Gabun/Okume Bodenbretter

Manfred Jacob

Re: Gabun/Okume Bodenbretter

Beitrag von Manfred Jacob » Mi 22. Feb 2006, 19:45

Moin Andre,

unsere Oldies Tiller oder Eichler waren nicht nur Yachtkonstrukteure, sondern auch leiderschaftliche Buchautoren. Speziell Eichler ist zu empfehlen, wenn man etwas über die Blütezeit (60ger Jahre) im deutschem Holzbootsbau erfahren will.

Was die Behandlung von Gabun-Bodenbrettern anbelangt, so würde ich nach der traditionellen Methode verfahren und die Bretter nach dem Schleifen Ölen und dann lackieren mit einem guten 1-Komponenten Lack. Gerage Bodenbretter werden stark beansprucht. 1-Komponentiger Lack läßt sich am einfachsten ausbessern.

Ich kann Rainer nur zustimmen, dass bei Bodenbrettern aus Gabun nicht das Gabun, sondern die Querstreben aus Kiefer am ehesten vergammeln.

Ahoi
Manfred
Frank

Re: Gabun/Okume Bodenbretter

Beitrag von Frank » Do 23. Feb 2006, 12:43

Gabun Holz wird zu Paletten verarbeitet.
Ich habe einen haufen Paletten bei einem Computergrosshändler umsont bekommen.
Die Paletten haben meistens keine standart Palettenmaße, daher sind die Paletten nicht weiterverwendbar und werden normalerweiße entsorgt !
Compter müssen meist aus Versicherungsgründen auf Hartholzpaletten transportiert werden, daher das Gabun Holz.
Du musst die Paletten aber zusammensuchen unbedingt auf die leicht rose Farbe achten, denn es wird auch anderes Holz verwendet.
Ich habe diese Holz als Unterlage in den Kojen beutzt ( Lattenrost) geht hervorragend.
Gruß Frank
rainer

Re: Gabun/Okume Bodenbretter

Beitrag von rainer » Fr 24. Feb 2006, 14:55

Hi Dirk,
weis nicht, ob du überhaupt noch mitliest. mit die lackierung, da will ich dem manfred zustimmen. zwar werden einzelne rundrum behandelte bretter kaum so viel arbeiten, als dass epoxid oder andere dd-lacke nicht eine gute lösung wären. aber man macht ja ne menge spirenzchen auf den brettern - hast du ne jolle? - die immer wieder zu starken punktbelastungen führen (dellen - auch ohne frauen in stöckelschuhen an bord). und gabun ist doch so weich, dass es da nachgibt. wenn dann der lack härter als das holz ist, dann platzt der einfach ab (siehe hühnereier, nur läuft gabun zum glück nicht aus). 1-komp-lack geht da aber mit, ist aber nicht so abriebsfest. also einfach vor allem an den ecken etwas mehr, also häufiger lackieren, dann wirds wirklich fein. und kein lacköl, das ist dann wirklich zu weich, da biste nur am nacharbeiten und im frühling klebste erst mal ein bischen fest und dann fahren die anderen doch wieder kreise um dich rum - da brauchste nur das ganze bier wieder auf.......
ich habe beste erfahrungen mit dem "rubbol" von sikkens gemacht, jetzt ist das glaube ich das "yacht varnish" von sikkens. wunderbar zu verarbeiten, auch lange noch flexibel, abriebsfest und vor allem super im finish und der wirkung der maserung. meinen rumpf habe ich bei jährlicher einschichtiger überarbeitung erst nach 25 jahren wieder in angriff genommen, ohne dass es lackmäßig wirklich nötig gewesen wäre. (mal schauen, was die gut gelackte (nicht böse gemeint!) mitschreiberschaft darauf sagt, sikkens ist ja nun nicht im üblichen lacköl-lack-öl mit tonkins-benar-usw. -disput vertreten....)
gruß, rainer
anika

Re: Gabun/Okume Bodenbretter

Beitrag von anika » Sa 9. Sep 2006, 20:15

hallo!
wie ich gelesen hab kennt ihr euch alle gut mit der Holzart Okoume bzw. gabun aus.
da ich in der schule ein referat über dieses thema halten muss hätte ich eine große bitte an euch :könntet ihr mir vielleicht bücher bzw. internetseiten empfehlen indennen ich die wichtigsten infos zu der holzart zusammengefasst finden kann??

danke im voraus!
lg anika

achja was is eine jolle???
Rainer Enßlin
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Registriert: Mo 26. Jun 2006, 12:06

Re: Gabun/Okume Bodenbretter

Beitrag von Rainer Enßlin » Mo 18. Sep 2006, 19:55

Hi Anika,
tja, das wird schwierig. Aber so mal kurz aus dem Nähkästchen:
Gabun-Holz oder auch Okoumé kommt aus dem zentralen Afrika. Früher wurden offenbar die Hölzer der Kolonien oft nach dem Hafen benannt, von dem aus sie verschifft wurden. Ob es nun einen Hafen mit dem Namen Gabun gibt oder ob das Holz einfach nur aus dem Land Gabun kam, weis ich nicht genau.
Der Vorteil an Gabun liegt in seinem geringen Gewicht (Dichte um 0,5 kg/dm³) trotz einer noch akzeptablen Festigkeit, ähnlich wie Kiefernholz. Im Gegensatz zu dem hat es aber eine größere Wasserbeständigkeit und hat das typisch tropische Aussehen, also die wechselseitigen Wuchsrichtungen. Der Baum wächst mal leicht linksdrehend, mal umgekehrt, so dass das geschnittene Holz je nach Lichteinfall lagenweise hell oder dunkel schimmert. Das macht den reiz dieses und auch anderer Tropenhölzer aus. Schau mal in so eine dunkle Lage und drehe das Holz dann um, da ist dann die Lage hell und die daneben plötzlich dunkel.
Es wurde selten für hochwertige Möbel benutzt, da es sehr hell wird und dann nicht mehr richtig edel aussieht - gemessen an dem Geschmack der Vor-Ikea-Zeit.
Ein weiterer Nachteil ist auch, dass es recht weich ist, also bei Möbeln schnell Dellen bekäme. Daher wurde es in Europa vorwiegend für unwertes Bauholz (Transportkisten), leichte Sperrhölzer, Zigarrenkisten oder eben viel bei eher kleinen und vor allem schnellen Booten eingesetzt.
Dafür gibt es wie bei allen Tropenhölzern lange Baumabschnitte ohne Astlöcher.
Mehr Infos müsstest du in alten Lehrbüchern für Botsbauer oder Tischler bekommen, da sind die spezifischen Eigenschaften der Hölzer ausgelistet. Im internet wirrst Du weniger Erfolg haben, wer scannt sowas schon ein. Ich habe irgendwo ein Buch, wo die technischen Werte aufgelistet sind, hoffentlich denke ich mal dran die mit zur Arbeit zubringen, dann schreibe ich Dir.
Am Besten: contact your local boatbuilder. natürlich schwer, wenn du jetzt aus Frankfurt oder solch traurigen wasserfreien Gegenden kommst. Die Bootsbauer, vor allem mit Schwerpunkt auf Holzarbeiten, haben bestimmt ein altes Lehrbuch oder wissen, in welcher Berufsschule sowas einzusehen ist.
Oder du kennst einen Buchladen, der - auch alte - Bücher über Bootsbau hat. Da kannst Du dann ja vielleicht mal eine Seite abschreiben, weil die oft technische Daten zu den Hölzern haben.
Viel Spaß.
Ach ja, eine Jolle ist ein meist 4 bis 6 m langes offenes Segelboot - also ohne Kajüte, das von einer oder 2 Personen, selten auch mal 3 gesegelt wird. Da es meist keinen Gewichtskiel hat, sondern nur ein Schwert (Flosse in der Mitte) kann es bei viel Wind auch umkippen, was das ganze oft recht spannend macht.
Gruß und viel Erfolg, Rainer
Rainer
anika

Re: Gabun/Okume Bodenbretter

Beitrag von anika » Fr 6. Okt 2006, 21:42

hallo Rainer!
Danke du hast mir echt weiter geholfen...nicht mal mein Lehrer hat so viel über Gabun /Okume gewusst wie du!
LG und danke nochmals!
anika

Achja dass Referat ist ne 1-2 gworden (falls es dich interresiert).
Anika

Re: Gabun/Okume Bodenbretter

Beitrag von Anika » Fr 6. Okt 2006, 21:44

hallo Rainer!
Danke du hast mir echt weiter geholfen...nicht mal mein Lehrer hat so viel über Gabun /Okume gewusst wie du!
LG und danke nochmals!
anika

Achja dass Referat ist ne 1-2 gworden.
Fiona

Der Schwerpunkt von Gabun für ein Referat!

Beitrag von Fiona » Sa 25. Nov 2006, 14:33

Hallo Leute, eine Frage,

kann mir jemand von euch sagen, was ich als Schwerpunkt von Gabun für mein Erdkundereferat nehmen kann??
Vielleicht eine Besonderheit von Gabun!
Es wäre wirklich nett von euch wenn ihr mir da helfen könntet!

Schon mal im Voraus Danke an euch!
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