Seite 1 von 1

Kupfer-/Aluminiumplatten für Eichenrumpf

Verfasst: Di 22. Aug 2006, 19:15
von Bernd Krois
Ich renoviere zur Zeit einen Kutter (15,4m x 5,3m; 36to; Eichenplanken 4cm).

Um den Rumpf vor der Bohrmuschel zu schützen, möchte ich ihn mit einer Schutzhaut im Unterwasserbereich überziehen.

Nach meinem Kenntnisstand würde sich Kupfer besonders gut als Schutz anbieten. Da jedoch die Schrauben in den Planken verzinkt sind und die Kühlschlange der Motorkühlung aus Edelstahl gefertigt ist, gehe ich davon aus, das sich Kupfer in diesem Fall nicht eignet.

Über diese Gedanken bin ich zu Aluminium gekommen und habe dann überlegt, ob Kunststoffplatten, ebenfalls genagelt, im Unterwasserbereich nicht auch eine Lösung wären. Die Kunststoffplatten sind seewasserbeständig (PEHD-Platten), lassen sich nageln oder verschweißen, können nicht korrodieren und - sind preiswert.

Aus meiner Sicht gibt es keinen Unterschied so lange die Platten über die Fugen Seewasser durchlassen und somit keine geschlossenen Räume zwischen den Planken und den Platten entstehen, wie dies bei Metall auch der Fall ist.

Ich würde mich über Meinungen zu diesem Thema in Bezug auf Fäulnisanfälligkeit der Planken freuen.

Gruss

Bernd


Re: Kupfer-/Aluminiumplatten für Eichenrumpf

Verfasst: Do 24. Aug 2006, 13:40
von Pier
Moin Bernd,

also die teredo navalis hat lütte larven und die kommen fast überall durch.
"Aus meiner Sicht gibt es keinen Unterschied so lange die Platten über die Fugen Seewasser durchlassen und somit keine geschlossenen Räume zwischen den Planken und den Platten entstehen, wie dies bei Metall auch der Fall ist."
Ich würds machen wie unsere Vorfahren- UWschiff mit ... streichen ( siehe hierzu in Rubrik Restaurierung - wie man´s in den 50ern machte - von Holz,pech und ... )

Eine Beplankung mit Aluminiumblechen hat zum Beispiel Arved der Fuchs auf seiner Dagmar Aaen praktiziert. Vieleicht gibt er dir die genaue Legierung und evtl. Bezugsquelle. Er hats zwar wegen des Eises gemacht jedoch auch auf einem Eichenbeplnktem ( und wohl mit verzinkten Stahlnägeln gebauten )schiff.
Alu und auch kunststoff müssen dann auch mit grundierung und antifouling gestrichen werden.


Mit Kupfer ist zwar auch dem bewuchs anheim zu kommen aber für Eisen- und Messingteile
der sichere Tod. Es sei denn alle diese Teile sind sehr gut isoliert, dann könnte man Teerflz auf die Planken nageln und dann die Kupferplatten drauf.

Egal was für eine Schutzhaut ( gibt auch die durch Opferholz = Außenbeplankung mit nicht so hochwertigem Plankenmaterial und Terrfilz dazwischen ) diese muß in bestimmten abständen runter um zu schauen was die eigentlichen planken so treiben.

ahoi
P.

Re: Kupfer-/Aluminiumplatten für Eichenrumpf

Verfasst: Di 29. Aug 2006, 21:28
von Christoph Geyer
Ahoi Bernd,
inzwischen wird das Kupfern wieder modern, weil es hinreichend giftig ist um so Teredo und Co. abzuhalten (Die Römer haben noch Blei verwendet). Unter die Kupferhaut gehört immer eine Lage Teerfilz als Ausgleichs- und Isolierschicht. Die Korrosion verzinkter Teile wird damit zum Teil verhindert. Beil Loyds gibt es bestimmt Angaben über die Haltbarkeit und die Wartungsintervalle. Die Kupferplatten können außerdem nach einer Revision wiederverwendet werden.
Mit freundlichen Grüßen
Christoph