grundaussage -> Die Isolierung muß absolut dicht sein...
Und was ist dann mit Wasser, was z.B. durch Undichtigkeiten (z.B. an Decksdurchbrüchen für Kabel, Einfüllstutzen für Wasser und Diesel...etc) hinter die Isolierung gekommen ist ?
Gibt es dann die Moderecken die keine chance zum Trocknen bekommen ?

3) Grundaussage -> Die Isolierung muß dem Rumpf möglichst dicht folgen
Matten o.ä. sollten flächig mit dem Rumpf verklebt werden....
Und wie sollte ich die mal entfernen, um dahinter nach dem Rechten zu schauen, oder weil ich "mal eben" was Schweißen will ?

Aus diesen Überlegungen habe ich folgende Tips gefunden :
1) Styropor oder Styrodur aus dem Baumarkt.
Für gerade Flächen sicher geeignet, aber wo sind auf einem Schiff diese geraden Flächen...

2) Glaswolle
Ist erstens eckelig, und saugt sich zweitens wie ein Schwamm voll

3) Glaswolle in Plastiktüten
Ist wohl ein Klassiker, aber irgendwie nix für mich

4) flächig ausschäumen
Da gibt es wohl auch fans von, kommt aber für mich persönlich nicht in Frage, da ich
a) nicht mal eben was entfernen kann um nachzusehen...
b) nicht mal eben was entfernen kann, um was zu schweißen...
c) und wie rottet es darunter ?

5) Elastisches Mattenmaterial
Neopren, Evaote oder ähnliches Material aus dem z.B. Verpackungen, Isomatten, Schwimmhilfen etc. gemacht sind. Diese Materialien nehmen selbst kein Wasser auf, formen sich den Rundungen an, lassen sich leicht wieder entfernen....

Ich persönlich habe es nun mit Nr. 5 probiert, da es aber der erste Winter damit ist, kann ich natürlich noch keine Langzeiterfahrung haben...

Dies sind meine Ideen dazu....

Und jetzt bitte eure Erfahrungen und Ideen....

Laßt uns gerne diskutieren...

Jojo

(Dessen Schiff im Winter im Wasser bleibt und auch (zeitweise) bewohnt und bewegt wird)
günni

Re: Isolierung Stahlyacht

Beitrag von günni » So 12. Mär 2006, 01:30

Hej Jojo,
Segmentweise mit 2-Komponentenschaum ausschäumen, ist geschlossenporig, klebt beim Ausschäumen unlösbar auf der vorher ausgebrachten Plastikfolie und Du kannst die einzelnen Segmenten einschliesslich ihrer Tüten wieder aufnehmen.
Bei einigen Kältemaschinen hat man damit die Verdampfer gegen normale Umgebung abgeschirmt (ca. minus 30°C) und so Kondenswasser verhindert.
Gruß, günni.

josef.mattausch

Re: Isolierung Stahlyacht

Beitrag von josef.mattausch » Mo 13. Mär 2006, 10:48

Hallo, Michael,

hatte letztes Jahr auch dieses Problem und habe es Gott sei Dank gelöst.
Zuerst habe ich, wie jeder andere Bastler, Informationen gesammelt bei Bekannten und Freunden. Von denen wußte jeder auch etwas anderes und am Schluss haben die sich fast noch in die Haare gekriegt. - War also auch nichts.
Dann habe ich einfach selbst überlegt und bin meiner Meinung nach auf eine gute Lösung gekommen.
Ausgangsmaterial ist Zellkautschuk in Platten 30 mm stark. Es hat eine geschlossene Struktur und nimmt kein Wasser auf. Habe mir die Platten auf Spantenbreite schneiden lassen, bei mir 50 cm, aber wegen der Spannung 2 mm breiter. Dann noch etliche Streifen in Materialdicke aber nur 4 mm breit.
Die Verarbeitungsschicht war dann folgendermaßen:
1. Die Bordwand von innen gut gestrichen und trocken.
2. 2 Streifen parallel zu den Spanten an die Bordwand geklebt, dass der Abstand gedrittelt ist, aber nur mit Punktklebung oben ein Punkt, glatt streifen nach unten und unten ein Punkt mit Dichtkleber.
3. Dann die Platten einfügen, die sind etwas breiter, bei mir 2 mm, also sind sie etwas auf Spannung, sodass kein Kleber benötigt wird.
4. wieder 2 Streifen mit Punktklebung, aber auf die Zellkautschukplatten, deckungsgleich mit den ersten Streifen an der Bordwand.
5. Diese Ausfachung ist ca. 1 mm dicker, als die Spanten hervorstehen.
6. Dann eine Folie über so viele Spanten wie möglich ziehen und mit Klebeband festmachen.
7. je nach dem, was für eine Wandverkleidung drauf kommt, diese zuschneiden und an der isolierten Bordwand befestigen. Weil die Isolierung bei meiner Version 1 mm dicker ist, wird sie durch die Verkleidung angedrückt und doch ist sowohl an der Bordwand als auch hinter der Wandverkleidung genügend Luft und Raum, dass Feuchtigkeit raus kann.

Wenn Feuchtigkeit dahinter kommt, läuft diese unweigerlich in die Bilge, wo man dann wischen muss. Bei meinem Kutter habe ich noch keinerlei Wasser oder Kondensfeuchte festgestellt, muss aber dazu sagen, dass ich eine aktive Absaugung vom Vorschiff nach achtern mit einem 100 mm Flachkanal eingebaut habe, der eine Öffnung zum Oberdeck hat.
In der Absaugung ist ein 12 V Lüfter eingebaut, den ich während der Motorfahrt öfters einschalte.
Die Platten habe ich im Großhandel gekauft (Fa. Koepp). Die gibt es mit Klebebeschichtung (Arschteuer) und ohne, in verschiedenen Stärken. Der Flachkanal hat 6 Euro pro Meter gekostet, der Lüfter knapp 40 Euro. Verschiedene Übergangsstücke (Flachkanal - runder Lüfter, Kleinteile, Kleber und Klebeband, ca. 60 Euro). Die Folie ist UV- und witterungsbeständig, nicht dass die mir dahinter wegschrumpelt.

Hoffe, dass ich helfen konnte.

Grüße, Josef
svenboatbuilder
Beiträge: 14
Registriert: Fr 17. Mär 2006, 23:03

Re: Isolierung Stahlyacht

Beitrag von svenboatbuilder » Fr 17. Mär 2006, 23:16

Hallo. Haus und Boat ist nicht zu vehrgleizen mit atmen, bin bekant mit beide.
Her in Schweden gibs einige Schiffe mit isoflock gemacht, kleine Schiffe nicht Boote.
die eigentumer zu dass Schiff haben ist zufriden, isoflock gamelt nicht. Am besten sie
zwissen ein pahr Span das metode probiren ohne plasticfolie. Ein gute ide zu etwas neujes Lehrnen.nicht wahr?
Viele grusse Sven.
jojo
Beiträge: 10
Registriert: Sa 11. Mär 2006, 20:01

Re: Isolierung Stahlyacht

Beitrag von jojo » Fr 24. Mär 2006, 15:03

@Günni

Ja, das Verfahren leuchtet ein...
Klingt super, vielleicht probiere ich dies mal an einigen Stellen...

@svenboatbuilder

Ich weiß nicht so recht... Das Isofloc, was ich in Deutschland gefunden habe ist grau, weich und aus Papier hergestellt. Papier kenne ich als guten Isolator...(Setz dich mal auf eine Stein / Betonfläche. Dann probiere dies mal mit einer Zeitung zwischen Po und Steinfläche). Aber was rotten, trocknen etc. anbetrifft...
Ich habe da so meine Bedenken, mit Papier ein Stahlschiff zu isolieren....


Weitere Erfahrungen ?
günni
Beiträge: 235
Registriert: Di 21. Mär 2006, 23:27

Re: Isolierung Stahlyacht

Beitrag von günni » Sa 25. Mär 2006, 02:59

Hallo JoJo,
zum probieren geht's wohl mit'ner Kartusche aus dem Baumarkt für einen Quadratmeter. Das Zeug in Gebinden von Voss ist etwas ergiebiger und druckfester.
Gruß, günni.
...Segmenten-->Segmente sollte es heißen.
svenboatbuilder
Beiträge: 14
Registriert: Fr 17. Mär 2006, 23:03

Re: Isolierung Stahlyacht

Beitrag von svenboatbuilder » Sa 25. Mär 2006, 12:03

Hallo. Habe sie einige gedanken gemacht! was kan pasiren hinter der schaum?
Die Isoflock wie her gibs ist die gleize wie in Deutschland. und her ist grade Stahlschiffe
isoliert. Isoflock brent nicht, rottet nicht. Ez gibs wahrscheinlich wie bei uns ein Schiffbehörd wie sie nachfragen kan, ein anruff kan nicht die Welt kosten!

Grusse Sven.
Antworten