Gabun/Okume Bodenbretter

Dirk Frischmuth

Gabun/Okume Bodenbretter

Beitrag von Dirk Frischmuth » Mo 20. Feb 2006, 11:37

Hallo,

ich bin auf der Suche nach Vollholzbrettern aus Gabun. Sämtliche kontaktierten holzhändler können mir nur Sperrholz anbieten. Hat jemand einen Tip für mich, wo ich Gabun/Okume Vollholz beziehen kann?

Danke,

Dirk
André Bauer

Re: Gabun/Okume Bodenbretter

Beitrag von André Bauer » Mo 20. Feb 2006, 12:45

Hi Dirk,
warum soll es denn Gabun/Okumé sein?
Diese Sorten sind eigentlich "Billigmahagonie" und werden in Europa als Vollholz wahrscheinlich tatächlich nicht verkauft.
Sie sind auch weich, unbeständig gegen Wasser und Schimmel und bekommen ihre Festigkeit nur duch kreuzweises Verleimen der Furniere zum Sperrholz. Zudem ist die Farbe sehr hell. Ich schätze, wenn Du es schaffst, irgendwo Gabunvollholz aufzutreiben,
bezahlst Du den gleichen Preis, wie für hochwertiges Mahagonie.
Bessere Sorten sind Sipo-, Honduras-, Sapeli- oder Khayamahagonie.
Da kommt es drauf an, ob Du ein stark gemasertes Holz haben willst oder ein ruhiges.

Leider habe ich im Internet noch kein wirklich ausführliches Holzlexikon mit Farbmustern gefunden. Ein paar Sorten kannst Du bei Georgus.de sehen.
Als Bodenbretter würde ich heutzutage aber auch Sperrholz vorziehen, weil nur noch selten wirklich gut abgelagertes Holz zu bekommen ist. Dazu kommt das die Bilge immer feucht ist. Von unten Feuchtigkeit und oben trocken, das mag kein Vollholz so richtig gern haben und es wirft sich. ( wird rund und dann hast Du mal einen gut liegenden Fußboden gehabt) Anschrauben geht natürlich.

Grüße,
André
Dirk Frischmuth

Re: Gabun/Okume Bodenbretter

Beitrag von Dirk Frischmuth » Mo 20. Feb 2006, 14:03

Hallo,

mir wurde Gabun empfohlen - Hauptsächlich des Gewichts wegen. Na mal sehen was es letztendlich wird. Bambus klang auch interessant.
Vielen Dank für die Antwort,

Dirk
André Bauer

Re: Gabun/Okume Bodenbretter

Beitrag von André Bauer » Mo 20. Feb 2006, 19:47

Hallo Dirk,
noch ein Zitat aus dem Scharping, Bau und Konstruktion von Yachten:
Okoumé:
Auch Gabun-Holz. es ist kein Mahagoni, obwohl oft als afrikanisches Mahagoni bezeichnet.
Farbe:rosa-gelblich-rot. Holz ist leicht und weich, oft schwammig, leicht bearbeitbar, mäßig schwindend (arbeitend), nichtwitterungsbeständig.
Verwendung: wird oft für Leichtbauten verwendet. Blindhölzer für Möbel, Absperrfurnier für Sperrholz, Kann aber für tragende dauerhafte Bauteile nicht empfohlen werden.
Gewicht 0,4-0,6 t/m^3, Darrgewicht 0,41

Definition Darrgewicht: Gewicht des völlig (absolut) trockenen Holzes (Holztrocknung). Die Holzfeuchte beträgt 0 %. Das Holz kann kein Wasser mehr abgeben, es wird nicht mehr leichter.
Das Darrgewicht ist also ein rein theoretischer Wert, abgelagertes Holz hat um 18% Feuchtigkeit.

Mahagonisorten dagegen haben Gewichte zwischen 0,56 bis 0,8 t/m^3.
Einige schwere Sorten liegen drüber.
Nehmen wir an, Du hast 2m^2 Fußboden, was ein großes Schiff ist, und der Fußboden hat 20mm Stärke, dann wiegt der Gabunboden max. 0,6t/m^3:1000mmx20mm=0,012 t/m^2
also 24kg für 2m^2, das gleiche mit 0,8t/m^3 ergibt 32kg für 2m^2.
Bringt es das?

Empfehlung: Kauf Dir ein Buch, zum Beispiel den neuen Larsson, Holzboote.
Hab ich auch und hält wirklich was versprochen wird.
Da stehen Sachen drin, die weiß auch hier im Forum kaum jemand.

Grüße,
André
Manfred JAcob

Re: Gabun/Okume Bodenbretter

Beitrag von Manfred JAcob » Mo 20. Feb 2006, 21:28

Moin Andre,

wie ich merke kennst Gabun nicht.
Gabun wird auch Okome, afrikanisches Mahogonie oder Zigarrenkistenholz genannt. Es ist ein vorzügliches Holz für den Bootsbau.
Wo es auf Leichtigkeit bei großer Festigkeit ankommt wurde Gabun verwendet, speziell im Rumpfbau und für Bodenbretter im Jollenbereich.
Ich schätze, dass über 95 % der erhaltenen schnellen Jollen der Vorkriegszeit aus den Klassen:
22 qm Rennjolle, 20 qm Rennjolle, 15 qm Wanderjolle, 12 qm Sharpie aus Gabun sind, darunter viele Boote die heute älter als 70 Jahre auf dem Buckel haben!
Übrigens wurden auch nach dem Krieg die Jollen (Pirat, H-Jolle, ...) aus Gabun gebaut und befinden sich ebenfalls immer noch in bester Gesundheit.
(Auch ein Scharping und Co. kann sich irren)


Moin Dirk,
Wo Gabun war, sollte wieder Gabun hin.
Gabun ist gegenüber Mahagonie leichter und sieht ganz anders aus. Es ist ein hübsches Holz, dass Anfangs rosa-hell ist, dann im Laufe der Jahre durch de UV-Strahlung gelblich wird und immer noch gut aussieht. Die Holzqualität leider nicht darunter.
Gabun bekommst du bei Holzhändlern, die speziell auf Bootsbau ausgerichtet sind.
Z.B. 'Holz und Boot in Wedel' bei Hamburg
oder bei Sommerfeld in Mölln.

Falls du es woanders bekommst, so schreib mir bitte wo, da ich auch öfter nach Gabun gefragt werde.

Ahoi
Manfred Jacob
Manfred JAcob

Re: Gabun/Okume Bodenbretter

Beitrag von Manfred JAcob » Mo 20. Feb 2006, 21:30

Moin Andre,

wie ich merke kennst du Gabun nicht.
Gabun wird auch Okome, afrikanisches Mahogonie oder Zigarrenkistenholz genannt. Es ist ein vorzügliches Holz für den Bootsbau.
Wo es auf Leichtigkeit bei großer Festigkeit ankommt wurde Gabun verwendet, speziell im Rumpfbau und für Bodenbretter im Jollenbereich.
Ich schätze, dass über 95 % der erhaltenen schnellen Jollen der Vorkriegszeit aus den Klassen:
22 qm Rennjolle, 20 qm Rennjolle, 15 qm Wanderjolle, 12 qm Sharpie aus Gabun sind, darunter viele Boote die heute mehr als 70 Jahre auf dem Buckel haben!
Übrigens wurden auch nach dem Krieg die Jollen (Pirat, H-Jolle, ...) aus Gabun gebaut und befinden sich ebenfalls immer noch in bester Gesundheit.
(Auch ein Scharping und Co. kann sich irren)


Moin Dirk,
Wo Gabun war, sollte wieder Gabun hin.
Gabun ist gegenüber Mahagonie leichter und sieht ganz anders aus. Es ist ein hübsches Holz, dass Anfangs rosa-hell ist, dann im Laufe der Jahre durch de UV-Strahlung gelblich wird und immer noch gut aussieht. Die Holzqualität leider nicht darunter.
Gabun bekommst du bei Holzhändlern, die speziell auf Bootsbau ausgerichtet sind.
Z.B. 'Holz und Boot in Wedel' bei Hamburg
oder bei Sommerfeld in Mölln.

Falls du es woanders bekommst, so schreib mir bitte wo, da ich auch öfter nach Gabun gefragt werde.

Ahoi
Manfred Jacob
André Bauer

Re: Gabun/Okume Bodenbretter

Beitrag von André Bauer » Mo 20. Feb 2006, 22:23

Hallo Manfred,
sorry, aber der Larsson und Björn Peter Behrens erwähnen Okoumè in ihren Büchern nicht mal. Scharping hat sich ja in seinem Buch öfter geirrt. :-)
Und wenn ich mir Sperrhölzer begucke, haben die Gabun auch nie als Außenlage, weil es nicht so schön ist (bei Schälfurnier weniger wichtig)
und auch weil es die Festigkeit von anderen Sorten nicht erreicht.
Während und nach dem Krieg wurde einiges aus der Not heraus gemacht, was nicht gut ist. (siehe Architektur, aber das gehört nicht hierher)
Und den Ausdruck Zigarrenkistenholz kenne ich auch, der sagt doch wohl einiges.
Sicher gibt es sehr alte Boote aus Okoumè, wenn die richtigen Bauweisen angewandt wurden und Leute mit Liebe und Fachwissen sie pflegen, auch wohl kein Problem.

Aber das führt hier in Nichts. Dirk ging es doch darum Gewicht zu sparen. Was kaum der Fall wäre.
Und wenn er für ein bißchen Bodenfläche eine ganze Bohle Okoumé kaufen soll, kann das nicht Sinn der Sache sein.
Dann lieber vom Händler/Tischler um die Ecke ein passendes Stück einer anderen Sorte.
Es sei denn, es war wirklich Okoumè drin und er will es absolut original haben.

Grüße und nix für ungut,
André
Marco

Re: Gabun/Okume Bodenbretter

Beitrag von Marco » Di 21. Feb 2006, 09:40

Moin, Dirk,
da hast Du ja einen richtigen Gelehrtendisput angezettelt – bravo!
Aber nach meinem Dafürhalten hat Manfred völlig recht, das ist das einzig richtige Holz für so etwas, von unseren Hamburger H-Jollies haben fast alle dieses Material als Bodenbretter.
Lieber André: 24 kg für Bodenbretter sind bestimmt 14 zuviel – von den 32 kg in Mahagoni mal ganz abgesehen – hinzu kommt noch das es sich hier um eine Jolle von ca. 130 kg handelt und nicht um eine Yacht mit 2 Tonnen Bleilkiel.
André Bauer

Re: Gabun/Okume Bodenbretter

Beitrag von André Bauer » Di 21. Feb 2006, 12:08

Marco,
das war ja auch nur ein Beispiel. Ich kenne doch sein Schiff nicht.
Hättest Du Dir die ühe gemacht die Beiträge ganz zu lesen, wäre Dir aufgefallen, das ich als Beispiel 2m^2 Bodenfläche abgenommen habe, um zu verdeutlichen, um wie wenig Gewichtsdifferenz es sich überhaupt handelt.
Dirk Frischmuth

Re: Gabun/Okume Bodenbretter

Beitrag von Dirk Frischmuth » Di 21. Feb 2006, 15:16

Moin nochmal!

Vielen Dank für die Tips. Mein Hauptproblem ist aber immer noch die Beschaffungskriminalität. Ich habe schon überlegt einfach Marcos Bretter zu klauen (besonders wo sie jetzt so schön behandelt sind ;-)) da alle gefragten Händler ausschliesslich Sperrholz liefern wollten. In Wedel werde ich nochmal anrufen - die hatte ich noch nicht.

Ahoj,

dirk
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